Dasselflge f. dass. wie
Dse 1., 1: SA-Die Rist, 2: vereinz. w Altm., verstr. OST, STE-Bad Schi, WO-Zi, JE1-Schor, 3: verstr. elbostf. (außer sw, dort nur WE-Gö), 4: CA-Schw.
dat I. best. Art. n. Sg. allg. – dat Jetreide WA-KlOsch; dätt Geld SA-Rist; det Kalf ZE-Stre; inn Harwest fällt dat Loof WA-Alt; das Wetter ist schlecht DE-Ho; det Koarn is öwerrieb OST-Los; ’t Kint hat Aa maket Id-Eilsa 45; dr muss des Brd ailinge (ohne etw. dazu) essen CA-Chö; Sprw.: Jifft Gott dat Häseken, jifft’e ok dat Gräseken. HA-Bar; Bauernregel: no Lichtmeß traut de Voß det Iß nich mehr OST-Dü; in unbetonter Stellung: t’ Kind Wb-Holzl 74; ’s Haus zuschlßen Wb-Ak 46; Genus abweichend von der Standardspr.: dat Mek (Milch) SA-Dä; dat Sapp (Saft) Wb-Altm 257; wie willt mal dat Schrank affrücken HA-Bee; et schütze dat Liew vor Külle. Wedde 1938,82; dat Karnl is verstopped BLA-Brau; vor subst. Inf.: dat ofte Prau’m (Proben) Wb-Holzl 147; Nu geiht dat Nöähl’nt un Kläöternt an ... Pohlmann 1905,45; vor subst. Adj.: Düt wer dät Allerbest. Kredel 1929,167; Oma hat dat Lütje up’n Schot CALV-Calv. – II. Demonstrativpron. n. allg. – 1. in Bezug zu einem Subst. ‘dieses’ – dat (eines von mehreren) Glas hatn Knacks WO-El; b dat prt g ek nich b Wb-Nharz 27; Dat een oll Perd was beestig klok ... Pohlmann 1905,4; nachgestellt: saun haun (Huhn) dat Wb-Nharz 38. – 2. in subst. Funktion – merke dick dat WA-Un; du kannst dat ruhij midde anneseihn HA-Bee; kannste das nich besser machen? DE-Ho; nu kieke dick dat doch blot mal an WO-Da; dat is en ganzen Klauken HA-Oh; Dat harre dai Hexe r nedn. Mda-Harz 17 (BLA-Hü); Das kann ich ... janz jenau sa’en ... Heimatkalender-Be 1936,156; det (Konj. s. IV.1.c.) det nich jeht, seht doch jeder ZE-Roß; ... dachte ... wedder an das, wasse heite frieh Neies ... jehiert hadde ... Wäschke 61915,114; für weibl. Personen: ... Annecken ..., dat freut sick all sau opt Fäutewaschen, ... Rauch 1929,14; in Gesprächen über dritte Personen unabhängig vom Geschlecht: dat harre hellische Kartuffeln ernt QUE-Hau; Rda.: wat helpt dät all, wenn’t all nich helpt! OST-Ost; Dät will’n wäi äm nich up de Näs’ binn’. ‘Das werden wir ihm nicht erzählen.’ Bewohner-Altm 1,352; Sprw.: wat de Bur nich will, det deit he nich STE-Do; wat mick nich brennt, dat puste ick nich ‘was mich nicht persönlich betrifft, ist mir egal’ Sprw-Börde. – 3. anstelle von unpersönlichem es – det rengt aber düchtig JE2-NeuWa; Nomerrach (Nachmittag) gifft dat Kauken SA-Bee; det is schlimm mett de Pissmieren (Ameisen) ZE-Brä; Das schadt doch niche! Wäschke 71913,4. – III. Relativpron. n. vereinz. – ... dat erste Jahr, dat hei ute Schaule war, harre hei ... als Kauhjunge deint ... Rauch 1929,135; dat Prd, dat den Hawern verdeint hat, kriggt ne nich Wb-We 48. – IV. Konj. allg. – 