afkken Vb. ‘abkochen’ 1: SA-Hö, 3: HA-Oh, Wb-Nharz 4, 4: Wb-Be – w et afjekekte Kartuffeln HA-Oh.
Lautf., Gram.: afkken HA-Oh; -kaokt Part. Prät. SA-Hö; fkken Wb-Nharz 4; [apkon] Wb-Be.
an(ge)plinstert Adj. dass. wie  an(ge)krnt, 1: SA-Hö.
Lautf.: [anplinstt].
werglwisch Adj. 1. ‘im Aberglauben befangen, auf Aberglauben beruhend, abergläubisch’ 1: SA-Hö, 2: Mda-Ar 51, JE2-Scho, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be – d is j s wajlusch JE2-Scho. – 2. ‘leichtgläubig’ – subst.: Düt is en awerglöewischen 3: Id-Eilsa 49. – 3. ‘eifersüchtig’ – oaw’rjloewisch up sne fre sn 2: Spr-Maa 428 (WO-Be).
Lautf.: awerglöwisch Id-Eilsa 49; werglebisch HA-Oh; -glwisch Wb-Nharz 19, BLA-Brau; awerjläuwisch WA-We; [wajlu] JE2-Scho; aberglöbisch Wb-We 1; oaw’rjloewisch Spr-Maa 428 (WO-Be); oawerglwisch OSCH-Har; wrglewisch QUE-Di; [wrjlwi] Wb-Be; [vglv] Mda-Ar 51; [evgleofsk] SA-Hö.
beswgen Vb. 1. ‘ohnmächig werden’, vorw. im Part. Prät. ‘ohnmächtig’,  mächtig, 1: verstr. nwaltm., 2: Beiträge-Altm 1,137, Wb-Altm 16 und 255, GA-Fau, JE2-Ba, JE1-Wo – dai hat beschwaucht SA-Hö. – 2. ‘beschwichtigen’ 2: Wb-Altm* 49, 3: HA-Bee.
Lautf., Gram.: beswög’n Wb-Altm 255, Wb-Altm* 49; -swöj’n HA-Bee; Part. Prät.: beschwöht JE1-Wo; -schwoht JE2-Ba; [bwaut] verstr. nwaltm.; [-waot] SA-Dä; Nbff.: beswöw’n Wb-Altm 16; Part. Prät.: -swöwt Wb-Altm 16; [bwft] GA-Fau; beschwooft Beiträge-Altm 1,137.
Blhelft n., m. dass. wie  Blstl, 1: SA-Hö, vereinz. ö nwaltm., 2: verbr. n/mittlere Altm. JE2, JE1-Wer, 3: CALV-Ve, verstr. WE BLA.
Lautf.: Bielhelft SA-Roh, verstr. n/mittlere Altm., vereinz. n/mittleres JE2, CALV-Ve, WE-Rok; -helf OST-Ca, JE2-Klie Wu, WE-Wa; -heaft SA-Ah; -hälft SA-Bad Jee, OST-Ker, GA-Fau Lo, verbr. nö Altm., WE-Oster; -hälf JE2-GrMa; Biahäaft SA-Hö; [bohft] SA-Pü; Beilhälft WE-Ath; Nbff.: Bielhelwe vereinz. sw elbostf.; -hellewe BLA-Tr; -helwer JE2-GrWu Zo; -helber JE2-Mü, JE1-Wer; -heller JE2-Bö; -hälwer JE2-Go Nkli; -hö(ö)ft, -höäft OST-Kau Sa, verstr. mittlere Altm.; -hörft SA-Im; -heuft, -häuft SA-Rie Stör, GA-Sche; [bohft] SA-Rie Zie; Bielshelft WE-Il; -helf, bls- Wb-Nharz 28, BLA-Wie; Bielshelwe, bls- WE-Elb, BLA-Brau; Biel(e)nhelft, [blnhelft] vereinz. nö Altm.; -helf STE-Stei; -hälft STE-Bad Ga. – Gram.: n.; außerdem: m. belegt vereinz. n/mittlere Altm.
