Atzendorf ON – Neckreim:Atzendorp’sche Hamsterfall’,
sind in unse Jränze fall’,
häm’ rode Recke,
schtinken wie de Becke,
häm’ rode Harken,
stinken wie de Farken.
3: CA-Atz.
Stemmern.
Borne 1. ON – Rda.: häst wat met’n Bornschen Socken ekrechen zu einem dummen, einfältigen Menschen, 3: CA-Atz; da hebben se ut dat Sprink (Quelle, scherzh. Bezug zum ON: Born ‘Brunnen, Quelle’) sopen dass., 3: WA-Alt; Neckreim:Rumm, rumm, rumm,
in Borne sin se dumm,
in Bisdorf sin se jans vorrickt,
da danzen se opt Schettelrick
(Geschirrregal). 3: WA-Ste;
alternativ ab Zeile 3:in Bisdorf sinn se ook nich klauk
unn holl’n vorr Füer den Newel int Brauk.
3: CA-Löd.
– 2. adj. subst. ‘randvoll gefüllte Tasse’ 3: vereinz. n CA.
brksch Adj. ‘trocken, brüchig’, bes. vom Erdboden, 3: CA-Atz Bru.
Lautf.: brksch.
Dagstock m. ‘Spazierstock’ 1: verstr. n nwaltm., SA-Bee, 2: verbr. n/mittlere Altm., verstr. s Altm. mittleres JE2, 3: verbr. n elbostf. OSCH WE, vereinz. WA, BA-GrAls, CA-Atz – ... un kloppt mit sien’n Dagstock upp’n Post’n voan Gustav’n sien Quartier. Matthies 1903,16.  Adieustock Dankstock Gnestock Gängelstock Gangstock Gstock Gdendagstock Handprd (scherzh.) Handstock Jungeichene Krück(e) Krückeder Krücker Krucks Krückstock Reiseknüppel Reisestock Spazrstock Stadtstock Stock Taktstock tgstock Wanderstock.
Lautf.: Dagstock, -schtock (bei laienschriftlichen Belegen nicht erkennbar, ob am Ende des 1. Gliedes Verschluss- oder Reibelaut) SA-Bre Brie, verstr. Altm., vereinz. mittleres JE2, verstr. n elbostf. OSCH WE, WA-So; Dach-, [datok] SA-HDo Zie, verbr. n/mittlere Altm., WO-Sa, verstr. n elbostf. OSCH n WE, WA-Am, BA-GrAls, CA-Atz; Dack-, Dagg-, [daktok, dag-] vereinz. SA, verstr. OST mittlere/s Altm., JE2-HGö Schar, verstr. n elbostf., OSCH-Ad, WA-GrGe KlRo; Tag- vereinz. n/mittlere Altm., HA-Vö, WE-Ri; Tack- OST-GrBa, HA-Wed; Da- GA-Wo; Nbf.: Dags- WO-Eb.
Drwen n. 1. ‘Treiben bei der Treibjagd’ 3: vereinz. w elbostf., Wb-Holzl 79 (WA-KlWa). – 2. ‘Treibball’, Spiel, 3: CA-Atz, 4: Wb-Ak 173. – 3. ‘Schar, größere Anzahl von Menschen oder Tieren’,  Korps (n.Z.), 4: vereinz. KÖ, DE-Ro.
Lautf.: Drwen HA-Oh; Dri’m Wb-Holzl 79 (HA-Eil); Trieben CA-Atz; Dre’m Wb-Holzl 79 (WA-KlWa); Trei’m Wb-Ak 173; [drai] vereinz. KÖ, DE-Ro; Nbf.: drbens Wb-Nharz 46.
Drüdd(en)afslgen n. ein Haschespiel, 1: SA-Bon, 2: SA-Jee, 3: Brauch-wAltm 31 (GA-Bel Fle), CA-Atz.
Lautf.: Drüddnafschlaan SA-Bon; Dridden- CA-Atz; Drittafschlon SA-Jee.
Drw(en)kerse f. PflN ‘Traubenkirsche’, auch die Frucht, 2: GA-Ziep, ZE-We, 3: OSCH-KlQue, CA-Atz.
Lautf.: Druwkirsch GA-Ziep; sonst: Traubenkirsche. – Etym.: aufgrund des fauligen Geruchs der Rinde z.T. Verwechslung mit dem ‘Faulbaum’, vgl. Wb-PflN 3,1137.
sel m. 1. TiN wie Standardspr., verstr. – ... da dachte, n Esel jinge villeicht oh ... Heese 21919,42; ... denn was so an richtijer Esel is, das is an zu pussierlijes Tierechen ... Wäschke 61915,110; Rda.: juucht wie ’n Esel Vk-Harz 3,46; grienen wie’n Essel, de Deich (Teig) efrä- ten hat Sprw-Eils 38; Dat kle’t ne wie en Esel de Parrücke Sprw-Harzvorlf 22; de sitt vuller Faxen wie de Essel vuller Winne (Darmwinde) HA-No; de hat sick von Pärd uppn Äsel sett ‘er/sie hat sich verschlechtert’ SA-Bad; kimmt von’t Pärd ob’n Esel dass., CA-Atz; Du versteihst so vöäl daovon as de Äsel van’t Schlittschohlopen. Bewohner-Altm 1,320; de is nich jebren, dne hat de Essel in Galopp ferlr’n HA-Oh; Dene hat de Esel uteschetten Sprw-Harzvorle 143; Sprw.: Den Esel erkennt’n an’n Ohren. Spr-Altm 82; Wat en gu’en Essel is, de begriset (grau werden) bititen. Wb-Holzl 35; wenn’n Äsel to woll wäerd, denn jäit’r upt Ies SA-Bü; wenn sick de Esels balgen, gift Renen WO-HWa; en ollen Essel is schlecht danzen leern Sprw-Börde. – 2. ‘dummer, einfältiger Mensch’, Schimpfwort,  Dussel, vereinz. – d bist än richtigng sel JE2-Scho; Taun Essel fehlt meck nich mehr veel ... Klaus 1936,18. – 3. ‘niedrige Stelle im Zaun zum Übersteigen’ 3: Wb-We 36. – 4. ‘die große Harke, mit der das auf dem Stoppelfeld liegen gebliebene lose Getreide zusammengeschleppt wird’,  Sstarwe, 3: WE-Is.
Lautf.: Esel, [zl] vereinz. Altm., Dialekt-Ma 9/Mda-nwJe1a 51 (verstr. w JE1), vereinz. ZE n/mittleres/sw elbostf., verstr. ö elbostf. omd.; Äs(e)l, [z()l] vereinz. Altm., verstr. n/mittleres JE2, Mda-nwJe1a 51 (JE2-HSe, verstr. n JE1), JE1-Gü, Nd-Börde § 80 (WO-Schn); [äz()l] Siedler-Je § 79 (s JE2 JE1); [az()l] Dialekt-Ma 9/Mda-nwJe1a 51 (verstr. JE1 – außer w), Mda-Ze (vereinz. ZE); [aiz] SA-Dä; Essel verstr. w elbostf., vereinz. mittleres elbostf.; [zl] Nd-Börde § 80 (WO-Schn).
Frhoffhs n. ‘Wohnhaus desjenigen, der sich auf sein Altenteil zurückgezogen hat’ 3: CA-Atz.
Gemeindeschenke f. ‘von der Gemeinde verpachtetes Wirtshaus’, vgl. Gemeineschenke, 3: CA-Atz Löd.
Lautf.: Jemeindeschenke.