1Mantel m., f. 1. allg. ‘langärmliges Kleidungsstück, das bei Nässe oder Kälte über der übrigen Kleidung getragen wird’ verstr. – böste dn Mantl’l af JE2-Scho; de Frue hat ne nie Mantel HA-Bo; Rda.: dä dreht’n Mantel na en Winne ‘er redet anderen nach dem Mund’ BA-Op; dor drcht en Mandel nch dswai Saiden dass., BE-Me; dat Haun hängete sick en Mäntelken um ‘das Huhn lässt die Flügel hängen’, Anzeichen für Tuberkulose, Wb-Holzl 139. – M. für Männer, aber bes. für Frauen gab es in sehr versch. Ausführungen. Häufig zu finden waren weite Frauenmäntel (STE, HA, Nharz.), die z.T. mit einem (WO, JE1, HA, OSCH-Nie) oder mehreren (STE, HA), oft mit Fransen versehenen Kragen bzw. mit Schulterstücken aus Samt (OST) besetzt waren. Bevorzugte Materialien waren Kattun (verstr.), Wolle (HA) und Tuchstoff (Nharz.). Die Wintermäntel waren wattiert (verstr.) oder mit dickem Fries gefüttert (HA). Neben dunklen bzw. schwarzen M. (verbr.) wurden von den Frauen auch helle (Nharz.), bunte (OST, HA), schwarzweiß gestreifte oder rotschwarz geringelte M. (Nharz.) getragen. Tracht-ProvSachs 186ff., Vk-Harz 6/7,15 und 22. – 2. ‘Mantel in Form eines Umhangs, in dem Mütter ihr Kind trugen’,  Kindermantel, 2: Mda-nwJe1b 72 (JE2-HSe), verstr. JE1, 3: verbr. elbostf., 4: Wb-Ak 110, Wäschke 31919,5 – Na, die jungen denn mitte Kinnermutter, die Karln in’n Mantel truk, bein’n Richter, um Karln toofen zu laßen. Wäschke 31919,5.
Lautf.: Mantel, [mantl]; außerdem: [mant] JE2-Scho; Mahnt(e)l vereinz. SA OST; Mantele verstr. WE; Mandel, [mandl] vereinz. nbrdb., BE-Me; Mndl vereinz. OST; Moandel vereinz. SA; Mannel vereinz. OST STE. – Gram.: m. verstr.; f. (bes. 2.) verstr. w JE1 elbostf. Zuss.: zu 1.: Kattn-; zu 2.: Kinder-.
Muff(e) m., f. 1. ‘mit Pelz gefütterte und verbrämte Hülle für die Hände’ 2: verstr. JE2, Tracht-ProvSachs 194 (JE1-Zie), verstr. ZE, 3: HA-Oh, Id-Eilsa 79, 4: Wb-Be – ik schtke de Hänne in’n Muff JE2-Scho. – 2. Dim. ‘Pulswärmer’ 3: vereinz. mittleres/s elbostf., 4: Vk-Anhalta 41 (verstr. BE KÖ), Wb-Be.  TZ: Handdinger Handmuff Maue.
Lautf., Gram.: Muff m.; außerdem: Muffe, [muf] f. ZE-Göd, Id-Eilsa 79; Müffken Dim. vereinz. mittleres/s elbostf.; Miffchen Dim. Vk-Anhalta 41 (verstr. BE KÖ); [mifn] Dim. Wb-Be; [mfkn] Dim. Vk-Ask 74. Zus.: zu 2.: Handmuff.
Nestelntel f. ‘Nadel oder Pfeil zum Feststecken des Haarknotens am Hinterkopf der Frau’ 2: Wb-Altm 272, Tracht-ProvSachs 188 (GA), 3: vereinz. n elbostf. – Rätsel: Wat gait vorquer inne Kürche? – Nesselnoat’l. Lieder-Ma Nr. 502 (WO-Ol, HA-Gro).
Lautf.: Nesselnatel Wb-Holzl 146; [neslntl] Beiträge-Nd 66 (WO-HWa); Nesselnoat’l Lieder-Ma Nr. 502 (WO-Ol, HA-Gro); -nadel Wb-Altm 272, Tracht-ProvSachs 188 (GA).