acht Zahladj. wie Standardspr., verbr. – Hei hatt acht Peere in Stalle. Id-Eilsa 45; umme achte ‘um acht Uhr’ Wb-Nharz 1; in acht (acht Tagen) machich wedder fort Wb-Ak 13; de achte Stunne HA-Oh; Rda.: von de Sorte gahn achte op’n Pund Sprw-Börde.
Lautf.: acht, [at], [axd] verbr. nwaltm. Altm., verstr. n JE2 mbrdb., vereinz. elbostf. s CA BE; achte (anhalt.: [axd]) CALV-Uth, HA-Sa, verstr. mbrdb., verbr. elbostf., vereinz. nthür., verstr. anhalt.; chte Mda-Sti 2; ochte BA-Ha; in prädikativer Stellung und beim Zählen s mbrdb., elbostf. und anhalt. häufig auf -e auslautende Formen.
Ackermann m. 1. ‘Bauer, Landwirt’, urspr. Bauer mit einem Voll- (4 Pferde) bzw. Halbgespann (2 Pferde) und/oder einer bestimmten Größe Ackerland, 1: SA-Rist Wist, 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. n/sw elbostf. – Buern, de n mittlgraut God un twei bätt söß Peer hemm, hetn Ackermann SA-Rist; Rda.: Ackermann, wat seggste nu!? zu jmdm. gesagt, der am Gelingen einer Sache gezweifelt hat, Sprw-Börde; Sprw.: De Ackermann is en Plackermann. Wb-Holzl 33. – 2. vorw. Dim. TiN ‘Bachstelze’ 1: SA-Ch, 2: vereinz. Altm., 3: verbr. elbostf. (z.T. nur jüngere Generation), 4: BA-Gü He, verstr. anhalt. – Kindervers: Ackermennecken, pleu meck wat, sast’n gluhn (blank) Dahlder hebben. Id-Eilsa 46.  Ackerknechtjen Ackermeister Bachstelze Blauacker(s)mann Blaubrtstrtje Blauquappstrt Blauwgenstrtje(n) Blauwgenwittstrtke Blauwappstrt Blauwippstrt Blauwippswanz Blauwittstrtje(n) Blauwuppstrt Blauwuppstrtjer Blauwupser Grauackermann Klawuppstrtje Langbn Plgemännken Quappstrt Stmeister Slawapser Stelte Stnbicker Stippstrtken Swappstrt Wgenstrtje Wappsteier Wappstrt Wasserstelze Wtersneppe Wippermännken Wippstrt Wippswanz Wippwapp Wuppstrt; gelbe Bachstelze, Schafstelze: Glquappstrt Glwappstrt Glwippstrt Grnwippstrt Kstelte Schper (Verbdg.).
Lautf., Gram.: Ackermann, akker-, [akrman] SA-Rist, Spr-Altm 87, Brugge 1944,68 (GA-Ack), WO-Be, verstr. elbostf., Vk-Anhalta 79, verstr. s CA, DE-Kle; Nbf.: Ackers- vereinz. Altm.; Dim.: Ackermänne(c)ken SA-Ch, verstr. nw/s elbostf., verbr. nö/mittleres elbostf.; [akrmnk] Brugge 1944,68 (HA-NHa Som); A(c)kermänniken, -maeniken, HA-War, BLA-Brau; Ackermännigen OSCH-Be; -männk’n Wb-Altm 1; [akmnkn] Mda-Ar 25; Ackermenne(c)ken, akker- verstr. w elbostf.; [akrmenikn] WA-Neu; Ackermännchen verstr. mittleres/s elbostf., vereinz. omd.; -männichen vereinz. s CA; [akrmenn] CA-Ak; [-menin] Wb-Be; [agrmenn] BE-Gü He, verstr. anhalt.
derlten n., nur in Rda. ‘Aderlass’ 2: Wb-Altm 278, Bewohner-Altm 1,325, 3: Sprw-Börde – Rda.: Datt kümmt äm an, ass’n Bur dat Aod’rlaoten ‘das missfällt ihm’ Wb-Altm 278.
Lautf.: aderlaten Sprw-Börde; Aoderlaoten, Aod’r- Bewohner-Altm 1,325, Wb-Altm 278.
Adresse f. wie Standardspr., 3: Sprw-Börde, 4: Wb-Ak 13, Wb-Be – Rda.: kimmt an de falsche Adresse ‘er/sie hat sich für etw. den Verkehrten ausgesucht’ Sprw-Börde.
Lautf.: Adresse; außerdem: [atrese] Wb-Be.
afäschern Vb. refl. ‘sich abmühen, abquälen, abhetzen und davon kraftlos, erschöpft werden’, bes. vom schnellen Laufen und Arbeiten, vgl. afäschpern, 2: Wb-Altm 259, ZE-Hu Roß, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. omd. – Hat sich affeeschert un kimt doch te schpäde Sprw-Börde.
