angrpen Vb. 2: Spr-Maa 436 (JE1-Ziep), 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 3, Wb-Be. 1. ‘in Angriff nehmen, anfangen’ – hei wil keine rbeit ngrpen Wb-Nharz 13. – 2. refl. ‘sich anstrengen’ – Rda.: hai hat sick höllsch annegrepp’m ‘er hat für seine Verhältnisse eine große Ausgabe getätigt’ Spr-Maa 436 (WO-Ol). – 3. ‘schwä- chen, schädigen, zusetzen’ – Part. Prät.: hei st sau anegreppen t ‘er sieht mitgenommen, kränklich aus’ HA-Oh.
Lautf., Gram.: angrpen HA-Oh; -grp’m Spr-Maa 436 (JE1-Ziep, WO-Ol, HA-Neu); anegreppen Part. Prät. Lindauc o.J. 78, HA-Oh; ngrpen Wb-Nharz 13; -grfen Mda-Sti 3; [njraifn] Wb-Be.
anhchen Vb. 1. ‘gegen jmdn./etw. hauchen, anhauchen’, vgl. anhauchen 1., 3: vereinz. w/s elbostf. – 2. ‘jmdn. heftig anfahren, schelten’, vgl. anhauchen 2., 3: vereinz. w elbostf., 4: Mda-Sti 150 – ek hewwe ne orntlich anehichet Id-Eilsa 48. – 3. ‘betrügen, täuschen, übervorteilen’,  bedrgen, 4: Mda-Sti 150 f.
Lautf.: anhchen HA-Oh, Wb-We 7; n-, [nhn] Id-Eilsa 48, Wb-Nharz 13, Mda-Sti 150; nhächen Id-Quea 158; -heichen Wb-Nharz 13; [nhjn] QUE-Di.
anken Vb. 1. ‘ächzen, seufzen, stöhnen’, auch vor Schmerzen,  stnen, 1: verstr. nwaltm., 2: Id-Altm, SA-Al Win, vereinz. mittleres OST, verstr. mittlere/s Altm. (außer CALV), 3: verbr. n/w elbostf., verstr. WA, vereinz. sö elbostf., 4: Mda-Sti 125 – hei anket un stnt ümmertau HA-Oh; anken vor Weida (Schmerzen) WA-ABra; subst.: Dat Jammern un Anken word dulder. Lindauc o.J. 69; Rda.: dä hat doch nist de anken ‘sie hat keinen Grund zur Klage’ OSCH-Ba; Sprw.: Angken un Knüör’n is et hallebe Büör’n ‘eine Arbeit (Heben, Tragen) ist unter Ächzen und Stöhnen schon halb getan’ OSCH-Schl. – 2. ‘sehnsüchtig nach der Mutter die Arme ausstrecken’, von kleinen Kindern, 4: vereinz. w BE.
Lautf., Gram.: ank(e)n, angk’n, [akn]; außerdem: ank(e)t 3. Sg. Präs. SA-Dä, STE-Schl, GA-Lock, vereinz. mittleres/sw elbostf.; ank’nt subst. Spr-Maa 437 (WO-Ol); [ak] vereinz. nwaltm., SA-Al; [agn] vereinz. w BE; ahnken OSCH-Schw, BLA-Tr; nken Mda-Sti 125; ang(e)n GA-Bö Kak; angt 3. Sg. Präs. SA-Han.
anmlen Vb. 1. ‘anstreichen, mit Farbe versehen’, auch ‘etw. an eine Fläche zeichnen, anzeichnen’ 3: HA-Oh, 4: Mda-Sti 24, Wb-Be – hei well snen Nmen wer de Der anmlen lten HA-Oh. – 2. refl. ‘sich schminken’ 3: Lindauc o.J. 36, 4: Heimathefte-Be 1956,259 (BE-GrWi) – ... de harr’ sick sine Neese füerrot anemalt. Lindauc o.J. 36.
Lautf., Gram.: anmlen HA-Oh; anemalt Part. Prät. Lindauc o.J. 36; [nmln] Wb-Be; aonjemaolt Part. Prät. Heimathefte-Be 1956,259 (BE-GrWi); nmln Mda-Sti 24.
anpurreln Vb. 1. ‘jmdn. zu etw. anregen, anreizen, anstacheln’ 4: Mda-Sti 90. – 2. ‘antreiben, zur Eile drängen’ 3: Wb-Nharz 15.
