Olde 1. m.
– a. ‘älterer Mann’ verstr. –
d Olle wät ümma ölla JE2-Scho.
– b. ‘Vater’ verstr.
– c. ‘Großvater’,
Grtvder, 3: HA-Bee, WE-Kö.
– d. ‘Ehemann’ 2: ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf. –
mn ler BLA-Brau.
– e. ‘Hausherr’, auch ‘Dienstherr, Vorgesetzter’ verstr. –
ter le is je haite sre humne Wb-Be.
– 2. m. ‘Ober’, Spielkarte, bes. ‘Eichel- oder
Schellenober’ verstr.
– 3. m. ‘altes, schlechtes Pferd’,
Gaul, 3: HA-Ost.
– 4. m. ‘Schreckgestalt, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,
Roggenmme, flüchtet sich bei der Ernte in die letzten stehen bleibenden Halme bzw. in die letzte Garbe, dann ‘Garbe, die bei der Getreideernte zuletzt gebunden oder gedroschen wird’, auch ‘Halme, die bei der Getreideernte zuletzt geschnitten werden’ 1: Brauch-wAltm 94 (SA-Böd Hi), 2: verstr. w Altm., vereinz. ZE, 3: vereinz. n/ö elbostf., 4: verstr. anhalt. – Rda.:
d h’l haide en ’l ‘das letzte Getreide wird eingefahren’ DE-Ca. – Brauch, Volksgl.: Die Person, die die letzte Garbe bindet
krgt en Olden (verstr.). Man ruft ihr zu:
Du hast den Ollen weg. Brauch-wAltm 94. Durch das Austeilen von Geld oder Schnaps kann sie sich vom Einfluss des Korngeistes lösen. Brauch-Anhalt 1.
– 5. m., in der Verbdg.:
en ’l machen ‘letzter Abend beim Reißen der Federn’ 4: Mda-Fuhne 198 (DE-Ca).
– 6. f.
– a. ‘ältere Frau’ verstr.
– b. ‘Mutter’ 3: Wb-We 95.
– c. ‘Ehefrau’ verstr. –
wenn ick heite wedder zu späte na Hause komme, mordzackeriert mich meine Olle ZE-Roß.
– 7. n. Dim. ‘weibl. Stichling’ 3: WA-Bo.