Lautf., Gram.: af(f)äschern, -aeschern Wb-Altm 259, HA-Bee, vereinz. sw elbostf.; -eschern, [afern] vereinz. elbostf.; affeeschert Part. Prät. Sprw-Börde; feschern, [fern] Id-Eilsa 46, Wb-Nharz 2; [abärn] ZE-Hu; äschert ab 3. Sg. Präs. Spr-Anhalt 169, Vk-Anhaltc 109; abgeäschert Part. Prät. Spr-Asch 43; abeschern ZE-Roß, Wb-Ak 2; op- Mda-Sti 106. – Etym.:  äschern.
afbten Vb. 1. ‘etw. durch einen Biss abtrennen, abbei- ßen’ 1: SA-Dä, 2: vereinz. Altm., Vk-Anhaltb 83 (ZE-Dee), 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 1, Wb-Be – lt mick ml afbten HA-Oh; Rda.: de bit sek alle finef finger f,  hei einen drr jift. ‘Er ist geizig.’ Wb-Nharz 2; der hat de Klaukheit en Kopp affebetten ‘er ist sehr klug’ Sprw-Börde; Sprw.: De Vög’l, de so früh fleit’n, bitt am Dag de Katt ’n Kopp aff. Spr-Altm 83. – 2. ‘(beißend) vom Futtertrog verdrängen’, von Vieh, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 1 – ’s jrße Schwein hat’ s klne abjebissen a.a.O. 1. – 3. in der Verbdg.: nen af(ge)bten hebben ‘betrunken sein’,  dn, 2: vereinz. Altm., JE2-Nkli, JE1-Gö Mö, 3: verstr. n/mittleres elbostf., BA-Re – hat höllsch einen afebetten WA-Re.
Lautf., Gram.: af(f)bten, -bt’n Vk-Anhaltb 83 (ZE-Dee), vereinz. elbostf.; biet af Imp. Sg. Vk-Harz 3,63 (QUE-Que); bit(t) af(f) 3. Sg. Präs. SA-Dä, vereinz. Altm., Sprw-Börde; beit aof Imp. Sg. Lieder-Ma Nr. 351 (WE-Ro); abbeißen Wb-Ak 1; [appaisn] Wb-Be; Part. Prät.: affebäten JE2-Nkli; appebeten HA-So; af(f)ebetten verstr. elbostf.; awwe- WA-GrGe; fe- Wb-Nharz 2; abe- OSCH-Be; afbeten STE-Bad; awbäten OST-Ho Kru; afbätn OST-Möl; -beäten STE-Scho; abbeten STE-Steg; afbetten BA-Re; abgebissen, -je- JE1-Gö Mö, Wb-Ak 1.
afbkern Vb. 1a. ‘(mit dem Hammer) abschlagen’ 3: Sprw-Börde, Wb-Nharz 6. – 1b. ‘jungen, gefällten Eichen durch Schlagen mit einem Knüppel die Rinde entfernen’ 3: HA-Bee. – 2. ‘schlagen, prügeln’,  verhauen, 2: Wb-Altm 243.
Lautf.: affbäökern Wb-Altm 243; -bäkern HA-Bee; afbekern Sprw-Börde, fpkern Wb-Nharz 6.
afbuffen Vb. 1a. ‘etw. abstoßen’ 3: Wb-We* 197. – 1b. ‘etw. mit einem stumpfen Gerät abhacken, abmähen’ 3: Wb-Nharz 2. – 2. ‘durch Schlagen mit der Faust einem geschlachteten Tier das Fell stoßweise abziehen, abhäuten’ 3: vereinz. sw elbostf. – 3a. dass. wie  afdken, 3: HA-Em, Sprw-Börde. – 3b. ‘jmdn. schelten, tadeln’ 3: Wb-We* 197.
Lautf.: af(f)buffen; außerdem: fbuff(e)n Wb-We* 197, Wb-Nharz 2.
afdrgen Vb. 1. 1: SA-Rist, 2: Wb-Altm 2, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – a. ‘trocken machen, trocken reiben’ – du kannst mal Teldern affdröjen HA-Bee; ... ich will mich mant ierschtema de Hänne abtrehen ... Wäschke 61915,39. – b. ‘trocken werden, abtrocknen’ – nn Rn is’t balle wer afedret HA-Oh; De Wesche is abjedret Wb-Ak 2. – 2. dass. wie  afdörschen 3., 2: STE-GrMö Schi, 3: vereinz. elbostf. – den hebben se richtich affedrejet Sprw-Börde. – 3. ‘jmdn. mit körperlicher oder geistiger Überlegenheit abfertigen, abweisen’ 3: Wb-Holzl 51.
Lautf., Gram.: af(f)drög(e)n, -dröjen Wb-Altm 2, vereinz. elbostf.; [afdr] SA-Rist; afdren HA-Oh, affdrö’en, aw- STE-GrMö, Wb-Holzl 51; drö aff 3. Sg. Prät. Lindauc o.J. 32; afdrjen BLA-Brau; affdreen QUE-Su; fdrn Wb-Nharz 46; oaw- OSCH-Har; affedröget Part. Prät. Rauch 1929,15; awedröht Part. Prät. HA-All; affedrejet Part. Prät. Sprw-Börde, Gesch-Un 44; affdrogen JE1-Me; -drht Part. Prät. STE-Schi; abedröget Part. Prät. HA-Alv; abdren Wb-Ak 2, CA-Lö; abjedreet Part. Prät. DE-Ho; abtrehen Wäschke 61915,39, [aptrn] Wb-Be.
affischen Vb. 1. ‘leer fischen’ – w willt n’ Dk affischen 3: HA-Oh. – 2. ‘das Oberste einer Flüssigkeit abschöpfen’ 3: Sprw-Börde, Wb-Nharz 3.
Lautf.: affischen; außerdem: f- Wb-Nharz 3.