Lukenscheerstock m. ‘Auflage für den Deckel einer
Lke 1c.’, Schifferspr., 4: Elbschifferspr. 153 (CA-Ak).
Lkenvze m. ‘Vorarbeiter beim Verladen’, hob sich auch durch seine Bekleidung von den anderen Hafenarbeitern ab, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 340 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 340 (CA-Ak).
Ls f. 1. TiN ‘Laus’ verbr. – hei hat’n ganzen Kopp full Lse HA-Oh; Rda.: Die hem Liese wie Sand ahn Meere.Vk-Harz 3,46; Hei hät keen Lus’, de Lus’ hämm äm. Bewohner-Altm 1,348; häst k Ls’ oder schuppst di man so? zu einem Prahler, Wb-Altm 207; hat Luse opejrepen ‘glaubt Unmögliches’ Sprw-Börde; Em is’n Lus öäwer de Läb’r kroch’n. ‘Er ist missgelaunt, verdrießlich.’ Spr-Altm 78; hei itt als wenne Lüse kaut ‘er isst langsam’ Sprw-Eils 39; sich anne Laus in Pels setzen ‘sich Unannehmlichkeiten bereiten’ Wb-Ak 103; sett’n Haut up, dne Lse forrküllt sik HA-Oh; De is bang, dät sien Lus’ Snopen (Schnupfen) krieg’n. von jmdm., der seinen Hut ständig aufbehält, Bewohner-Altm 1,348; besser ne Lus in Potte, wie gar kein Fleisch Sprw-Börde; allens wat better is as n Lus, dat nähm ick mät na Hus von einem sparsamen Menschen, STE-Schi; hei sitt wie dä Luus in Schorwe ‘ihm geht es sehr gut, er ist in einer guten Position’ OSCH-Ba; den freten de Luse de Ohrn von Koppe ‘er hat viele Menschen zu ernähren’ Sprw-Börde; Sprw.: wenn de ls t’n schorwe is, het se wedder prot ‘hat man Schwierigkeiten überwunden, wird man wieder übermütig’ Wb-Nharz 120; wenn ut ne Nete ne Luus werd, denn fänget se an te biten Wb-Holzl 137; Rätsel: Wat gaiht groad opp’n Hoar as de Uhr? – die Laus, Lieder-Ma Nr. 421 (WO-Ol);Opp’n Kopp – Treppopp,
Hind’re Ohr’n – noa Boor’n,
In’n Nack’n – noa Kack’n? – Laus, a.a.O. Nr. 420 (WO-Ol).– 2. Pl. ‘auseinandergefaserte, zerrissene Drähte eines Drahttaus’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 255 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 255 (CA-Ak).
Maikwer m.
1. TiN ‘Maikäfer’ verbr. –
dai Maekaewa hat wechflaogng SA-Dä;
De Maikwerte, d de Jungens in Busch jeschel’lt harr’n, kricht’n de Hin’ner. Wb-Ak 109; nach den unterschiedlichen Farben des Halsschildes werden u.a.
Möller (weiß),
Schorstnfger (schwarz) und
Rtschild (rot) unterschieden; Kinderreim: Aufforderung zum Losfliegen an den auf der Hand sitzenden M.:
Maikäwer fliech
dein Vader is in’n Kriech
diene Mutter is in Pommerland
Pommerland is abgebrand
Maikäwer fliech. WA-Un;mit Varianten ab Zeile 3:
Deine Mutter ist ein Dusseltier,
was kannst du armes Kind dafür. Vk-Anhaltb 65 (KÖ-Kle);Deine Mutter kocht ein Gänseei
und ißt dazu Kartoffelbrei. a.a.O. 65;Maikäwer fleeg nah’n Himmel
breng mi’n ganzen Sack vull Kringeln. SA-Stör;Maikäwer fleig no Himma
bring mi Kringan un Kauken heraw. SA-Ro;Reime zum Anlocken des M.:
Maikäfer komm,
kriegst ein Bonbon,
Bonbon willst de nicht,
Schokolade kriegst de nicht. JE1-Zep;Maikäfer komm!
