Amtlde Plt. ‘Vorsteher, Verwalter’, auch ‘Honoratioren’ 3: Tiedge 1954,39 (HA-Ost), Wedde 1938,32 – Un ümmer drb’m de Amtlü’ de Underdan’n mit growwe Wre un de Rau (Rute) an. Tiedge 1954,39 (HA-Ost).
1an verbr.
I. Präp.
– 1. räumlich
– a. (mit Dativ – wie auch nachfolgend mit Bezug zur Standardspr.) zur Bezeichnung des Ortes/zur Angabe der Lage, der Nähe, der Berührung –
de Jawwel schdd ne Dre DE-Ca;
dai Msk sitt an Fensta SA-Dä;
doa stund ant Morjenenge ene Windmelle ZE-Ste;
An’n Krüzdamm keem w’ tosamm un vödrewen uns de Tiet ... Hausfr-Altm 1927,43 (STE-Ber);
d hängt dät schne Bild anne Wand JE2-Schö;
Un nu kukt man vons Ziwwelputzen odder vons Riebenlangen jaornich mehr uff, wenn son Zuch aon eenen längrattert. Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sa); Sprw.:
ter Horricher ne Want hrt saine jene Schant Wb-Be.
– b. (mit Akk.) zur Bezeichnung der Richtung ‘in Berührung kommen’ –
n de re fallen Wb-Nharz 10;
... , der nahmpse hok un naeltese omn an’n Jewwel (Giebel)
. Wäschke 61915,63;
n Land jn Schifferspr., Wb-Ak 16;
Db km’n se an’n Seelschen See. Tiedge 1954,39 (HA-Ost).
– c. in räumlich übertr. Wendungen –
das Mchen schummelt sich n dn Bengel rn ‘das Mädchen schmeichelt sich bei dem Jungen ein’ CA-Ak;
an daene is kein gdes Hr ‘er taugt nichts’ BLA-Brau;
dr is ne Bne ‘er arbeitet bei der Bahn’ CA-Ak; Rda.:
Das jt ’n ne Nr’n. ‘Das erregt einen sehr.’ Wb-Ak 121;
hei sittr bis an de Ohren inne ‘er hat sehr viel zu tun; er hat viele Schulden’ Wb-We 6;
n tn hawwich main Mtchen jeklt ‘an ihm habe ich meinen Zorn ausgelassen’ Wb-Be;
Fasse dich man n deine Nse! ‘Kümmere dich lieber um deine eigenen Angelegenheiten!’ Wb-Ak 119.
– 2. zeitlich
– a. (mit Dativ) zu einem best. Zeitpunkt –
n hellicht’n T Wb-Ak 68;
wat is et n der tt? ‘wie spät ist es?’ Wb-Nharz 10.
– b. (mit Akk.) mit der Präp.
bet bis zu einem best. Zeitpunkt –
... un wie die Kossäten dunnemals alle, hadde seine Arweet von friehmorjens bes an’n schpäten Amnt. Wäschke 41920,45.
– 3. in festen Wendungen, in Verbdg. mit best. Vb. –
Das lt n dich ... Wb-Ak 16;
et is an däm! da vorlat dick op! HA-Bee; Rda.:
et an sek hebben ‘eine best. Gewohnheit haben’ Wb-Nharz 10.
– II. Adv. –
1. ‘eingeschaltet, angezündet’ –
Ist’t Fr all an? Wb-Altm 4;
hest’n all Fa an up’m Farait (Feuerherd)
? JE2-Scho;
s’ Licht is n Wb-Ak 16.
– 2. zeitlich, mit der Präp.
von –
Von der Tied aan, wu de Minschen in’n kleinen Städten aanfungen, seck der Aarbäd tau schämen ... Firmenich 1854,138 (BA-Ba).
