angrabbeln Vb. ‘fortwährend berühren, betasten’ 2: SA-Vi, 4: Wb-Ak 19, Wäschke 41920,87 – Wer soll denn das ins Maul nehmn, was ihr mit eire Dreckpoten anjejrappelt hat? a.a.O. 87.
Lautf., Gram.: angrabbeln SA-Vi; -jejrappelt Part. Prät. Wäschke 41920,87; njrawwel’l Wb-Ak 19.
borkig Adj. ‘hart, fest’, vom Erdboden, 1: vereinz. n nwaltm., 2: SA-Vi, OST-Kru, 3: HA-Wo, OSCH-Grö.
dagin Adv., in der Verbdg.: Dag in, Dag ut ‘fortwährend, jeden Tag’ 2: Volksspr-Altm 93 (SA-Vi).
Ddenwäschersche f. dass. wie  Ddenfr, 1: SA-Dä, 2: SA-Vi, vereinz. s OST, STE-Kö Osth.
Lautf.: Dod(e)nwäschersch OST-Na Ost; Doten- STE-Osth; Dojen- OST-Kru; Doin- STE-Kö; Dauten- SA-Vi; [deodweask] SA-Dä.
Drwegpler m. ‘(hölzerner) Torwegständer, an dem der Torflügel hängt’,  Drpler, 2: SA-Vi, 3: WO-Da, vereinz. w JE1, HA-Bee, OSCH-Har.
Lautf.: Doorwegpieler SA-Vi; Dorwäch- OSCH-Har; Dorwäjpielder HA-Bee; Torwegpieler WO-Da; [drvepllr] MdanwJe1a 44 (vereinz. w JE1); Nbf.: Doorwäjchsfeiler JE1-Pre.
Echse f. TiN ‘ Eidechse’ 1: SA-Brie Scha, 2: Mda-Ar 43 (SA-Vi, OST-Ar), STE-Arne, JE2-Fi, Mda-nwJe1a 34 (JE2-HSe, verstr. n JE1), JE1-Da, ZE-We, 3: MdanwJe1a 34 (vereinz. w JE1), OSCH-Ba Ott, QUE-Nei.
Lautf., Gram.: Echse, Exe, [eks] Mda-nwJe1a 34 (vereinz. n/w JE1), JE1-Da, ZE-We, OSCH-Ba Ott; Echs, Ecks SA-Brie; Ächs, [ks] SA-Scha, Mda-Ar 43 (SA-Vi); Ixe QUE-Nei; mit Anlehnung an  1Eksche?: [ek] Mda-nwJe1a 34 (verstr. n JE1, vereinz. w JE1); Ekschen Pl. STE-Arne; Äksche JE2-Fi; [k] Mda-Ar 43 (OST-Ar).
Fse f. 1. ‘liederliche Frau, die Männern nachläuft und Geschlechtsverkehr mit ihnen sucht’, Schimpfwort,  Slampe, 2: WO-Uetz, vereinz. mbrdb., 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 60 – dat is ne richtije Fse HA-Oh. – 2. ‘Spielkarte ohne Zählwert’, vgl. Fsche 2., 2: SA-Vi, JE1-Rie, ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. w BE, KÖ-Mö – dadermet soll ick spieln, met lauter sonne Fosen? ZE-Roß.  häufig nicht beantwortet: 3Butte Fsche Futte 1Lusche Nippe Nte 2Nusche.
Lautf., Gram.: Fose, [fz] Sg., -n Pl.; außerdem: [fez] Id-Eilsb 147; Fausen Pl. SA-Vi.
Heuklumpen m. dass. wie  Heuhocke(n), 1: SA-Le, 2: SA-Vi, Mda-Ar 39, OST-Sche Sto.
Lautf., Gram.: [haklump] Mda-Ar 39, Heiklump’nSA-Vi, OST-Sto; -klümp Pl.(?) OST-Sche; Hauklumpn SA-Le.
