Balke(n) m. 1. ‘vierkantiges, massives, langes Stück (Bau-)Holz’, bes. zum Stützen und Tragen, 2: vereinz. Altm., JE2-Bö, Heimatkalender-Ma 1932,46 (JE2-Vie), verstr. ZE, 3: Spr-Mab 385 (WO-Ol), verstr. w elbostf., 4: vereinz. omd. – ..., denn brauchter drei Balken vorschs Dach, ... Wäschke 61915,54; Rda.: de Snute an’ Balken hängen ‘hungern’ OSCH-Schw; hei lücht, dat sek de Balken böet Id-Eilsa 53; n’ Balken op beide Schuldern drn ‘es jedem recht machen wollen’ HA-Oh, Sprw.: Wter hat keine Balken a.a.O.; Wetterregel: Im März ... “nimmt Moses de Balkens ünner’t Ies weg.” vom Abtauen und Dünnerwerden des Eises auf Gewässern gesagt, Winter-Altm 74; de hus beveden, de fenster cleperden, und in der Borde (Börde) etlikerwegen velen de honre van den balken, ... über ein Erdbeben, 1409, Schöppenchr-Ma 327. – 2. Teil an Geräten oder Vorrichtungen: – a. ‘Hebebaum am Wippbrunnen’,  Wippe, 2: SA-Kä, STE-Bis. – b. ‘Verbindung zwischen hinterem Pflugteil und Vorderpflug, Pflugbaum’ 4: vereinz. anhalt. (außer KÖ). – c. ‘Querholz am Fuhrwerk zur Befestigung der Zugstränge’ 1: SA-Die. – d. ‘das Querholz der Harke, an dem die Zinken sitzen’,  Harkenhft, 1: SA-Ho, 2: WO-Me, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. w omd. – e. ‘das Querholz der Egge, an dem die Zinken sitzen’ 3: Vk-Ask 198, 4: CA-Ak. – f. ‘Schaft des Ankers’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 236 (STE-Bit, WO-Ro, JE2-Pa). – 3. ‘oberer Abschluss eines Raumes, (Zimmer-)Decke’ 2: Brauch-Anhalt 42 (ZE-Bor), ZE-Roß, 3: vereinz. w/s elbostf., 4: verstr. s CA, Brauch-Anhalt 42 (DE-Ra) – ’n Balleken weisen (weißen) Wb-Ak 31; bis n’n Balleken QUE-Di; Rda.: Dene ligget de Balken op’n Koppe ‘er langweilt sich zu Hause und geht deshalb ins Wirtshaus’ Sprw-Harzvorld 382. – 4. ‘Bodenraum über der Scheunentenne oder über Ställen’, auch ‘Raum der Scheune, in dem die Garben verpackt werden’,  Banse, 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. Altm. (außer n WO), 3: HA-NHa – ’n ganzen Balken vull Weiten Wb-Altm* 49. – 5a. ‘schmaler, unbebauter Streifen zwischen Ackerstücken’, z.T. mit Buschwerk o.ä. bestanden, auch als FlN, 2: Wb-Altm 10, 3: Burghardt 1967,178. – 5b. ‘Spargelbeet’ 3: HA-Ost. – 6. Pl. ‘harte Erdschollen’, werden bei schwerem, trockenem Boden abgepflügt, 2: OST-Sta.
Lautf., Gram.: Balk(e)n, [balk()n], [balk] (anhalt.: [balgn]) Sg. und Pl.; außerdem: balkens Pl. Spr-Mab 385 (WO-Ol); Balkens Akk. Pl. Winter-Altm 74; [balk] verstr. Altm. (außer CALV n WO); Balke, b-, [balk] Heimatkalender-Ma 1932,46 (JE2-Vie), ZE-Göd Kö, Wb-Holzl 58, Wb-Nharz 20; Balle(c)k(e)n, [balk()n] ZE-Roß, HA-Oh, vereinz. s elbostf., verstr. s CA; [palkn] Wb-Be; [balk] Mda-Ze (vereinz. ZE); [bkn] SA-Die; [bk] verstr. nwaltm.; [blkn] BA-Ha; pleken Mda-Sti 2.
1Brt f. ‘Verlobte, feste Freundin’, auch ‘Frau an ihrem Hochzeitstag’ verbr. – na Junge, d hest woll ne Brt? JE2-Scho; “Sühst du, Trinecken, nu bist du miene Brut, wie ick dick dat mal als Schauljunge ... vorsproken hewwe.” Rauch 1929,31;Kiekt doa de Deern, deatt is woll ’n Brut,
Denn se süht goar glücklich ut ...
