drhinder Adv. 1. ‘hinter diesem Gegenstand/Ort’, auch ‘hinter diesen Gegenstand/Ort’ 2: Kredel 1927,70, Heimatkalender-Je 1923,95 (JE2-Vie), JE1-Stei, 3: vereinz. w elbostf., WA-Am, 4: vereinz. anhalt. – Blomstrütsch stoahn Dahinner, wo Ick lustig woan. Kredel 1927,70. – 2. hinter diese(r) Sache/Angelegenheit’ 1: Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die), Heimatkalender-Ma 1931,84 (Altm.), Gaede 1962,177, 3: vereinz. w elbostf., 4: verstr. anhalt. – jroße Harren wollen se spielen unn ’s is nischt derhinder ... Richter o.J. 130; Verbdg.: Nu kem Dörten ok dahinner ... ‘Nun merkte sie es, fand es heraus ...’ Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die); d moste dik mal dr hinderknn ‘da musst du dich sehr bemühen’ HA-Oh.
Lautf.: doarhinner Heimatkalender-Je 1923,95 (JE2-Vie); derhinder vereinz. sw elbostf., Heimatkalender-Börde 1925,62 (CA-Sa), Richter o.J. 130; -hinger Wäschke 61915,39; [trhir] Wb-Be; terhinger KÖ-GrPa; [dorhir] CA-Ak; [drhir] DE-Ca; dr hinder HA-Oh; dahinder WA-Am; -hinner Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die), Kredel 1927,70, Heimatkalender-Ma 1931,84 (Altm.); daohinner Gaede 1962,177; doahinder JE1-Stei; Erweiterung mit d: dadorhinner Krause 1964,75.
1dlen Vb. verstr. 1. ‘teilen, in Teile zerlegen’. – 2. refl. ‘sich in versch. Teile aufspalten’ – De kleen’n Hefebakterijn ... teeltn sich ... Krause 1964,46; Es teilt sich nicht. ‘Das Buttern gelingt nicht.’ Vk-Anhaltb 10 (BA-Bad Fro). – 3. ‘(unter versch. Personen) aufteilen’, auch ‘etw. von seinem Besitz anderen überlassen’ – dät hemm w uns baide dailt JE2-Scho; Wennig noch deilen geiht ok slecht ... Gorges 1938,86; ... un teelte den natierlich mit die annerern ... Heese 21919,78. – 4. refl. und in Verbdg. mit der Präp. in ‘zu gleichen Teilen an etw. beteiligt sein’. – 5. ‘gemeinsam ertragen, erleiden’ – Deelt so min Läid ... Kredel 1927,36.
Lautf., Gram.: de(e)l(e)n, [dln] SA-Sa, vereinz. w/s OST n/mittleres STE, WO-Ucht; [d] Mda-Ze (verstr. ZE); Deelt 3. Sg. Präs. Kredel 1927,36; teeln, [tln] Wb-Be, Wäschke 61915,91; teelte 3. Sg. Prät. Heese 21919,78; teeltn 3. Pl. Prät. Krause 1964,46; [däiln] GA-Schw, STE-Ber; deil(e)n, [daeln], [dailn] SA-Zie, verstr. mittleres/ö SA n GA ö Altm., JE2-Scho, verstr. elbostf.; [dae] verstr. s Altm.; [dain], [daion] verstr. nwaltm.; [daen] SA-Da; [daen] vereinz. mittleres nwaltm.; daaln QUE-Di.