Ich gebe Dich was von,
Butterbrot und Käse,
Macht ‘ne lange Näse. Vk-Anhaltb 66 (BA-Fro).– Volksgl.: Beißt man dem ersten Maikäfer, den man im Jahr sieht, den Kopf ab, bleibt man frei von Fieber oder Zahnschmerzen. Vk-Anhalt
a 228 und 305.
Bull(en)kwer Burrkwer Hrplster Kwer 2Knatsch Krabbelkäfer Maiducks Maifger Maikatte Maikicks Maiknatsch Maikbold Maikrabbel Maikratsch Maikz Maipter Maiquker Maischnurz; nach Schildfarbe: rotbraun/rötlich:
Kaiser Knig Rtschild, dunkel:
Schorstnfger, weiß:
Möller.
– 2. TiN ‘Marienkäfer’,
Marenkwer, 2: SA-Altm, GA-KloNeu.
– 3. dass. wie
Maikäfereisen, 2: Elbschifferspr. 242 (STE-Tan, WO-Ro, JE2-Mi).
Maikwerrs m. dass. wie
Maikäfereisen, 2: Elbschifferspr. 242 (STE-Bit, JE2-Pa), 4: a.a.O. 242 (CA-Ak), Wb-Ak 109.
mken Vb. 1. ‘tätig sein, etw. tun, unternehmen’ verbr. – det maken alle Liere ännersch ZE-Gri; Eck kan et nich machn Spr-Asch 19; dat warrt glks e’mket HA-Oh; ick wett nich, watt’er t mken sall HA-Oh; d is nischt b te mken Wb-Nharz 122; S was macht mor nich! Wb-Ak 108; No, wat makeste denn awer ok! Ausruf, wenn jmd. gestolpert ist oder einen Schaden angerichtet hat, Sprw-Harzvorlg 264; Rda.: mket anderst! secht Beksmann ‘es ist nun einmal so’ Mda-Weg 106. – 2a. ‘etw. herstellen, verfertigen’ verbr. – Körw moaken STE-Hü; … ik moake mei ne Piepe … ZE-Nu; Kannste mich m anne Scharze (Schürze) machen? Wb-Ak 108. – 2b. ‘etw. hervorbringen, erzeugen’ verbr. – Feier machen Wb-Ak 108; Rda.: Make kan’n Summs nich ‘lass dein Gerede’ Spr-Asch 19. – 2c. ‘seine große Notdurft verrichten’, schten, verstr. – dat Kind hat eben wat e’ mket HA-Oh. – 2d. ‘ein Kind zeugen’ vereinz. – hei hat’t ‘n Kind e’mket HA-Oh. – 2e. ‘sprechen, erzählen’ – platt moakn 2: Mda-Ze (verstr. ZE). – 3a. ‘etw. bearbeiten, für einen bestimmten Verwendungszweck herrichten’ verbr. – Jrs machen Wb-Ak 109; Sejl moken ‘Strohseile zum Garbenbinden vorbereiten’ WA-Neu; s Bedde machen CA-Ak; Haß (heiß) Wasser maken Spr-Asch 19; sich de Hre machen CA-Ak; de Holthauersch kunten sich nah’n Feierahnd noch ne Karre full Holt vör sich moken JE2-Gü; Unsen Acker machte Kselr. Wb-Ak 108. – 3b. ‘Speisen und Getränke zubereiten’ vereinz. – was machemor denn haide ds Midd? CA-Ak. – 3c. ‘hinzugeben’ verbr. – moag en bißchen Kümmel an Wittkohl OST-Na; Mir machen kne Semmel’l inne Lewwerworscht. Wb-Ak 108. – 3d. in der Rda.: Make deck nischt opn Schlips ‘bekleckere dich nicht’ 3: Spr-Asch 19. – 3e. ‘anziehen’ – Herr Lehre, kann mr uns in’n Tornanzuch machn 3: Spr-Asch 19. – 4a. ‘bewirken, verursachen, hervorrufen’ verbr. – Drsch (Mühe, Arbeit), Spß machen Wb-Ak 109; Ummestenne mken HA-Oh; Stank maken Spr-Asch 19; Sprw.: ten mket Spss, Frten noch mer HA-Oh. – 4b. ‘in einen bestimmten Zustand versetzen’ verbr. – wach, warm