n 1. Zahladj. verbr., stets betont. – a. in der Zahlenfolge ‘eins’, vgl. 1nsDe Tormuhr harre all eine slahn, ... Rauch 1929,71; ainen Meter in’ne Dickde Wb-Holzl 75; Rda.: Dat geit n, tw, dr ‘... schnell, rasch’ Wb-Altm 46; Abzählreim: ene, dene, deck un du bist weg HA-Va; Eene, deene, Duhmmstrick! Siebn Kattn schlaon sick ... Lieder-Ma Nr. 562 (WO-Be). – b. das Einzelne, auch Besondere betonend – adj.: D han blß n Mchen. Wb-Ak 52; t n Schtje han sechtsn Jr’m JE2-Scho; Rda.: von hunnert Morjen en Klt von sehr weitläufiger Verwandtschaft gesagt, WO-Gu; dor sedsd alles uff ne Grde DE-Ca; der Mann, der die Vaterschaft bestreitet, weil er nur einmal mit der Mutter des Kindes verkehrt hat, sagt: Upp n Hau fällt kn Bm. Wb-Altm* 73; Sprw.: Wenn väöl Hön’r in n Nest legg’n, helpt ’t sick bald. ‘Wenn man aus mehreren Erwerbsmöglichkeiten Einkünfte bezieht, wird man reich.’ Wb-Altm 263; subst.: dat grn is alles in eins ‘... ist verheddert’ Wb-Nharz 49; d sidst je d s in ne ‘allein, in Gedanken versunken’ CA-Ak; Rda.: sin ein un alles ‘seine ganze Freude’ Sprw-Börde; wedder eins noch keins ‘gar nichts’ a.a.O.; hat eenen weg von einem geistig beschränkten Menschen gesagt, Vk-Anhaltc 102; ’t is mi allns ns ‘... egal’ Wb-Altm 46. – c. eine Zusammengehörigkeit oder Übereinstimmung (zweier Größen) betonend – et is eine Nesse ‘es ist überall nass’ Sprw-Börde; se sünt wär eins ‘einig’ Id-Eilsa 59; Rda.: dat is ein afmken Wb-Nharz 49; tr Junke is tich n un tassellewe Kallwer w ter le Wb-Be. – d. in Verbdg. mit der Präp. in (und dem Adv. weg) die ununterbrochene Fortdauer einer Handlung, eines Geschehens oder Vorgangs bezeichnend – et gurscht in ene wech ‘es regnet fortwährend stark’ WE-Lan; ... se ruppten in einen wegg ... Hbl-Ohre 1927 Nr. 28/Wöhlbier (HA-Eim); na, du blaffst ja hüte wedder in eins wech HA-Bee; in eins hen ‘ohne Unterbrechung’ Sprw-Börde. – 2. Indefinitpron. verstr. – a. ‘jemand, irgendeine(r)’, auch generalisierend ‘unsereiner, man’ – da kümmt ainder Wb-Holzl 57; einen in die Fresse haun HA-Alv; t machst je ’n jants koppschai Wb-Be; d hunt wil einen bten Wb-Nharz 50; einder wett gar nich, wo en anfangen sall mit Arbeiten WE-Dee; Rda.: n schlk awwer ner lank hin! Ausruf des Erstaunens, CA-Ak; D bist mich awwer ner ‘... ein ganz Besonderer’ Wb-Ak 52; Wenn eener dumm wart, warte ’s zuerscht in’ Koppe. Vk-Anhaltc 103; de will ainen wat forrtellen ‘... etw. weismachen’ Wb-Holzl 57; d warrt’n nich klauk t HA-Oh; dat konne ne et harze afschtten ‘das konnte einen sehr betrüben’ Wb-Nharz 7; sau kann’n sick in’n Menschen toischen HA-Eil; Sprw.: Wat einder daun kann, ward twei nich su’r. ‘Das Verteilen von Arbeit auf mehrere Personen verspricht Schonung’ Sprw-Harzvorld 399; wat ein sülwest daun kann, dat werd nich sau erket Wb-We 34; Von de Hund, de en bät’n hat, davon mütt’n Haar uppleng’n. ‘Um einen Kater zu beseitigen, muss man erneut Alkohol trinken.’ Spr-Altm 82; Wenn’n schimmelt Brot itt, find’t’n Geld. Schwerin 1859,43; Rätsel:Hinner uns Hus un Nowers Hus
plögt ener,
plögt on Koller un Schor,
plögt doch ’n grod For
(Furche).Moll (Maulwurf). Hausfr-
Altm 1929,79 (SA-Sal).