denn I. Adv. – 1. zeitlich, vgl. dann (bei 1b.), dn(e) (bei 1a.), dunn(e), 1: vereinz. nwaltm., 2: vereinz. Altm. (außer sö) JE2, verstr. ZE, 3: verbr. elbostf., 4: verbr. omd. – a. ‘danach, nachher, daraufhin’, häufig auf und folgend – denn junk hei wech Wb-Nharz 40; erst dütt un denn datt Wb-Altm 34; un denn jehmer noch n Stickchen na de Bahne lenkhenn ZE-Roß; Un ging denn noa de houhe Schol ... Matthies 1903,5; Ich kahmb denn bei en Harrn Rat in Dienst ... Richter o.J. 11; Verbdg.: dännnochend ‘dann danach’ STE-GrMö; Rda.: kriegt män irst’n Näs’ un dänn n Brill Zurechtweisung naseweiser Jugendlicher, OST-Möl. – b. ‘zu dem betreffenden (späteren) Zeitpunkt’ – We denn hme km, harre’s Jeld vorlr’n. Wb-Ak 46; Et dure ok nich saulange, denn lä hei sick henn tum Utrauhn, wur’t kein Opstahn wer von gifft. Rauch 1929,12;Se kann et Winters kommen, denn
Is nist de daun op’t Feld!
Gorges 1938,13.
– 2. bedingend ‘unter diesen Umständen, in diesem Falle’, häufig in Verbdg. mit wenn, z.T. enge Berührung mit 1b., vgl. dann 3., verbr. – Wenn düt de ohle Kausche süht, denn frit hei mick heilbeinig op. Lindaua o.J. 73; ... un wenn nich gliks Spritzen doa sind, dänn brennen de olle Strohgebäuden reihlang af. Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); ... wärn Rei’m ehackt. Denn sind de Hacken nochml so breit, weil de Rei’mrejen breider sind wi de Koornrejen. Lautdenkmal 1937 (HA-Neu); Rda.: ... wenn schon, denn schon ... Richter o.J. 67; ... wenn dat mien Vader de wetten krigt, denn gift et de Jacke vull (Prü- gel) ... Wedde 1938,21; Se bruken bloß de Näs nach gahn, denn i’st blot noch’n Hunnblaff (eine kurze Strecke) wiet! Bewohner-Altm 2,123; Sprw.: Wenn’t Kind in’n Pütt’n (Brunnen) fallen is, denn ward’r todeckt. Spr-Altm 14. – 3. ‘außerdem, ferner’ 2: vereinz. Altm. – Unn denn de kroasig (munteren) Kinner ... Kredel 1927,41. – II. Pt. verstärkend, bes. in Fragesätzen, verbr. – drinkste denn Melk? WO-Dru; ... was ist denn da los? Wäschke 61915,98; wat hat’e denne secht? HA-Oh; “Wat jiwwet et denn?”, frade se neischierig. ZE-Hu; ... öwer weetst du denn ook, ob mei d’ Deern lien mag?“ Heimatkalender-Ma 1931,85 (Altm.); no denn kum man Wb-Nharz 40; enklitisch: wszan? ‘was denn?’ Mda-Sti 124; wurummen? ‘warum denn?’ Wb-Holzl 75; witten wech ‘willst du denn weg’ Wb-Nharz 40. – III. Konj. kausal zur Angabe einer Begründung, vereinz. – un word doch natt, denn’t Dack wass twei. Wb-Altm 276; ... denn et waarten doch tau schlechte Tieten. Wille 1927,XV (BLA-Be); ... wur hei’n dicken Fusthandschen ower harre, denn’t war grade Winterstiet, ... Rauch 1929,34; Awwer forr Musike da mißt Ihr sorjen, denn die jeheert zus Tanzen dorrzu ... Heese 21919,11.
Lautf.: denn, [den]; außerdem: deänn OST-Go; dänn verstr. ö Altm. JE2, ZE-Kö Roß, vereinz. WO; denne bes. am Satzende Mda-Ze (ZE-Roß), vereinz. elbostf. anhalt.; enklitisch verkürzt zu ’(e)n verstr.
