duddeln Vb. ‘unaufmerksam, geistesabwesend sein’ 3: Mda-Ohre 350 (GA-Rä), Wb-Holzl 80.
Elwenbrthinrik m. ‘Mann, der Frauen nachläuft und Geschlechtsverkehr mit ihnen sucht’, Schimpfwort, 3: Mda-Ohre 350 (GA-Rä), Wb-Holzl 82 (HA-Eil), ADVk Nr. 211 (HA-Eil).
Lautf.: Elbmbrt-Hindrik Mda-Ohre 350 (GA-Rä); El’mbruuthindrik Wb-Holzl 82 (HA-Eil); -bruthindrich ADVk Nr. 211 (HA-Eil).
1Flott m., n. 1a. ‘Fettschicht auf der ungekochten Milch, Sahne’,  Sne, 2: Wb-Altm 54, vereinz. s Altm. (außer sö), 3: verstr. w elbostf. – Flt op de Mellek HA-Oh; Rda.: licke flt derbe Abweisung, Mda-Ohre 350 (GA-Rä). – 1b. ‘Haut auf der gekochten Milch’,  Pelle, 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. s Altm. (außer sö), 3: JE1-Me, verstr. w elbostf., 4: BLA-All. – 2. PflN ‘Kleine Wasserlinse’,  ntenflott, 2: OST-Meß, GA-Kak Miest, 3: HA-Bar Sü.
Lautf.: Flott, [flot] verstr. nwaltm., Wb-Altm 54, OST-Meß, vereinz. s GA (n der Ohre), CALV-Calv Uth, JE1-Me, verstr. w elbostf., BLA-All; Floot, [flt] SA-Gla We, vereinz. s Altm. (außer sö), verstr. s GA, vereinz. n HA, HA-Oh, WE-Is; [flout] CALV-Je Zo.
Fossfleutje f. schroffe Verneinung, Ablehnung, 3: vereinz. nw elbostf. – vossfleutje! dat will ik nich! Mda-Ohre 350 (GA-Rä).
Feradder f. TiN ‘Kreuzotter’ 3: Mda-Ohre 350 (GA-Rä).
Lautf.: füraddr.
gattern Vb. 1. ‘vor verschlossenen Türen hin und her eilen’ 3: Wb-Holzl 95. – 2. ‘nach etw. gieren, heftig verlangen’,  gpern, 3: a.a.O. 95 (GA-Et), Mda-Ohre 351 (GA-Rä).
Hsenkrpel m. TiN ‘ Eidechse’ 3: Mda-Ohre 351 (GA-Rä), GA-Eick Nie.
Lautf.: Hasenkröppel GA-Nie; Hoasen- Mda-Ohre 351 (GA-Rä), GA-Eick. – Gram.: n. belegt GA-Eick.
Heilechrist m. 1. ‘Gabenbringer zu Weihnachten’,  Wnachtsmann, vgl. Hilliger Christ 1., 2: verstr. ZE, 3: verstr. elbostf., 4: verbr. anhalt. – Rda.: wrt’n wi’s Kind uffen Hlekrist ‘sehr erwartungsvoll sein’ Wb-Ak 68; Reim:lwor jdor Hlegrisd
dor de gln’n Ginnor frisd
DE-Ca;
1. 2. 3. 4.
Mutter stickte Lampe an,
De Heele Krist iß hier
. Brauch-Ma 346 (HA-Um).
– Brauch: Den Kindern wird erzählt, dass der H. aus einem der ihnen bekannten Nachbarorte stamme. Vk-Anhaltb 23 (BE-Fr). Bis um die Wende vom 19. zum 20. Jh. war der Bernburger Hlechrist bekannt, der in einem mit Spielzeug, Äpfeln, Nüssen und Süßigkeiten beladenen vierspännigen Leiterwagen umherfuhr. Wirth 1928,102, Vk-Anhalta 199. Der H. kann auch der Bringer des Weihnachtsbaums sein. Vk-Anhaltb 21 (BE-La, DE-Ra Re). – 2. ‘Gaben, Geschenke zu Weihnachten’, vgl. Hilliger Christ 2., 3: Wb-Holzl 82, Mda-Ohre 354f. (STE-Bo, vereinz. n elbostf.), Brauch-Ma 247 – Brauch: Der H. bestand häufig aus Honigkuchen, Äpfeln und Semmeln und wurde den Kindern von den Paten geschenkt (GA-Fle). Obstbäume bekamen ein Strohseil umgebunden, dafür sollten sie im folgenden Jahr reiche Ernte tragen (STE-Bo, vereinz. n elbostf.). Auch das Vieh erhielt seinen H., dabei wurde gesprochen:Ik bringe jüch’n hle krist,
Dat j söllt sin muntr un frisch
Un lange lbm
Un dick un fätt wrn.
Mda-Ohre 345f. (GA-Rä).
Lautf.: Hlekrist; außerdem: [hlgrisd] DE-Ca; Ele Krist Wb-Holzl 82.
Helljger m. ‘der wilde Jäger’, in den  Twölften umherziehende Gestalt des Volksglaubens, 1: SA-Mel, 2: verstr. Altm., 3: Mda-Ohre 361 (GA-Rä).
Lautf.: Helljäger SA-Mel, vereinz. Altm.; -jaiger STE-Bis; Hälljaeger Mda-Ohre 361 (GA-Rä); Hölljäger STE-Zie; Höllnjäjer GA-Al.
henbastern Vb. ‘schnell laufen’ – sai bastrn schoene hän 3: Mda-Ohre 350 (GA-Rä).