– b. das Einzelne, Besondere betonend, bes. in der Verbdg. mit ander (mit semantischer Nähe zu 1b.) – das aine Gind is glain ... BE-Sa; D ne Ostern hat’s m tichtich jeschneiet. Wb-Ak 52; ümmer einder nahn andern! HA-Bee; Un der eene, der mit de Vaodermördersch bis ebber de Ohren ... Heimatkalender-Börde 1925,63 (CA-Sa); Sprw.: ’n sn Deod is annan sn Breot SA-Dä; den einen sien Uhl is den andern sin Nachtigall HA-Va; sau geit et in der Welt, d’ ene hat den Büdel, de andre dat Geld Wb-We 23; De een is doch vör’n ännern. ‘Begabung und Geschicklichkeit sind bei den Menschen verschieden ausgeprägt.’ Bewohner-Altm 1,330. – c. in verkürzten Sätzen für das subst. Objekt stehend – einen nemen ‘Alkohol trinken’ HA-Oh; ’n lßen ‘einen Darmwind entweichen lassen’ Wb-Ak 52; sek eins singen Wb-Nharz 49; du krichst ene anne Bramme Androhung von Prügel, JE1-Go; Was hat’e denn for ne jeheirt? Wb-Ak 52. – 3. unbest. Art. verbr. – a. in normaler Sprechhaltung stets unbetont – a Barrich KÖ-Pi; en Glas Behr SA-Jeg; ‘n Hp’n Ld’ Wb-Altm 84; d ld a Abbel DE-Ca; de junge Frau hat ane beese Krankheet DE-Vo; “Was denn vor an Vorein?” Wäschke 61915,121; d Hirsch het wa än Jewaih JE2-Scho; Rda.: en Hals afschnien ‘übervorteilen, betrügen’ Sprw-Börde; d st t w en schmlet Handk ‘er sieht dünn aus’ JE2-Scho; hei liggt (lügt) sau harte wie en Pert leppt QUE-West; hei hat Infälle w en ld Hs ‘er hat sonderbare Einfälle’ WE-Be; Dat könnt ene sure Kreike (Pflaumensorte) weren ‘das könnte für jmdn. ungünstig werden’ Wb-We 74; Sprw.: op en Heger kumt en Feger ‘auf einen sparsamen Hauswirt folgt oft ein Verschwender’ Wb-We 48; von’n groten Bullen fällt ook en groot Kalw HA-No; Bauernregel: Lichtmessen hell und klar, jibt an jutet Flachsjahr Spr-Asch 49; Rätsel: wann is de Voß en Voß? – wenn er allein ist, scherzh. Ausnutzung der lautlichen Übereinstimmung mit dem Zahladj., OST-Ker. – b. betont, in gefühlsbetonter Rede verstärkend – Das is an Wetter! Wb-Ak 50; ein Jeld hat das jekost ‘viel Geld ...’ a.a.O. 51. – c. vor Zahlwörtern und Mengenangaben die Gültigkeit einer Aussage einschränkend ‘etwa, ungefähr’ – ein veir Wochen her Wb-We 34; Vorr’n drittig Johren, ... Lindaua o.J. 63; an Sticker dreie Wb-Ak 16; wi willn noch n acht Daog töw’n (warten) Wb-Altm 258.
