Blocktau n. ‘Tau, das vom Schleppblock des Kahns zu jeder Seite des Dampfers führt’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 252 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 252 (CA-Ak).
Lautf.: [blokdau] Elbschifferspr. 252 (CA-Ak); sonst: [-tau].
Blmenkasten m., in der Schifferspr.: ‘auf der Budendecke des Kahns befindlicher Kasten, in dem die Schifferfrau Blumen und Suppengrün zieht’ 2: Elbschifferspr. 168 (STE-Tan, JE2-Mi).
Lautf.: [blmkasd].
Blte f. ‘Schifffahrtszeichen, das aus einer im Wasser steckenden Stange besteht’, muss bei der Talfahrt links vom Fahrzeug bleiben, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 430 f. (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), ZE-Roß, 4: Elbschifferspr. 430 f. (CA-Ak), Wb-Ak 37.
Lautf.: [blt] Elbschifferspr. 431 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa); Blße, [bls] ZE-Roß, Elbschifferspr. 431 (CA-Ak), Wb-Ak 37.
Blse f. 1. den Oberkörper bedeckendes Kleidungsstück der Frau aus leichtem Stoff, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 37, Wb-Be. – 2. jackettartige Oberbekleidung der Schiffer, ist blau-weiß gestreift und bis zum Hals hinauf zuknöpfbar, 2: Elbschifferspr. 398 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 398 (CA-Ak), Wb-Ak 37.
Bock m. 1. ‘männl. Tier versch. Säugetiere’, bes. von Schafen, Ziegen, Kaninchen, verbr. – de Zick mut non Buck ‘die Ziege ist brünstig’ OST-Sto; brengg m de Dsigge bain Bogg DE-Ca; Wat n’ Schap weert is, dat merket wie, wenn n’ niet Bock e’kofft weern mott. Held 1963,103; Rda.: Böcke scheiten ‘Fehler machen’ Sprw-Börde; dek stett wol der bok zu jmdm., der Schluckauf hat, Mda-Weg 89; de Bock stött wenn ein Kind nach dem Weinen weiterhin trotzig aufschluchzt (vgl. 5.), Wb-Holzl 66; Ist dänn nu de Buck rut ut’n Kohl? ‘Ist die Trotzphase vorüber?’ Bewohner-Altm 1,323; der Kn schdd Buck ‘der Kahn läuft aus dem Ruder’ Elbschifferspr. 305 (WO-Ro); wat hat’n der för Böcke te melken ‘was hat er zu versäumen’ Sprw-Börde; ja!, morgen, wenn de Bökke lammet abweisende Antwort, Wb-We 20; Wat gaohn dänn Buck de Lämmer an, sä de Bur, as’r dät Kind weegen soll. ‘Der Bauer erledigt nur Arbeiten, die unbedingt erforderlich sind.’ Bewohner-Altm 1,324; in kompar. Rda.: meckert wie so’n Bock Vk-Harz 3,46; schtief wie so’n older Bock a.a.O. 3,45; Er stinkt wie a Bock. ‘Er riecht sehr unangenehm.’ Vk-Anhalta 62; Sprw.: je eller der Bock, deste steifer isses Horn sexuelle Anspielung, KÖ-Grö. – 2. in der Verbdg.: Böckchen schiele nicht Kreisspiel, 2: Brauch-wAltm 31. – 3. ‘altes, schlechtes Pferd’,  Gaul, 1: SA-Bee Ku, 2: verstr. n/mittlere Altm., JE2-Kam, verstr. mittleres/s JE1 ZE, 3: verbr. n elbostf., verstr. s elbostf., 4: vereinz. w anhalt. – en olln Buck OST-GrAu. – 4. in der Verbdg.: einen en bok splen ‘jmdm. einen Streich spielen’ 3: Wb-Nharz 30. – 5. ‘Trotz’ vereinz. – 6a. dass. wie  Bockfell, 3: Spr-Harzb 58. – 6b. ‘Mann, der Frauen nachläuft’ 4: Spr-Anhalt 170. – 7. ‘Schneider’, scherzh.,  Snder, 4: a.a.O. 173. – 8. ‘Schreckgestalt für Kinder, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,  Roggenmme, 3: ADVk Nr. 49 (GA-Wa). – 9. ‘hölzernes Gestell mit drei oder vier Beinen, das als Stütze oder als Unterlage dient’, z.B. Sägebock, Unterbau für Waschfässer, Stege und Platten, vereinz. – Rätsel: wöcker Buck hät ken Höärn? – Sägebock, STE-Wa. – 10. ’ Tisch, auf dem das gekochte Fleisch zur Wurstbereitung geschnitten wird’ 1: SA-Roh. – 11. ‘Gestell an der Sense zum Mähen von Gerste und Hafer’,  Hwertog, 2: vereinz. ZE, 3: GA-Sie. – 12. ‘erhöhter Sitz des Kutschers’ 2: Matthies 1903,51, OST-Bi, JE2-Scho, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. –Un doamit sprung voan ‘n Bock he raff
Un keek in d’ Kutsch.
Matthies 1903,51;
Rda.: gt fon bokke blsen ‘heftig schelten’ Wb-Nharz 30. – 13. ‘Haut auf der gekochten Milch’,  Pelle, 2: GA-Schw.
Lautf.: Bock, [bok] verbr. nwaltm. w Altm., vereinz. mittlere Altm., Elbschifferspr. 264 (JE2-Pa), JE1-Wö, vereinz. s JE1 w/mittleres ZE, verbr. elbostf. (außer w JE1) omd. (einschl. [bog], [pok]); [bk] Mda-Ar 29; Böckchen Dim. Brauch-wAltm 31; Buck verbr. mittlere/ö Altm. n/mittleres JE2 mbrdb. w JE1; [bk] Mda-Ar 30. – Gram.: m., außerdem: n. Held 1963,103.
bocken Vb. 1a. ‘brünstig sein’, von Schaf und Ziege,  böcksch, 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. n/mittlere Altm., JE2-Scho, 3: vereinz. n elbostf., WE-Kö. – 1b. ‘brünstig sein’, von der Katze,  bolzen, 2: STE-Zie. – 1c. ‘begatten (lassen)’, von Schafen und Ziegen, 3: vereinz. w elbostf. – de Zicke hat eböcket Id-Eilsa 53. – 2a. ‘mit den Hörnern stoßen’, vom Ziegenbock, 4: Wb-Be. – 2b. ‘störrisch, widerspenstig, trotzig sein’,  tückschen, 4: a.a.O. – 2c. ‘sich bei heftigem Wind krümmen’, von Bäumen, verheißt in den  Twölften eine gute Obsternte für das kommende Jahr, 2: Brauch-Anhalt 372 (ZE), 3: Hbl-Ohre 1933 Nr. 7 (HA-No). – 2d. ‘aus dem Ruder laufen’, vom Kahn, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 305 (STE-Tan, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 305 (CA-Ak). – 3. ‘auf Händen und Füßen kriechen’ 4: DE-Ca.
Lautf., Gram.: bocken Inf., bockt, [bokt], [bokd] 3. Sg. Präs. verbr. nwaltm. w Altm., verstr. mittlere Altm., vereinz. nö Altm., Elbschifferspr. 305 (STE-Tan, JE2-Pa), JE2-Scho, Brauch-Anhalt 372 (ZE), WO-NiDo, HA-No, Elbschifferspr. 305 (CA-Ak); [bogn] DE-Ca; [pokn] Wb-Be; böcken HA-Oh, Id-Eilsa 53; becken vereinz. sw elbostf.; bucken Inf., buckt, [bukt], [bukd] 3. Sg. Präs. SA-Brie, vereinz. w Altm., verbr. mittlere/ö Altm., Elbschifferspr. 305 (JE2-Mi).