1. Nebensätze einleitend. – a. Subjektsatz – Et war man gut, dat schließ- lich Hauptmann Knöselmeyer mit sine Mannschaft affmarschieren dei un de Vorrhang daljung. Lindauc o.J. 38. – b. Attributsatz – In ihre Not nuh, daß se den Varsch widder verjessen kinne, ... Richter o.J. 23. – c. Objektsatz – Un nu sahkse, daß Weiweßen noch Biljetter krichten die nich so fein anjetrekt warn wie sie. Heimatkalender-Be 1936,154; ... heertn, daß Krausen schlachten tadn. Alt-Cöthen 76; ... un doato ha eahr Mudder eam deatt strengst’ns anbefoahl’n, deatt he Klock fief wearrer müßt to Hus sick infin’n ... Matthies 1903,1 f.; Hä wußte nämelich, daß Ballenstedt anhältsch un Thale preisch is ... Heese 21919,49; Se han druf njetrn, daß de Hippetk jelescht word. Wb-Ak 24; Rda.: hai iss nich waert, datne de sunne beschnt Spr-Mab 397 (WO-Ol). – d. Adverbialsatz – zeitlich: dat (als) ek d sau schtunt, km en hse jelpen Wb-Nharz 37; Rda.: nu, datt (da) de Hals aff iss, nu will’r krei’n ‘wenn es zu spät ist, will man sich bessern’ Wb-Altm 276; modal: d mustt so maken det et inn Kwer jait Mda-nwJe1a 51; Rda.: lacht, dat de Kiwwecken blaumen ‘er lacht laut, mit weit aufgerissenem Mund’ Sprw-Börde; Arbeiten, dat de Swaorn knack’n. Spr-Altm 79; konsekutiv (Folge): se wonen sau nahe dat se seck afraupen konnen. Id-Eilsa 46; Uff’n Hof wärd allens hinjestawwelt, daß me in Dustern driwerwech fallen kann. Spr-Asch 42; Sprw.: ehe dä Fule tweimal geiht, slept hei, dat ne de Buk weih deiht WE-Velt; final (Zweck): up jede Satte koam en poar Schplett, det man de ändere weder druppschtell kunne ZE-Ste; ... denn will ich dich schon drewwelieren (bedrängen), daß ich mei’n Willen kreie ... Wäschke 61915,141; Rda.: Unse Harregott stü’rt alle hohen Böme, dat se nich in’n Himmel wasset Sprw-Harzvorld 382. – 2. in Verbdg. mit anderen Einleitungswörtern von Nebensätzen – damid dat ... Wb-Holzl 74; wrumme dat ... Wb-Nharz 37; indem dat ick da schtund Sprw-Börde; Sau jung dat nu ne ganze Wiele hen mit dat Vortellen, bet dat de Büdel leddig war un keinder mehr wat wußte. Wedde 1938,55. – 3. zur Einleitung von Ausrufen (in Nebensatzform) – dat d dat nich wer deist HA-Oh; Daß de das j nich vorjißt. Wb-Ak 79; ... dät ick Dämlack nich ihr daran dacht hew’!“ Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die); nach Imper.: s rtich un datte nich furt geist Wb-Nharz 38.
Dauwder n. ‘Tauwetter’ 1: Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die), 2: JE2-Scho, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be – ... wenn ... de Winter völ Snei brocht un et gaw’ Dauwäder, denn hadden alle Pütten (Brunnen) Woter ... Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die); Rda.: Dauwedder zwischen Mauel un Näse wird gesagt, wenn jmdm. im Winter die Nase tropft, Spr-Asch 23.