– 3. als Kurzform von
dran ‘daran’ –
du bist an ‘du bist an der Reihe’ Wb-We 6;
hei wil an dn Kp nich n ‘er ist nicht geneigt zu kaufen’ Wb-Nharz 10;
da is kein Selt anne HA-Oh;
he kann’t nich an warn ‘er kann sich nicht daran gewöhnen’ Wb-Altm 4;
an dänn Jungng is kne Hülpe an ‘er begreift schwer, lernt schlecht’ JE2-Scho.
wer 1. Konj., verstr. – a. Bezeichnung eines Gegensatzes ‘jedoch, dagegen’ – ... dunn reipen se. Aber Lischen antwöre nich ... Heimat-Ohre 1924/Wöhlbier (HA-Eim); dat’s doch bloß Dienstmäken, du awer bist Amme zur Rangordnung des Gesindes geäußert, BA-Re; Götsch ... musterte seine Leite ..., awwer die sahen alle eenjal aus, wie wennse an jarnischt dächten. Wäschke 61915,121; Rda.: Mannslü darwen alles äten, aber nich alles wäten OST-Gen; Danzen ahn Musik, dat is aber grad, as wenn’n drög Brot ett. Bewohner-Altm 2,135; Sprw.: op’t Lif kuckt jeder, awer in’t Lif nich ‘man sieht, was jmd. für Kleidung trägt, aber nicht, was gegessen wird’ BA-Re. – b. Bezeichnung einer Einschränkung, eines Vorbehalts ‘allerdings, freilich’ – ... öwer oft keim dät nich vör. Ehlies 1960b 297; Hle mich m anne Barne, awwer kne rosche! Wb-Ak 29; ... de Herre harre dat verb’en, wer de Junge qule sau dulle, dat’e ngf. Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Miahnten (Ameisen) lopt sau veel rumher, aber dat sünd alles grote, dee miejet nich. Hbl-Ohre 1928 Nr. 1/Wöhlbier (HA-Eim); Dabei hatte Karl ... ’n hohen Posten, ... Awor et jibt immer welje, die vor nischt keen’n Räschpäkt ham. Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze); Rda.: hei ändert sich woll, awer bessert sich nich Sprw-Börde; Sprw.: Dorch Schaden ward’n klauk, awer nie rieker. WO-Gu; bi fremden Lüen is gut wanken, aber nich gut kranken ‘bei fremden Leuten lässt es sich gut leben, aber nicht gut krank sein’ WE-Dee; Wetterregel: De April mag sien wie e will, aber Loof un Gras bringet e doch. Chr-Em 427. – c. Bezeichnung eines Einwandes, einer Entgegnung – wer, wat wutt d db mken? HA-Oh; “Abber was sollen mir saohn (sagen)”, meenten de Sachsendorfschen, ... Heimatkalender-Börde 1925,6 (CA-Sa). – d. Bezeichnung der Anknüpfung, Weiterführung – ... Un nu abb’r drauß’n uff’n Viehmaarchtplatz – daa waar ärscht wat loos! Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze); ... Öäwer keen derft dabei van de Grotn tokikn ... Hausfr-Altm 1924,34 (Kredel). – 2. Pt., verstr. – a. Verstärkung einer Aussage – lt dat wer j sn! HA-Oh; Is das heite awwer hß! Wb-Ak 29; jetzt strahlt (regnet) et aber BA-Ba; nu awer allart! Ausruf zur Eile, WE-Oster; nu awer harre! dass., Wb-Holzl 101; sau fl kan ek wer nich betlen Wb-Nharz 19; det Perd hät awwer krumme Hessen ZE-Brä; dät Hemde st wa schn t JE2-Scho. – b. Bezeichnung der gefühlsmäßigen Anteilnahme des Sprechers, Ausdruck von Empfindungen – das is awwor nor Ausruf der Missbilligung, DE-Ca; der is awwer mäklich dass., DE-Ra; is dat wer ml en grter junge Ausruf der Anerkennung, Wb-Nharz 19; ber Fritze! Ausruf der Entrüstung, BLA-Brau; Harrejott awwer ! Ausruf des Zorns, Fluch, Wb-Be; Dunderwetter aber ok! dass., CA-Fö; nee, awwer sauwat ok, ja ja Ausruf der Überraschung und Verwunderung, BA-Op; No, wat makeste denn awer ok! Ausruf, wenn jmd. gestolpert ist oder einen Schaden angerichtet hat, Sprw-Harzvorlg 264; Rda.: dat is ower ‘das ist ärgerlich, unangenehm’ Wb-We 97; is der awwer in Brieten ‘ist der aber betrunken’ BA-GrAls. – 3. Adv., in Zuss. ‘sehr viele’ – da saßen dicke Wanschken hinner de Tapete – werhunnert un werhunnert 2: ZE-Roß.
