afnmen Vb.
1a. ‘herunternehmen’ 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. Altm., ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. –
dän deck’l von’m pott affnm’m Spr-Ma
a 430 (WO-Ol);
en haut (Hut)
fnmen Wb-Nharz 5;
Jetzt nahm sei’n Brill aff, sprung op, ... Lindauc o.J. 55;
hei hat sick n’ Bert afnemen lten ‘er hat sich seinen Bart vollkommen abrasieren lassen’ HA-Oh; ‘
s fenget n mit R’n, kumm, mor wol’l de Wesche abn’m! Wb-Ak 7.
– 1b. ‘Obst ernten’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. n/mittlere Altm., verstr. s Altm. mittleres/s JE2, vereinz. nw JE1 ZE, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. omd. –
de Laide hann das bsd schonn ewworall abjenomm BE-Sa.
afbren (Beeren)
afbrken afkrgen aflangen afmken afplücken afruppen brken langen öbsten öbstern plücken runderhlen runderkrgen runderlangen rundernmen; mit einer Stange herunterschlagen:
afptern afstackeln afstkeln afstockeln afstkern afstörlen runderslgen; ohne spez. Bezug auf das zu Erntende:
afernen ernen.
– 1c. ‘den Rahm von der Milch abschöpfen, entrahmen’ 2: JE2-Scho, Mda-nwJe1
a 50 (JE1-Dre), Bauernwelt-Ze, 3: Spr-Ma
a 430 (WO-Ol) –
d müsst dänn Rm afn’m JE2-Scho.
– 1d. ‘beim Kartenspiel die Karten abheben’ 3: Wb-Nharz 5.
– 1e. ‘den von einem Mitspieler zwischen dessen gespreizten Händen befindlichen Faden so abheben und übernehmen, dass eine neue Figur entsteht’ 4: Wb-Ak 7.
– 2. ‘jmdm. helfend etw. abnehmen, herunterheben’ 3: Wb-Nharz 5,
Wille 1927,XV (BLA-Be), 4: Wb-Ak 7, Wb-Be –
Jreif z, nimmich m’n Trkorreb ab! Wb-Ak 7.
– 3. ‘etw. (aus Mitleid) abkaufen’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 5, 4: Wb-Ak 7 –
Kern afnmen HA-Oh;
De Zeichfraue barmte s, d hawwich se an bißchen was abjenom’m. Wb-Ak 7.
– 4a. ‘stehlen’,
klauen (n.Z.), 3: Wb-Nharz 5.
– 4b. ‘das von jmdm. unrechtmäßig in Besitz gebrachte Eigentum wieder wegnehmen, entziehen’ 2: ZE-Roß, 4: Wb-Ak 7 –
un denn hamm mer dän Briedern de jeklauten Äppel wedder abjenomm ZE-Roß.
– 4c. ‘von jmdm. im Spiel etw. gewinnen’ –
se hett mick düchtig wat afenemen 3: HA-Oh.
– 5. ‘schwinden, sich verringern’ 1: SA-Dä, 2: Elbschifferspr. 441 (JE2-Mi), ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 7,
Richter o.J. 128 –
dai Daoch nai’m niu all warra af ‘die Tage werden wieder kürzer’ SA-Dä;
de mn (Mond)
is in afnmen Wb-Nharz 5;
hei hat höllisch afenemen ‘er ist sehr dünn geworden, abgemagert’ HA-Oh;
... wenn Se bei Ihre Entfettungskur bei keene Kneipe vorbei kinnen, denn wären Se woh nich vill abnähmen. Richter o.J. 128;
der Wind nemmd af ‘der Wind flaut ab’ Elbschifferspr. 441 (JE2-Mi).
– 6. ‘Maschen zusammenstricken und dadurch ihre Zahl verringern’ 3: HA-Oh, BLA-Brau, 4: Wb-Ak 7 –
Noch dreim rum, denn kann ich abn’m. a.a.O. 7.
– 7. ‘fotografieren’ 2: ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 7, Wb-Be –
sich abnäm laoßn CA-Sta.
– 8. Schifferspr.
– a. ‘den Liegeplatz verlassen’ 2: Elbschifferspr. 353 (WO-Ro).
– b. ‘das Vorderteil eines Kahns vom Ufer oder einem anderen Fahrzeug wegbewegen’ 2: a.a.O. 300 (STE-Bit, WO-Ro, JE2-Pa).
– 9. ‘entnehmen, folgern’ 3: Wb-Nharz 5, BLA-Brau –
ek hebe dat man davon afenommen a.a.O.
– 10. ‘nach einer Überprüfung freigeben’, Schifferspr. –
De Versicherunk hat’n Bau (Reparatur)
abjenom’m. 4: Wb-Ak 7.
– 11. ‘sich von jmdm. ein Versprechen geben lassen’ –
Na’n ganz Schuer (Moment)
hat hei mick awer doch dat Vorspräken afenommen, jo bileiwe keinen Minnschen wat ... davon te seggen. 3:
Rauch 1929,50.