Lkenbr n. ‘Bier, das bei einer Begräbnisfeier ausgeschenkt wurde’, auch dass. wie
Lkenköste, 2: vereinz. Altm. – Vers:
In sien Dörp van öllersher
gaf’t not Sterwn Likn-Beer. Kredel 1929,32.
Löfte f. ‘Verlobung’, auch die Verlobungsfeier, veralt., 1: verbr. nwaltm., 2: verstr. Altm., 3: Mda-Ohre (GA-Rä), Sprw-Harzvorlg 254 –Ok ick mütt gratoleern
To düs Löft un fro Fest:
Mücht’ noch ju Glück vömehrn,
Düt wer dät Allerbest. Kredel 1929,167.– Brauch: Zur L. kamen die beiden Familien zusammen, um zunächst Mitgift und Besitzverhältnisse zu regeln. Anschließend wurde der Termin für die Hochzeit festgelegt. Einigte man sich nicht, kam die Verlobung nicht zustande. Durch ein deutliches Jawort und einen Kuss der Verlobten, nur slt. auch durch das Wechseln von Verlobungsringen, wurde der Bund besiegelt. Eine gemeinsame Mahlzeit beschloss die L. Hochzeit-Altm 12f., Hochzeitsbrauch-Altm 349.
1Lucht f. ‘Fensteröffnung’, auch ‘Fensterladen’, veralt., 2: vereinz. Altm. – … Un an d’ Luchtens ruddelt de Storm. Kredel 1929,66.
1Lunke f. 1a. ‘Vertiefung im Gelände, Senke’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. Altm., JE2-Scho, Mda-nwJe1b 78 (vereinz. nw JE1), 3: vereinz. n elbostf. – hch un lch (niedrig, flach) un sonne Lungkng twischen JE2-Scho. – 1b. ‘stets feuchte Stelle im Acker’, Springstde, 2: OST-Deu. – 2. ‘Fußboden aus nicht lückenlos nebeneinander gelegten Brettern’ 2: STE-Wa. – 3. ‘Delle, Einbuchtung’, an Gegenständen – de Kt’l hat’n Lunk 2: Wb-Altm 129. – 4. ‘Vertiefung am menschlichen oder tierischen Körper’ 2: Kredel 1929,149, 3: vereinz. n elbostf. – dat Pert hat wern e (Auge) ne deipe Lunke HA-Oh; Reim:Jo, wöcker en’ Puckl hett,
Wünscht sick ‘n Lunk.
Un wenn ener olt werd,
Denn was he gern jung. Kredel 1929,149.
macheln Vb. ‘sich mit etw. beschäftigen’ – he (der Hund) machlt noch mett Knoken 2: Kredel 1929,29.
mauen Vb.
1. ‘miauen’ 2: GA-Da, verstr. mittleres/s JE1, Mda-Ma 79 (ZE-Dor), Mda-sJe1 30 (ZE-Göd), 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 32, Wb-Be –
se Katte mauket ümmertau HA-Oh; Sprw.:
wenn de Katte muset, mauet se nich Sprw-Börde.
– 2. ‘laut und heftig weinen’,
wnen, 3: Id-Que
b 11, QUE-St, 4: BA-Ha.
– 3. ‘in weinerlichem Ton sprechen’,
jammern, 2:
Kredel 1929,14, 3: QUE-Su –
Kadl kümmt no Hus un maut:
“Willem Held, de hett mäi haut!
…
Kredel 1929,14.
middenmang Adv. ‘mitten dazwischen, inmitten’, auch ‘mitten hinein’ 2: Wb-Altm 131, Kredel 1929,7, ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 115 – hei is immer midden mank Id-Queb 10; de Hund löppet middenmank HA-Oh.
Morgen 1. m. ‘Tageszeit von der Morgendämmerung bis zum frühen Vormittag’ verstr. – n’ Morjen Grußformel, HA-Bee; hte Morjen HA-Oh; fo (von) Morrejen dass., QUE-Di; Hüt vör Morren to dass., Wb-Altm* 63; … det morrin’s ümme viern … JE2-Gü; Ik ha äin Morr’n van Klock dree bet Klock nä’n Gras mäht. Hausfr-Altm 1927,45 (STE-Ber). – 2. m. ‘Osten’ 2: Mda-Ze (verstr. ZE), 3: Wb-Holzl 142, HA-Oh, Wb-Nharz 128, 4: Wb-Ak 116 – In Morrejen stt an Jewitter. Wb-Ak 116. – 3. m., f. ‘Flächenmaß von ca. 0,25 ha’ 1: SA-Rist, 2: vereinz. brdb., 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 116, Vk-Anhalta 21, vereinz. BE – Un’n halwn Morren Tüfflland … Kredel 1929,26; da gift et for de Morge to rohn (roden) mit Krut tosammenmaken zwanzich bett fünwenzwanzich Mark HA-Neu; Rda.: hei kimmt op de 7 Morgen ‘er kommt bald auf den Friedhof, stirbt bald’ QUE-Que.
ngn Vb.
1. ‘hinterherlaufen’ 3: vereinz. elbostf.
– 2. dass. wie
nfolgen, 2:
Kredel 1929,32, OST-Kau.
– 3. ‘etw. überprüfen, die Ursache für etw. herausfinden’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 131 –
n’ Forrdacht ngn HA-Oh.
– 4. ‘eine Tätigkeit regelmäßig ausüben, sich einer Sache widmen’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 131 –
snen jeschefte ngn Wb-Nharz 131.
– 5. ‘zu langsam gehen’, von der Uhr –
de r jd n 4: CA-Ak.
Nwersche f. ‘Frau, die in jmds. unmittelbarer Nähe wohnt’, auch ‘Frau des Nachbarn’ 2: Wb-Altm 145, Kredel 1929,31, ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Be – de Nahwersche kümmt in de Schummerijje mal op’n Ogenblick rum un will ne Snute vull vortell’n HA-Bee.