1Hn n.
1. TiN ‘Haushuhn’, bes. das weibl. Tier, vgl.
Henne, 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. Altm., 3: verbr. elbostf., 4: vereinz. nthür., verbr. BE –
hättn Hoh n Ei läggt SA-Rist;
dei Huiner rupn (mausern sich) SA-Hö;
… wat de Häünder gackerten un de Aanten snatterten.
Rauch 1929,11f.; Rda.:
mid de Hoinern tau Bedde gn ‘zeitig schlafen gehen’ Wb-We 48;
Mit d’ Hön’r to Wm gaon dass., Wb-Altm 84;
d kratzet kein Haun darn ‘das interessiert niemanden’ HA-Oh;
Wi hämm’ noch ‘n Hönk’n to plück’n ‘wir haben noch eine Angelegenheit zu klären’ Wb-Altm 84;
wi het noch en Hineken mit’n ander te ruppm dass., Wb-We* 215;
hei is immer furt wie en schwart Hauhn QUE-West;
vorbistert wie de Häunder ‘verstört, verwirrt’ Sprw-Börde;
Häuneken, wutte fräten, sau kleie WE-Oster;
Krank as ‘n Hauhn, mag gern äten un nist dauhn. SA-Die; Sprw.:
Höner bringen Fndschopp (weil sie im Garten des Nachbarn Schaden anrichten) Wb-Altm 278;
Oll Kö’ gew’n Melk, jung Hünner gew’n Eier. Bewohner-Altm 1,345;
et kratzt kein Hauhn ummsiss ‘wer eine Anstrengung unternimmt, denkt auch an den eigenen Vorteil’ Sprw-Börde;
Op’n krank Haun hacket se alle rum Sprw-Harzvorl
d 374;
en klauk Haun leggt ook mal in’n Brennettel ‘jeder macht einmal Fehler, irrt einmal’ HA-No;
klg Hner läng k in Neddel un verbren’n sik n sch dass., GA-Da;
de klauken Häuner verlegget de Eier k dass., Wb-We 48;
en blind Haun findt k ein Krn a.a.O. 48;
en Haun leggt dörch ‘n Kropp un ‘en Kauh melkt dörch de Stroote HA-No;
Wenn väöl Hön’r in n Nest legg’n, helpt ‘t sick bald. ‘Wenn man aus mehreren Erwerbsmöglichkeiten Einkünfte bezieht, wird man reich.’ Wb-Altm 263;
In nei’ Nester leg’n de Hünner gärn. ‘Neue Geschäfte und Einrichtungen werden zunächst stark besucht.’ Bewohner-Altm 1,340; Rätsel:
En Hauhn kann eher en Scheppel Haber fräten as en Perd. Glöbest du dat? – ein Huhn frisst kein Pferd, Chr-Em 439; Neckvers:
In Emerslä (Eimersleben)
un Wormesdörp (Wormsdorf)
tret se öre Häunder alleene. (dort lässt man keine Mädchen nach auswärts heiraten) HA-Ost; Abzählreim:
Et saat en Heuniken ob de Kriwwe,
Tellte siene sieben Ringe.
Dit Spann, dat Spann,
Wu man oppe gahn kann,
Mit Löppeln un mit Kellen.
Brave Junggesellen.
Tif, taf, af. Lieder-Ma Nr. 632 (BA-Ali);Kinderlied:
Putt, putt, putt, mn häuneken,
Wat deist’ up unsen hoff?
Du plükkst mek alle bläumeken,
Du mkst et gar tau groff. Id-Quea 157;Kinderreim:
En Haun un en Hahn,
de Preddigt geiht an.
Enne Kauh un en Kalf,
de Preddigt is half.
Ne Katte un ne Mus,
de Preddigt is ut. Chr-Em 437;Scherzreim:
Mkens, d fleutjet, un Heunder, d kreit –
am besten, wenn man se’n Kopp ummedreit. HA-Oh;Wetterregel:
wenn sick de Häuner lusen, giwt et ander WäderBA-GrAls. – Volksgl.: Ein krähendes H. gilt als Ankündigung eines Todesfalls (Vk-Altm 266). Au- ßerdem kündigt es schlechtes Wetter (DE-GrKü), das Verenden eines Stücks Vieh auf dem Gehöft (ZE-Mühl) oder allg. Unglück an (ZE-Kö). Vk-Anhalt
a 29. Um das Unheil verkündende Krähen zu vermeiden, hackt man dem H. den Kopf ab. Vk-Anhalt
a 172 (CA-Zu). Das H. bringt die Ostereier. ADVk Kt. 32 (Einzelbelege Altm. JE1 ZE WE BLA).
– 2. Dim. TiN ‘Marienkäfer’,
Marenkwer – a. in der Verbdg.:
Heinecken-Steinecken 3: HA-Wed.
– b. in der Verbdg.:
liebe Gott sien Häuneken 3: GA-Nie.
– 3. Dim. ‘
Kind’, Kosename, 3: Id-Que
a 157.