botterwk Adj. ‘sehr weich’ 3: Vk-Harz 3,46, 4: Wb-Be.
Lautf.: botterweik Vk-Harz 3,46; [putrw] Wb-Be.
Bouteille f. ‘Flasche’,  Pulle, 3: Vk-Harz 3,49, 4: Mda-Sti 131.
Lautf.: Putellije Vk-Harz 3,49; ptélle Mda-Sti 131.
Brendewn m. ‘Branntwein, Schnaps’,  Sluck, 1: SA-Se, 2: vereinz. Altm., JE2-GrWud, 3: verbr. elbostf. – Mit Sluck un Beier un Brennewien ... Klaus 1936,44; Reim:En bettchen Brot un Brennewien
Mot in jeden Huse sien.
Vk-Harz 3,61;
Brennewien, o edle Salbe,
Moakst dän, där tau veel drink, taum Kalbe;
Uut dat Kalf doa wärt’n Schwien.
Dat moakt de liewe Brennewien.
Lieder-Ma Nr. 693 (WA-Eg).
Lautf.: Brennewien, -wn vereinz. n WO, verbr. elbostf.; -wäin WE-Ost; Brennwien, -wn SA-Se, Wb-Altm 24, Matthies 1903,19, OST-Loh, HA-Ack; Bränne- JE2-GrWud, Lieder-Ma Nr. 994 (HA-Gro), BLA-Brau; Bränn- vereinz. Altm.; Brämm- GA-Klin Lin; Brämmien STE-KlMö; Brönnewien Wb-Holzl 70 (HA-Eil). – Etym.: im Mnd. stehen das Kompositum bernewn und die später zu Komposita zusammenwachsenden Partizipialgruppen brande, brante, brende wn nebeneinander, vgl. HWb-Mnd 1,224;  Brandewn, Brannt(e)wn.
Brockenblme f. PflN ‘Teufelsbart’ 3: Vk-Harz 3,50.
Lautf.: Brockenblaume.
brken Vb. 1. verbr. – a. ‘nötig haben, benötigen’ – ek brke’n doktor Id-Quea 146; Doch Drefot (dreifüßiges Gestell für Kochtöpfe) brukt Nich völ Platz. Kredel 1927,74; Wenn eener in’n Dörp Geld bruken dä, kloppt he bie’n Möller an. Heimatkalender-Ma 1931,84 (Altm.); Rda.: watte nich brukst, letste ‘was du nicht brauchst, musst du nicht kaufen’ Sprw-Börde; Sprw.: Ole Schtewwel bruket veel Schmär. Vk-Harz 3,58. – b. ‘benutzen, verwenden, gebrauchen’ – dann Emma (Eimer) mütt ik briukng SA-Dä; dat is noch te brken HA-Oh; Ich hawwe hr noch anne neie Hse, ... kannste d brauchen? Wb-Ak 40; Wer keinen Garen hat ..., dä kann doch sau’n Ding gar nich bruken. Klaus 1936,35. – c. in Funktion eines modalen Hilfsverbs mit Inf. ‘müssen’ – ek brke dat nich te daun Wb-Nharz 34; Denn brukste dick nich te schenieren ... Gorges 1938,17; ... da brauchst De nich jlei so laute zu lachen ... Richter o.J. 105; Rda.: Se bruken bloß de Näs nach gahn, denn i’st blot noch’n Hunnblaff wiet! Bewohner-Altm 2,123; Sprw.: Hinderpoorten open, brukst du nich tum Doktor lopen WO-Gu. – 2. ‘mit der Streichkelle gegen das Wasser drücken’, Schifferspr., vgl. brken 3., 4: Wb-Ak 41.
Lautf., Gram.: bruken, [brkn], [brk] vereinz. ö nwaltm., verbr. brdb. (außer s ZE) elbostf., Wb-Ak 41 (2.); bru(u)kst 2. Sg. Präs., bru(u)kt 3. Sg. Präs. verbr. Altm., JE2-Scho, verbr. elbostf.; brukest 2. Sg. Präs. verstr. w elbostf.; prchen Mda-Sti 19; bruckst, [brukst] 2. Sg. Präs., bruckt, [brukt] 3. Sg. Präs. JE2-Gü, verbr. mbrdb., Mda-Ro; bruckte 3. Sg. Prät. Heimatkalender-Je 1923,94 (JE2-Vie); brk’n Wb-Altm 25; [briuk] verbr. nwaltm.; brauchen, [brauxn] vereinz. s ZE, QUE-GrSchie, verbr. anhalt.; brauchste 2. Sg. Präs. mit Enklise des Personalpron. Richter o.J. 105; [prauxn] Wb-Be; braucht’n 1. Pl. Prät. Heimatkalender-Ze 1962,89 (ZE-Ze).
