Drgrden m. 1. ‘Tiergarten, Wildpark’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 39. – 2. FlN, wohl urspr. auch Benennung für eingehegte Weiden, 1: SA-Wa, 2: verstr. Altm., 3: Burghardt 1967,234 (vereinz. WA), BA-Ba.
Lautf.: Dergren HA-Oh; deirgre(n) Wb-Nharz 39.
Drüttker m., in der Verbdg.: Drüttker schmiedn ‘flache Steine so auf eine Wasserfläche werfen, dass sie dreimal springen’,  Botterstulle, 1: SA-Wa.
2galstern Vb. ‘laut lachen’,  jchen, 1: SA-Wa, 2: STE-Po.
Lautf.: jalstern STE-Po; Nbf.: greastern SA-Wa.
Geschichte f. verstr. 1. ‘Erzählung, Schilderung’ – schnurrig Geschicht SA-Wa; ne kleine Jeschichte vertell’ JE2-Gü; Unse Lehre vorzählt uns efterschmals scheene Jeschichtn. Spr-Asch 25; Dunnemals, wu die Jeschichte anfänget ... Wäschke 61920,1; Verbdg.: “De biwelsche Jeschichte” ‘Religionsbuch’ Serimunt 1932 Nr. 65. – 2. ‘Ereignis, (unangenehme) Sache, Angelegenheit’ – dat is ne dumme Jeschichte HA-Oh; ... zu frahn, wie hä ewwer die Jeschichte dächte. Heese 21919,11; Rda.: Jeschichten machen ‘sich widerspenstig zeigen’ ZE-Roß; ... wat make Je denn vor Jeschichten ... zu einem Kranken, Wedde 1938,72; dat is ne schöne Geschichte iron. ‘das ist schlimm’ Wb-We 39. – 3. verhüllend für Gegenstände und Vorgänge, die nicht benannt werden sollen, bes. für die Menstruation der Frau.
Lautf.: Geschichte, J-; außerdem: Geschicht, J- vereinz. nwaltm. n/mittlere Altm.
Hs n. 1. ‘Wohnhaus, Bauernhaus’ verstr. – jk man an br Haus waider CA-Ak; brink mik dne nich in’t Hs! HA-Oh; wille n hs Scheuchruf für Hunde, Wb-Nharz 84; in de rne allne dehs blm ‘in der Erntezeit das Haus hüten’ ZE-Gri; Rda.: Dr is all an pr Jr zu Hause. ‘Er ist nicht mehr berufstätig, ist nicht mehr als Schiffer auf dem Kahn.’ Wb-Ak 67; fon Hus ut ‘ursprünglich’ Sprw-Börde; fall nich t dat hs ‘werde nicht ausfällig’ Vk-Ask 156; et Hus inlopen ‘aufdringlich werden’ Sprw-Börde; d kömp jlk met de Dre int Hs ‘er ist sehr direkt’ JE2-Scho; Hs un Hoff vorspen HA-Oh; hei hat Infälle w en ld Hs ‘er hat sonderbare Einfälle’ WE-Be; Ick b mn Hs ass ‘t mi gefällt. ‘Es muss so geschehen, wie ich es will.’ Wb-Altm 277; hei is t den Hüseken ‘er ist äußerst erregt, freudig bewegt’ Wb-We 56; Sprw.: an ole Hüser un Wiwer gifft et immer wat to flikken Wb-We 56; et hs forlrt nischt ‘im Haus kann man nichts verlieren’ Wb-Nharz 84; Kinderreim:Ick goah noah Hus,
broa’ mi ‘n Mus,
smiet s’ öäwer ‘t Dack,
fang s’ in ‘n Sack,
sett s’ upp ‘n Disch,
denn wead s’ ‘n Fisch.
. von Kindern bei der Verabschiedung nach dem Spiel
gesprochen, Matthies 1912,31 (SA-NFe).
– Brauch: Inschriften in lat., nd. und hd. Sprache waren insbesondere an den Balken von Fachwerkhäusern üblich (vgl. u.a. Vk-Harz 3,61, Vk-Anhalta 9).Wo Gott dat Hues nicht buet,
so arbeiten vorgebens de daran buen
. Vk-Harz 3,62 (WE-
Oster);
Es müsse Friede sein inwendig in deinen Mauern und Glück
in deinen Wohnungen
. Vk-Anhalta 9 (ZE-Ze).