d I. best. Art. allg. – 1. m. Sg. – de Paster STE-Go; de Mane is all upejn Mda-nwJe1a 46; de Schreck hat mick ganz owernommen WO-Dru; Dä Bengel harre würklich Glücke. Klaus 1936,24; dei grote Krischan ‘große Zehe’ WE-Velt; der Damper hat all jetutt. Wb-Ak 108; där Kneppenstorch bringt dia Kinger ut den Diek ZE-Mü; dor Emmor is in’n Born jefal’l DE-Ca; Rda.: da steit dee Läpel ok nich stramm inn von dünnem Kaffee, OST-Neu; öhne steiht dä Hals wiet open ‘er bekommt nie genug’ OSCH-Ba; Genus abweichend von der Standardspr.: richtig, da saß der Brill ... Wäschke 61915,109; dor Gabsel is rungorjefal’l DE-Ca; vor subst. Adj.: de Bs ‘der Teufel’ Wb-Altm 256; hei is de Letzte (der Schlechteste) in de Schaule HA-Oh; Dat. (wie auch nachfolgend Bezug auf Standardspr., ausf. s. Formenteil): den Jungen sien Fader Umschreibung des Gen., Wb-Holzl 75; Op den groten Grasplatze vor de Brueri ... Lindauc o.J. 14; wat wisst de denn met dän olln Krachel (Gerümpel) noch machen? ZE-Roß; de Koh naon Bulln brängn STE-Ri; ... was bloß in’n Winter zu machen jeht ... Heese 21919,73; Dat war nich schöne von dem Mann, ... Klaus 1936,20; Akk.: uff den Kopp stellen DE-Pri; Wes (sei) män getreu bet an den Dod! Pohlmann 1905,79; Eck will deck den Arsch versohlen. Vk-Harz 3,67; an dn Salaot kümmt Tsucker WO-Zie; d müsst dänn Drt bin JE2-Scho; trecken dann grauten Woagen full Hau SA-Bee; Rda.: hei lachet, asse wenn he den Lork (die Kröte) an’n Strikk herre ‘er lacht ausgelassen, heftig’ Wb-We 77; Sprw.: Ihrenamt un de Kägelbaohn lihren dänn Burn naon Krog gaohn. Bewohner-Altm 1,325. – 2. f. Sg. – de Asche jliet DE-Or; de Worscht is heeß ZE-Dü; d Mt (Magd) kunn en ... nich en’m häm’m ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); de Beere is innewechten molig GA-Rä; dä Fru HA-Bee; Denkst du, wenn seck dä Möhle dreiht, Eck kann meck op dä Siete leggen? Klaus 1936,21; dei Tewe (Hund) bellt WE-Kö; Dei Hochtid was in’n April, ... Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die); Rda.: wat vorsteiht de Kreie von’n Sönndag? Bemerkung über jmds. Unwissenheit, WO-Schn; Wetterregel: So lang as de Lrk vör Lichtmess’n singt, so lang singt sei nhäer. SA-Han; Genus abweichend von der Standardspr.: de Ginne ‘das Kinn’ DE-Ca; vor subst. Adj.: de Lewst ‘die Geliebte’ Wb-Altm 125; Dat.: t d Tt, wo ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); hei mott Keue ob de Wische (Wiese) heu’n (hüten) GA-Lock; et is noch en Happen in de Schöttel eblebbn WE-Re; Mit de Schule war’s dazumah ooch andersch ... Richter o.J. 7; ... naoh d’ Stadt ... Pohlmann 1905,11; mich sinn von die olle kolle Witterung noch de Hänne janz klamm ZE-Roß; aus der Pulle anen kulkern Spr-Asch 21; op der schtrte is et modderich Wb-Nharz 128; Rda.: op der Strte lijjen ‘sich herumtreiben’, auch ‘erwerbslos sein’ HA-Oh; Akk.: der Voader nemmt de Seiße JE1-Wol; füll doch d Schtippe in in’n Napp JE2-Scho; Hei sette de Mütze op ... Wedde 1938,24; ... war ... uf de Bullenjagd gegangen ... Wäschke 61915,34; sett dick bi mick opp dä Bank GA-Wa; jeff mal die Borneschtange he, ik will Wasser rup langen ZE-Brä; Rda.: mor kreien noch was uff de Mitze ‘es wird bald regnen’ Vk-Anhalta 68. – 3. m., f., n. Pl. – m.: koal sind de Böhm OST-Lo; De Häscher ... mit öhre Blauthunne ... Rauch 1929,93; Dä Strümpe vull Water ... Klaus 1936,52; ... die beeden Kunden ... Heese21919,79; f.: de Jense bröjen WO-Ucht; In’t Leederschur lagen de langen Füerleedern ... Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); de Gren gom’m, es ward Windor BE-GrWi; ... dä Kaldüneken schmecken sau schtumpe, ... Spr-Harzb 57; n.: de Kinner spöeln in Grass SA-Bee; de Hnor sinn in Hnorschdall BE-Gü; dei Kindere luntchen (lehnen) seek ahn WE-Elb; Plt.: de ohlen Liete wern sich noch genau uf Juln siene Lache besinnen kennen BA-Ha; Dat. (alle Genera): Mit de Arme slenkere hei in de Luft rumtumme ... Lindaua o.J. 69; der hat’s mit de Niern ‘er ist nierenkrank’ CA-Sta; ... un up de Fellers (Feldern) nicks as brunen Kohl. Essen-nwAltm 91 (SA-Han); Van d’ Böm fall’n rod un gäl de Bläder ... Pohlmann 1905,54; Rda.: Das jt de Menschen w de Leite. ‘Das geht allen so.’ Wb-Ak 112; Akk. (alle Genera): ..., denn maakten se seek wedder langsam op de Schtrimpe. Vk-Harz 8,31; mischele m de Grd’n DE-Ca; lött de Hünder leggen JE1-Wo. – II. Demonstrativpron. allg. – 1. mit Bezug zu einem Substantiv – a. m. ‘dieser’ – Sau word dä orme Minsche den ganzen Dag bilehrt ... Klaus 1936,51; Dat.: f dn Bm wagsen Gndschlinge BE-GrWi; Rda.: An denn Minsch’n is kn Beraod ‘er ignoriert gut gemeinte Ratschläge’ Wb-Altm* 49. – b. f. ‘diese’ – Un dei arme Frue schtund immer noch hie ... Vk-Harz 3,23 (BLA-Be); d Jans had awwor a gl’n Mren DE-Ca; Dat.: b dai greot Hitt döst (durstet es) ’n bannich SA-Dä; Zu die Zeit wurrn noch de rohen Lehmschtene zus Bauen benutzt un ins Fachwark injemauert. Alt-Cöthen 70; Akk.: upp d Aort Wb-Altm 34. – c. Pl. ‘diese’ – dee paar Kröten (das bisschen Geld) dee ik hebbe OSCH-Ott; Dat.: De Mutter is nah dee Geschichten In ümmer andert Tüg te seihn ... Gorges 1938,74. – 2. in subst. Funktion – a. m. – d kimt n mek Wb-Nharz 130; No dei ward jo woll nich wedder ekomm sien. Wille 1927,XV (BLA-Be); wat söckt dänn dr d JE2-Scho; Rda.: dee is sau lang wi Lewerenzen sien Junge Wb-Holzl 36; de is jo nich alleen ‘er ist geistig beschränkt’ OST-Möl; de lett bloß Möllensteine un gluh Isen liggen ‘er stiehlt sehr viel’ HA-No; der het’ Morgenbrot verschlopen ‘er ist gestorben’ JE2-HBe; dor sd aus w Braunbor mid Schpugge ‘er ist ganz blass’ BE-Scha; generalisierend in Sprw.: de eimol lickt, de wett wi’t smeckt, de lickt den ganzen Kübel weg GA-Ge; wökern’t Kittel nich paßt, de treckten sik nich an STE-Bad; Dat.: däne sine Pläne zur Umschreibung des Gen., WE-Velt; mit den is kein henkommen Sprw-Börde; Lß dich von dn nich besawwel’l! Wb-Ak 34; mnen Fder, dne geit et gt HA-Oh; Dän müßte ick doch min’n ersten Hoasen wiesen (zeigen). Heimatkalender-Je 1927,122 (JE2-Vie); mit dne is nischt ls Wb-Nharz 119; Rda.: den lacht de Deuwel utn Hals ‘er lächelt heimlich und schadenfroh’ OST-Gla; Mit dene is kein gut Kerscheneten. ‘Er ist ein unverträglicher, gefährlicher Mensch.’ Hbl-Nharz 1929 Nr. 11; Akk.: Rda.: den wird der Nielebock holen ‘er wird sterben’ CA-Sta; um dn machd mor lwor a Bren ‘meidet ihn lieber’ DE-Ca. – b. f. – ... Spritze ... De word vorrkofft. Lindauc o.J. 33; Dä kann Deck nich koken, nich flicken, nich stoppen ... Klaus 1936,26; Die hadde’s Mopsen eejentlich jar nich neetich jehatt, ... Heese 21919,68; Dat.: Rda.: där kunkelt mit die ‘er hat ein Verhältnis mit ihr’ CA-Sta. – c. Pl. – de han son bunt Röck an SA-Jee; de hem en ganzes Mandel Kinner CA-Fö; d wollen’t jelt met leddich gn fordeinen Wb-Nharz 116; Wat hämn dänn die man bloß tu lachen? Heimatkalender-Je 1927,120 (JE2-Vie); Die waren orntlich buleidicht ... Heese 21919,39; Rda.: De denken, Kees’ und Brod regn’t van’n Himmel. wird von jungen Leuten gesagt, die ohne finanzielle Absicherung heiraten, Bewohner-Altm 1,343; Dat.: ... s Jejnteel von die ... Krause 1964,122; Rda.: da is wat mank bei di ‘bei denen ist etwas los’ ZE-Roß. – III. Relativpron. verstr. – 1. m. – ... Buer Slus, de geärn watt öäwer eannern foppt. Matthies 1903,1; ... Seelschen See, d k tau Arxlä hör’n dai Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Sien Sohne, dei Bure op’n Hof war ... Rauch 1929,59; En Dokter, der dort sehre ofte de Abende verkehrte ... Richter o.J. 16. – 2. f. – ’n Fr, de dat Kind söcht Wb-Altm 34; ... de grote Dörplinne, die gewiß all ahr dausend Joahre olt is. Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); ... Schade um die ville scheene Zeit, die e da tacktäjelich vorrloofen tede ... Heese 21919,61. – 3. Pl. – Wecke Buern, de saun hundert Morgen oder mehr harren ... Wedde 1938,46; ... de Paschlewwer Jungens, die um sechse frieh inne Friehschule jehn ... Wäschke 61915,60; Sprw.: Böm’, de oft knack’n, bräk’n nich licht. ‘Alte Menschen, die viel klagen, erreichen ein hohes Alter.’ Spr-Altm 76.