brüllen Vb. 1. ‘laut schreien’, von Menschen, auch von Rindern oder Hirschen, 2: SA-Ben, Heimatkalender-Je 1923,99 (JE2-Fi), JE2-Scho, verstr. ZE, 3: HA-Oh, verstr. s elbostf., 4: verstr. anhalt. – dor gann awwor bril’l DE-Ca; De Harsch brillt Vk-Harz 3,54; ... un von’ne an’nere Seite daa brillt’n de Kiehe ... Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze); Rda.: Er brällt wie an Lewe ‘er schreit sehr laut’ Vk-Anhalta 62; brüllt as’n Os dass., SA-Ben; hei brülle w wenn’e an’n Spisse (Spieß) stke dass., HA-Oh. – 2. ‘laut und heftig weinen’,  wnen, verstr. – hre op mit brüllen HA-Oh. – 3. ‘vor Schmerzen stöhnen und weinen’,  stnen, 2: JE2-GrWud, JE1-Pre. – 4. ‘laut lachen’,  jchen, 4: KÖ-Ed.
Lautf., Gram.: brüll(e)n vereinz. ö nwaltm., verstr. w/mittlere Altm., vereinz. ö Altm., JE2-Neu Nkli, vereinz. w JE1, JE1-Wo, verstr. n/w elbostf.; brüan SA-Hen; [brün] SA-Ch; brill(e)n, [bri] verstr. s/ö elbostf. (außer sö, dort vereinz.), BA-Ha, verstr. BE, KÖ-Ed, DE-Ca; brillt 3. Sg. Präs. Vk-Harz 3,54; brillten 3. Pl. Prät. Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze), Heese 21919,30; [priln] Wb-Be; bröll(e)n SA-Brie, verstr. ö Altm. n/mittleres JE2 n/mittleres mbrdb., WO-El; brell(e)n, brel’l verstr. s mbrdb. CA; brellte 3. Sg. Prät. Wäschke61915,95; prellen KÖ-Kö; brällen, bräl’l vereinz. sw JE1, Mda-Ro, KÖ-Fre Thu; brällt 3. Sg. Präs. Vk-Anhalta 62.
brummen Vb. 1a. ‘tiefe Töne hervorbringen’, von Tieren, Menschen, Gegenständen, auch ‘mit tiefer Stimme unmelodisch singen’, von Menschen, 1: SA-Dä, 2: GA-Ack, Francke 1904,33, ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. omd. – dai Hummk (Hummel) brummt SA-Dä; De Dreschmaschne brummt. Wb-Ak 41; ’s Dau brummd wenn ein Tau fest angespannt ist, Schifferspr., Elbschifferspr. 320 (JE2-Mi); Rda.: brummet wie so’n Bär Vk-Harz 3,46. – 1b. ‘mürrisch, unzufrieden sein, verdrießlich reden, murren’,  gnattern, auch ‘leise, unverständlich, undeutlich sprechen’,  1nusseln (n.Z.), 2: Matthies 1903,20, Heimatkalender-Je 1924,62 (JE2-Vie), 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 41 – wat hast’e te brummen? HA-Oh; Dunn brummt oll Slunk halwlut derch d’ Tähn’n ... Matthies 1903,20. – 2. ‘dröhnend schmerzen’, vom Kopf, 2: JE2-Scho, 4: CA-Schw – mn Döäts brummt wa JE2-Scho. – 3. ‘brünstig sein’, von der Sau,  brümmsch, 3: vereinz. s GA, WO-Gu. – 4. ‘Kreisel treiben’,  kseln, 3: HA-Um. – 5. dass. wie  brummeln 2., 2: MdanwJe1b 75 (JE2-HSe), Mda-sJe1 26 (verbr. s JE1, ZE-Göd), Bauernwelt-Ze. – 6. ‘(mit Wucht) schlagen, prü- geln’,  verhauenich prumme tich jlai ns uffn Tts 4: Wb-Be. – 7. ‘im Gefängnis sitzen’ 2: ZE-Roß, Heimatkalender-Ze 1964,94 (ZE-Ze), 3: verstr. elbostf., 4: verstr. anhalt. – dor muss brum’m DE-Ca.
Lautf., Gram.: brumm(e)n, [bru] Inf., brummt, -d 3. Sg. Präs.; außerdem: brummte 3. Sg. Prät. Heimatkalender-Je 1924,62 (JE2-Vie); brummet 3. Sg. Präs. vereinz. w elbostf.; prumm’n KÖ-GrPa; prum’, [pru] Mda-Sti 46, Wb-Be; brümmt (3.) 3. Sg. Präs. vereinz. s GA, WO-Gu.