Boddendle f. ‘einzelner Holzstreifen, einzelne Planke des Kahnbodens’ 2: Elbschifferspr. 114 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 114 (CA-Ak).
Lautf.: [bodl] Elbschifferspr. 114 (STE-Bit Tan, JE2-Mi); [-dl] a.a.O. 114 (WO-Ro, JE2-Pa, CA-Ak).
Boddenmolde f. ‘Hinzurechnung von einigen Zoll Tiefgang beim beladenen Kahn durch sächsische Schiffer’, heute nur noch Bezeichnung des Tiefgangs, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 120 f. (WO-Ro, JE2-Pa), 4: a.a.O. 121 (CA-Ak).
Lautf.: [bomol] Elbschifferspr. 121 (WO-Ro, JE2-Pa); [-muld] a.a.O. 121 (CA-Ak).
1Bde f. 1. ‘aus Brettern errichtete Hütte’, dient versch. Zwecken, u.a. ‘(zeitweilige) Unterkunft’, ‘Verkaufsstand, Marktbude’, auch ‘Tanz- oder Schankzelt bei Festen’ 2: verstr. brdb., 3: verstr. elbostf., 4: verstr. anhalt. – Lat se man mal det Nachts nah mine Bude (des Nachtwächters) komen. Lindaua o.J. 64; Un uff de Straaß’n daa waar’n ville Bud’n un Dische un Bänke uffjeschtellt ... Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze). – 2. ‘Kajüte des Schiffseigners oder des Steuermanns auf dem Kahn’ 2: Elbschifferspr. 165 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 165 (CA-Ak), Wb-Ak 42. – 3. ‘Fabrik’ 4: a.a.O. 42. – 4. ‘Zimmer, Wohnung’ 2: Heimatkalender-Je 1923,99 (JE2-Fi), 3: vereinz. elbostf. – Rda.: hei brinkt lebn rin, in de bde Mda-Weg 105; dik fällt woll de Bude opn Kopp? ‘du langweilst dich wohl zu Hause?’ CA-Fö. – 5. ‘altes, baufälliges Haus’ 2: vereinz. Altm. (außer SA), verbr. n/mittleres JE2 mbrdb., 3: verbr. elbostf., 4: verbr. omd. – olle Buede JE1-Grü.  Balluche Baracke Bollwark 1Borg 1Brack Bruchbude 1Bucht Budke 1Bums Butze Buwwerizke Fallbutze Falle Gebrassel(e) Gemicke Gemickere Gemicksel Gerümpel Gewse 2Hornske Hutjeborg Hütte Kabache Kabuff Kabse Kafalle Kladdei Klse 1Ksel 1Kte Kuchel Küffe Lock Ruine Rumpelbude Spelunke Wache.
Lautf., Gram.: Bd’ Wb-Altm 21; Bau’e (1.) Wb-Holzl 60 (HA-Oh); Bauh, bau (1.) Wb-Nharz 22, QUE-Di; Bau’en (1.) Dat./ Akk. Pl. Wedde 1938,81; Bude, [bd] Sg., Bud(e)n Pl. vereinz. s Altm., verbr. n/mittleres JE2 mbrdb. elbostf. nthür., verstr. s CA BE ö DE; [pde] Wb-Be; Bud vereinz. nö/mittlere Altm.; Bule JE2-See, JE1-Dan, verstr. ö ZE, CA-Gli, KÖ-Bie, Mda-Fuhne 32 (DE-Ca); Buse, [bz] Wb-Ak 42, vereinz. s CA, BE-KlSchie Nie, DE-Ro; Buede JE1-Dö Grü.
B(e) f. ‘kurzer, heftiger Windstoß’ 2: Elbschifferspr. 434 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 434 (CA-Ak).
Lautf.: [b] Elbschifferspr. 434 (WO-Ro, CA-Ak); sonst: [b].