Deckel m. 1. ‘oberstes, abnehmbares Teil zur Abdeckung eines Gefäßes, Behälters o.ä.’, bes. ‘Topfdeckel’, verstr. – ... de Deckel war von’n Potte aweflo’en ... Wedde 1938,14; ... de Deckels van de Borns ... Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die); ... nahmp’n Deckel vonne Koffeekanne ... Wäschke 61915,92; Sprw.: op en scheiwen pott findt sek ok en deckel Id-Quea 147. – 2. ‘Hut, Mütze’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 45, Wb-Be – Rda.: d krist wat op’n Deckel HA-Oh.
dp Adj.
1. verbr.
– a. ‘von vergleichsweise beträchtlicher Ausdehnung senkrecht nach unten’ –
dat Waoda is daip SA-Dä;
der Bach is breet un tief DE-Vo;
Schacht’t dä deipen Löckere wedder ut ... Klaus 1936,8;
de Fer (Furche)
is to daip SA-Die;
In ’n deeb’n Sneei woat’t he bi düstrer Nacht ... Matthies 1903,3;
du most woll ümmer dorch den deipsten Drecke dorch? HA-Bee; Rda.:
hat to deep in’t Glas keken ‘ist betrunken’ OST-Kau; Sprw.:
Wer hoch stiggt, fällt deip. Vk-Harz 3,58.
– b. ‘eine bestimmte Ausdehnung senkrecht nach unten aufweisend’, einer Maßangabe nachgestellt –
mr w hunner Faut daip Tiedge 1954,39 (HA-Ost).
– c. ‘vertieft, nicht flach’ –
n’ deipen Tellder HA-Oh.
– 2. ‘sich in geringer Höhe befindend, niedrig’,
nedderig, 1: SA-Dä, 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. w elbostf. –
dai Fogg flücht daip SA-Dä.
– 3. ‘weit innen’ vereinz. –
..., darumme fung se öhr Nachtgebet ok ut deipen Harten an: ... Rauch 1929,97.
– 4. ‘intensiv, stark vorhanden’ vereinz. –
hat’n deipen Schlap Sprw-Börde;
Mitten deipen Süfzer puste se öhre Lampe ut, ... Rauch 1929,97.
Drn f.
1. ‘Kind weibl. Geschlechts’, auch ‘Tochter’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. Altm. JE2, verstr. JE1, Mda-Ma 69 (ZE-Dor), 3: verstr. w JE1 n elbostf., OSCH-Har, Wb-We 27, Mda-Ma 69 (vereinz. nö CA) –
adrette Dirn JE2-Bö;
klein Drn Kosewort, Wb-Altm 34;
Dunn gung Mudder met de Deerns in’t Hus ... Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die);
Weck Dirn du meinst, dat weet ick all ... Pohlmann 1905,6; Rda.:
is hinner alle Derns hinnerher ‘stellt allen Mädchen nach’ SA-Sta;
Häi bütt sien Dirns ut wie sur Bier ‘er preist sein Töchter an, um sie zu verheiraten’ Bewohner-Altm 1,328; Sprw.:
Deerns un Flöh’n sind slecht to hö’n. Spr-Altm 15;
Vöäl Dirns un groten Gar’n verderw’n dänn besten Hoff. ‘Beide erfordern große Mühe und erhebliche finanzielle Mittel.’ Bewohner-Altm 1,328;
dee Deerns, dee fleit’n, dee Höhner, dee krähn, dee mütt’n bäi Tiet’n dätt Jnick umdrähn GA-Trü;
Junke Deern möt de Beine noch bören (heben)
. Chr-Em 428;
Go’ (gute)
Deerns un go’ Gens gaohn bi Tied nao Hus. Sprw-Altm
a 22;
Pingst’n spring’n de Drns ass Hingst’n ... Wb-Altm 78;
Na’n Fedd’r mütt’n Deerns öäwer dree Tun spring’n. ‘Junge Mädchen sollten keine Mühe scheuen, um die Aussteuer zusammenzubekommen.’ Spr-Altm 14;
... eyne derne ... met eynem hamere ... geslagen hadde. 1487, FB Zerbst 36. Mädchen:
Drnmken Kutte (abw.)