Lautf., Gram.: 1. Zahladj., in der Zahlenfolge: een, n verbr. nwaltm., Wb-Altm 46, SA-Kun, vereinz. n GA, verbr. ö Altm., verstr. JE2, vereinz. JE1, ZE-Bur, WA-So, Wb-Ak 52; eene, ne vereinz. sö Altm., HA-Sa, verstr. mittleres/s JE2, JE1-Wo, vereinz. w JE1, HA-Bre NHa, OSCH-KlQue, QUE-Frie, CA-Mi; ejn SA-Jee; än SA-Ne; eän GA-Mie; aein GA-Pe; äin OST-Klä, verstr. mittlere Altm.; ein, eyn, ain SA-Bre Dam, verbr. w Altm., verstr. w OST, vereinz. w STE, JE2-Za, verstr. w elbostf., QUE-Su; eine, aine WO-Me, verbr. w elbostf., verstr. ö elbostf., vereinz. nthür.; ane, ne WE-Lü, Vk-Ask 161, BA-Schie; enne ZE-Dor, enn SA-Die, STE-Grä; in Abzählreimen, abweichend vom sonstigen Gebrauch: eene, ne Wb-Altm** 48, vereinz. ö/s Altm. elbostf., BE-Me, KÖ-Pro; een GA-Rä; Eneke Dim. Lieder-Ma Nr. 571 (vereinz. n elbostf.); Eeneken Dim. a.a.O. 589 (BA-GrAls); Eenichen Dim. a.a.O. 589 (DE-Je); enne vereinz. n/mittleres elbostf., Lieder-Ma Nr. 584 (DE); 2. Zahladj., Indefinitpron., Artikel (in betonter Stellung): st. (attr. und allein stehend): Nom. Sg. m., n.: een, n vereinz. nwaltm., Wb-Altm 46 und 263, Spr-Altm 75, SA-Rie, vereinz. OST n/mittleres JE2, verstr. mbrdb., WO-Gu, CA-Salz, verstr. anhalt.; ein, eyn, ain SA-Rie, verstr. elbostf., Wb-Ak 50 (bei Hervorhebung); n Vk-Ask 137 (QUE-Scha); Dat./Akk. Sg. m.: enen, eenen Wb-Altm 46, vereinz. ö/s Altm., Heimatkalender-Je 1923,94 (JE2-Vie), JE1-Mo, vereinz. anhalt.; een’n, n’n, ’n, [], [e] SA-Dä, Wb-Altm 46 (nur Zahladj.), Bewohner-Altm 1,334, vereinz. anhalt.; een, n SA-Ty, SA-Stap, OST-Ho Möl, JE2-Schö, JE1-Gö, ZE-Roß, KÖ-Grö; äin STE-Ho; einen, ainen verstr. elbostf.; ei’n HA-Alv, WA-GrGe, CA-Fö, BA-Ha; ohne Flexionsendung (z.B. in der Verbdg.: in e.): ene, ne WE-Lan, Wb-Nharz 7 und 49, CA-Ak; een, n Wb-Altm 16 und 46, Wb-Alm* 7, Spr-Altm 82; Dat. Sg. n. wie Dat./Akk. m.; Akk. Sg. n. wie Nom. Sg. m., n.; Nom./Akk. Sg. f. und als Stellvertreter eines Subst.: eene, ne vereinz. s Altm., verstr. mbrdb., JE1-Me, Vk-Harz 8,49, vereinz. sö elbostf., verstr. anhalt.; een vereinz. nwaltm., verstr. n/mittlere Altm.; eine, aine verstr. elbostf., Mda-Sti 30, Wb-Ak 50 (bei Hervorhebung); ein SA-Bre, verstr. w Altm.; ahne, ne Vk-Ask 374, Spr-Asch 17, BA-Neu Sip; Dat. Sg. f. wie Nom./Akk. Sg. f.; außerdem: unflektiert: n JE2-Scho; sw.: Nom. Sg. alle Genera: ene, ne Wb-We 23, verstr. anhalt.; een Bewohner-Altm 1,330, Pohlmann 1905,33; eine, [ain] vereinz. elbostf., BE-Sa; Dat. (Akk.) Sg. f.: e(e)ne