1Hau m., n. 1. ‘Schlag, Hieb’ 1: vereinz. nwaltm., 2: vereinz. Altm. – Rda.: Up een’n Hau fällt keen Bom. ‘Das Gelingen der Angelegenheit erfordert Zeit.’ Bewohner-Altm 1,338; der Mann, der die Vaterschaft bestreitet, weil er nur einmal mit der Mutter des Kindes verkehrt hat, sagt: Upp n Hau fällt kn Bm. Wb-Altm* 73. – Brauch: Zu  Vrgdendl tanzte man um den letzten H., den für diesen Zweck stehen gebliebenen Roggen, bevor der Mäher ihn mit einem Hieb abmähte. Die letzten Ähren wurden dem Knecht als Schmuck an die Sense gebunden. Brauch-wAltm 95 (SA-Has). – 2. ‘Lichtung’, meist ‘abgeholztes Waldstück’ 2: Siedler-Je § 384, 3: vereinz. w/sw elbostf., 4: Mda-Sti 148 – häufig als FlN, auch in Zuss.
Lautf.: Hau vereinz. nwaltm. Altm., HA-Bee Ost, WE-Zi; Hai, Hei Wb-Altm 76, verstr. sw elbostf., Mda-Sti 140. – Gram.: m. belegt Wb-Nharz 73, WE-Zi, Mda-Sti 148; n. belegt Wb-Nharz 73.
Hupk m. TiN ‘Wiedehopf’,  Wdehopp(e), 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. sw Altm. – Volksgl.: Der H. bringt die Ostereier. Brauch-wAltm 37 (SA-Has).
sterei n. ‘gefärbtes und gekochtes Hühnerei, das zu Ostern verschenkt wird’ verstr. – dat Eostai is gruin fft SA-Dä. – Brauch: Die O. wurden vornehmlich mit Zwiebelschalen (verstr.), Zichorie (Vk-Altm 226, Brauch-wAltm 35) oder grüner Saat (Wb-Ak 123) gefärbt, z.T. wurden Abziehbilder auf die Eier geklebt. Vk-Anhaltb 28 (verstr. ZE, vereinz. BA). Die versteckten O. mussten von den Kindern gesucht werden. verstr. Sowohl Kinder als auch Erwachsene tauschten die bemalten oder verzierten Eier untereinander. Brauch-wAltm 35. Die Kinder erhielten von ihren Paten O. verstr. In den Orten des Kalbeschen Werders zogen zu Ostern die Kinder durch den Ort, um Eier zu erheischen. BrauchwAltm 36. Die Bewohner eines Ortes hatten an Pfarrer, Kantor oder Lehrer eine festgelegte Anzahl von O. zu zahlen. Brauch-wAltm 37f., Vk-Anhalta 224. O. standen auch im Mittelpunkt versch. Spiele zu Ostern: Die Kinder ließen sie von einem Abhang herunterrollen. Dessen Ei unversehrt blieb, wurde Sieger und bekam die Eier der anderen Mitspieler. verstr. ( Eierkullern, Eiertrdeln). Statt des Herunterrollens wurden auch die Eier zweier Kinder aneinander geschlagen. Bewohner-Altm 2,250, Brauch-Ma 262 (HA-Sü), Vk-Anhaltb 28 (vereinz. ZE, BA-Ali Ba, vereinz. BE). In Klein Paschleben wurde zu Ostern ein Eierlaufen veranstaltet. Vk-Anhalta 29. – Volksgl.: Die Vorstellung, dass der Osterhase die Eier bringt (verstr.), hat sich erst allmählich im 19. Jh. durchgesetzt. Daneben sind es Kuckuck (verstr. nwaltm. w Altm.), Wiedehopf (Brauch-wAltm 37 – SA-Has), Hahn (Brauch-wAltm 37 – SA-Böd, verstr. ZE, HA-Oh, verstr. w anhalt.), Huhn (ADVk Kt. 32 – Einzelbelege Altm. JE1 ZE WE BLA, Vk-Anhaltb28), Auerhahn (ADVk Kt. 32 – 2 Belege WE) und Fuchs (ADVk Kt. 32 – verstr. ö Altm. JE1, Vk-Anhalta 225 – BE-GrMü). Durch das Hochwerfen von O. auf einer Wiese soll deren Fruchtbarkeit gefördert werden. Vk-Anhaltb 29 (BA-Schie Sip, vereinz. anhalt.).
Lautf.: Osterei; außerdem: ester- HA-Oh, Mda-Weg 101; [eosti] SA-Dä.