Ahlum ON – Neckreim:In Oahl’n
is nist to hoal’n
un in Stöck’n
(ON Stöckheim)
is nist to bröck’n. 1: Matthies 1912,29 (SA-Dre);
Kinderreim:Bimmel de bammel
de Köster von Tangeln
de Prester van Ahl’n
will uns Kinneken hoaln.
1: SA-Pü.  Tangeln.
Appelpeddik m. dass. wie  Appelknst, 1: SA-Dre Scha, 3: WO-GrAm, HA-Hu.
Lautf.: Appelpätk SA-Scha; Nbff.: -purks WO-GrAm, HA-Hu; appapuks SA-Dre.
Ballslgen n. ein Ballspiel, 1/2/3: verstr. nd. (außer ZE). – B. wurde vorw. zu Ostern (verstr.), aber auch am 1. Pfingsttag (SA-Dre) von (älteren) Mädchen und Jungen gemeinsam gespielt, wobei sich zwei Gruppen gegenüberstanden. Der Ball wurde mit einem geraden Holzstab in Richtung der Gegenpartei geschlagen, die ihn auffangen und wieder zurückschlagen musste. Brauch-wAltm 49.  Inschenker, Ksejunge. B. wurde auch mit nur wenigen Teilnehmern, häufig zu dritt, gespielt.  Drslag, Drüttkertutscher.
Lautf.: Ballslagen vereinz. nw elbostf.; -schlagen JE1-Pe, WA-GrOt; -slaen, -sla’en vereinz. w elbostf., WA-KlWa; -schlaen WA-Wo, WE-Oster; -sla(a)n, -slahn, -sln vereinz. n CALV, verstr. w elbostf.; -schla(h)n WO-Me, GA-Se, vereinz. sw elbostf.; -sloan, -slohn OST-Ve, vereinz. mittlere/s Altm.; -sloen OST-Krum; -schloen JE1-Wall; -schlaon, -schlo(a)n verstr. nwaltm. nbrdb. (außer CALV), JE2-GrWu Ro, Spr-Mab 384 (WO-Ol), OSCH-Schw.
Bornsen ON – NeckN: Bornser Gausmarcht mit Bezug auf die vielen Gänse, die im Ort gehalten werden, 1: SA-Die; Neckreim: Bornse Piupong’n (Kaulquappen) schitn in Drämschtäe (Drebenstedter) Sommerrong’n 1: SA-Dre.
Buschwse(n) f., m. 1. ‘ein Bündel Reisig’,  Wse(n), 1: SA-Dre, 2: verbr. n Altm. (außer nw SA), verstr. sö Altm. – 2. dass. wie  Busch 3., bes. wenn es gebündelt ist, 2: SA-Pre.
Lautf., Gram.: Buschwa(o)se, [buvs] vereinz. n Altm. (außer nw SA), STE-Ta, verstr. n WO; -wa(o)s, [-vs] verbr. n Altm. (außer nw SA), verstr. s STE; -wa(o)sen m.: SA-Ra, OST-Gies, STE-Ka Wa; Pl.: OST-Me, WO-Be; m.(?), Pl.(?): SA-Dre, vereinz. n/sö Altm. (außer nw SA).
Donner(s)dag m. ‘Donnerstag’ verstr. – änn Dunnaschdach w sonn Jewidda JE2-Scho; ... nächsten Dunnerschtack da schlachten mor jelei ... Heese 21919,87; Rda.: Dun’nerschtch un Freitch un Sunn’md  noch dorzu! Fluch, Wb-Ak 49; Sprw.: Naon Dunnerstag kömmt de Fräidag. ‘Auf Zank und Streit folgt Versöhnung.’ Bewohner-Altm 1,329;Wetterregel: Wenn de Woch iss wunnerlich, iss Dunnersdag affsunnerlich. Wb-Altm 259. – Volksgl.: Der D. wird sowohl als Glückstag (ADVK Kt. 4 – vorherrschend nwaltm. Altm. JE1 ZE – Vk-Anhalta 325 f.) als auch als Unglückstag angesehen (verstr. Altm., ADVk Kt. 4 – vorherrschend JE2 elbostf.). Von dieser Betrachtung hängt ab, ob man an diesem Tag eine Ehe schließen, einen neuen Dienst antreten sollte (verstr. anhalt.) oder nicht (verstr. Altm.). Bes. im anhalt. Gebiet ist der D. günstig für die Aussaat, für das Ansetzen von Federvieh zum Brüten oder den Einzug in eine neue Wohnung, was bes. für die frisch vermählte Ehefrau gilt. Ackerbau-Anhalt 249 und 251, Vk-Anhalta 325. In der Altm. sollte das Herausbringen von Dünger aus den Ställen oder das Spinnen an diesem Tag vermieden werden. An einem D. geborene Menschen haben Unglück, wurden sie noch dazu an einem Sonntag getauft, sehen sie Geister. SA-Dre, vereinz. Altm.  Grner Donnersdag.