– 2. dass. wie  Hsflr, 2: verstr. mittlere/ö Altm., JE1-Walt, ZE-Ro, 3: verstr. elbostf., 4: verstr. anhalt. – in Hs WO-HWa; vör’n int Hs OST-Gen; Jehtmer da nin, denn kimmetmer ierscht ins Haus, un von da jlei vorne linksch, da is de Jastschtowwe … Wäschke 61920,49; ‘s Sunn’md, ich muß’s Haus noch ufwischen. Wb-Ak 67. – 3. Dim. oder in der Verbdg.: dat kleine Hs ‘Toilette’,  Aftritt, 2: SA-La, OST-Lin, JE2-Red Ste, 3: Wb-Holzl 109, verstr. Harzv. Nharz. – Op’t Hüseken gahn Sprw-Harzvorld 382. – 4. Dim. ‘Gehäuse, Kasten’ 3: Wb-Holzl 107 (HA-Eil). – 5. ‘Freistätte beim Haschespiel’,  1Ml, 1: SA-Wa, 2: SA-Stap, GA-Miest, WO-Zie, JE1-Stei, ZE-Nu, 3: CA-Pö.
Lautf.: Hs, Hus, [hs] vereinz. ö nwaltm., verstr. brdb. elbostf. nthür.; [hius] verstr. nwaltm.; [hüus] SA-Pe Wa; hus Mda-Sti 36; Haus, [haus] WO-Zie (5.), ZE-Roß, BA-Fro, CA-Pö, verstr. anhalt.; Dim. (3.): Hüseken Wb-Holzl 109, verstr. OSCH, Sprw-Harzvorld 382, verstr. WE; Hieseken OSCH-Crot; Huiseken WE-Ost Rho; Höseken WE-Weh; Häuschen JE2-Red, WE-Elb, BLA-Bö Hü; (4.): Hoiseken Wb-Holzl 107 (HA-Eil). Zuss.: zu 1.: Hrden-, Hochtts-, Hder-, Hner-, Jden-, K hrds-, Khder-, Ln-, Lken-, Lust-, Nwers-, Oldendls-; zu 3.: Kack-; zu 4.: Hr-, Hunk-, Kaffeehaus, Krn-, Knken-.
Jger m. 1. ‘jmd., der die Berechtigung hat, Wild zu jagen’, auch ‘Förster’ 2: Bewohner-Altm 2,191, STE-Bir, JE2-Scho, 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 28, Wb-Be, Wäschke31909,28 – Rda.: fl Jjers un wennich Hsen! HA-Oh. – 2. in der Verbdg.: de wilde Jger ‘in den  Twölftenumherziehende Gestalt des Volksglaubens’ 1: SA-Wa, 2: vereinz. ö Altm. JE1 ZE, 3: verstr. elbostf.
Lautf.: Jäger; außerdem: Jjer, [jjr] vereinz. elbostf., Wb-Be, Wäschke 31909,28; [jja] JE2-Scho; Jäer Wäschke 31909,28; Jäijer QUE-GrSchie; Jger HA-Eim, WA-Un; Jjer HA-Ost; jjer Mda-Sti 28. Zuss.: zu 1.: Knüppel-; zu 2.: Hell-; sonstiges: Hamster-, Mädchen-.
Jüchte (Genus?) ‘dünner Kaffee’,  Plurre, 1: SA-Wa.
Lautf.: Jücht.
Koppeltn m. ‘Umfriedung, Einzäunung für Vieh’ 1: SA-Wa, 2: OST-Pe, STE-Da, JE2-Cab Scho, 3: WA-See.
Lautf., Gram.: Koppel-, Coppeltuhn, -tu(u)n; außerdem: Koppeltüne Pl. JE2-Cab.
Muddelock n. ‘Jauchengrube, Jauchenpfütze’,  Jauchenpütte, 1: SA-Wa, 2: SA-Ban.
Lautf.: Moddlock SA-Ban; Mott- SA-Wa.