Bastfleute f. ‘aus einem Weidenzweig gefertigte Flö- te’,  Fpe, 2: STE-Ei, JE2-Kl, 3: GA-Wie, HA-Wo.
Lautf.: Bastfläut STE-Ei, JE2-Kl; -fleutje Dim. GA-Wie, HA-Wo.
dwatsch Adj. 1. dass. wie  dwslich, auch ‘unsinnig’, vgl. quatsch, 2: vereinz. Altm. – Dat is en dwatschen Keerl. Id-Altm. – 2. ‘ungeschickt’ – twatsch mett Metz schnien 2: STE-Ei.
Lautf.: dwatsch, [dwat] vereinz. Altm.; twatsch vereinz. Altm.
Frrpsche f. ‘erste aus dem Rauch genommene Schlackwurst’ 2: STE-Ei.
Hoffprte f. dass. wie  Hoffdr, 2: STE-Ei, JE2-Scho, JE1-Zi, verstr. ZE, 3: WO-Ma, HA-Oh, Lindaub o.J. 5 – … dunn kam Fieke … ut öhre Hoffpoorte slarwet, … Lindaub o.J. 5; Will schtunt inne Hoffpate JE2-Scho.
Lautf.: Hoffpoorte, [hofprt] verstr. ZE (veralt.), WO-Ma, Lindaub o.J. 5, HA-Oh; -porte JE1-Zi; -puert STE-Ei; [hofpat] JE2-Scho.
Holthocken m. dass. wie  Holtdme(n), 2: OST-Gies, STE-Ei, 3: WE-Schie, QUE-Di.
Lautf.: Holthucken.
Hoppstn m. ‘flacher Stein, den man so auf eine Wasserfläche wirft, dass er mehrmals springt’,  Botterstulle, 2: STE-Ei.
Kinderwge f. ‘Wiege’,  Wge, 2: OST-Drü, STE-Ei.
Lautf.: Kinderwej OST-Drü; Kinnerweh STE-Ei.
Möllerbren Pl. ‘Früchte des Weißdorns’,  Mlbre, 2: STE-Ei, 3: Beiträge-Nd 66 (WO-HWa), Wb-Holzl 142 (WO-HWa).
Lautf.: Möllerbärn STE-Ei; [mildrbrn] Beiträge-Nd 66 (WO-HWa); Milterberen Wb-Holzl 142 (WO-HWa).
Mtschek f. 1. dass. wie  Mtsche 1a., 2: JE1-Schor Schw Walt, verbr. ZE, 3: verstr. sö elbostf., 4: BA-Ha Schie, verstr. anhalt. – 2. dass. wie  Mtschekalf 2., 2: vereinz. mittleres/s JE1 ZE, 3: Vk-Anhaltb 68 (BA-Ba), 4: BA-Ha, Vk-Anhaltb 68 (BA-Neu, KÖ-Cös) – Kinderreim:Motschekiewichen, fliege fort,
fliege zum lieben Jott,
bestelle uns schönes Wetter.
BA-Ha.
– 3. in Kinderreimen über M. von Halberstadt, vgl. Bk, 2: STE-Ei, JE1-Bu Zi, vereinz. ZE, 3: BA-Fro Ra, CA-Löd, BE-KlMü, 4: BA-Ha, CA-Ak, BE-Al Fr Me – Kinderreim:Motschekau von Halwerstadt,
bring doch unserm Kindchen watt;
watt soll ich et denn bringen,
golden Schauh mit Ringen,
und acht schöne Schnallen dran,
dat et schöne lopen kann.
BE-KlMü.
Lautf.: Mootscheko CA-GrRo; -kuh, [mtk] JE1-GrLü Wer, vereinz. ZE, BA-Ra, vereinz. anhalt.; -kue ZE-Nu; [mdgau] BE-He; [-g] verstr. BE; Motschekau(h) BA-Ba Ra, BE-KlMü; -kuh JE1-Walt, verstr. ZE, vereinz. BA, CA-Ca, verstr. anhalt.; -kue JE1-Ge; -kua ZE-Brä; -kühchen Dim. Vk-Anhaltb 68 (ZE-Kö, KÖ-Cös); -kiewichen Dim. Vk-Anhaltb 68 (ZE-Na, BA-Ba Neu), BA-Ha; [modg] BE-Al; Mutschekoh STE-Ei; -kuh vereinz. mittleres/s JE1, ZE-Dor, QUE-GrSchie, BA-Re, CA-Löd, vereinz. anhalt.; -kuhe JE1-GrLüb The Zi; -kükel Dim. JE1-Bu; Muetschekueh JE1-Grü.
