bdrücken Vb. dass., auch mit Hilfe von Staken, 2: Elbschifferspr. 356 (STE-Bit, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 356 (CA-Ak).
Lautf.: [bdrükn] WO-Ro; [bai-] JE2-Mi Pa; [-drikn] CA-Ak; [beidrükn] STE-Bit, alle Belege Elbschifferspr. 356.
Biermucke f. ‘bauchige irdene Kanne zur Aufbewahrung von Bier’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 401 (STE-Bit, WO-Ro).
bhlen Vb. Schifferspr. 1. ‘einen ruhenden Kahn an einen best. Punkt heranholen’ 2: Elbschifferspr. 367 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 367 (CA-Ak). – 2. ‘die Segelstange an den Mast heranholen’ 2: a.a.O. 378 (STE-Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 378 (CA-Ak).
Lautf., Gram.: [bh] STE-Tan, WO-Ro; [bai-] JE2-Mi Pa; [-h] CA-Ak; [beih] STE-Bit, alle Belege Elbschifferspr. 367; Imp. Sg.: [hl b] STE-Tan, WO-Ro; [- bai] JE2-Pa, CA-Ak; [hl -] JE2-Mi; alle Belege a.a.O. 378.
bleggen Vb. 1. ‘dazulegen’ 3: Wb-Nharz 27. – 2. ‘zusetzen, Geld verlieren’ – ek mot mn bre jelt ble-in 3: a.a.O. 27. – 3. ‘einen Kahn zeitweilig anhalten’, z.B. um einem anderen Kahn die Vorfahrt an einer Enge zu gewähren, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 311 (JE2-Mi), 4: a.a.O. 311 (CA-Ak).
Lautf.: ble-in Wb-Nharz 27; [bailjn] Elbschifferspr. 311 (JE2-Mi, CA-Ak).
binden Vb. verbr. 1a. ‘etw. mit Faden, Band, Draht zusammenfügen, bündeln’ – Krn binden ‘Garben binden’ WA-Neu; de Flass wart ebunden OSCH-Har. – 1b. ‘durch Zusammenbinden oder Verknüpfen herstellen’ – Körbe bingen ‘Körbe  flechten’ DE-Ma; Kränze binnen HA-Oh; de Manzen mähn un de Fruhn roapen af un bingen Bunde (Garben) drut ZE-Gri; dor gann niche m anne Schlfe bi’ng DE-Ca. – 2. ‘ein Band o.ä. um etw. legen und es befestigen’ – Bink mich m an Lapp’m um’m Finger, ich hawwe mich jeschnitt’n. Wb-Ak 35. – Brauch: Betritt ein Fremder oder ein Besucher das Erntefeld oder die Tenne während des Dreschens, wird ihm ein Strohseil oder ein Band umgebunden. Durch eine Geldzahlung kann er sich lösen. Bewohner-Altm 2,266/ Brauch-wAltm 92 (nwaltm. Altm.), HA-Oh. – 3. ‘anbinden, festbinden’ – Ahn de Pietsche harrten se Fladderbändere bungen ... Vk-Harz 8,31; Rda.: an’t Bein binnen ‘Geld zusetzen’ HA-Oh; Dät will’n wäi äm nich up de Näs’ binn’. ‘Das werden wir ihm nicht erzählen.’ Bewohner-Altm 1,352. – 4. ‘mit der am Vorderende des Kahns befestigten  Binderje zur Unterstützung des Steuerns rudern’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 390 (STE-Tan, WO-Ro, JE2-Mi).
Lautf., Gram.: binden JE1-Try, GA-Bö, WA-Neu; bind Imp. Sg. Sprw-Börde; ebunden Part. Prät. OSCH-Har; binnen, binn’n, [bi] SA-Rist, vereinz. Altm., Elbschifferspr. 390 (JE2-Mi), verstr. elbostf., Mda-Fuhne* § 266,2 (vereinz. w BE – vorw. jüngere Generation); [pi] Wb-Be; [jbu] Part. Prät. Mda-Ze (ZE-Roß); bingen, [bin] verstr. mittleres/ö ZE, Wb-Nharz 28 (BLA-Be), BA-Ha, verbr. anhalt.; [bi] Mda-Fuhne* § 266,2 (verstr. ö KÖ DE – vorw. jüngere Generation); binge 1. Sg. Präs. Mda-Ro; pingen Mda-Sti 4; jebungn, [jbun] Part. Prät. Mda-Ze (vereinz. ZE), Heimathefte-Be 1956,188 (BE-GrWi); (e)bungen Part. Prät. Vk-Harz 8,31.
Binderje f. ‘große, starke, zum  Binden 4. benutzte  Rje’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 248 (WO-Ro, JE2-Pa), 4: a.a.O. 248 (CA-Ak).
Lautf.: [bindrj] Elbschifferspr. 248 (WO-Ro); [-rj] a.a.O. 248 (JE2-Pa, CA-Ak).
Binnenlk n. ‘Teil der durch Leinen gebildeten Umrandung eines Segels, der dem Mast zugewandt ist’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 220 (STE-Tan).
Blatt n. 1a. ‘flächiger, durch Chlorophyll grün gefärbter Teil höherer Pflanzen, der dem Stoffwechsel dient’ verbr. – d Maikwa frett de Blädda af JE2-Scho; s rihrt sich kee Blatt Vk-Anhalta 68;Böme, slagt ut,
Blädder, kommt rut!
