Martinsgs f. ‘Gans, die zu Martini verzehrt wird’ 2: verstr. Altm., Vk-Anhalta 192 (ZE), 3: verstr. Nharz., 4: Ackerbau-Anhalt 365f., Vk-Anhalta 192 – Wetterregel:Wenn de Märtensgos upp’n Ise steiht,
Christkindken in’t Water geiht. Spr-Altm 83.– Volksgl.: Aus der Farbe der Brustbeinknochen wurden Aussagen über den Beginn und die Strenge des Winters abgeleitet. Vk-Anhalta 192.
Martinshrn n. ‘Gebäck zu Martini in Form eines Halbmondes’ 3: Id-Queb 10, 4: Ackerbau-Anhalt 366 (BA-Ha, CA-Zu), Vk-Anhalta 192.
Martinsschmaus m. ‘Festessen mit Gästen zu Martini’ 2: Brauch-wAltm 105, Vk-Anhalta 192 (ZE-Mühl Stre).
März m. Monatsname, verstr. – Rda.: Marz kriecht ‘n Plaug bi’n Starts, April höllt ne wedder still. ‘Im März beginnen die Arbeiten auf dem Feld mit dem Pflügen, das bis April beendet sein soll.’ Chr-Em 427; Wat de Marz nich will, dat haalt de April. ‘Im März und April sterben viele alte und kranke Menschen.’ HA-No; Wetterregel: wennt in Mats dunnat oft, wt ubm gt Ja hofft SA-Rist; März, April un Mai sind drög un kolt all’ drei, un de Juni brengt’n warmen Regen, dät bedü’t Gott’s Segen. Bewohner-Altm 1,349. – Brauch: Am 1. März neckten sich die Kinder mit Lügengeschichten und undurchführbaren Aufträgen. Vk-Anhalta 221. – Volksgl.: An diesem Tag nahm man vor Sonnenaufgang Erde von einem Maulwurfshügel, um diese nach Sonnenaufgang zum Schutz gegen Flöhe in die vier Ekken der Wohnstube zu streuen. a.a.O. 221.
Märzschaf n. ‘Mensch, der am 1. März geneckt wird’, vgl. März, 2: ZE-Roß, 4: Vk-Anhalta 221.
Mäusepiepen n. ‘Lautäußerung der Mäuse’ – Wetterregel: M. lässt schönes Wetter erhoffen. 4: Vk-Anhalta 34.
1Mauser m. TiN ‘Mäusebussard’ 4: Vk-Anhalta 80.
Mehlschwalbe f. TiN wie Standardspr., Swalwe, vgl. Mlswle, 4: Vk-Anhalta 79.
Mehlvogel m. TiN ‘Kornweihe’ 4: Vk-Anhalta 80.
meinen Vb. 1. ‘eine bestimmte Ansicht, Meinung haben’, auch ‘glauben, annehmen’ verstr. – wat meenst de’n, ob mer zu Balle jehn ZE-Roß; dat will’k woll meinen HA-Oh; Rda.: wennste mnst, forrmainsjefalle ‘wenn du meinst, dann meinetwegen’ Wb-Be. – 2. ‘im Sinn, im Auge haben’ – ich mne je tn t 4: Wb-Be. – 3. ‘eine bestimmte Absicht hegen, aus einer bestimmten Absicht heraus handeln’ 3: HA-Oh, 4: Vk-Anhalta 68 – de Sonne meent’s jut4: Vk-Anhalta 68; et wer nich sau bese meint HA-Oh. – 4. refl. ‘sich etw. einbilden, hochmütig sein’ – dei meint sek wat 3: WE-Dee. – 5a. ‘sagen, bemerken’ 3: Rauch 1929,4, OSCH-Wu – Da meine Vetter Weih: Dat is doch nich slimm … OSCH-Wu. – 5b. ‘antworten’ 4: KÖ-Kö, DE-Grie.