anpfeifen Vb. ‘einem entgegenkommenden Wasserfahrzeug per Dampfpfeife Signal geben’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 319 (STE-Tan), 4: a.a.O. 319 (CA-Ak).
Lautf.: [anfaifn].
anschren Vb. ‘durch Beiholen der Segelstange das Segel an den Mast heranholen’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 381 (STE-Bit, JE2-Mi), 4: a.a.O. 381 (CA-Ak).
Lautf.: [anr].
anschen Vb. ‘ein Stück Holz an einem anderen zu dessen Verlängerung befestigen’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 376 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 376 (CA-Ak), Wb-Ak 23.
Lautf.: [ann]; außerdem: [-n] Elbschifferspr. 376 (CA-Ak); nschen Wb-Ak 23.
anslgen Vb. 1a. ‘etw. durch Schlagen an etw. befestigen’ 2: Hausfr-Altm 1928,93 (Kredel), 3: vereinz. elbostf. – ’m brett anschloaen Spr-Maa 439 (WO-Ol). – 1b. ‘etw. befestigen, mit etw. verbinden’, bes. beim Verladen Güter am Kranseil, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 384 (STE-Tan), 4: a.a.O. 384 (CA-Ak). – 2. ‘Holz oder zum Fällen bestimmte Bäume mit der Axt oder dem Hammer kennzeichnen’ 3: Wb-Nharz 15. – 3. ‘durch Aushang öffentlich bekanntmachen’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 15 – en hs nschln lten ‘ein Haus zwangsversteigern lassen’ a.a.O. 15. – 4. ‘durch Anstoßen beschädigen’ – Dort bettelte sich zwee Sektjläser. Schadt jarnischt, wenn eens dorvon anjeschla’n is. 4: Krause 1964,134. – 5a. ‘durch Schlagen zum Erklingen, Tönen bringen’, von einer Glocke, 3: Wb-Nharz 15, 4: Wb-Ak 23 – Ich dachte, se schlen n (die große Glocke der Marienkirche in Aken wurde bis 1919 zu bestimmten Uhrzeiten a.), dbei stormt’n se (gaben Feueralarm). a.a.O. 23. – 5b. ‘erklingen, tönen’ – et hat all anesln von der Turmuhr, 3: HA-Oh. – 6. ‘an der Freistätte anschlagen’, im Spiel, 3: Wb-We 8, 4: Wb-Ak 23. – 7. dass. wie  ansetten 6b., 3: vereinz. w elbostf. – Slache mal an, wat dat hus kost. Id-Eilsa 48. – 8. ‘eine bestimmte Wirkung haben, Erfolg zeigen’ 2: JE2-Scho, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 23, Krause 1964,20 – dat midd’l (Arznei) hat anneschloaen Spr-Maa 439 (WO-Ol); Dat Kapittel öwwer Polletik slaug nich mehr recht an, ... Wedde 1938,65; Mit listije Ooren beowachtete erschtma, wie seine Rede anschla’n tat, ... Krause 1964,20; Ich kann essen was ich will, bei mich schlett nischt n. ‘... ich werde nicht dicker, nehme nicht zu.’ Wb-Ak 23; Reim:jt d’n, dringkng, schlp’m, sp’m
sachte jn un bb’m –
dät schlait an
JE2-Scho.
– 9. ‘kurz und warnend bellen’, vom Hund, 2: Kredel 1927,23, 3: HA-Oh, Wb-Nharz 15, 4: Wb-Be.
Lautf., Gram.: anslan, -sln vereinz. w elbostf.; ansleit, slei’t an 3. Sg. Präs. Kredel 1927,23, Wedde 1938,78, Klaus 1936,57; slaug - 3. Sg. Prät. a.a.O. 65; [anln] Elbschifferspr. 384 (STE-Tan); anschla’n Krause 1964,20; [lait an] 3. Sg. Präs. JE2-Scho; schlauch an 3. Sg. Prät. Firmenich o.J. 159 (WA-Ost); anjeschla’n Part. Prät. Krause 1964,134; nschln Wb-Nharz 15; anslon Hausfr-Altm 1928,93 (Kredel); -schloaen Spr-Maa 439 (WO-Ol); [anln] Elbschifferspr. 384 (CA-Ak); nschln, [nln] Wb-Ak 23, Wb-Be.
anstven Vb. ‘einen Kahn so steuern, dass der Vordersteven auf das anzufahrende Ziel zeigt’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 358 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 358 (CA-Ak).