dick Adj. verbr. 1. ‘massig, korpulent, beleibt’ – ’n dicken Minsche HA-Oh; der dicke Moppel JE2-Ma; ... unn war en bißjen ahld unn dicke ... Richter o.J. 8; ... wun’nerscheene Diere’ janze dicke un schwäre ... Heimatkalender-Ze 1962,92 (ZE-Ze); ... denn weile siehre dicke war, warre’n ’s Loofen an Heppchen sauer ... Wäschke 61915,34; Dörch hoh Pöppln un dick Eikn Huscht woll d’ Ul ... Kredel 1927,14; subst.: Ticker kumm m hr Wb-Be; Rda.: dicke wie’n Mops Vk-Harz 3,45; dick wie anne Wurst Vk-Anhaltc 85; dick wie ane Pauke Vk-Anhalta 63; so dick as’n Kasten Wb-Altm* 59; sau dicke wie’n Amtmann Sprw-Börde; ’n dick Ml maok’n ‘ärgerlich sein’ Wb-Altm* 52; sich dicke machen ‘zu viel Platz einnehmen’ Wb-Ak 46; et dikke enne kumt noch ‘das Schlimmste steht noch bevor’ Mda-Weg 90; Sprw.: De dümmste Buer hät de dicksten Tüffeln! Ehlies 1960b 298; Itt dick dicke, awer stick’ nist in de Ficke (Tasche). Wb-Holzl 37; En Puterhahne un ne dicke Burfrue ziert en Burhoff. WO-HWa; Kort und dick hätt bi Deerns keen Schick, lang und grot, datt lett got. Spr-Altm 14. – 2a. ‘(krankhaft) angeschwollen’ – anne dicke Backe Wb-Ak 46; de Hand is dicke OSCH-Ba. – 2b. ‘schwanger’ – eene dicke machen ‘schwängern’ ZE-Roß; S is dick. Wb-Altm 35. – 3. ‘eine beträchtliche querschnittliche Ausdehnung/ Schicht aufweisend’ – ... Botterstücke dartau mit dicke Wost un Schinken droppe. Wedde 1938,47; ... straut Den Zinft öwer’n Braoden ganz brun un ganz dick. Pohlmann 1905,14; ... da wu’s dicke Fleesch anfänget ... Wäschke 31909,43; Rda.: ..., dat is denn doch en betten tau dicke oppesmert! ‘das ist übertrieben’ Lindauc o.J. 16; Rotz licken un dicke opschmeren ‘arm sein, aber angeben’ Sprw-Börde; et dikke hinder de Oren hebben ‘durchtrieben sein’ Wb-We 28; Dörch dick un dünn gaohn. Bewohner-Altm 1,327. – 4. ‘dicht, nahezu undurchdringlich’ – dat krn schteit dikke Wb-Nharz 41; d k’m a wärra dicke Wulkng hch JE2-Scho; Äwer de Snei in de Borns würd’ ümmer dicker ... Hausfr-Altm 1930,8 (SA-Die). – 5. ‘dickflüssig, breiig’, auch ‘trübe’, von Flüssigkeiten,  glmigdicke Melk ‘Sauermilch’ JE1-Nie; dat Woader is sau dick SA-Kön; dick Erften met Speck Mittagsgericht, OST-Ost; Rda.: dats klr w dikke tinte iron., Mda-Weg 90; Dät Dick hät’t meist’ Geld kost’t, sä de Frau to dänn Lihrjungen, as säi äm dät Ünnerst ut’n Kaffeepott in de Tass’ got. Bewohner-Altm 1,333; Sprw.: Dick Drank maokt fett’ Swin’. Wb-Altm 38. – 6a. ‘reichlich, in hohem Maße vorhanden’ – ne dicke schtunne Wb-Nharz 41; et war dicke half sechse Wb-Holzl 75; bis um sekse hawwich mit Kochen dicke ts dne CA-Ak; Rda.: hei is dicke dorch ‘er hat sein Ziel vollständig erreicht’ Id-Quea 148; b dne sit et k nich sau dikke ‘er hat nicht viel Geld’ Wb-Nharz 41; et lt bi ene ek nich sau dicke dass., HA-Oh. – 6b. ‘satt’ – Rda.: et dikke krn ‘einer Sache, jmds. überdrüssig werden’ Wb-Nharz 41; Ich hawwe deine Nengereie nu satt un dicke. Wb-Ak 46; Sprw.: wenn de Müse dicke sind, smeckt et Mehl bitter OSCH-Eils. – 6c. ‘sehr, überaus’,  bannigdicke full ‘randvoll’, vom Eimer Wasser,  schrvull, JE2-Fe. – 7. ‘vertraut, eng’ – dicke frintschop Wb-Nharz 41; dat sünd dick Frünn SA-Dä. – 8. ‘betrunken’,  dnhei is allwedder dicke HA-Bee; he is dick un dun STE-Wa.  Dag, Melk.