Magd Mken Memme Nten; TZ kleines Mädchen:
Engepisse (derb)
Gr(e) Huckebund Jitte (abw.)
Kanaille (kosend)
Krte Kle (abw.).
– 2. abw. Benennung für weibl. Personen, 2: Nd-KlWu 38, MdasJe1 6 (JE1-Ge Prö).
– 3. ‘Dienstmädchen,
Magd’ 1: vereinz. nwaltm., 2: vereinz. Altm., Heimatkalender-Je 1923,94 (JE2-Vie), JE1-Rie –
... Linnewewern Woltern ..., der harre sülwest ’ne Masse Dirns ... Heimatkalender-Je 1923,94 (JE2-Vie).
dichte Adj. 1.-4.: 1: SA-Dä, Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die), 2: vereinz. brdb., 3: verstr. elbostf., 4: verstr. omd. 1. ‘zusammengedrängt, ohne größeren Zwischenraum stehend’ – dai Schtemm schtaon bannich dicht SA-Dä; de Kartuffeln stt te dichte HA-Oh. – 2. ‘nahezu undurchdringlich’ – ... wei hett butten ganz dichten Mist (Nebel) ... Wedde 1938,64. – 3. ‘fest abschließend, undurchlässig’ – dat ft is nich dichte Wb-Nharz 40; ... de Fenster sind dichte to ... Heimatkalender-Je 1923,99 (JE2-Fi); Zuss.: d hann schonn dichte jemacht CA-Ak; Rda.: er is nich dichte ‘er ist unehrlich, unzuverlässig’ CA-Sa; hei is nich ganz dichte ‘er ist dumm, einfältig’ BA-GrAls. – 4. ‘nicht weit entfernt, ganz nahe’, bes. in Verbdg. mit Präp. – ... dichte dornää’m ... Krause 1964,78; ... dichte bei de Biehne. Heimatkalender-Ze 1964,94 (ZE-Ze); ... dicht väör de Schündeel ... Pohlmann 1905,7; Wi groten Schaulkinder harr’n use Bänke dichte under de Kanzel ... Lindaub o.J. 36. – 5. in der Verbdg.: dichte vull ‘randvoll’, vom Eimer Wasser, schrvull, 1: vereinz. ö/s nwaltm., 2: verstr. n Altm. n GA.
dick Adj. verbr.
1. ‘massig, korpulent, beleibt’ –
’n dicken Minsche HA-Oh;
der dicke Moppel JE2-Ma;
... unn war en bißjen ahld unn dicke ... Richter o.J. 8;
... wun’nerscheene Diere’ janze dicke un schwäre ... Heimatkalender-Ze 1962,92 (ZE-Ze);
... denn weile siehre dicke war, warre’n ’s Loofen an Heppchen sauer ... Wäschke 61915,34;
Dörch hoh Pöppln un dick Eikn Huscht woll d’ Ul ... Kredel 1927,14; subst.:
Ticker kumm m hr Wb-Be; Rda.:
dicke wie’n Mops Vk-Harz 3,45;
dick wie anne Wurst Vk-Anhalt
c 85;
dick wie ane Pauke Vk-Anhalt
a 63;
so dick as’n Kasten Wb-Altm* 59;
sau dicke wie’n Amtmann Sprw-Börde;
’n dick Ml maok’n ‘ärgerlich sein’ Wb-Altm* 52;
sich dicke machen ‘zu viel Platz einnehmen’ Wb-Ak 46;
et dikke enne kumt noch ‘das Schlimmste steht noch bevor’ Mda-Weg 90; Sprw.:
De dümmste Buer hät de dicksten Tüffeln! Ehlies 1960
b 298;
Itt dick dicke, awer stick’ nist in de Ficke (Tasche)
. Wb-Holzl 37;
En Puterhahne un ne dicke Burfrue ziert en Burhoff. WO-HWa;
Kort und dick hätt bi Deerns keen Schick, lang und grot, datt lett got. Spr-Altm 14.
