Brtstl m. ‘Stuhl für die Braut’, wird mit dem  Brtwgen transportiert, 1: Kuhn 1843 Nr. 34 (SA-Dü), 2: Bewohner-Altm 2,202.
Drs m. ‘in den  Twölften durch die Luft ziehende Gestalt des Volksglaubens’ 2: Blicke-Drömling 2,99, Kuhn 1843 Nr. 17 (Drömling).
edder Konj. veralt. 1. drückt einander ausschließende Möglichkeiten aus, 2: Wb-Altm 45, Kuhn 1843 Nr. 52, 3: Wb-We 33 – ... Recht edder Unrecht ... Kuhn 1843 Nr. 52. – 2. drückt bei Fragen aus, dass ein Einwand des Gesprächspartners möglich ist – edder wie n? 3: Wb-We 33.
Hnenbedde n. dass. wie  Hünengrab, 2: Wb-Altm 211, Kuhn 1843 Nr. 47.
2Junge m. 1. ‘Kind männl. Geschlechts’ verbr. – das is a richor (richtiger) Junge DE-Ca; Rda.: Dat is en dummen Jungen sien Brauder. ‘Er ist dumm.’ Wb-Holzl 36; Junge, Junge!Ausruf der Verwunderung, des Erstaunens, CA-Ak; Sprw.: Jung’s sind Jung’s Bewohner-Altm 1,341.  TZ: Hsenmatz Hsenschter Kwer Kgel Knabe Knirps 1Kter. – 2. ‘Sohn’ 2: Wb-Altm 78, Spr-Altm 14, JE2-Gü, 3: Rauch 1929,7, Wb-Holzl 114, HA-Oh No, OSCH-Di, 4: Wb-Ak 82, DE-Ca – Fritze Müldern sn Junge HA-Oh; Unse Junge word stern komformrt. Wb-Ak 82.; Sprw.: Giwt Gott Jung’ns, so giwt hei ok Böcksen (Hosen). Spr-Altm 14. – 3a. ‘Lehrling’ 1: Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die), 2: Wb-Altm 93, 4: KÖ-GrPa. – 3b. ‘Schiffsjunge’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 337 (JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 337 (CA-Ak), Wb-Ak 82. – 4. ‘ Kleinknecht’ 1: SA-Pe, 2: verstr. n Altm., JE1-Scha, 3: verstr. n elbostf., CA-Löd, 4: CA-Ak – Kinderreim:Junge drief, Junge drief,
Slaah’n Witt’n oppt Lief,
Slaah’n nich int Oegelken,
Verdeinst dick kein gut Löhnek’n!
Lieder-Ma Nr. 756 (HA-
Um).
– 5. ‘Unter’, Spielkarte, 3: HA-Oh, 4: BE-Grö. – 6. in der Verbdg.: bunter Junge ‘mit grünem Laub geschmückte Gestalt beim Pfingstumzug’,  Pingsten, 1: SA-Bre, 2: verstr. SA – Brauch: Urspr. wurde der Hirte, der am ersten Pfingsttag zuletzt mit seiner Herde auf der Weide erschien, von den übrigen Hirten mit Feldblumen und Grün geschmückt und abends beim Heimtrieb von Hof zu Hof geführt:Wir bringen enen bunten Jungen int Huus,
wer em sehn will, de kom heruut.
De Blomen hebben wi vör uns geplückt,
do hebben wi uns met uutgeschmückt.
Un hödden wi uns noch eher bedacht,
so hödden wi em noch bätter gemakt.
Söß Eier, söß Dreier, ‘n Stück Speck,
so gahn wi gliks wedder weg!
Brauch-wAltm 73.
– 7. in der Verbdg.: rder/rtjackiger Junge ‘Hausgeist’ 2: vereinz. OST, Kuhn 1843 Nr. 43 (JE2-Fe), JE2-Sa Schön, 3: Bewohner-Altm 2,293 (GA-Nie), Abergl-Ma 243 (WO-Ir, HA-Sü) – Volksgl.: Der rde J. rumort im Haus und richtet kleinere Schäden an. Kuhn 1843 Nr. 43 (JE2-Fe), Abergl-Ma 243 (HA-Sü). Er bringt häufig auch Glück und Geld und muss gefüttert werden. Wird er jedoch vertrieben, bringt er Unglück. JE2-Sa.
Lautf.: Junge, [ju] verstr. s Altm. JE2 JE1 ZE elbostf. omd.; Jung, [ju] verstr. nwaltm. Altm. (außer s), vereinz. n JE2; [u] SA-Dä El Hö; Junke Wb-We 60. – Gram.: Pl.: Jungens, [juns] ZE-Roß, vereinz. elbostf. anhalt.; Jung’ns Spr-Altm 14; [jus] verstr. nwaltm. Altm., JE2-Scho; [us] SA-Hö; [ju] SA-Ah; [u] SA-El. Zuss.: zu 1.: Mkens-, Mords-; zu 3a.: Lr-; zu 4.: Hde-, Hoff- , Kälwer-, Khrden-, K-, Kler-, Lämmer-, Ossen-; zu 5.: Klein-, Krz-; sonstiges: Hunde-, Kse-, Kgel-, K-, Läute-, Lp-, Lse-.