Nacht f. 1. ‘Tageszeit zwischen dem späten Abend und der Morgendämmerung’ verstr. – et Nachts ‘in der Nacht’ HA-No; b nachte dass., Wb-Nharz 131; Bi Nachten goah’k dao mien Lew’dag nich we’r vöärbi. Pohlmann 1905ff.,116; Vor Nacht isse jekom’m. Wb-Ak 118; lest’n Nacht waiat tau dsta (dunkel) SA-Dä; dao will ik east Nacht iwa schlaop’m SA-Dä; g Nacht Grußformel vor dem Schlafengehen, QUE-Di; Rda.: b nacht un newel ‘ganz heimlich’ Wb-Nharz 131; de Fawrke geit Dch un Nacht HA-Oh; sik de Nacht umme de ern sln ‘wegen etw. nachts nicht zum Schlafen kommen’ HA-Oh; Sprw.: de Nacht is keines Minschen Fründ Wb-We 91; Inne Nacht sin alle Katzen jrau. Wb-Ak 118. – 2. ‘die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und dem 6. Januar’,  Twölften – a. in der Verbdg.: de hilligen twölf Nächte 1: SA-Dö, 2: SA-GrAp, STE-Sche, JE2-Par, Vk-Anhaltb 25 (ZE-Cos Stra), ZE-Reu, 3: vereinz. elbostf., 4: BA-Gü, vereinz. anhalt. – b. in der Verbdg.: de hilligen Nächte 2: OST-Bi, GA-Wet, STE-Ei Kre, JE2-Bre See Wu, JE1-Ih Mö, vereinz. ZE, 3: verstr. elbostf., 4: BA-Ha, Vk-Anhaltb 25 (BE-Il). – c. in der Verbdg.: de twölf Nächte 2: STE-Go Ost, ZE-Bur, 3: WE-Mi, QUE-Ga. – d. in der Verbdg.: die zwölf rauhen Nächte4: Vk-Anhaltb 25 (BE-Fr). – e. in der Verbdg.: die langen Nächte 4: a.a.O. 25 (BE-Il, DE-Mei). – f. in der Verbdg.: die geheimen Nächte 4: a.a.O. 25 (BE-Il). – g. in der Verbdg.: de witten Nächte 3: WE-Schie. – h. in der Verbdg.: de grulichen Nächte 3: BE-KlMü. – 3. in der Verbdg.: fre Nacht ‘Nacht vor Pfingsten’ 1: BrauchwAltm 59f. (vereinz. nwaltm.), 2: a.a.O. 59f. (vereinz. SA, verstr. GA, STE-Bu Kö), 3: vereinz. n elbostf. – Brauch: In dieser N. ist es den jungen Männern erlaubt, Schabernack zu treiben. So werden z.B. Ackerwagen auseinandergenommen und auf den Dächern wieder zusammengebaut oder das Vieh der Bauern vertauscht. Die Burschen haben bei ihrem Rundgang sogar das Recht zu stehlen, weshalb die Bauern Geld oder Naturalien bereitlegen. Beim Abhalten eines Dorfgerichts werden Personen, bes. die Mädchen des Ortes, getadelt oder verspottet. Brauch-wAltm 59f. – 4. in der Verbdg.: de kolden Nächte ‘die drei Eisheiligen’,  shilligen, 2: JE1-Grü, 3: HA-Sie.
Lautf., Gram.: Nacht, [nat]; außerdem: ncht Mda-Sti 13; Pl.: Nächte verstr. nd. (außer nwaltm. und n/mittlere Altm.), BA-Gü Ha, verstr. anhalt.; Nächt SA-Dö, vereinz. n/mittlere Altm.; Nechte HA-Oh, nechte Wb-Nharz 131; [ned] BE-He Wa; nachte Wb-Nharz 131, Mda-Sti 13. Zuss.: zu 1.: Johannis-, Matthias-, Midder-.