beide Indefinitpron., bezeichnet zwei als bekannt vorausgesetzte Größen, verstr. 1a. das Gemeinsame von zwei Personen oder gleichartigen Dingen hervorhebend, im Satz vorw. in unbetonter Stellung und mit Art. oder als Apposition zu einem Pron. – subst.: ..., wi willn dät bei’ gans genau unnersöken ... Firmenich 1854,124 (OST-Hav); d hemm sick bäide jrne JE2-Scho; ..., wei beiden kennt unsch all länger! Klaus 1936,1; Wie se beide noch lüttge Krabben waren, ... Lindaua o.J. 10; d beiden nmen sek nischt in der grte Wb-Nharz 133; dat blifft daob, dat hemm wai bai emmao afmoakt SA-Dä; Rätsel:Klimpermann un Klappermann
leipn beide ’n Barg heran,
Klappermann leip noch sau sehr,
Klimpermann kamm doch noch ehr? – Pferd und Wagen, Chr-
Em 438;attr.: ... damit junkse naus un jochte de beeden Mächens heem. Wäschke 61915,109; Wat hüte de baien Riddergter ... sünd, ... Tiedge 1954,39 (HA-Ost); ... de Bure spanne siene beiden Päre an ... Rauch 1929,8. – 1b. für zwei als zusammengehörig betrachtete Personen oder Dinge hervorhebend, dass etw. für sie gleichermaßen gilt, im Satz in betonter Stellung und ohne Art. – subst.: alle bde Kommando, je einen Schrick zu beiden Seiten des Kahns zu setzen, Schifferspr., Elbschifferspr. 389 (STE-Bit); Hüte sünd se alle beide wech! Hbl-Ohre 1935 Nr. 6/ Becker (HA-Bee); attr.: An leewsten mücht’ ick bei’ Deel. Pohlmann 1905,50; Mit alle bd Hen’ne hat’e ninjejriffen Wb-Ak 33; ..., daß da schtarke Narvn dorzu jeheern. Uff beede Seitn! Krause 1964,30; Un weil nu beede Nappersch (Nachbarn) miede woarn ... Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sa); Rda.: n’ Balken op beide Schuldern drn ‘es jedem recht machen wollen’ HA-Oh; ls tich apmln uff Leschpapr, tenn sste tich fon pt Saitn Wb-Be; Sprw.: injestahnes Unrecht ehrt beie Deile Sprw-Börde. – 2. n. Sg., zwei verschiedene Dinge, Eigenschaften oder Tätigkeiten zusammenfassend – “Jung, du snackst as’n Affkaten, öwer et giwt ook Deerns, wo man beides find’t.” Heimatkalender-Ma 1931,86 (Altm.).
Brkstange f. ‘Brechstange’ 2: verstr. Altm., 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 24, Wb-Be – Un n moßt’n sne Underdn’n Dch un Nacht mit Brkstange, Bicke, Schüppe un Karre arbai’n ... Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Rda.: schwippe wie ne Brekstange ‘sehr steif, unbeweglich’, scherzh., Sprw-Börde.