Lautf.: [and].
antn Vb. 1. (refl.) – a. ‘(sich) anziehen, ankleiden’ 1: SA-Dä, 2: Wb-Altm 6, Mda-Ar 37, Mda-sJe1 25 (vereinz. s JE1), Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze), 3: vereinz. s elbostf., 4: vereinz. anhalt. – t di an Mda-Ar 37; Karl zoch de Uneform als Posteljon an, ... Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze); Rda.: ... un so war denn jeplant, währnd de Fahrt de Schpendierhosn anzuziehn. Krause 1964,51. – b. in den Verbdg.: gt warm/ordentlich antn ‘sich warm einhüllen, anziehen’,  inmummeln, 1: SA-Lag Ty, 2: vereinz. Altm. (außer sw). – 2. ‘eine leck gewordene Naht am Kahn nochmals abdichten’, Schifferspr., 4: Elbschifferspr. 374 (CA-Ak), Wb-Ak 24. – 3. ‘ein Seil straff ziehen’ 3: Wb-Nharz 16. – 4. ‘gut wirken’, bes. vom Eindringen des Regens in den Ackerboden, 1: SA-Dä, 4: Wb-Ak 24 – Dr Rn hat njezen. a.a.O. 24. – 5. ‘den Dienst antreten’ – Die Knechte traten ihren Dienst zu Neujahr an, da die Zeit der Zwölften ( Twölften) ursprünglich als Beginn des neuen Erntejahres angesehen wurde. 2/4: Ackerbau-Anhalt 280 (ZE-Kö, vereinz. KÖ).
Lautf., Gram.: ante(h)n, -tn vereinz. Altm. (außer sö); -tain SA-Lag; [antain] SA-Dä; ntein Wb-Nharz 16; antäin SA-Ty; [antn] Mda-sJe1 25 (vereinz. s JE1); tohg ahn 3. Sg. Prät. Firmenich o.J. 165 (CA); ahnetogen Part. Prät. Wille 1927,XV (BLA-Be); zock an 3. Sg. Prät. Heese 21919,107; zoch - 3. Sg. Prät. Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze); zokke - mit Enklise des nachfolgenden Personalpron. m. 3. Sg. Prät. Wäschke 61915,50; anzuziehn Inf. mit zu Krause 1964,51; [andsn] Elbschifferspr. 374 (CA-Ak); nzen Wb-Ak 24; [ndsn] Mda-Fuhne 35 (DE-Ca).
antten Vb. 1. ‘einem entgegenkommenden Wasserfahrzeug per Dampfpfeife Signal geben’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 319 (STE-Bit, JE2-Mi). – 2. ‘etw. durch Blasen auf einem Horn o.ä. ankündigen’ 2: Sagen-Havel 331 (vereinz. n JE2), Heimatkalender-Je 1923,96 (JE2-Vie) – Brauch: In Schollene und weiteren Orten im Havelwinkel kündigt der Schäfer das Weihnachtsfest 11 Tage vorher durch das Blasen auf einem Horn an. Sagen-Havel 331 (vereinz. n JE2).
Lautf., Gram.: antut’te 3. Sg. Prät. Heimatkalender-Je 1923,96 (JE2-Vie); [andd] Elbschifferspr. 319 (JE2-Mi); [-dd] a.a.O. 319 (STE-Bit).
Arftenfrter Pl. SpottN für die Schiffer von Tangermünde, 2: Elbschifferspr. 324 (WO-Ro), 4: a.a.O. 324 (CA-Ak).
Lautf.: [erfsnfrdr] Elbschifferspr. 324 (WO-Ro); [erbsn-] (Grundwort aus dem Nd. imitiert) a.a.O. 324 (CA-Ak).
rs m. 1. ‘Gesäß’ verstr. – du lest wedder nich lucker, bett de erst’n Ars vull krist HA-Bee; Rda.: in Marse sien ‘entzwei sein’ Sprw-Eils 39; in Marse hebben ‘aufgegessen haben’ Id-Eilsa 78; wedder Kopp noch Ars von unverständlichem Gerede, HA-Um; s Maul zum Arsche hlen ‘schweigen’ KÖ-GrPa; Das is je w in rsch jewest von einem stark zerknitterten Stück Papier oder Kleid gesagt, Wb-Ak 26; an len Arsch ‘grobe Zurückweisung’ KÖ-GrPa; lick mek in’n rsch dass., BLA-Brau; n’ Oarsch vullhauen ‘jmdn. schlagen, prügeln’ CA-Bru; de Köster schleit de Woch vön Moarß vom Abendläuten am Sonnabend gesagt, STE-Scho; hei hät de Naoäs tauknäpen ‘er ist gestorben’ SA-Ch; hat’n kollen Oarsch ekricht dass., WA-La; sich uffen rsch setzen ‘sehr überrascht sein’ Wb-Ak 26; ’n Ars riskieren ‘wagemutig sein’ Sprw-Eils 38; in rsch kukken ‘neugierig zuschauen’ Wb-Nharz 18; kimmt doch nich ut’n Arsch ‘er kommt mit einer Arbeit nicht voran’ Sprw-Börde; den geit der Arsch mit Grundis ‘er hat große Angst’ a.a.O.; dene geit de Mrs t un in wine Wachtelpipe dass., Wb-We 87; immer forn Marsche lien ‘ständig hinter jmdm. herlaufen, im Wege sein’ Sprw-Börde; einen for’n rse bimmeln dass., Wb-Nharz 18; dähn soll ick woll ’n Arsch utklaihn? ‘er will sich wohl extra bitten lassen?’ OSCH-Grö; einen in’n Ars krupen ‘sich einschmeicheln’ OSCH-Schw; eenen en Loch in Arsch bohren ‘unablässig um etw. bitten’ CA-Sa; einen w in rsch jekrpen sn ‘jmdm. sehr zugetan sein’ Wb-Nharz 18; alles in’n Arsch rin jochen ‘jmdm. alles zukommen lassen’ Sprw-Börde; hei is glks mit’n Mrse rum ‘er ist schnell beleidigt’ HA-Oh; de will schiten un hat nist im Maarsche ‘er will mehr erreichen, als er vermag’ Wb-Holzl 56; kein Himme (Hemd) öwern Mrse hebben ‘arm sein’ Wb-We 87; dat paßt drop wie de Arsch op’n Emmer ‘es passt sehr gut’ BE-Re; dick wart et noch mal vorn Arse bullern ‘dir wird es noch einmal schlecht ergehen’ HA-Oh; Sprw.: wenn’n Noars vöborgt, müttn dörcht Ripp’n schiet’n OST-Schön; du kannst dick dreihen wie du wist, de Ars is ümmer hinn’n WO-Gu; Rätsel: Et hänget an’ne Wand un hat sich en Arsch verbrännt? – de Brapanne. WO-Schn.  TZ: 2Achter Achterdl Achterkastell Achtern rswark Bürzel Gatt Hinderachte Hinderdl Hindere Hindergestell Hinderkastell Hinderste Hindervrdel Hinderwgen Kackarsch Ktel Kiste, weitere Synonyme  P. – 2. ‘Heck eines Kahns’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 163, 315 und 355 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), ZE-Roß, 4: Elbschifferspr. 163 und 315 (CA-Ak), Wb-Ak 26 – Denn kroch dr mich mit seine Nse in mei’n rsch. ‘Dann bohrte sich der Bug eines anderen Kahns in das Heck meines Kahns.’, bei einer Havarie, a.a.O. 26; der Kn jd uf’n rsch ‘der Kahn ist am Heck zu schwer beladen und taucht dort tiefer ein’ Elbschifferspr. 315 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa, CA-Ak); Schdr kwr forn rsch ‘das Steuer mit dem Staken so weit zur Seite drücken, dass das Helmholz völlig über Bord steht’ a.a.O. 355 (JE2-Pa). – 3. ‘Unterseite eines Wurzelstockes’ 3: BLA-Brau. – 4a. ‘unteres Ende des Getreidehalms’ – haug dn Roggen uffen rsch, de lde (liegt er) w hinjeld! 4: BE-Wa. – 4b. ‘unterer Teil der Getreidegarbe’ 3: WA-Neu.
Lautf., Gram.: Ars, rs Nom. und Akk. Sg. WO-Gu, verstr. w elbostf.; -e Dat. Sg. WE-Rok; Aors, O(a)rs, rs Matthies 1912,19 und 27 (SA-Die Se), vereinz. Altm.; A(a)s, s GA-Wed, HA-No, WE-Be; Arsch, - Nom. und Akk. Sg. JE1-Grü, verstr. elbostf. (außer sö), vereinz. omd.; [ar] WA-Neu; sch GA-Da; Aorsch, O(a)rsch, rsch, -, [r] vereinz. Altm., Elbschifferspr. 163, 315 und 355 (JE2-Mi Pa), ZE-Roß, vereinz. ö elbostf. w anhalt., DE-Lau Or; [ar] Mda-Ze (verstr. ZE); Mrs vereinz. sw elbostf.; Marse Dat. Sg. HA-Oh, OSCH-Ba, Sprw-Eils 39; Ms WE-Be, Wb-We 87; Moars, -ß Wb-Altm 8, STE-Scho; Mars Wb-We 87; mrsch Wb-Nharz 123; Maarsche Dat. Sg. Wb-Holzl 6; Marsch Wb-We 10; -e Dat. Sg. Sprw-Börde; Naors, Noars SA-Rist, Wb-Altm 8, Wb-Altm* 49, OST-Sa Schön; Noaers SA-Lüd; Nas Nom. und Akk. Sg. SA-Ost, STE-KlMö Schi; Naoäs SA-Ch.
Außenliek n. ‘durch Leinen gebildete äußere Umrandung eines Segels’, war nur lose eingenäht, so dass es sich im Wind bewegen konnte, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 220 (WO-Ro, JE2-Pa), 4: a.a.O. 220 (CA-Ak).