Lautf.: [donrsda] Mda-War 30, BLA-Brau; Donnerschtak Krause 1964,69; -tack Richter o.J. 96; Donderschtag BLA-Brau; Döndersdach WA-Un; Denners- BA-GrAls; denderschdch Wb-Nharz 40; Dunnersdag Wb-Altm 43 und 259; [dunsda] verstr. nwaltm. n/mittlere Altm.; [duns-] verstr. s Altm.; Dunnerstag Bewohner-Altm 1,329; Dunnerschdach CA-Gli; -tack Heese 21919,87; -tahk Spr-Anhalt 174; -tg ZE-KlLei; [dunada] JE2-Scho; [dur-] Mda-Ze (vereinz. ZE); [-ta] a.a.O. (ZE-Roß); Dun’nerschtch Wb-Ak 49; Dund’rschtach Lieder-Ma Nr. 831 (CA-Schö); Dön(n)derdag, -dach, [döndrda] Mda-War 30, OSCH-De, Id-Eilsa 57, verstr. WE; -daach, -dch vereinz. w elbostf.; [denrd] QUE-Di; Denderdach Wb-Holzl 77 (WA-KlWa); -daach QUE-Di; [dundda] SA-Hö; [dund-] WO-HWa; Dinnerdch OSCH-Har.
Figgel m. ‘schlechtes, stumpfes (Taschen-)Messer’,  Pk(s), 1: vereinz. nwaltm. – oll Figga SA-Dre.
Lautf.: Figge SA-Fa; Figga SA-Dre; [fig] SA-Dä.
Gift 1. n. ‘Stoff mit schädlicher oder tödlicher Wirkung’ 2: Mda-Ze (verstr. ZE), 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. omd. – Straut Jift un smeert de Löcker (der Mäuse) tau ... Gorges 1938,64; Rda.: dat is Jift for mik ‘das ist schädlich für mich’ HA-Oh; jift un galle sn ‘zornig, ärgerlich sein’ Wb-Nharz 61; Nimm dich mit das Messer in acht, das schnitt w Jift. Wb-Ak 78. – 2. m. ‘Ärger, Wut, Zorn’ 3: Wb-We* 210, Wb-Nharz 61, 4: Mda-Sti 145 – jift op einen hebben Wb-Nharz 61. – 3. m.(?) ‘feiner Regen’ 1: SA-Dre, 3: OSCH-Krop, Mda-Weg 94, WE-Ro – dats kein rn, dats jift! Mda-Weg 94. – 4. f. ‘Geschenk, Gabe’, spez. auch ‘Mitgift’ 2: Wb-Altm 64. – 5. wohl vorw. f., in der Verbdg.: Gift(en) und Gwen ‘Steuern, Abgaben’ 2: Wb-Altm* 53, 3: vereinz. sw elbostf.
Lautf.: Gift, J-.
Häcksel m., n. ‘klein gehacktes Grünfutter oder Stroh’, als Viehfutter, verbr. – Häcksel schnai’n DE-Els. – Brauch: Denjenigen Mädchen, die nicht jungfräulich in die Ehe gingen, wurde der Kirchweg mit H. bestreut, Hochzeit-Altm 27, Vk-Anhaltb 39. Man rief auch dem Hochzeitszug nach:Häcksel, Häcksel, Schandenkraut,
Unglück ist mir angetraut.
Vk-Ask 131.
Auch in der Neujahrsnacht streuten die Burschen den nicht mehr für unschuldig geltenden Mädchen H. vor die Tür oder das Fenster (Wb-Nharz 74), während er in der Pfingstnacht den noch jungfräulichen Mädchen vor das Haus gestreut wurde (Rauch 1929,28f.). Der in den  Twölften gestohlene H. galt als bes. zuträglich für das Vieh, die Bauern versuchten den Diebstahl durch im H. versteckte Sensen zu verhindern, BrauchwAltm 11 (SA-Dre).  Hackels Häckerling Häckling Khäcksel.
Lautf.: Häcksel, Hecksel verbr.; [hgsl], [hegsl] verstr. anhalt.; Häcksüll SA-Zier; Häcksill SA-Altm; Hecks’l Wb-Altm 79; Häksl JE2-KlWu; Häcksa SA-Han; Hächsel OST-Ren Rö, HA-KlSa, OSCH-Nie; Hässel HA-Scha; Häecksel SA-Bu, OST-Wal, STE-Osth; Häeggsel OST-Ga; Häesel STE-Kl-Schwa; Heäcksel OST-See; HackselSA-Vi; Hacks’l SA-Rie; Haacksel OST-Bre; Hachsel OST-Klei; Haecksel verstr. nbrdb., BLA-Brau; Haäcksel OST-Hi Sto; Haicksel OST-Gla; Hoäcksel GA-KloNeu. – Gram.: n. belegt SA-KlGa Pa, OST-Flee, WO-We, ZE-Na Steu, CA-Bru Ca, BE-La, DE-Je. Zus.: K-.
Himmelfrt f. ‘kirchlicher Feiertag zum Gedenken an die Auffahrt Christi in den Himmel’ vereinz. – Brauch, Volksgl.: Himmelfrt wr in Klnzarrewest Heirtsmarrecht. Wb-Ak 69. Vom Blitzschlag bedroht sind Dinge, die am Himmelfahrtstag genäht oder gesponnen werden. SA-Dre. Um Blitzeinschläge zu vermeiden, wird zu H. ein grüner Maienbusch auf den Ofen gelegt. WO-Bu. Der Tag ist günstig zum Setzen von Glucken (CA-Zu), ungünstig jedoch zur Hochzeit, denn das Paar, das zu H. heiratet, wird bald durch den Tod getrennt (KÖ-Ra). Vk-Anhalta 228.
Lautf.: Himmelfrt Wb-Ak 69, [himlfrt] Wb-Be; Himmelfert HA-Oh.