drb Adv. verstr. 1. ‘nahe bei etw./jmdm., ganz in der Nähe’ – dichte drb HA-Oh; Der ... Melkpott stund ok op’n Disch un ok ein Jlas derbie ... Gesch-Un 44; ... un Vater Giebe saß derbei ... Wäschke 61915,66. – 2. ‘bei etw. anwesend, an etw. beteiligt sein’ – hai is daob west SA-Dä; Joa Varrer, glieks, ick bin doabi, ... Matthies 1903,20; Die beeden warn nämlich bei jede ... Jerichtsvorhandlung dorbei ... Heimatkalender-Ze 1964,91 (ZE-Ze); da mußt de nadierlich oo wedder dorrbei sinn ZE-Roß. – 3. ‘währenddessen, gleichzeitig damit’ – Db km’n se an’n Seelschen See. Tiedge 1954,39 (HA-Ost); ... unn wurre so rot derbei ... Richter o.J. 41. – 4. ‘bei dieser Sache/Angelegenheit, hinsichtlich dessen’ – ... hei nahm awer wieder keinen Schaden derbie. Wedde 1938,56; ... ooch dor echtfinnische Uffjuß. Dadorbei wurre iwwer de jliehnd heeßn Schteene ne janze Pulle voll Wasser jejallert. Krause 1964,17; Rda.: d is doch nist db ‘es ist nicht schlimm, bedenklich’ HA-Oh; Sprw.: et is b allen ein Aber derb Wb-We 27.
d I. best. Art. allg. – 1. m. Sg. – de Paster STE-Go; de Mane is all upejn Mda-nwJe1a 46; de Schreck hat mick ganz owernommen WO-Dru; Dä Bengel harre würklich Glücke. Klaus 1936,24; dei grote Krischan ‘große Zehe’ WE-Velt; der Damper hat all jetutt. Wb-Ak 108; där Kneppenstorch bringt dia Kinger ut den Diek ZE-Mü; dor Emmor is in’n Born jefal’l DE-Ca; Rda.: da steit dee Läpel ok nich stramm inn von dünnem Kaffee, OST-Neu; öhne steiht dä Hals wiet open ‘er bekommt nie genug’ OSCH-Ba; Genus abweichend von der Standardspr.: richtig, da saß der Brill ... Wäschke 61915,109; dor Gabsel is rungorjefal’l DE-Ca; vor subst. Adj.: de Bs ‘der Teufel’ Wb-Altm 256; hei is de Letzte (der Schlechteste) in de Schaule HA-Oh; Dat. (wie auch nachfolgend Bezug auf Standardspr., ausf. s. Formenteil): den Jungen sien Fader Umschreibung des Gen., Wb-Holzl 75; Op den groten Grasplatze vor de Brueri ... Lindauc o.J. 14; wat wisst de denn met dän olln Krachel (Gerümpel) noch machen? ZE-Roß; de Koh naon Bulln brängn STE-Ri; ... was bloß in’n Winter zu machen jeht ... Heese 21919,73; Dat war nich schöne von dem Mann, ... Klaus 1936,20; Akk.: uff den Kopp stellen DE-Pri; Wes (sei) män getreu bet an den Dod! Pohlmann 1905,79; Eck will deck den Arsch versohlen. Vk-Harz 3,67; an dn Salaot kümmt Tsucker WO-Zie; d müsst dänn Drt bin JE2-Scho; trecken dann grauten Woagen full Hau SA-Bee; Rda.: hei lachet, asse wenn he den Lork (die Kröte) an’n Strikk herre ‘er lacht ausgelassen, heftig’ Wb-We 77; Sprw.: Ihrenamt un de Kägelbaohn lihren dänn Burn naon Krog gaohn. Bewohner-Altm 1,325. – 2. f. Sg. – de Asche jliet DE-Or; de Worscht is heeß ZE-Dü; d Mt (Magd) kunn en ... nich en’m häm’m ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); de Beere is innewechten molig GA-Rä; dä Fru HA-Bee; Denkst du, wenn seck dä Möhle dreiht, Eck kann meck op dä Siete leggen? Klaus 1936,21; dei Tewe (Hund) bellt WE-Kö; Dei Hochtid was in’n April, ... Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die); Rda.: wat vorsteiht de Kreie von’n Sönndag? Bemerkung über jmds. Unwissenheit, WO-Schn; Wetterregel: So lang as de Lrk vör Lichtmess’n singt, so lang singt sei nhäer. SA-Han; Genus abweichend von der Standardspr.: de Ginne ‘das Kinn’ DE-Ca; vor subst. Adj.: de Lewst ‘die Geliebte’ Wb-Altm 125; Dat.: t d Tt, wo ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); hei mott Keue ob de Wische (Wiese) heu’n (hüten) GA-Lock; et is noch en Happen in de Schöttel eblebbn WE-Re; Mit de Schule war’s dazumah ooch andersch ... Richter o.J. 7; ... naoh d’ Stadt ... Pohlmann 1905,11; mich sinn von die olle kolle Witterung noch de Hänne janz klamm ZE-Roß; aus der Pulle anen kulkern Spr-Asch 21; op der schtrte is et modderich Wb-Nharz 128; Rda.: op der Strte lijjen ‘sich herumtreiben’, auch ‘erwerbslos sein’ HA-Oh; Akk.: der Voader nemmt de Seiße JE1-Wol; füll doch d Schtippe in in’n Napp JE2-Scho; Hei sette de Mütze op ... Wedde 1938,24; ... war ... uf de Bullenjagd gegangen ... Wäschke 61915,34; sett dick bi mick opp dä Bank GA-Wa; jeff mal die Borneschtange he, ik will Wasser rup langen ZE-Brä; Rda.: mor kreien noch was uff de Mitze ‘es wird bald regnen’ Vk-Anhalta 68. – 3. m., f., n. Pl. – m.: koal sind de Böhm OST-Lo; De Häscher ... mit öhre Blauthunne ... Rauch 1929,93; Dä Strümpe vull Water ... Klaus 1936,52; ... die beeden Kunden ... Heese21919,79; f.: de Jense bröjen WO-Ucht; In’t Leederschur lagen de langen Füerleedern ... Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); de Gren gom’m, es ward Windor BE-GrWi; ... dä Kaldüneken schmecken sau schtumpe, ... Spr-Harzb 57; n.: de Kinner spöeln in Grass SA-Bee; de Hnor sinn in Hnorschdall BE-Gü; dei Kindere luntchen (lehnen) seek ahn WE-Elb; Plt.: de ohlen Liete wern sich noch genau uf Juln siene Lache besinnen kennen BA-Ha; Dat. (alle Genera): Mit de Arme slenkere hei in de Luft rumtumme ... Lindaua o.J. 69; der hat’s mit de Niern ‘er ist nierenkrank’ CA-Sta; ... un up de Fellers (Feldern) nicks as brunen Kohl. Essen-nwAltm 91 (SA-Han); Van d’ Böm fall’n rod un gäl de Bläder ... Pohlmann 1905,54; Rda.: Das jt de Menschen w de Leite. ‘Das geht allen so.’ Wb-Ak 112; Akk. (alle Genera): ..., denn maakten se seek wedder langsam op de Schtrimpe. Vk-Harz 8,31; mischele m de Grd’n DE-Ca; lött de Hünder leggen JE1-Wo. – II. Demonstrativpron. allg. – 1. mit Bezug zu einem Substantiv – a. m. ‘dieser’ – Sau word dä orme Minsche den ganzen Dag bilehrt ... Klaus 1936,51; Dat.: f dn Bm wagsen Gndschlinge BE-GrWi; Rda.: An denn Minsch’n is kn Beraod ‘er ignoriert gut gemeinte Ratschläge’ Wb-Altm* 49. – b. f. ‘diese’ – Un dei arme Frue schtund immer noch hie ... Vk-Harz 3,23 (BLA-Be); d Jans had awwor a gl’n Mren DE-Ca; Dat.: b dai greot Hitt döst (durstet es) ’n bannich SA-Dä; Zu die Zeit wurrn noch de rohen Lehmschtene zus Bauen benutzt un ins Fachwark injemauert. Alt-Cöthen 70; Akk.: upp d Aort Wb-Altm 34. – c. Pl. ‘diese’ – dee paar Kröten (das bisschen Geld) dee ik hebbe OSCH-Ott; Dat.: De Mutter is nah dee