1Brt f. ‘Verlobte, feste Freundin’, auch ‘Frau an ihrem Hochzeitstag’ verbr. – na Junge, d hest woll ne Brt? JE2-Scho; “Sühst du, Trinecken, nu bist du miene Brut, wie ick dick dat mal als Schauljunge ... vorsproken hewwe.” Rauch 1929,31;Kiekt doa de Deern, deatt is woll ’n Brut,
Denn se süht goar glücklich ut ...
Matthies 1903,31;
Neckreim:Brut, Brut un Breddijam,
Gahn oppen Diekdamm.
Diekdamm fällt umme,
Wetten nich warumme.
Vk-Harz 3,78 (BLA-Be);
Rda.: ne fre brt ‘etw., was jeder erwerben kann’ Wb-Nharz 34; sachte mit dr Brd, sei is noch jung Mahnung zur Vorsicht, Behutsamkeit, BLA-Brau; Sprw.: Oll Brü wär’n met’t Lücht socht. STE-Bis; Wer’t Glück hät, führt de Brut. bezieht sich urspr. darauf, dass es eine Ehre für denjenigen war, der den Brautwagen fahren durfte, Bewohner-Altm 1,335; Rätsel: Wu väöl Naodln hrn to ‘ne gesmückte Brt? – keine, wenn sie schon geschmückt ist, Wb-Altm 272; wer will na de Brut gahn, der mutt schtif schtahn – gefüllter Geldbeutel, Sprw-Börde. – Brauch, Volksgl.:  Hochtt und Brt-Zuss.
Lautf.: Bru(u)t, [brt] vereinz. ö nwaltm., verbr. brdb. (außer s ZE) elbostf.; prt Mda-Sti 34; [briut] verbr. nwaltm.; [brüut] vereinz. mittleres nwaltm.; Braut, [braut, -d] verstr. s ZE, verbr. anhalt.; [praut] Wb-Be.
Burrkwer m. Kinderspr. 1. ‘Käfer’ 3: HA-Oh, Id-Quea 147, 4: Wb-Be, KÖ-GrPa. – 2. TiN ‘Maikäfer’,  Maikwer, 2: OST-GrRo, STE-Ho, 3: Vk-Harz 3,52, Id-Quea 147. – 3. TiN ‘Mistkäfer’,  Messkwer, 2: SA-Bad, STE-Ho.
Lautf.: Burrkäwer, burr-; außerdem: -kwer HA-Oh; [purkwr] Wb-Be; Purrkäwer(t) KÖ-GrPa.
Christian 1. männl. RN – Rda.: man sachte Krischan, et Himme is ja noch datwischen 3: WE-Be; Neckreim: Christioan, Stich de Lampe oan. 4: Vk-Anhaltc 118 (DE-De);Krischan, steck de Piepe ahn,
Lat den Dampe ut de Hose gahn!
3: Vk-Harz 3,67 (WE-Lan);
Krischoan leet’n Boart stoahn,
Leet’n lang wär’n,
Leet’n awscheer’n.
2: Bewohner-Altm 2,160;
Tanzlied:Krischaon hat dat Geld verspeelt
Bie de Magd in Stalle,
Etwas hatt’e wedd’rekricht,
Aober noch nich alle.
3: Lieder-Ma Nr. 977 (GA-Wef);
Bastlösereim:Klopp, klopp Krischaon
willn beid naoh Wisch gaohn
willn beid härk’n
krieg’n klein Ferk’n -
striek aff, striek aff.
2: SA-NFe.
– 2. ‘dummer, einfältiger Mensch’, Schimpfwort,  Dusseldu bist villeicht ’n Jäne 2: ZE-Roß. – 3. in der Verbdg.: dei grote Krischan ‘große Zehe’,  2Tn, 3: WE-Velt. – 4. TiN ‘Pirol’,  Pingstvgel. – a. in der Verbdg.: Christian Flian 4: BE-Fr Me. – b. in der Verbdg.: Christian Kilian 3: CA-Löd.
Lautf.: Christian Vk-Anhaltc 118 (ZE-Mei, BE-GrMü); [grisdian] BE-Fr Me; Christioan Vk-Anhaltc 118 (DE-De); Christjan STE-Ei; Chrisjahn Vk-Harz 3,68; [krisjn] CA-Ak; Krischa(a)n, krischn verstr. elbostf.; Krischa(o)n, Krischoan SA-We, verstr. Altm., JE2-Gü; Kurzformen: Krist(e)l vereinz. elbostf.; Jäne, Jne ZE-Roß, Wb-Ak 75, Spr-Anhalt 170.