Gorges 1938,15;
Rda.: ... da brauchten se wenjestens keen Blatt forrsch Maul zu nehmen ... ‘da konnte man offen seine Meinung sagen’ Heese 21919,101; Wetterregel: schint de Sunne up’t natte Blatt, jäfft et balle wäddor wat JE1-Ge. – 1b. Pl. ‘vom Heu abgefallene Teile, Heulaub’ 3: BE-Gü, 4: BE-KlSchie. – 2a. ‘Bogen, Seite Papier’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 36, Wb-Be – Un denn halt sei ut öhrer Ficke ’nen Bindfamd un ein Blaad Papier. Klaus 1936,39; Rda.: ... dat steiht op’n anderen Bla’e. ‘... das gehört nicht in diesen Zusammenhang.’ Wedde 1938,46. – 2b. ‘Zeitung’ 2: JE2-Wo, 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 36, Wb-Be – Haste denn’s Blatt all jelsen? Wb-Ak 36. – 2c. ‘Spielkarte’, auch ‘die Gesamtheit der Spielkarten auf der Hand des Spielers’ 2: vereinz. Altm., 3: HA-Oh – Rda.: dat Blt wenn’t sik noch ml a.a.O.; Sprw.: De bemaolt’n Bld’r un de vreckig’n Knaok’n (Würfel) hämm männigen k den Geldbüd’l braok’n. Wb-Altm 277. – 3. ‘Schulterpartie, Schulterblatt von Tieren’ 2: STE-Ste, 3: vereinz. elbostf. – 4a. ‘breiter, flacher Teil an Werkzeugen’, vorw. ‘Sensenblatt’ und ‘Sägeblatt’ 2: Wb-Altm* 50, 3: Vk-Unterharza 67, 4: verstr. omd. – 4b. ‘Kamm am Webstuhl, Weberkamm’ 2: Wb-Altm* 50. – 5. Schifferspr. – a. ‘schwerer Querbalken, der am Boden des Kahns befestigt ist und diesen dadurch zusammenhält’ 2: Elbschifferspr. 117 f. (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Pa), 4: a.a.O. 117 f. (CA-Ak), Wb-Ak 36. – b. ‘je eine der Leinwandlängen, aus denen das Segel zusammengesetzt war’ 2: Elbschifferspr. 213 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 213 (CA-Ak), Wb-Ak 36. – c. ‘unterer, breiter Teil des Ruders’ 2: Elbschifferspr. 248 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 248 (CA-Ak), Wb-Ak 36. – 6. ‘aus gefüttertem Stoff bestehende Vorderseite eines Faltenrocks’ 3: Tracht-ProvSachs 194 (WO).
Lautf., Gram.: Blatt, [blat], [blad]; außerdem: [plat] Wb-Be; Bla(a)t, Blaad vereinz. s HA, verbr. OSCH sw elbostf.; Bla’e Dat. Sg. Wedde 1938,46; plt Mda-Sti 9; [blt] BLA-Be, Mda-Ma 61 (vereinz. nö CA), Dialektgeogr-Elbe/Saale Kt. 21 (nw CA, BE-GrMü KlMü); Pl.: Blä(ä)der, blëder, [bldr] vereinz. Altm., Mda-nwJe1a 51 (JE1-Gra, veralt.), Dialekt-Ma 9 (verbr. w JE1, vereinz. sw JE1, ZE-Dor), ZE-Mühl, verstr. elbostf.; [bld] WO-Zi; [blr] SA-Rist; Blä’er Wb-Holzl 64; Blä’r Wb-Altm 18; blder Mda-War 12; Bler, Ble’er Wb-Holzl 64, HA-Oh; blr Mda-War 12; Bleier Bewohner-Altm 1,335; Bläier JE2-Schön; [blair] SA-Dä; blaod’r (4.) Wb-Altm* 50; Blädder vereinz. nw elbostf., Id-Eilsa 52; [bläda] JE2-Scho; [bledr] BE-Gü KlSchie; Blätter Richter o.J. 32; Bletter, [bletr] verbr. JE1, Wb-Ak 36; pletter Mda-Sti 9; vgl. auch die unter  Bld(e) zu findenden urspr. Pluralformen.
blechen Vb. 1. ‘(widerwillig und mehr als man möchte) bezahlen’,  betlen, auch ‘entgelten’ 2: Wb-Altm 19, 3: HA-Oh, vereinz. s elbostf., 4: Wb-Ak 37, Wb-Be – nu kannste aberst blechen Wb-We 19; Rda.: Du sast mi düchtig blech’n zu jmdm., der etw. Verbotenes tut, Wb-Altm 19. – 2. ‘kleine Risse in Brettern mit Blech (früher) bzw. geteerter Leinwand (heute) übernageln’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 375 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 375 (CA-Ak), Wb-Ak 37.
Lautf.: blech(e)n; außerdem: [plen] Wb-Be; [blekn] nur (2.) Elbschifferspr. 375 (STE-Tan, JE2-Mi). – Etym.: Bed. (1.) im 18. Jh. in der Studentenspr. entstanden mit Bezug zu Blech ‘kleine Münze, Geld’, vgl. Kluge 242002,131.
Block m. 1. ‘klobiges, unförmiges großes Stück (Holz)’, bes. ‘Holzklotz, der zu Brennholz zerkleinert wird’,  Klotz, 3: vereinz. elbostf. – 2. ‘Holzblock, auf dem Fleisch zerkleinert wird’ 3: HA-Bee. – 3. ‘Gehäuse aus Holz oder Eisen für die Rolle(n) eines Flaschenzugs’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 205 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 205 (CA-Ak), Wb-Ak 37.