Geschichten In ümmer andert Tüg te seihn ... Gorges 1938,74. – 2. in subst. Funktion – a. m. – d kimt n mek Wb-Nharz 130; No dei ward jo woll nich wedder ekomm sien. Wille 1927,XV (BLA-Be); wat söckt dänn dr d JE2-Scho; Rda.: dee is sau lang wi Lewerenzen sien Junge Wb-Holzl 36; de is jo nich alleen ‘er ist geistig beschränkt’ OST-Möl; de lett bloß Möllensteine un gluh Isen liggen ‘er stiehlt sehr viel’ HA-No; der het’ Morgenbrot verschlopen ‘er ist gestorben’ JE2-HBe; dor sd aus w Braunbor mid Schpugge ‘er ist ganz blass’ BE-Scha; generalisierend in Sprw.: de eimol lickt, de wett wi’t smeckt, de lickt den ganzen Kübel weg GA-Ge; wökern’t Kittel nich paßt, de treckten sik nich an STE-Bad; Dat.: däne sine Pläne zur Umschreibung des Gen., WE-Velt; mit den is kein henkommen Sprw-Börde; Lß dich von dn nich besawwel’l! Wb-Ak 34; mnen Fder, dne geit et gt HA-Oh; Dän müßte ick doch min’n ersten Hoasen wiesen (zeigen). Heimatkalender-Je 1927,122 (JE2-Vie); mit dne is nischt ls Wb-Nharz 119; Rda.: den lacht de Deuwel utn Hals ‘er lächelt heimlich und schadenfroh’ OST-Gla; Mit dene is kein gut Kerscheneten. ‘Er ist ein unverträglicher, gefährlicher Mensch.’ Hbl-Nharz 1929 Nr. 11; Akk.: Rda.: den wird der Nielebock holen ‘er wird sterben’ CA-Sta; um dn machd mor lwor a Bren ‘meidet ihn lieber’ DE-Ca. – b. f. – ... Spritze ... De word vorrkofft. Lindauc o.J. 33; Dä kann Deck nich koken, nich flicken, nich stoppen ... Klaus 1936,26; Die hadde’s Mopsen eejentlich jar nich neetich jehatt, ... Heese 21919,68; Dat.: Rda.: där kunkelt mit die ‘er hat ein Verhältnis mit ihr’ CA-Sta. – c. Pl. – de han son bunt Röck an SA-Jee; de hem en ganzes Mandel Kinner CA-Fö; d wollen’t jelt met leddich gn fordeinen Wb-Nharz 116; Wat hämn dänn die man bloß tu lachen? Heimatkalender-Je 1927,120 (JE2-Vie); Die waren orntlich buleidicht ... Heese 21919,39; Rda.: De denken, Kees’ und Brod regn’t van’n Himmel. wird von jungen Leuten gesagt, die ohne finanzielle Absicherung heiraten, Bewohner-Altm 1,343; Dat.: ... s Jejnteel von die ... Krause 1964,122; Rda.: da is wat mank bei di ‘bei denen ist etwas los’ ZE-Roß. – III. Relativpron. verstr. – 1. m. – ... Buer Slus, de geärn watt öäwer eannern foppt. Matthies 1903,1; ... Seelschen See, d k tau Arxlä hör’n dai Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Sien Sohne, dei Bure op’n Hof war ... Rauch 1929,59; En Dokter, der dort sehre ofte de Abende verkehrte ... Richter o.J. 16. – 2. f. – ’n Fr, de dat Kind söcht Wb-Altm 34; ... de grote Dörplinne, die gewiß all ahr dausend Joahre olt is. Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); ... Schade um die ville scheene Zeit, die e da tacktäjelich vorrloofen tede ... Heese 21919,61. – 3. Pl. – Wecke Buern, de saun hundert Morgen oder mehr harren ... Wedde 1938,46; ... de Paschlewwer Jungens, die um sechse frieh inne Friehschule jehn ... Wäschke 61915,60; Sprw.: Böm’, de oft knack’n, bräk’n nich licht. ‘Alte Menschen, die viel klagen, erreichen ein hohes Alter.’ Spr-Altm 76.
dp Adj.