Matthies 1903,31;
Neckreim:Brut, Brut un Breddijam,
Gahn oppen Diekdamm.
Diekdamm fällt umme,
Wetten nich warumme.
Vk-Harz 3,78 (BLA-Be);
Rda.: ne fre brt ‘etw., was jeder erwerben kann’ Wb-Nharz 34; sachte mit dr Brd, sei is noch jung Mahnung zur Vorsicht, Behutsamkeit, BLA-Brau; Sprw.: Oll Brü wär’n met’t Lücht socht. STE-Bis; Wer’t Glück hät, führt de Brut. bezieht sich urspr. darauf, dass es eine Ehre für denjenigen war, der den Brautwagen fahren durfte, Bewohner-Altm 1,335; Rätsel: Wu väöl Naodln hrn to ‘ne gesmückte Brt? – keine, wenn sie schon geschmückt ist, Wb-Altm 272; wer will na de Brut gahn, der mutt schtif schtahn – gefüllter Geldbeutel, Sprw-Börde. – Brauch, Volksgl.:  Hochtt und Brt-Zuss.
Lautf.: Bru(u)t, [brt] vereinz. ö nwaltm., verbr. brdb. (außer s ZE) elbostf.; prt Mda-Sti 34; [briut] verbr. nwaltm.; [brüut] vereinz. mittleres nwaltm.; Braut, [braut, -d] verstr. s ZE, verbr. anhalt.; [praut] Wb-Be.
Ddenkerkhoff m. ‘Friedhof’,  Kerkhoff 2: STE-Bis, JE2-Tu.
Lautf.: Dodenkirchhoff.
Drank m. 1. ‘Getränk, Trank’ 2: Wb-Altm 38, 3: OSCH-Di. – 2. ‘dünner Kaffee’,  Plurre, auch ‘dünnes Bier’ 2: vereinz. STE. – 3. ‘flüssiges Schweinefutter’, besteht aus Flüssigkeitsresten und Küchenabfällen, 1: SA-Rist, 2: verstr. Altm., JE2-Scho, ZE-Kö Roß, 3: HA-Bel, Id-Quea 149 – Sprw.: vööl Swien, dün’n Drank STE-Bis; dicken Drank, givt’n fett Schwien SA-Bü.
Lautf.: Drank, [drak]; außerdem: Drenk STE-Kre.
Erneköste f. dass. wie  Ernekranz 2., 2: Bewohner-Altm 2,274, STE-Bis Schi.
Lautf.: Ä(h)rnköst STE-Bis Schi.
ften Vb. 1a. ‘ergreifen und festhalten’, auch ‘jmdn. ergreifen, erwischen, festnehmen’ verstr. – fass! Hetzruf an den Hund, Mda-sJe1 13; ... kreeg den kleinen Knecht an sien’ Been to faoten ... Pohlmann 1905 ff.,125; Rda.: ... bi’n Slawittchen faten ... Lindaua o.J. 1; Sprw.: wen de Kauh hört, der fat se bien Schwanze ‘wen eine Sache etw. angeht, der kümmere sich darum’ QUE-West. – 1b. ‘Haschen spielen’,  krgen, 2: GA-Sa, STE-Bis, 3: HA-Wef. – 1c. ‘mit der Hand berühren, an eine best. Stelle greifen’ verstr. – ... faßtese an’n Arm ... Wäschke 61915,74; d müsste anne Frange (Kurbel) ft’n JE2-Scho; Rda.: ... deip in de Ficke faaten ... ‘viel Geld ausgeben müssen’ Gorges 1938,61; Fasse dich man n deine Nse! ‘Kümmere dich lieber um deine eigenen Angelegenheiten!’ Wb-Ak 119. – 1d. refl. ‘sich  balgen, miteinander ringen’ 2: Wb-Altm 49, vereinz. w Altm., verstr. ö Altm., JE2-Grü Ku, JE1-Flö, 3: vereinz. elbostf. – faot di mal mit ämm Wb-Altm 49. – 2a. ‘als Ladung, Einfüllung aufnehmen’ – De Jasthewe, die Ausschpann hoddn, konntn de Menschen bale nich meh fassn. 4: Alt-Cöthen 65 f. – 2b. ‘ein bestimmtes Fassungsvermögen haben’ – de Emmer ft tein Lter 3: HA-Oh. – 3a. ‘Bier in ein Fass gießen’ 2: Wb-Altm 49. – 3b. in der Verbdg.: nen (ge)ft hebben ‘betrunken sein’,  dn, 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. n/mittleres elbostf., 4: BLA-Sti – de hat ordentlich einen e fat WO-Ma. – 4. ‘erfassen, erkennen, verstehen’, auch ‘für möglich halten’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 207, 4: Wb-Be, Krause 1964,12 – ik kann’t noch immer nich ften HA-Oh; tas kannste fassn Wb-Be.