Lautf.: anpurln Mda-Sti 90; n- Wb-Nharz 15.
anpurren Vb. 1. dass. wie  anpurreln 1., 2: Wb-Altm 164, 3: WE-Oster, Hbl-Nharz 1929 Nr. 5/ohne Verf. (WE-Rho), 4: Mda-Sti 132. – 2. dass. wie  anpurreln 2., 3: Id-Quea 142. – 3. ‘jmdn. ermahnen’ 2: Wb-Altm 164. – 4. ‘jmdn. um etw. angehen, anbetteln, jmdn. (unablässig) um etw. bitten’,  beddelnik hebb’m annepurrt n Änt’naia 2: JE2-Scho. – 5. ‘vorsichtig jmds. Meinung zu entlocken versuchen’ 3: Wb-We* 199.
Lautf.: anpurr(e)n, [anpur()n]; außerdem: npur(r)(e)n Wb-We 199, Id-Quea 142, Mda-Sti 132.
Anrichte f. 1. ‘Tisch, auf dem die Speisen zubereitet oder angerichtet werden’ 3: HA-Oh, Wb-We 8. – 2. ‘niedriger Schrank oder kleiner Tisch in der Küche zum Abstellen der Wassereimer’ – loof na de Anrichte, da steht’n Wasseremmer druff 2: ZE-Roß. – 3. ‘Regal in der Küche zum Abstellen von Geschirr’,  Tellerbrd, 3: vereinz. w elbostf., 4: Mda-Sti 186.
Lautf.: Anrichte; außerdem: Ahn-, n- WE-Elb Kö, Mda-Sti 186.
anrgen Vb. 2: Wb-Altm* 67, 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 21, Wb-Be. 1a. ‘jmdn./etw. anfassen, berühren’ – Ick mag’n Modd’r nich anrög’n Wb-Altm* 67; röge mik nich n! CA-Fö; Rda.: dat Dier rö’t kaine Snute ann ‘das Tier frisst nicht’ Wb-Holzl 164. – 1b. ‘etw. in Gang setzen oder in Gang halten’ – de r nrn ‘das Pendel der Uhr in Bewegung setzen’ Wb-Nharz 15; de Glut mot man öftersch nregen CA-Fö. – 2a. ‘antreiben, anspornen, zur Eile drängen’ – dae Paere anrjen BLA-Brau. – 2b. (refl.) ‘sich beeilen’ – rö’ dick mal an! ‘beschleunige deine Arbeit’ Wb-Holzl 55; r en betjen n ‘fahre etw. schneller’ Wb-Nharz 15. – 3. ‘etw. ansprechen, zur Sprache bringen’ – Sprw.: wer et anrejet, wett’n Felder ‘wer davon spricht, kennt die Ursache des Fehlers’ Sprw-Börde. – 4. ‘beleben, aufmuntern, hervorrufen’, von bestimmten Stoffen – tas rjetn Appett n Wb-Be. – 5. ‘anrühren, verrühren’ – n’ Deich (Teig) anren HA-Oh.
Lautf., Gram.: anrög’n Wb-Altm* 67; -röjen HA-Um; -ren, -rö’en, -rön vereinz. w elbostf.; nrögen, -röhen CA-Fö; anregen, -rjen Wb-Holzl 55 (Allertal), BLA-Brau; -rejet 3. Sg. Präs. Sprw-Börde; nrjen Mda-Sti 21; -rehen CA-Fö; -rn Wb-Nharz 15; [nrjn] Wb-Be.
anschünden Vb. ‘jmdn. zu etw. anstiften, verleiten’ 2: Wb-Altm* 48, 3: verstr. elbostf. (außer sö), 4: Mda-Sti 193 – de Grote hat den Lüttjen anneschünnt Wb-Holzl 55; ... hei schünnt se tau dumme Streiche an. Wedde 1938,59.
Lautf., Gram.: anschünnen vereinz. w elbostf.; -schün(n)’n vereinz. n elbostf., -schünn’ Wb-Altm* 48, GA-Wef; schünnt an 3. Sg. Präs. Wedde 1938,59; anneschünnt Part. Prät. Spr-Mab 399 (WO-Ol); anneschun’n Part. Prät. Sprw-Börde; nschünnen OSCH-Di, Id-Quea 142; -schünn’n Wb-We* 199; anschinden BLA-Brau; anschinn’n, [ani] Nd-Börde § 55 (WO-Schn), Wb-We* 199; nschin’n Wb-Nharz 15; nschingen Mda-Sti 193.
anticken Vb. dass. wie  antippen, 2: Wb-Altm 223, JE2-Scho, 3: verstr. elbostf. (außer sö), 4: Mda-Sti 140 – h het mik antickt un d heff ik än Schreck krgng JE2-Scho.
Lautf.: antick(e)n, -kk-; außerdem: [antik] JE2-Scho; ahnticken, n- vereinz. sw elbostf., Mda-Sti 140.