Lautf., Gram.: dick, [dik] verbr. nwaltm. n/mittlere Altm., vereinz. s elbostf.; [tike] Wb-Be; sonst: dicke, [dik]; Kompar.: dicker verstr.; Superl.: dickst- verstr.
doch verbr. I. Adv. – 1. ‘dennoch, trotzdem’ – ... satt bin’k äuer doch worr’n ... Heimatkalender-Je 1923,101 (JE2-Fi); ... awer ’n wunderlichen Keerl un en Klaukschieter is hei doch. Wedde 1938,37; hat sich affeeschert (abgemüht) un kimt doch te schpäde Sprw-Börde; Rda.: de ganze Woche krank un den Sönndag doch keine Like von einem Simulanten, Wb-We 82; sauwat lewet nich un krawwelt doch!Ausruf der Verwunderung, Wb-Holzl 134; Sprw.: De lang slöppt un drall löppt, kümmt doch to Maot (zur rechten Zeit). Wb-Altm 275; Rätsel: Wat brennt Dach un Nacht und geiht doch nich ut? – Brennettel SA-Gü; Lock bi Lock un hält doch – Kde. WA-GrGe. – 2. ‘sowieso, ohnehin’ – Wer keinen Garen hat ..., dä kann doch sau’n Ding gar nich bruken. Klaus 1936,35; wo där ’mdrin doch schon wat uff’n Karbholz hat! ZE-Roß; ... un vortellt, wat sek sau de Burn vortellen könnt, wubie et sek doch ümmer umme den Ackerbu dreihet ... Wedde 1938,25. – 3. als positive Antwort auf eine (negativ formulierte) Frage – kommst de denn nu met? – jodoche! ZE-Roß; ja doch, ik kme HA-Oh; d hest dat wol nich esein? – doch(e) Wb-Nharz 42. – 4a. ‘bekanntlich’ – Doch Drefot brukt Nich vöäl van Platz. Kredel 1927,74; ne nte ldert doch Wb-Nharz 42. – 4b. weist auf einen Sachverhalt hin, den der Sprecher zunächst nicht für wahrscheinlich hielt – As’r nu hen was bet naoh Smersau, was’r doch ganz möd’ worden ... Pohlmann 1905 ff.,115 (OST-Rö); Ick sliekte mick ganz sachte na miene Stuwe rin, um öhm jo nich te stören. – Doch wer lag da ganz glu in sien Bedde un lachte mick an? Rauch 1929,52. – II. Pt. – 1. zur Verstärkung einer Aussage – sai st doch tau lch (krank) iut SA-Dä; ist doch n reine Memme JE2-Bu; dat is mik doch en bettchen t karsch (arg) Mda-Ma 78; n doche verstärktes nein, Wb-Ak 47; Rda.: Geit doch nicks äöwer de Rennlichkeit, sagt jene Fru, un kehrt all Sünndag morgen är Hem’ üm. Spr-Altm 15. – 2. zur Verstärkung bei Aufforderungen – giff doch Antwurt! SA-Jeeb; make doche ‘beeile dich’ Id-Eilsa 77; Hilf mich doche ... Heese 21919,29; knepp doch dän Kleen ma de Hosn ab ZE-Roß; Vater, kuke doche ma naus DE-Lau. – 3. zur Verstärkung bei Ausrufen, bes. des Unmuts, der Ungeduld oder der Verwunderung – dät st doch en Blin’na JE2-Scho; dat deit doch wei HA-Oh; Watt deatt doch hüt blouß lang duert ... Matthies 1903,3; nu kieke dick dat doch blot mal an WO-Da; d hasd doch schonn wellor jegleggord DE-Ca; no et is doch nischt passrt? Ausruf der Besorgnis, vgl. II.4., Wb-Nharz 135. – 4. drückt in Fragesätzen die Hoffnung des Sprechers auf Bejahung aus – nu, du besöchst mi doch? Wb-Altm 148; d kummest doch balle wer? HA-Oh. – III. Konj. zur Anknüpfung eines Hauptsatzes ‘aber, jedoch’ – ... sienen Segen härre hei, doch müßte hei dat sülm’n mit Greitchen ... afmaken. Rauch 1929,78; De Oll hät schull’n (gescholten), hät gödlich spraoken; Doch met den Jung’n was nist to maoken. Pohlmann 1905,5; Sprw.: alle willt se Botter eten, doch keinder will in de Kauhschiete treten HA-Wo.