Eierpelle f. 1. ‘Eikern und Eiplasma umhüllende Haut, Eihaut’ 1: SA-Hö Ty, 2. OST-GrBeu. – 2. dass. wie  Eierschelle, 2: JE2-Schö, ZE-Ned, 3: WA-Am.
Lautf., Gram.: Eierpelle ZE-Ned, WA-Am; -n Pl. JE2-Schö; -pell SA-Hö Ty, OST-GrBeu.
1Hn n. 1. TiN ‘Haushuhn’, bes. das weibl. Tier, vgl. Henne, 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. Altm., 3: verbr. elbostf., 4: vereinz. nthür., verbr. BE – hättn Hoh n Ei läggt SA-Rist; dei Huiner rupn (mausern sich) SA-Hö; … wat de Häünder gackerten un de Aanten snatterten. Rauch 1929,11f.; Rda.: mid de Hoinern tau Bedde gn ‘zeitig schlafen gehen’ Wb-We 48; Mit d’ Hön’r to Wm gaon dass., Wb-Altm 84; d kratzet kein Haun darn ‘das interessiert niemanden’ HA-Oh; Wi hämm’ noch ‘n Hönk’n to plück’n ‘wir haben noch eine Angelegenheit zu klären’ Wb-Altm 84; wi het noch en Hineken mit’n ander te ruppm dass., Wb-We* 215; hei is immer furt wie en schwart Hauhn QUE-West; vorbistert wie de Häunder ‘verstört, verwirrt’ Sprw-Börde; Häuneken, wutte fräten, sau kleie WE-Oster; Krank as ‘n Hauhn, mag gern äten un nist dauhn. SA-Die; Sprw.: Höner bringen Fndschopp (weil sie im Garten des Nachbarn Schaden anrichten) Wb-Altm 278; Oll Kö’ gew’n Melk, jung Hünner gew’n Eier. Bewohner-Altm 1,345; et kratzt kein Hauhn ummsiss ‘wer eine Anstrengung unternimmt, denkt auch an den eigenen Vorteil’ Sprw-Börde; Op’n krank Haun hacket se alle rum Sprw-Harzvorld 374; en klauk Haun leggt ook mal in’n Brennettel ‘jeder macht einmal Fehler, irrt einmal’ HA-No; klg Hner läng k in Neddel un verbren’n sik n sch dass., GA-Da; de klauken Häuner verlegget de Eier k dass., Wb-We 48; en blind Haun findt k ein Krn a.a.O. 48; en Haun leggt dörch ‘n Kropp un ‘en Kauh melkt dörch de Stroote HA-No; Wenn väöl Hön’r in n Nest legg’n, helpt ‘t sick bald. ‘Wenn man aus mehreren Erwerbsmöglichkeiten Einkünfte bezieht, wird man reich.’ Wb-Altm 263; In nei’ Nester leg’n de Hünner gärn. ‘Neue Geschäfte und Einrichtungen werden zunächst stark besucht.’ Bewohner-Altm 1,340; Rätsel: En Hauhn kann eher en Scheppel Haber fräten as en Perd. Glöbest du dat? – ein Huhn frisst kein Pferd, Chr-Em 439; Neckvers: In Emerslä (Eimersleben) un Wormesdörp (Wormsdorf) tret se öre Häunder alleene. (dort lässt man keine Mädchen nach auswärts heiraten) HA-Ost; Abzählreim:Et saat en Heuniken ob de Kriwwe,
Tellte siene sieben Ringe.
Dit Spann, dat Spann,
Wu man oppe gahn kann,
Mit Löppeln un mit Kellen.
Brave Junggesellen.
Tif, taf, af
. Lieder-Ma Nr. 632 (BA-Ali);
Kinderlied:Putt, putt, putt, mn häuneken,
Wat deist’ up unsen hoff?
Du plükkst mek alle bläumeken,
Du mkst et gar tau groff.
Id-Quea 157;
Kinderreim:En Haun un en Hahn,
de Preddigt geiht an.
Enne Kauh un en Kalf,
de Preddigt is half.
Ne Katte un ne Mus,
de Preddigt is ut.