machen Wb-Ak 108; sich schmuck machen ‘sich herausputzen’ CA-Ak; w hem’m Molthp’m (Maulwurfshügel) jlatt emokt JE2-Scho; du kannst einen vorrückt mken HA-Oh; diu hat uns doch raen kateosk (ärgerlich, wü- tend) maokt SA-Dä. – 5. ‘sich in bestimmter Weise verhalten, gebärden’ verstr. – Rda.: an Jesichte machen ‘das Gesicht in besonderer Weise verziehen’ CA-Ak; de mokt n pa Ogn ‘er staunt sehr’ STE-GrMö. – 6. ‘sich in einer Entwicklung, einem bestimmten Zustand befinden’ – a. ‘sich in positiver Weise entwickeln’ verbr. – et mkt sek Wb-Nharz 122; t macht sich Wb-Be. – b. ‘ein bestimmtes Befinden haben’ verbr. – wat mkste ‘wie geht es dir’ Wb-Nharz 122; … wat moakt Dien Wief? Albrecht 21822 2,3; was machsde denn immer noch? CA-Ak; mahkt gut Abschiedsgruß, QUE-Di. – c. in Rda. euphem. vom Sterben, starwen, verstr. – alle machen ‘sterben’ Serimunt 1930 Nr. 82; de moakt nich mehr lang ‘er stirbt bald’ GA-Vo. – d. ‘eine bestimmte Eigenschaft, Beschaffenheit besitzen’ verstr. – de Weg moket an Berje ne Böje (Kurve) WE-Heu. – 7. in der Verbdg.: sik t nichts wat mken – a. nur mit variabler Angabe der Pers. im Nom. ‘gleichgültig bleiben, sich nicht beeinflussen lassen’ verstr. – b. mit variabler Angabe der Person im Nom. sowie des betreffenden Objekts im Dat. ‘etw., jmdn. nicht schätzen, nicht mögen’ verstr. – t rsbr make ek mek nischt Wb-Nharz 122. – 8. ‘gehen, fahren, reisen, sich irgendwohin begeben’ verbr. – mir machn hr langk Wb-Be; du moksd tem Ploien(Pflügen) SA-Die; morjen machmer na Zarwest ZE-Roß; Mr machen mit de Bne n Machdeborch. Wb-Ak 108; Wir machen uns jleich ibern Marcht weck zu Hause. Spr-Asch 19; upn Kn mken ‘sich von Land wieder auf den Kahn begeben’, Schifferspr., Elbschifferspr. 347 (WO-Ro); Rda.: op de Sock’n maken ‘sich auf den Weg machen’ Spr-Asch 19. – 9. ‘eilen, sich beeilen’ verbr. – mke doche Id-Eilsa 77; swinne mken HA-Oh; fiks mkng STE-Buch; Ich muß machen, daß ich n de Ellewe komme, der Damper hat all jetutt. Wb-Ak 108; Rda.: Trab machen ‘sich beeilen’ a.a.O. 108; Vers: Makt, makt, et wörd kolt! Ausdeutung des Krächzens der Krähe, WO-Schn. – 10. in der Verbdg.: (sik) wat mken ‘etw. heimlich entnehmen, beiseite schaffen’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 351 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 351 (CA-Ak), Wb-Ak 108. – 11. in der Verbdg.: Mach sachte ‘vorderer, ungefalteter Teil des Frauenrocks’, wird von der Schürze bedeckt, 2: Wb-Altm 130. – 12. in der Verbdg.: Maok di lustig, frölich upp un trurig daol ‘Mittel zur Erregung der Brunst bei Tieren’ 2: Wb-Altm 134. – 13. Part. Prät. – a. ‘wohlhabend, angesehen’ 3: vereinz. elbostf. – dat is’n jemachter Mann HA-Oh. – b. ‘verloren’ – kr ek dek, denn biste jemacht 3: Wb-Nharz 58.