2Junge m. 1. ‘Kind männl. Geschlechts’ verbr. – das is a richor (richtiger) Junge DE-Ca; Rda.: Dat is en dummen Jungen sien Brauder. ‘Er ist dumm.’ Wb-Holzl 36; Junge, Junge!Ausruf der Verwunderung, des Erstaunens, CA-Ak; Sprw.: Jung’s sind Jung’s Bewohner-Altm 1,341.  TZ: Hsenmatz Hsenschter Kwer Kgel Knabe Knirps 1Kter. – 2. ‘Sohn’ 2: Wb-Altm 78, Spr-Altm 14, JE2-Gü, 3: Rauch 1929,7, Wb-Holzl 114, HA-Oh No, OSCH-Di, 4: Wb-Ak 82, DE-Ca – Fritze Müldern sn Junge HA-Oh; Unse Junge word stern komformrt. Wb-Ak 82.; Sprw.: Giwt Gott Jung’ns, so giwt hei ok Böcksen (Hosen). Spr-Altm 14. – 3a. ‘Lehrling’ 1: Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die), 2: Wb-Altm 93, 4: KÖ-GrPa. – 3b. ‘Schiffsjunge’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 337 (JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 337 (CA-Ak), Wb-Ak 82. – 4. ‘ Kleinknecht’ 1: SA-Pe, 2: verstr. n Altm., JE1-Scha, 3: verstr. n elbostf., CA-Löd, 4: CA-Ak – Kinderreim:Junge drief, Junge drief,
Slaah’n Witt’n oppt Lief,
Slaah’n nich int Oegelken,
Verdeinst dick kein gut Löhnek’n!
Lieder-Ma Nr. 756 (HA-
Um).
– 5. ‘Unter’, Spielkarte, 3: HA-Oh, 4: BE-Grö. – 6. in der Verbdg.: bunter Junge ‘mit grünem Laub geschmückte Gestalt beim Pfingstumzug’,  Pingsten, 1: SA-Bre, 2: verstr. SA – Brauch: Urspr. wurde der Hirte, der am ersten Pfingsttag zuletzt mit seiner Herde auf der Weide erschien, von den übrigen Hirten mit Feldblumen und Grün geschmückt und abends beim Heimtrieb von Hof zu Hof geführt:Wir bringen enen bunten Jungen int Huus,
wer em sehn will, de kom heruut.
De Blomen hebben wi vör uns geplückt,
do hebben wi uns met uutgeschmückt.
Un hödden wi uns noch eher bedacht,
so hödden wi em noch bätter gemakt.
Söß Eier, söß Dreier, ‘n Stück Speck,
so gahn wi gliks wedder weg!
Brauch-wAltm 73.
– 7. in der Verbdg.: rder/rtjackiger Junge ‘Hausgeist’ 2: vereinz. OST, Kuhn 1843 Nr. 43 (JE2-Fe), JE2-Sa Schön, 3: Bewohner-Altm 2,293 (GA-Nie), Abergl-Ma 243 (WO-Ir, HA-Sü) – Volksgl.: Der rde J. rumort im Haus und richtet kleinere Schäden an. Kuhn 1843 Nr. 43 (JE2-Fe), Abergl-Ma 243 (HA-Sü). Er bringt häufig auch Glück und Geld und muss gefüttert werden. Wird er jedoch vertrieben, bringt er Unglück. JE2-Sa.
Lautf.: Junge, [ju] verstr. s Altm. JE2 JE1 ZE elbostf. omd.; Jung, [ju] verstr. nwaltm. Altm. (außer s), vereinz. n JE2; [u] SA-Dä El Hö; Junke Wb-We 60. – Gram.: Pl.: Jungens, [juns] ZE-Roß, vereinz. elbostf. anhalt.; Jung’ns Spr-Altm 14; [jus] verstr. nwaltm. Altm., JE2-Scho; [us] SA-Hö; [ju] SA-Ah; [u] SA-El. Zuss.: zu 1.: Mkens-, Mords-; zu 3a.: Lr-; zu 4.: Hde-, Hoff- , Kälwer-, Khrden-, K-, Kler-, Lämmer-, Ossen-; zu 5.: Klein-, Krz-; sonstiges: Hunde-, Kse-, Kgel-, K-, Läute-, Lp-, Lse-.