Klocke f. 1a. ‘Glocke’, bes. die Kirchenglocke, verbr. – Der Klang der K. ist in zahlreichen Reimsprüchen nachempfunden: Bim, bam, bohler, Kost nen halben Daoler GA-Ga; Kümmt all to Kerk! Kümmt all to Kerk! OST-Sa; bimm baum, bälaumWE-Ve; Rätsel: Gät un schlät int Holt, Dag in, Dag ut: Un kümmt doch nich rut! Volksspr-Altm 93 (SA-Vi); Rda.: an de grte Klocke schlahn ‘etw. überall herumerzählen, aufbauschen’ CA-Fö; De hät de Klock lü’n hürt, weet äöwer nich wo’s’ hangen. ‘Er weiß nicht genau Bescheid.’ Bewohner-Altm 1,344; Nu weet ick, wo de Klocken hangen. a.a.O. 344; nu wettste, wat de Klocke eschlahn hat CA-Fö. – Brauch: Die K. wurde nicht nur zum Kirchgang geläutet, u.a. erinnerte das Läuten an bestimmten Tagen die Dorfbewohner an deren Ablieferungspflicht: Eier für den Pastor, Schütten (Abliefern) des Zehntgetreides, die Schüttenden bekamen Schnaps und Tabak. Brauch-Anhalt 92ff. (KÖ-Wa, DE-Ro). Am Michaelstag (29. September) läuten die Glocken Zinsen, Pachte, Swinegeld (OSCH-Krop). – Volksgl.: Die K. gilt vielfach als Vorzeichen des Todes: Vom Klang der Kirchenglocken heißt es, wenn sie singen, stirbt bald jmd. (GA-Ro). Klingt bei einer Beerdigung eine Glocke nach oder haben beim Leichenzug die Glocken einen traurigen Klang, so folgt bald ein weiterer Todesfall. Vk-Anhalta 174 (BE-Pei, KÖ-Kö Ost). Schlägt beim Trauergeläut die große Glocke zuerst an, ist das nächste Todesopfer ein Mann, bei der mittleren Glocke eine Frau, bei der kleinen ein Kind. a.a.O. 174 (BE-Pei). – 1b. ‘ Klingel an der Haustür’ 1: SA-Ah, 2: verstr. n/mittlere Altm., CALV-Calv, verstr. JE2, JE1-Mö, ZE-Wö Ze, 3: JE1-Pre, Wb-Nharz 100, BA-Rie, BE-He, 4: QUE-Frie, BA-Neu, DE-Grie Wö. – 1c. ‘kleine Glocke’, bes. für weidende Kühe und Schafe, auch am Schlitten, 2: SA-Sta, 3: Wb-Nharz 100. – 2a. ‘Uhr’, bes. die Turmuhr, 1: SA-Dä, 3: WO-Gu, Wb-Holzl 121, CA-Fö, 4: Wb-Ak 91 – uns Klock gaet to l aot ‘die Uhr geht nach’ SA-Dä. – Volksgl.: Das Schlagen der Uhren kann den nahenden Tod ankündigen: Schlägt die Turmuhr (Glocke) dem Geistlichen ins Vaterunser oder ins Amen, stirbt ein Kirchgänger. Vk-Anhalta 174 (KÖ-Ar, DE-Go). Gleiches tritt ein, wenn die Uhren vom Rathaus und vom Kirchturm gleichzeitig schlagen. a.a.O. 174 (DE-Je). Steht eine Wanduhr plötzlich still, stirbt am anderen Tag zur gleichen Stunde ein Verwandter. a.a.O. 174 (KÖ-Thu). – 2b. ‘Uhrzeit’ 2: Wb-Altm 106, Hausfr-Altm 1927,45 (STE-Ber), JE2-Scho Schön, verstr. ZE, 3: Rauch 1929,13, vereinz. HA OSCH, Wb-Nharz 100, Wb-We 67, 4: Wb-Ak 91, Wäschke 41920,8 – W hk is denn de Klocke? ‘Wie spät ist es?’ Wb-Ak 91; so umme half Klocke veiere rum OSCH-Wu; Ik ha äin Morr’n van Klock dree bet Klock nä’n Gras mäht … Hausfr-Altm 1927,45 (STE-Ber); Klocke fünwe is et doch all düster HA-Bo; … von Klockener viere bes Klockener achte …’ungefähr von 4 bis 8 Uhr’ Wäschke 41920,8. – 3a. ‘glockenförmiges, unten geschliffenes Gerät aus Metall zum Enthaaren gebrühter Schweine’ 1: SA-Roh, 3: HA-Oh, Wb-Holzl 121 (HA-Wo), QUE-Hau, 4: Wb-Ak 91. – 3b. ‘Glasglocke’, zum Abdecken von Nahrungsmitteln, 4: Wb-Be.
Lautf., Gram.: Klocke, [klok] Sg.; Klock(e)n, [klok] Pl.; außerdem: Klock SA-Ah Dä, verbr. Altm., JE2-Kam; Klöcke JE2-Schön; Glocke Sg., Glocken Pl., [glok] Pl. SA-Roh, STE-Grie, CALV-Calv, JE2-Scho, ZE-Wö, OSCH-Eils, QUE-Frie, BA-Neu, DE-Grie; Glock OST-Bre Na, GA-Jä; Jlocke, [jlok] JE1-Pre, Mda-Ze (ZE-Roß), Ldk-Anhalt 2,64 (ZE-Kö), CA-Ak, Wb-Be; Klockener Wäschke 41920,8: zur Angabe der ungefähren Zeit, Bildg. mit -er: ist ein abgeschwächtes der, ausf. vgl. der 5. Zuss.: zu 1b.: Hs-, Klinge(l)-, Klinger-; zu 3.: Kse-, Lampenglocke; sonstiges: ster-.