JE2-Gü, Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi), vereinz. anhalt.; eine Wedde 1938,20; 3. Artikel in unbetonter Stellung: en(n) m./n. vereinz. w Altm., OST-Ker Le, vereinz. ö JE2, verstr. elbostf.; enne f. JE1-Kä, ZE-Dor, vereinz. elbostf., BA-Sip, Krause 1964,60; [] m./n. SA-Ko; än, [n] m./n. SA-Ab HDo, JE2-Scho; an(n), [an] m./n. SA-Bon Dä, Spr-Asch 49, Mda-Ro, verbr. anhalt.; an(n)e f. verstr. sö elbostf. omd.; a m./n. verbr. anhalt.; sonst vorw. enklitisch: ’n m./n., nwaltm., n nbrdb. auch f. (nicht eindeutig von der Kurzform für  1man zu trennen); ne, ’ne f.; ’n Pl.; 4. als Stellvertreter eines Subst. bzw. für ein logisch zu ergänzendes Subst.: m.: eener, ner verstr. Altm., JE2 JE1, ZE-Roß, vereinz. anhalt.; eender JE2-Gü, Heimatkalender-Je 1927,122 (JE2-Vie); einer vereinz. HA OSCH, WE-Rho; einder, ainder verstr. elbostf., Mda-Sti 30; aaner QUE-Di; ander Mda-Weg 85; Akk. Sg. vgl. st. Akk. Sg. m.; n.: eens, ns Wb-Altm 46, Sprw-Börde, vereinz. anhalt.; eins, ainsz vereinz. elbostf., Mda-Sti 30; f.: wie st. f. Nom. Sg.; unflektiert (vor allem verallgemeinernd ‘man’): een, n vereinz. Altm.; ein vereinz. elbostf.
1mten Vb. verbr. 1. Modalverb – a. ‘gezwungen sein, sich verpflichtet fühlen, etw. zu tun’, auch ‘zwangsläufig notwendig sein, dass etw. geschieht’ – se mütt de Tüffann affseihn SA-We; b däne mußte hei de Schwne heuden Mda-Harz 15 (BLA-Be); wai mün’n dat Kind doip’m laot’n JE2-Scho; … denn möwwe (müssen wir) mal en betchen nahilpen. Wedde 1938,34; de Pächter mött de Pacht för den Gorn betalen SA-Jeg; ick wolle nich, awer ick hewwe most Wb-Holzl 143; he humpelt no Hus un mütt in’t Bett ling’n. Hausfr-Altm 1927,43 (STE-Ber); Rda.: kn Mensche muss missen Wb-Be; wat sn mt, mt sn Wb-We 89. – b. ‘wahrscheinlich sein’ – he muß krank sn Wb-We 92; Mich tun meine Knochen s w, mir missen Rn krn. Wb-Ak 114. – c. ‘mit Sicherheit annehmen’ – Meine Mutter muß j’n enblick kom’m. Wb-Ak 114. – d. ‘dürfen, sollen’, in der Verneinung – dat most’e nich daun HA-Oh; man mot nich glks alles glben, wat de lde fortellen Wb-Nharz 126. – 2. absoluter Gebrauch bei Ausfall des Vollverbs – a. ‘notwendig sein’, auch ‘gezwungen sein, etw. zu tun, sich irgendwohin zu begeben’ – dat mott aff WE-Si; wenn ick da nich henn mißte, wäre mich oo woller ZE-Roß; ick wett nich, wu Otto mott henn? Wb-Holzl 143 (HA-Wo); ich muß m n Kt’n (ON Köthen) Wb-Ak 114. – b. ‘auf die Toilette müssen’ – hei mott ml HA-Oh. – c. ‘an der Reihe sein’, bes. beim Haschespiel – wie tell aff, wer mutt JE1-Wol.
Lautf., Gram.: möt(e)n Id-Eilsa 79, Wb-We 89, Wb-We* 226; mötten Wb-Holzl 143, HA-Oh; mett(e)n OSCH-Har, vereinz. s elbostf.; motten OSCH-Di; [müetn] ZE-Kö; mütten JE2-Fi; mütt’n Wb-Altm 142; müssen Wb-We 92; miss(e)n, [misn] ZE-Roß, vereinz. anhalt. 1./3. Pl. Präs.: möt(e)n SA-Pü, GA-Al Est, JE1-Bü, ZE-Steu; mött(e)n SA-GrGe Jeg, STE-Gra, CALV-Calv, vereinz. HA, WA-Wa West, vereinz. s elbostf.; möt(t) SA-Pa, verstr. n/w elbostf., QUE-Nei, CA-Sta; mött’t Wb-Holzl 143; mödden SA-Le, OST-Wal; möwwe (mit Anschluss des Personalpron. 1. Pl.) Wb-Holzl 143, HA-Oh, Wedde 1938,34; mten Wb-Nharz 126 (WE-Ha); mett(e)n, [metn] verstr. s/ö elbostf.; mett vereinz. OSCH w WA WE; [medn] BE-He; mättn QUE-Ga; moten HA-KlSa Va; mott(e)n WO-Me NiDo, HA-Hi Neu, OSCH-Schw, WA-HDo, QUE-Tha; mott HA-Eim So, BA-Fro; müten vereinz. JE2; mütt(e)n vereinz. nwaltm. Altm., verstr. JE2, vereinz. n JE1, WO-Gli; [mtn] JE2-KlWu Par; mütt OSCH-Pa, WE-La; müdd(e)n SA-Se, vereinz. Altm. JE2; münnen STE-Tan; münn, mün’n, [mü] verstr. nwaltm. Altm., vereinz. JE2; müss(e)n GA-Schw, JE1-Zie, ZE-Dor, WA-Schl, CA-KlRo, vereinz. anhalt.; mitten GA-Le, JE2-HSe Mö, CA-Wer; minnen OST-GrRo; minn SA-Win; minnmer (mit Anschluss des Personalpron. 1. Pl.) Wäschke 61920,100; miss(e)n, [misn] OST-Pe, ZE-Roß, QUE-GrSchie, BE-Gü, verstr. omd.; miet(e) n, [mitn] verstr. ZE; muten JE1-Plö; mutt(e)n OST-NiGö, GA-Bo, vereinz. WO, JE2-GrWud, vereinz. n/w JE1, WA-Bey We, WE-Alt Da, CA-Gli Pö We; mussen CA-Ca; 1./3. Sg. Präs.: möt(t) SA-Bre Le, vereinz. n Altm., JE2-Scho Schö, JE1-Bü; met OST-Pe; mt Wb-We 89; mot(t) SA-Pa Pü, WO-Loi Me, JE1-Ziep, verbr. elbostf.; müt(t) verbr. nwaltm. nbrdb., vereinz. s JE2 JE1; müdd SA-Se, vereinz. Altm.; mit(t) OST-GrRo, GA-Le, JE2-Bu HSe, JE1-Grä; mut(t) SA-Bre Dam, vereinz. Altm. JE1 ZE elbostf.; mus(s), muß OST-Bre, JE1-Me Stei Zie, Mda-Ze (ZE-Roß), ZE-Na Steu, HA-Neu, Wb-We 92, vereinz. sö elbostf., verstr. omd.; 1./3. Sg. Prät.: mos(s)te, [most] verstr. elbostf.; mußte Mda-Harz 15 (BLA-Be), muste Wb-Nharz 126 (BLA-Hü), [must] Mda-Ze (verstr. ZE); musst Wb-Altm 142; Part. Prät.: emos(s)t vereinz. elbostf.; musst Wb-Altm 142; e’must QUE-Di; [jmust] Mda-Ze (verstr. ZE).
Osse m. 1. ‘kastriertes junges männl. Rind’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. nbrdb. n mbrdb., verstr. ZE, 3: verbr. elbostf., 4: verstr. omd. – d Osse het tw Höäna JE2-Scho; dai Oss wrd anschpannt tum Treckng SA-Dä; Rda.: dumm w’n Osse HA-Oh; stiert wie so’n Osse Vk-Harz 3,46; brüllt as’n Os ‘weint laut und heftig’ SA-Ben; sau grde, w de Osse pisset Bemerkung, wenn jmd. in Schlängellinie geht, HA-Oh; de hat sau veel Gefühl als wenn’n Ossen in’t Höörn knippt HA-No; da steit de Osse an Brge ‘jmd. ist völlig ratlos’ WE-Be; dor schdd d, w dor Ogse forsch naie Dor dass., DE-Ca; witt woll’n Ochsen brot’n Bemerkung, wenn jmd. ein zu großes Feuer unterhält, BA-Ha; Hü’! Ossen, dremmelt ju nich, sä de Köster to dänn een’n Ossen, dänn’r vör’t Plog har. Bewohner-Altm 1,354; Sprw.: en Ossen un’n Feuer (Fuhre) Mess sall’n ut’n Wä gn WE-Be; Ful Ossen leg’n sick nich gärn henn, de gröwwelt (graut) vör’t Upstaohn. Bewohner-Altm 1,354; wat kann man von’n Ossen völangen as en Stück Rindfleesch von einem groben, ungehobelten Menschen, OST-Möl; wär kann’n Ossen dat Bölken vorwehr’n HA-No; Wat weet de Os van’t Jöck, wenn’r nich treckt hät. Bewohner-Altm 1,354; wer keinen Ossen hat, dne kann kein det gn HA-Oh; wat de Osse innen Buke hat, hilpet mittrecken WA-Hak; In’n Oss hört (gehört) Str in’n Brn hörn Röwen (Rüben). Wb-Altm 269; ‘s word mannijer Okse jeschlacht, w mor kn Vart’l von krt ‘von vielen Dingen hört man nichts, bekommt man nichts ab’ Wb-Ak 123; Rätsel: wievöl Ossen werden im Jahr geborn? – garkein! SA-Gü; wo hat de Oss d’ meist Flesch? – twüschen Kopp un Swanz. STE-Wa; Reim:Dän Ochsen jifft dat Woat’r Kraft,
Dän Jüngling Bair un Räb’nsaft;
Drum, Freundchen, drinke Bair un Wien,
De Deuw’l wollt’e Ochse sien.
Lieder-Ma Nr. 695 (WA-Eg).
Btling Bulle Jungosse Landosse Ossenkalf Str. – 2. ‘Zuchtstier’,  Bulle, 2: SA-Jeg, OST-Ren, GA-Jä, JE1-Scha Stei, ZE-Wö, 3: HA-Uhr, vereinz. s elbostf., 4: BLA-Sti. – 3. ‘dummer, begriffsstutziger Mensch’, Schimpfwort,  Dussel, 2: ZE-Roß, 3: HA-Bee Oh, 4: Wb-Ak 123, Wb-Be, DE-Ca – bass uff d Ogse, w de hinlfsd DE-Ca.
Lautf.: Osse, [os] verstr. s Altm., vereinz. n JE2, verbr. mittleres/s JE2 JE1, verstr. n ZE, ZE-Stre, verbr. elbostf. (außer CA), Mda-Sti 14; Oss, [os] verbr. nwaltm. n/mittlere Altm., JE2-Neu Reh, Wb-We 96; Osso OST-Pe; [s] GA-Da, JE2-Par; [s] SA-Rist, Mda-Ar 29; Ochse, [oks] OST-Ar Ren, vereinz. n GA, JE2-Jer, vereinz. w JE1, JE1-Zie, verstr. s ZE, BA-Rie, verbr. n CA, verstr. omd.; Ochsen Dat. Sg. Lieder-Ma Nr. 695 (WO-Ol); [ogs] verstr. BE, Mda-Fuhne 35 (DE-Ca). Zuss.: zu 1.: Hand-, Jung-, Land-, Lnigen-, Ln-, Mast-; zu 3.: Heu-, Hrn-, Meisterochse.