Lautf.: doch, [do]; außerdem: [to] Wb-Be; dach BA-Ha; dch (I.3.) Mda-Sti 15; dch a.a.O. 15; betont: doche, [dox] Mda-sJe1 7 (verstr s JE1), vereinz. ZE, verstr. elbostf. anhalt.; [toe] Wb-Be.
Donnerslag m. ‘kurzer, heftiger Donner’ 2: Wb-Altm 56, Kredel 1927,10, 3: vereinz. n elbostf., Sprw-Börde, 4: Wb-Be, Richter o.J. 107 – Rda.: De grote Niigkeit war ... wie ’n Dunderslag inneslahn ... Lindaua o.J. 21.
Lautf., Gram.: Dönderslach HA-Oh; Dunnerslag Wb-Altm 56, Kredel 1927,10; -schläje Pl. Richter o.J. 107; [turl] Wb-Be; Dunderslag Lindaua o.J. 21; -släge Pl. Rauch 1929,118; -schlag Sprw-Börde.
Dorp n. allg. 1. ‘kleine ländliche Siedlung (mit bäuerlichem Charakter)’ – uppm Döäpm ‘auf dem Dorf’ SA-Sal; Hei make siene Rundgänge in Dörpe ... Wedde 1938,16; hei wohnt in Dörpe ‘er wohnt in der Ortsmitte’ Id-Eilsa 57; ... ut’n Dörp von d’ hannöbersch Grenz. Heimatkalender-Ma 1931,84 (Altm.); h tochte fan n Drp nt änna JE2-Scho; Vant lütt Dörp kann ik nich loatn ... Kredel 1927,14; Ich muß m wedder z Dorrefe jn un an pr Eier h’l. Wb-Ak 47; im Gegensatz zur Stadt: ... in Dörp un Stadt ... Pohlmann 1905,VI; Ich bin Dich nemlich eejentlich vons Dorf ... Richter o.J. 5; Rda.: de Kirche mot’n in’n Dorpe lten ‘man muss etw. im vernünftigen Rahmen lassen, sollte nicht übertreiben’ HA-Oh; In dat Dörp, da jifft et kaine Spitzbuben – da steelt se alle sülms. Wb-Holzl 37; upp dat Dörp hat h nich to kaom’ ‘davon hat er keine Ahnung, da soll er sich nicht einmischen’ Wb-Altm 37; Sprw.: liewer der grote Hund in Dörpe wie der kleine in de Stadt Sprw-Börde. – 2. ‘Gemeinschaft der Dorfbewohner’ – ... titt’leert eam ... ’t ganze Dörb: de lüttge Köster. Matthies 1903,5.