Mker m.
1. ‘Hersteller, Bearbeiter’ 3: Wb-Holzl 140.
– 2. ‘Anstifter, Anführer, Hauptperson’ 4: Wb-Ak 109, Wb-Be –
tr is je ter Macher fons Jantse Wb-Be. TZ:
Hftmker Leithammel Matadr.
– 3. ‘Person, die bei Versteigerungen im Auftrage des Verkäufers durch mehrmaliges Bieten den Preis in die Höhe treibt’ 2: Wb-Altm 133.
– 4. ‘Steuermann, der mit dem Steuermann eines anderen Schiffes kooperiert, um während der Fahrt auftretenden Schwierigkeiten besser begegnen zu können’, Schifferspr., vgl.
mkern, 2: Elbschifferspr. 325 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 325 (CA-Ak).
mkern Vb. ‘Kooperieren von zwei Schiffen zur gegenseitigen Hilfe’, Schifferspr., vgl. Mker 4., 2: Elbschifferspr. 352 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa).
1Ml n.
1a. allg. ‘Zeichen, Fleck’ 3: Id-Eils
a 77, Wb-We 85, 4: Mda-Sti 28.
– 1b. ‘Zeichen, Fleck am menschlichen Körper, Mutter-, Brandmal’ 2: Wb-Altm 133, Abergl-Ma 252 (GA-Mie), 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be –
hei hat’n Ml HA-Oh. – Volksgl.: Um ein M. am Auge verschwinden zu lassen, soll man sich an ein Gewässer stellen und sprechen:
Dat Moal un de Pol (Teich, kleines stehendes Gewässer)
De jing’n moal in de Schol,
De Pol de gewann,
Dat Moal dat verschwann. Abergl-Ma 252 (GA-Mie).– 1c. ‘Bild, Muster auf der Butter’ 3: Wb-We 85.
– 2a. ‘Grenzzeichen, Grenzbaum’ 2: Wb-Altm* 63.
– 2b. in der Verbdg.:
knapp Ml ‘nicht allzu hoher, aber ausreichender Wasserstand’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 395 (STE-Bit Tan, JE2-Mi Pa).
– 3a. allg. ‘Freistätte, Ruheplatz, Ziel bei Spielen’ 2: Wb-Altm 133, JE1-Mö Ziep, 3: vereinz. elbostf., 4: CA-Ak –
hr is ml Wb-Nharz 122.
– 3b. ‘Freistätte beim Haschespiel’ verbr.
Anger Anslag Anslagstde Anslagstelle Anslott 2Bande Bann 2Bott 1Brke Brand Butz Erlf Erls Freilauf Fr Frbannt Frplatz Frslagstelle Frstatt Fle Gunst Hängeml Himmel Hinkeml Hoff Hle Hs Kelle Klingklang Klopperstn Kranz Land Lock Lf 1Mn Matt Palais Pand Pandhs Pandlock 2Pinke Re Redag rt Ruheaus Schd Slott Stand Stantum Tipp Tipp-Tipp Verbannt Verbanntkasten Verbott Vergunst Verlfnis Verlf(t) Verls.
– 3c. ‘Freistätte beim Ballspiel’ 2: Wb-Altm 133, 3: HA-Oh.
Mallje f. ‘Modell, das zur Wiederherstellung von Schiffsteilen mit gleichen Maßen dient’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 100 (JE2-Mi).