1. verbr.
– a. ‘von vergleichsweise beträchtlicher Ausdehnung senkrecht nach unten’ –
dat Waoda is daip SA-Dä;
der Bach is breet un tief DE-Vo;
Schacht’t dä deipen Löckere wedder ut ... Klaus 1936,8;
de Fer (Furche)
is to daip SA-Die;
In ’n deeb’n Sneei woat’t he bi düstrer Nacht ... Matthies 1903,3;
du most woll ümmer dorch den deipsten Drecke dorch? HA-Bee; Rda.:
hat to deep in’t Glas keken ‘ist betrunken’ OST-Kau; Sprw.:
Wer hoch stiggt, fällt deip. Vk-Harz 3,58.
– b. ‘eine bestimmte Ausdehnung senkrecht nach unten aufweisend’, einer Maßangabe nachgestellt –
mr w hunner Faut daip Tiedge 1954,39 (HA-Ost).
– c. ‘vertieft, nicht flach’ –
n’ deipen Tellder HA-Oh.
– 2. ‘sich in geringer Höhe befindend, niedrig’,
nedderig, 1: SA-Dä, 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. w elbostf. –
dai Fogg flücht daip SA-Dä.
– 3. ‘weit innen’ vereinz. –
..., darumme fung se öhr Nachtgebet ok ut deipen Harten an: ... Rauch 1929,97.
– 4. ‘intensiv, stark vorhanden’ vereinz. –
hat’n deipen Schlap Sprw-Börde;
Mitten deipen Süfzer puste se öhre Lampe ut, ... Rauch 1929,97.
dt Adj. 1. ‘tot’, auch ‘abgestorben’ verbr. – mn Mann is dte BLA-Brau; Awer drei Wochen später war hei dote. Klaus 1936,7; ... ä is je noch jar nich so sehre lange tot ... Richter o.J. 67; ... un de S wr dte, hai word ’n Brauk (Sumpfland). Tiedge 1954,39 (HA-Ost); subst.: da ligget de Dojen Id-Eilsa 57; Verbdg.: ... se ledde sick hen un blew dod (starb) ... Heimatkalender-Je 1923,99 (JE2-Fi); Sprw.: Wer doot is, lett sien Kiken. WO-Ir. – 2. ‘aus, nicht mehr in Betrieb’, bes. von Feuer und Licht, 2: Elbschifferspr. 320 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 3: Mda-Weg 94, 4: Elbschifferspr. 320 (CA-Ak), Wäschke 41920,9 – ... nu jeh ich hin un puste de Lampe tot ... a.a.O. 9.
h Personalpron. 3. Pers. Sg. m. 1. allg. – h tochte fan n Drp nt änna JE2-Scho; sin’n Treckehund harre hä vört Dörp utespannt JE2-Gü; … singen warte wo nich kennen, hä is je an pischen heesch (heiser). Wäschke 71913,27; bringet’e ‘t denn her? HA-Oh; datt schall h wol laot’n, auch datt schall’r wol laot’n Wb-Altm 167; … rait ml ‘n Rtknecht mit ne vor sik op’n Pre t. Tiedge 1954,39; darum mott dat ok anders wärn mit ne HA-Bo; d sast äm nich schtt’n JE2-Scho; ik will’ ne mal frn HA-Oh. – 2. Anrede für sozial tiefer stehende und fremde Personen, slt., früher auch höfliche Anrede für ältere Menschen, 3: Wb-Nharz 73. – 3. subst. ‘Ehemann’ 2: ZE-Nu.