Mr(e) m., f. 1. ‘gespenstisches Wesen, das nach dem Volksgl. Albdrücken hervorruft, indem es sich auf die Brust des Schlafenden setzt’ 2: Wb-Altm 134, Albrecht 21822 3,4, Kuhn 1843 Nr. 48, 3: Wb-We 87, BLA-Brau, Id-Queb 10, 4: Brauch-Anhalt 6f. – de Mrt drücket mek Wb-We 87;Wöck sähn de Alp,
wöck sähn de Moard,
De schleek’ sick bi uns rin.
Albrecht 21822 3,4;
Besprechungsformel gegen den M.:Mrte, salst mek nich driken un nich beriken,
salst ale Halme kniken,
salst ale Bme bestjen,
salst ale Wters berden.
BLA-Brau.
Volksgl.: Der M. kann sowohl männl. als auch weibl. Gestalt annehmen. Die Augenbrauen sind zusammengewachsen. Er gelangt durch das Schlüsselloch in das Schlafzimmer. Verstopft jmd. das Schlüsselloch, während der M. einen Schlafenden drückt, so kann er nicht hinaus und muss an der Stubentür stehen. Brauch-Anhalt 6f. – 2. ‘Albdrücken’ 3: vereinz. nö QUE, CA-Fö.
Lautf.: Mare Brauch-Anhalt 6f.; Mrte Wb-We 87, BLA-Brau; Mahrt Kuhn 1843 Nr. 48, Wb-We 87, vereinz. nö QUE, CA-Fö, mrt Id-Queb 10; Maort Wb-Altm 134; Moard Albrecht 21822 3,4. – Gram.: m. belegt Kuhn 1843 Nr. 48, Id-Queb 10; f. belegt Brauch-Anhalt 6f.
Nachzehrer m. ‘Toter, der dem Volksglauben nach in seiner Gier nach Leben andere Menschen, bes. seine Angehörigen, in den Tod zieht’ – Volksgl.: Damit ein Verstorbener nicht zum N. werden kann, dürfen im Sarg weder Blumen oder Bänder noch Teile des Gewandes in seinen Mund gelangen, da er diese aufzehren würde und so die Kraft erhielte, durch sympathetischen Zauber den Angehörigen das Blut auszusaugen. Das Nachzehren kann nur beendet werden, indem dem Toten das Genick gebrochen oder ein Pfahl durch seine Brust getrieben wird. 1: Vk-Altm 267f., Kuhn 1843 Nr. 30 (um SA-Die), 2: Abergl-Altm 28.
Nbiskrg m. 1. ‘Zwischenaufenthalt der Seelen Verstorbener auf dem Weg ins Totenreich’ 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. w Altm. – Rda.: Hei wärd bald nao Naowers Krog gaohn. ‘Er wird bald sterben.’ Bewohner-Altm 1,352. – Volksgl.: Die abgeschiedenen Seelen der Altm. kommen im N. zusammen und müssen dort das Geld (Zehrpfennig) verzehren, das ihnen ihre Angehörigen in den Mund gelegt haben (vereinz. nwaltm., verstr. w Altm.). Bewirtet werden sie von Krögers Muddern oder vom Teufel, der sie zum Kartenspiel zwingt. Vk-Altm 270. Der N., volksetym. umgedeutet zu Nwerskrg, soll sich in Neuferchau am Nordrand des Drömlings befinden. Vk-Altm 270, Kuhn 1843 Nr. 19, Pohlmann 1905ff.,34f. – 2. Name für den ON ‘Neuferchau’ 1: SA-Ta, 2: vereinz. w Altm.
Lautf.: Noweskrog SA-Kun; Nbff.: Nawerskro(o)g SA-Im Kö; Noawers-, Naowers Kro(o)g verstr. w Altm.; Nberskrooch Kuhn 1843 Nr. 19; Nowerskrog GA-Rö; -kraug SA-Ta, No(h) wers Kraug ADVk Nr. 163 (SA-Die Dre). – Etym.: trotz vielfacher Versuche ist die Herkunft nicht sicher geklärt, so wird das erste Glied u.a. zu rom. non bzw. zu ahd. niowiht ‘nichts’ gestellt, vgl. Wb-Meckl 5,115, Grohnein Nd. Zs. f. Volksk. 6 (1928), S. 193ff.; daneben Herleitung aus rotw. nobis ‘nein, nichts’, dazu auch ndl. nobis ‘betrunken’, vgl. Krogmann in Nd. Jb 65/66 (1939/40), S. 70 (bringt umfassende Überlieferungsgeschichte); Bezug zu lat. nbis ‘uns’ nicht ausreichend wahrscheinlich, vgl. Kluge 231995,590. Interessant sind volksetym. Deutungen: umgeformt zu Nwerskrg wird N. als ‘Gasthof in der Nachbarschaft, außerhalb des Ortes (Neuferchau)’ erklärt. Andere Herleitungen beziehen sich auf einen ehemaligen Wirt mit dem Namen Nwer bzw. auf dessen angebliche Herkunft aus Hannover, vgl. Vk-Altm 220, Kuhn 1843 Nr. 19, Pohlmann 1905ff.,34f.