Chr-Em 437;
Scherzreim:Mkens, d fleutjet, un Heunder, d kreit –
am besten, wenn man se’n Kopp ummedreit
. HA-Oh;
Wetterregel: wenn sick de Häuner lusen, giwt et ander WäderBA-GrAls. – Volksgl.: Ein krähendes H. gilt als Ankündigung eines Todesfalls (Vk-Altm 266). Au- ßerdem kündigt es schlechtes Wetter (DE-GrKü), das Verenden eines Stücks Vieh auf dem Gehöft (ZE-Mühl) oder allg. Unglück an (ZE-Kö). Vk-Anhalta 29. Um das Unheil verkündende Krähen zu vermeiden, hackt man dem H. den Kopf ab. Vk-Anhalta 172 (CA-Zu). Das H. bringt die Ostereier. ADVk Kt. 32 (Einzelbelege Altm. JE1 ZE WE BLA). – 2. Dim. TiN ‘Marienkäfer’,  Marenkwer – a. in der Verbdg.: Heinecken-Steinecken 3: HA-Wed. – b. in der Verbdg.: liebe Gott sien Häuneken 3: GA-Nie. – 3. Dim. ‘ Kind’, Kosename, 3: Id-Quea 157.
Lautf.: Sg.: Hohn, Hn, [hn] verbr. Altm., JE1-Ca; [hn] OST-GrRo; [h] SA-Rist; hun Mda-Sti 33; Haun, Hauhn, [haun] verbr. nwaltm. elbostf. (außer w JE1); [haon] WO-HWa, HA-Hi NHa; [haun] SA-Pü; Häuneken Dim. GA-Nie; Heinecken Dim. HA-Wed; Huhn, [hn] vereinz. nthür., verbr. BE. – Gram.: Pl. (vgl. auch die formal zugehörigen Formen unter Henne): Hö(h)ner, [hnr] vereinz. ö nwaltm., verbr. Altm.; [hn] verstr. Altm. (außer sw); [hn] SA-Rist, vereinz. s Altm.; Höhne SA-Ben, STE-Da, [hn] Mda-Ar 37; Häöner OST-Werb; [hin] SA-Pü; [höin] SA-Zie; Höiner SA-Mel; Hehner OST-Pe, WO-Je Sa, QUE-Su, BA-Ba; Hehnder BA-Bad Rie; Honder WA-Schl; Huiner SA-Hö Ho Ty; [huin] verbr. n nwaltm.; [huin] SA-Dä; Huihnaer SA-Lag; Häuner, Heuner, Hoiner SA-Han, verstr. ö nwaltm., SA-GrGe, verbr. elbostf.; [hoen] WO-HWa, HA-Hi NHa; [hoin] SA-Ah Jü; Häunere OSCH-Ott, BLA-Be, Heunere WE-Rho; Häunder, Heunder, Hoinder verstr. elbostf.; Hoindere verstr. w WE; HainerHA-Va, HeinerCALV-Calv, WO-Me, verstr. n CA; [hainr] WA-Bey So; Heinder WO-Da, HA-Hi Neu; [haunr] WA-Be KlGe; Haunder WA-See, WE-Alt Da, QUE-Nei PrBör Schn; Haner BA-Rie; Hinner BA-Ha, KÖ-Ra; [hinr] verbr. BE; [hir] verbr. ö BE (mittlere Generation); Hinder vereinz. nthür.; Hünner Bewohner-Altm 1,340, STE-KlSchwa Osth Tan, BA-Neu; Hühner SA-Win, vereinz. OST, BA-Ra, BE-Neu We; Hihner QUE-GrSchie, CA-GrRo Sta, BE-Grö; Hien’der CA-Ca. Zuss.: zu 1.: Klwitt-, Kluck-, Klt-, Krp-, Legge-, Lk-, Noll-.
inbarsten Vb. ‘Risse bekommen, splittern’,  springen, 1: SA-Hö Pa, 2: JE2-Scho – d Pott is innebost’n JE2-Scho.
Lautf., Gram.: Part. Prät.: [inbost] JE2-Scho; inbosten SA-Hö Pa.
inpedden Vb. refl. ‘sich etw. in den Fuß eintreten’ – hei had sick wat inpet’t 1: SA-Hö.
kkel-kkel Lockruf für Hühner,  putt-putt, 1: SA-Hö Red.
Lautf.: käka käka.