wendmlsrock m. ‘aus blauem Tuch gefertigte Jacke mit einer Fülle von Längsfalten in den Schößen’, wurde zum Abendmahl getragen, 3: Tracht-Ma 246.
Beiderwänder m. ‘Kittel oder Jacke aus  Beiderwand’, wurde von den Bauern in der kalten Jahreszeit zusätzlich getragen, veralt., 3: Tracht-Ma 245.
Bnensmuck m. ‘Halskette mit kunstvoll gewölbten Silberblechen’ 2: Bewohner-Altm 2,106, 3: Tracht-Ma 254.
Borstdk m., n. 1. ‘(kurze)  Weste der Männer’, veralt., 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. w/mittlere Altm., 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Be – Rda.: in’n Bostdook foatn ‘seinen Gegner schütteln’ SA-Bru. – Das farbenprächtige B. war Teil der Tracht und wurde unter dem Rock getragen. Es bestand rundum aus dem gleichen Stoff, z.B. aus Manchester oder Seide, und konnte mit Flanell gefüttert sein. Tracht-Ma 245, Tracht-ProvSachs 186 f., Volkstum-Ma 82. – 2. ‘ärmelloses, westenartiges Kleidungsstück zum Unterziehen’, bes. für Frauen, 3: verstr. elbostf.
Lautf.: Bostdook, [bostdk] und mit Zusammenziehung -std-: Bossdook, -took SA-Ku, verbr. w/mittlere Altm.; [bstdk] Mda-Ar 31; Bosttoch OST-Kau; Bostdauk, [bostdauk] und mit Zusammenziehung -std-: Bossdauk, -tauk verbr. nwaltm., verstr. elbostf.; Boostdook SA-Bre, OST-Ker; -dauk SA-Böd Han; Boasdook SA-Brie; Brustdauk, brust- HA-Ack, verstr. sw elbostf.; -tauch BLA-Ta; [prust] Wb-Be. – Gram.: Nebeneinander von m. und n., im nwaltm. und elbostf. Gebiet überwiegt m.
Brtband n. ‘buntes, bis zur Ferse oder bis zum Knie hinabreichendes Seidenband, das die Braut statt eines Schleiers trug’, im 20. Jh. veralt., 2: vereinz. Altm., 3: Volksgl-Ma 71, Tracht-Ma 253.
Büxe f. ‘ Hse für Männer’, veralt., 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. n/mittlere Altm., vereinz. s Altm. JE2 JE1, ZE-Bra, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – dai Bücks mütt flickt w’n SA-Dä; Flick de Bücks mit witten Twärn! Ausdeutung des Rufs der Wachtel, Bewohner-Altm 2,89; Sprw.: Giwt Gott Jung’ns, so giwt hei ok Böcksen. Spr-Altm 14. – Die aus Kalbs- oder Wildleder gefertigten B. reichten in der Börde bis unter das Knie, wo sie mit einem schmalen Riemen zusammengebunden wurden. Da sie sehr widerstandsfähig waren, wurden sie von Generation zu Generation weitergegeben. Tracht-Ma 245.
Lautf., Gram.: Büxe, Büchse, [büks] WO-Ke Zie, WE-Oster, Wb-We 26, CA-Ak; Büx, Büchs, [büks] verbr. nwaltm. n/mittlere Altm., vereinz. sw Altm. sö STE, JE2-Neu Wa, JE1-Kra, HA-Scha; Büxen, Büchsen Pl. OST-Polk, vereinz. n STE, JE2-HGö; Büssen Pl. HA-Sie, OSCH-Gu Vo; Buxe, Buchse JE1-Bu Ho, ZE-Bra, verstr. elbostf., BE-Ad, DE-Kle; Bux, Buchs OST-Sta, vereinz. ö GA mittleres STE, JE2-Kar Schar, JE1-Stei, OSCH-Ad; Buxen, Buchsen Pl. OST-Gies, JE2-Go, vereinz. elbostf.; Böcksen Pl. Spr-Altm 14; Boxe, Bochse GA-Sie, WE-Elb.
Drtimpenht m. ‘breitkrempiger Hut, dessen drei Seiten in die Höhe geklappt werden’ 3: Tracht-Ma 246.
Glitze f. ‘Schlitz in einem Rock oder Unterrock der Frauen’ 3: vereinz. elbostf. – Rda.: Ick steke dick under den Rock un late dick ut de Glitze kieken! zu einem schwächlichen Mann, Tracht-Ma 248.
Hackensch m. ‘Schuh mit Absatz’ 3: Tracht-Ma 250, 4: Wb-Be – Schuhe mit hohen, spitzen Hacken wurden nur an Sonntagen getragen, wochentags trug man schlichte, derbe Schuhe. Tracht-Ma 250.
Lautf.: [haknk] Wb-Be.
Hamburg ON 1.Hamburger ‘junges fleischiges Schwein’, von der Entwöhnung bis zu einem Alter von einem halben Jahr, veralt.,  Polk, 2: OST-Ho Kru. – 2. Hamburger ‘halbkugelförmige Knöpfe an der Weste der Feiertagstracht’, vgl. Borstdk, 3: Tracht-Ma 245. – 3. in der Verbdg.: Hamborjer Wre ‘Schund, wertlose, minderwertige Ware’,  Krm, 3: BLA-Brau.