– 2a. ‘(krankhaft) angeschwollen’ –
anne dicke Backe Wb-Ak 46;
de Hand is dicke OSCH-Ba.
– 2b. ‘schwanger’ –
eene dicke machen ‘schwängern’ ZE-Roß;
S is dick. Wb-Altm 35.
– 3. ‘eine beträchtliche querschnittliche Ausdehnung/ Schicht aufweisend’ –
... Botterstücke dartau mit dicke Wost un Schinken droppe. Wedde 1938,47;
... straut Den Zinft öwer’n Braoden ganz brun un ganz dick. Pohlmann 1905,14;
... da wu’s dicke Fleesch anfänget ... Wäschke 31909,43; Rda.:
..., dat is denn doch en betten tau dicke oppesmert! ‘das ist übertrieben’
Lindauc o.J. 16;
Rotz licken un dicke opschmeren ‘arm sein, aber angeben’ Sprw-Börde;
et dikke hinder de Oren hebben ‘durchtrieben sein’ Wb-We 28;
Dörch dick un dünn gaohn. Bewohner-Altm 1,327.
– 4. ‘dicht, nahezu undurchdringlich’ –
dat krn schteit dikke Wb-Nharz 41;
d k’m a wärra dicke Wulkng hch JE2-Scho;
Äwer de Snei in de Borns würd’ ümmer dicker ... Hausfr-Altm 1930,8 (SA-Die).
– 5. ‘dickflüssig, breiig’, auch ‘trübe’, von Flüssigkeiten,
glmig –
dicke Melk ‘Sauermilch’ JE1-Nie;
dat Woader is sau dick SA-Kön;
dick Erften met Speck Mittagsgericht, OST-Ost; Rda.:
dats klr w dikke tinte iron., Mda-Weg 90;
Dät Dick hät’t meist’ Geld kost’t, sä de Frau to dänn Lihrjungen, as säi äm dät Ünnerst ut’n Kaffeepott in de Tass’ got. Bewohner-Altm 1,333; Sprw.:
Dick Drank maokt fett’ Swin’. Wb-Altm 38.
– 6a. ‘reichlich, in hohem Maße vorhanden’ –
ne dicke schtunne Wb-Nharz 41;
et war dicke half sechse Wb-Holzl 75;
bis um sekse hawwich mit Kochen dicke ts dne CA-Ak; Rda.:
hei is dicke dorch ‘er hat sein Ziel vollständig erreicht’ Id-Que
a 148;
b dne sit et k nich sau dikke ‘er hat nicht viel Geld’ Wb-Nharz 41;
et lt bi ene ek nich sau dicke dass., HA-Oh.
– 6b. ‘satt’ – Rda.:
et dikke krn ‘einer Sache, jmds. überdrüssig werden’ Wb-Nharz 41;
Ich hawwe deine Nengereie nu satt un dicke. Wb-Ak 46; Sprw.:
wenn de Müse dicke sind, smeckt et Mehl bitter OSCH-Eils.
– 6c. ‘sehr, überaus’,
bannig –
dicke full ‘randvoll’, vom Eimer Wasser,
schrvull, JE2-Fe.
– 7. ‘vertraut, eng’ –
dicke frintschop Wb-Nharz 41;
dat sünd dick Frünn SA-Dä.
– 8. ‘betrunken’,
dn –
hei is allwedder dicke HA-Bee;
he is dick un dun STE-Wa.
Dag, Melk.
Dochter f. 1. ‘Tochter’ 1: SA-Bar, Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die), 2: vereinz. Altm., JE1-GrLüb, verstr. ZE, 3: verstr. elbostf., 4: verstr. omd. – Sei was de enzig Dochter ... Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die); ... seine jingeste Tochter, die spielte so natierlich ... Richter o.J. 28; Sprw.: ne hölten Dochter is besser w ’ne gullen Swgerdochter HA-Oh. – 2. in der Verbdg.: mne Dochter Anrede älterer Leute für jüngere weibl. Personen, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt.