Mge(n) m. 1. beutelförmiges Verdauungsorgan bei Menschen und höher entwickelten Tieren, verstr. – d Jans had awwor a gl’n Mren DE-Ca; ‘s ’n Mn han ‘magenkrank sein’ Wb-Ak 110; … da mutt ick mick den Maahen verkillt hebben … Firmenich o.J. 169 (CA-Glö); Rda.: en scheiben (schiefen) mgen hebben ‘sehr hungrig sein’ Wb-Nharz 121; dai hat an Maogng as an Schlechdahund ‘er kann sehr viel essen’ SA-Dä; bai dich wrn de en jrser w dor Mn ‘du hast dir mehr aufgetan, als du essen kannst’ CA-Ak; dat Futter is forr’n Magen staan eblem’m von einer Magenverstimmung, Wb-Holzl 138; wat nich in Magen geiht, dat geiht in de Ficke (Tasche) Sprw-Börde; Sprw.: et Buttwennije is teseihen, in’n Magen kann keinder kieken Sprw-Börde. – a. ‘Labmagen des Rindes’,  Laffmgen, 2: SA-Zier, OST-Hei, 3: vereinz. mittleres/s elbostf., 4: verstr. BE. – b. ‘Blättermagen des Rindes’,  Bldermgen, 2: ZE-Na. – 2a. ‘in den Schweinemagen gefüllte Schwartenwurst’ 1: SA-Ev Zie, 2: vereinz. Altm., 3: HA-NHa, 4: Wb-Ak 110 – Mor han heite ‘n Mn njeschnitt’n. Wb-Ak 110. – 2b. ‘Schweinemagen, in den Wurst gefüllt wird’ 1: SA-Roh.
Lautf.: Mag(e)n, mg(e)n ZE-Na, vereinz. mittleres/s elbostf., Mda-Sti 16; Maog(e)n, [mgn] Wb-Altm 133, SA-Zier, MdanwJe1a 49 (JE1-Bie), [mgn] CALV-Je; Mogn SA-Roh; [mg] HA-NHa, [mg] GA-Le; [m] SA-Ev Zie, GA-Da Schw; [maog] SA-Dä; Moajen QUE-GrSchie; Mar(e)n, [m()n] vereinz. Altm., Mda-Fuhne 104 (vereinz. w/s BE sw KÖ w DE, bei jüngerer Generation verstr. anhalt.), DE-Ca Els; [m()n] ZE-Kö Roß, Wb-Be, Mda-Fuhne 104 (vereinz. BE, verstr. mittleres/ö DE, meist jüngere Generation), [mn] vereinz. n WO; Mchn QUE-Ga; Maahen Firmenich o.J. 169 (CA-Glö); Ma’en, [mn] Wb-Holzl 138, Serimunt 1930 Nr. 82, BE-GrWi; Maon OST-Hei; [mun] JE2-Scho; Mn, [mn] OST-Ga Meß, Mda-Ze (verstr. ZE), Mda-Ro, Wb-Ak 110, Mda-Fuhne 104 (verbr. BE KÖ w DE, meist ältere Generation), BE-Neu, DE-Els; [mn] Mda-Fuhne 104 (DE-To); Mage, mge Gorges 1938,28, Wb-Nharz 121; [mg] Beiträge-Nd 65 (WO-HWa); Ma’e Wb-Holzl 138, me Wb-Nharz 121; Ma, m JE2-Vie, Mda-nwJe1a 49 (verstr. nw JE1), HA-Oh, Id-Eilsa 77, Wb-Nharz 121. – Gram.: f. belegt JE2-Vie, Wb-Holzl 138, Id-Eilsa 77, Wb-Nharz 121. Zuss.: zu 1.: Hr-, Kse-, Laff-, Netz-.
Mettworst f. 1. ‘Wurst aus rohem gehacktem Schweine- und Rindfleisch, die in einen rund gebogenen, an den Enden zusammengebundenen Rinderdarm gefüllt wird’ 2: JE2-Scho, 3: vereinz. w elbostf. – Rda.: hei well ümmer bles mit de Mettwost na de Speckste smten ‘er sucht immer nur seinen Vorteil’ HA-Oh. – 2. ‘Wurst aus rohem gehacktem Schweine- und Rindfleisch, die in einen lang gezogenen Mastdarm vom Schwein gefüllt wird’ 1: SA-Roh, 2: STE-Hä. – 3. ‘Wurst aus rohem gehacktem Schweine- und Rindfleisch, bei der die Füllmenge in einen Beutel gestopft ist, der aus der dünnen Haut des Bauchfetts des Schweins genäht wird’,  Flsenworst, 1: SA-Dä, 2: vereinz. nö OST, OST-Sto, GA-Trü, STE-Bis Scho – dai Flaisan (Haut um das Bauchfett des Schweins) wrn tusammnit un dao wt Mettwost inschtoppt SA-Dä.
Lautf.: Mettworst, met- OST-Fe, Wb-We 88, BLA-Brau; -wost, [metwost] SA-Dä Roh, OST-GrBeu GrHo, STE-Bis Hä Scho, JE2-Scho, HA-Oh, WE-He; Medwost OST-Sto; Mätt- GA-Trü. Zus.: zu 2.: Meidarm-.
Middeldrgholt n. ‘auf dem Lenkscheit des Wagens ruhende Bretterauflage zur Unterstützung des Wagenbodens’, bes. beim Transport von Langholz, vgl. Mittelbrücke, 1: SA-Roh.
Lautf.: Mitteldrochholt.
Mf m. ‘schlechte, verbrauchte Luft, unangenehmer Geruch’ 1: SA-Roh, 3: HA-Oh, BE-Gü – hr is sonn Mef HA-Oh.
Lautf.: Mief SA-Roh; Miew BE-Gü; Mef HA-Oh.
Nkedei m. ‘nackter Mensch’, auch ‘wenig bekleideter Mensch’, bes. von Kindern, 1: SA-Roh, 2: ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 180, verstr. w anhalt. – unse Nacketai Spr-Asch 23; das is a glainor Naggedai BE-Sa; Reim: Nackedei, ritt et Himme entzwei CA-Fö.
Lautf.: Nakedei, -dai Wb-Holzl 145, Id-Eilsa 80, QUE-Di; Noke- SA-Roh; Nacke- ZE-Roß, vereinz. elbostf.; -tei, -tai, [naktai] Wb-Nharz 131, Spr-Asch 23, Wb-Ak 118, Wb-Be; [nagdai] verstr. BE; [nk-] Beiträge-Nd 66 (WO-HWa); Nbf.: ncketaich Mda-Sti 180.
Nkmling m. 1. ‘Kind, das viel später als seine Geschwister geboren wurde’,  Nestkken, 1: SA-Roh, 2: Wb-Altm* 64, JE2-Scho, 3: HA-Oh, Wb-Nharz 131 – dat is noch sonn Nkömmlink HA-Oh. – 2. ‘Nachfolger, Nachkomme’ 2: Wb-Altm* 64.
Lautf.: Nkömmlink HA-Oh; nkemlink Wb-Nharz 131; Naokömmling Wb-Altm* 64; [nkömlik] JE2-Scho; Nokömling SA-Roh.
Narre m. ‘dummer, einfältiger Mensch’,  Dussel, auch ‘lächerlicher Mensch’,  Clown, 1: SA-Roh, 2: vereinz. Altm., 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 14, Wb-Be – … düss’ oll Na’ Matthies 1903,14; Rda.: to’n Nr’n hämm ‘jmdn. foppen, täuschen’ Wb-Altm* 63; forn Narren holen dass., Sprw-Börde; sik tau’n Narrn mken ‘sich lächerlich machen’ HA-Oh; hat’n Narren an efreten ‘hat jmdn., etw. übertrieben gern’ Sprw-Börde; ek denke, de narre bit mek Ausruf des Erstaunenes oder Erschreckens, Wb-Nharz 132; Sprw.: ein Narre makt teine ‘ein Narr verführt viele Menschen zur Dummheit’ Id-Eilsa 80; jedem Narren gefällt siene Kappe HA-No; Kinder un Narren segget de Wrheit Wb-We 92; Wenn de Nar’n to Marcht kaom’, verdeenen de Kräömers Geld. Bewohner-Altm 1,329; wenn unse Herrgott en Narren hem’m will, lett’e en olen Kerel de Fru ster’m Wb-Holzl 145.
Lautf., Gram.: Narre, narre verstr. elbostf., Wb-Be; Narr(e)n Dat./Akk. Sg. vereinz. elbostf.; Narrn Pl. Spr-Asch 50; Narden Dat. Sg. OST-Klei; Nan Dat. Sg. SA-Roh; Nr Wb-Altm 143, Wb-Altm* 63; Nar’n Pl. Bewohner-Altm 1,329; Na’ Matthies 1903,14; nrre Mda-Sti 14.
2rt n.(?) 1. Pl. ‘Speisereste’, auch ‘vom Vieh übrig gelassenes Futter, zerbissene Getreidereste’ 1: SA-Mel Roh, 2: vereinz. Altm., 3: GA-Eick, Wb-Holzl 150 – hat Oart’n moakt ‘hat Essen stehen gelassen’ SA-Roh. – 2. ‘zusammengeharkte Getreidereste’,  Ress, 3: verstr. nw WE.
Lautf., Gram.: Ohrt, Oort verstr. nw WE; Ohrten, rten Pl. Wb-Altm 150, GA-Eick, Wb-Holzl 150; Oart(e)n Pl. SA-Bad Roh; Öörten Pl. OST-Sta; [tn] Pl. Mda-Ar 30; Uort WE-Gö; Orden Pl. SA-Mel.
werbedde n. ‘Deckbett’ 1: SA-Roh, 3: BLA-Brau.
Lautf.: Öwerbett SA-Roh; ebberbedde BLA-Brau.