Lautf.: aus den Belegen mit Laienschreibung ist eine sichere Zuordnung der Vokalquantität nicht möglich, wohl vorw. Kurzvokal: Dorp vereinz. s JE2, verbr. JE1 ZE, vereinz. nw elbostf., verbr. mittleres/s HA OSCH, vereinz. n WE, WE-Kö, vereinz. BLA, verbr. ö elbostf.; [drp] Siedler-Je § 76b (s JE2 JE1), Brugge 1944,75 (CALV-Uth, vereinz. HA); Dorrep, [dorp] Mda-Ze (vereinz. ZE), HA-Oh (veralt.); torf Mda-Sti 41, Wb-Be; Dorref, [dorf] Wb-Ak 47, vereinz. w BE; Durf Alt-Cöthen 1; Dörp verbr. n mbrdb., vereinz. w JE1, verbr. w elbostf. (außer äußerster sw Rand), vereinz. sw WO, QUE-Que Su; [drp] Siedler-Je § 76b (JE2); Dörrep OSCH-Di Schl, WE-Wa; Därp WA-Un, WE-Lan; Derp OSCH-Har, vereinz. w WE, BLA-Brau; Derrep Wb-We* 205; Darp vereinz. ö OSCH, verstr. WA, vereinz. WE, verstr. ö/s BLA, verbr. QUE BA, BE-He; Dar(r)ep vereinz. s elbostf. (außer sö); Darref, [darf] vereinz. sö anhalt.; wohl vorw. Langvokal: Do(a)rp, [drp] OST-Na, STE-Sto, GA-Ziep, verstr. sö Altm.; Dorf, [drf] WA-Ble, vereinz. s nd., verbr. omd. (daneben wohl auch Kurzvokal); Dörp, [drp], [dp] verbr. nwaltm. nbrdb.; [döp] SA-Dä; [dp] GA-Le; Därp, -b, [drp] vereinz. n/mittleres nwaltm., GA-Wen; [dp] SA-Rist; Derp, -b vereinz. s nwaltm. sw Altm.
Drft m. 1. ‘eisernes, dreibeiniges Gestell, auf das beim Kochen auf offenem Feuer Töpfe und Kessel gestellt werden’, veralt., ausf. vgl. Vk-Unterharzb 40 ff., 1: SA-Dä, 2: Kredel 1927,74, 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 138, Vk-Unterharzb 41 (BA-Schie), BE-Me – op den Drewet wert de Kokelpott opesett HA-Um. – 2. ‘dreibeiniger Schemel’, vgl. Drbn, 3: Wb-We 30. – 3. PflN ‘Rainfarn’ 2: Wb-Altm 39.
Lautf.: Drefot, Drft Wb-Altm 39, Kredel 1927,74; Drewet, [drvt] verstr. elbostf.; Drebet Wb-We 30; [drws] BE-Me; trwes Mda-Sti 138; [drewt] Id-Eilsa 58; Dreifaut HA-Oh, Vk-Unterharzb 40 (jüngere Form); [draifut] SA-Dä.
drgen Vb. 1. ‘trügen, täuschen, irren’ 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 173 – dat drücht höllisch Id-Eilsa 58; H drüggt sick Wb-Altm 40; Sprw.: De Schin, de drücht ... Kredel 1927,58; denken drüggt, sä de Voß STE-Do. – 2. refl. ‘sich auf etw. verlassen, etw. erhoffen’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 45 – ik hewwe mick oppe drn HA-Oh.
Lautf., Gram.: drg’n Wb-Altm 40; dreijen, drayjen Nd-Börde § 51 (WO-Schn), HA-Bee, Wb-Nharz 45; drei(e)n vereinz. elbostf.; tren Wb-Ak 173; 3. Sg. Präs.: drüggt, drüjjt, drücht vereinz. Altm. elbostf.; dricht Wb-Nharz 45; Part. Prät.: draog’n Wb-Altm 40; edrn HA-Oh, Wb-Nharz 45; [dren] Id-Eilsa 58.
Drkamm m. ‘mit drei Weberkämmen gefertigter Stoff aus Leinen und eingeschlagenem Wollgarn’ 2: Wb-Altm 40, Tracht-ProvSachs 188 und 193 (SA STE), Kredel 1927,64.