Lautf., Gram.: Inf.: fat(e)n, ft(e)n verstr. elbostf.; f(a)ot(e)n, foat(e)n verstr. Altm., vereinz. JE2, JE1-Flö, vereinz. elbostf.; [ft] JE2-Scho; foaten ZE-Göd Nu; fass(e)n, [fas()n] verstr. anhalt.; 3. Sg. Präs.: fa(a)t, ft verstr. elbostf.; faat’t Wb-Holzl 84; faot vereinz. Altm.; foat’t Matthies 1903,8; fott, [fot] Wb-Altm 49, verstr. ZE; [fast] Mda-Ze (ZE-Roß); Imp. Sg.: faat, ft HA-Bee Oh; fate, fte vereinz. elbostf.; faot, foat, [ft] Wb-Altm 49, Lieder-Ma Nr. 924 (WA-Eg), QUE-Di; [fot] Mda-Ze (vereinz. ZE); faß, [fas] (vorw. als Hetzruf) MdasJe1 13 (verstr. s JE1), Mda-Ze (ZE-Roß), Lindauc o.J. 49, Wb-Be; fasse Wb-Ak 119; 1./3. Sg. Prät.: sw.: fte Wb-Nharz 207; faat’te Wb-Holzl 84; faßtese mit Enklise des nachfolgenden Personalpron. 3. Sg. f. Wäschke 61915,74; st.: ft Wb-Altm 49; Part. Prät.: sw.: efa(a)t, eft vereinz. n/w elbostf.; efaat’t Wb-Holzl 84; efaot, [ft] JE1-Ca, Dialekt-Ma 7 (verstr. w JE1, vereinz. nö CA); faot, foat vereinz. Altm.; fatt Id-Quea 151; fat’t Bewohner-Altm 2,129; [fot] Dialekt-Ma 7 (JE1-Gü, verstr. mittleres/s JE1), ZE-Göd; [j-] Mda-Ze (vereinz. ZE); jefasst, [jfast] a.a.O. (ZE-Roß), BLA-Sti; [faot] SA-Dä; st.: eften HA-Oh; faot’n Wb-Altm 49.
Fle Grte f. 1. PflN. – a. ‘Erdrauch’ 2: Wb-Altm 58 und 126, 3: vereinz. HA. – b. ‘Hohler Lerchensporn’ 3: Id-Eilsa 63. – c. ‘Gleiße’ 2: Wb-Altm 58. – d. ‘(rote) Sternmiere’ 3: Wb-Holzl 93 (WA-KlWa). – 2. in der Rda.: dao hät fl-Grt inscht’n von wurmstichigen Haselnüssen, 2: Wb-Altm 261. – 3. TiN, scherzh. – a. kleine rote Käferart, 2: Mda-nwJe1b 69 (JE1-Ih Scha), 3: a.a.O. 69 (JE1-HWa). – b. ‘Roggenkäfer’ 2: a.a.O. 69 (JE2-HSe). – c. ‘Schnecke’,  Snigge, 2: STE-Bis.
Lautf., Gram.: [fl jrtn] Pl. Mda-nwJe1b 69 (JE2-HSe, vereinz. nw JE1); Fulgret, Fl Grt Wb-Altm 58 und 126, STE-Bis; fl-Grt Wb-Altm 261; fule Greite, Graite vereinz. HA, Id-Eilsa 63, Wb-Holzl 93 (WA-KlWa).
Glwappstrt m. dass. wie  Glquappstrt, 2: OST-Möl, STE-Bis.
Lautf.: Gelwappstett OST-Möl; Gälwappstert STE-Bis.
Grelock n. dass. wie  Gre 4b., 2: vereinz. w Altm., STE-Bis Kre.
Lautf.: Go(a)rlock, J-, [jlok]; außerdem: Juor- STE-Bis.
Kdenborn m. ‘Drehbrunnen’,  Born, 2: STE-Bis, 3: WA-Ste.
Lautf.: Keddnborn WA-Ste; Kettenborm STE-Bis.