Handschen m. 1. ‘Handschuh’ verbr. – trecke die Handschen an, et is kolt JE1-Zi; fan d Wulle kannst d Hansch’n schtrickng JE2-Scho; Rda.: schlapp wie’n HantschenVk-Harz 3,45; mit Hanschen anften ‘vorsichtig anfassen’ HA-Oh; in Hanschen gn ‘einen städtischen Beruf haben’ HA-Oh; hei trecket de Hanschen nich t ‘er gibt sich vornehm’ HA-Oh; dat’s recht, dat ik friere, wat strickt mik Mutter keine Handschen CA-Fö; umgekehrt werd en Hanschen t Wb-We 46; mannig einder denkt, sin Junge sall’n Hanschen weern, un et ward nich mal en Dümling HA-No; Rätsel: Wat iss Unrecht un doch käine Sünde? – Wenn man’n link’n Hansch’n op de rechte Hand treckt. Lieder-Ma Nr. 483 (WO-Ol). – 2. ‘feiger, schwacher Mensch’,  Angsth-se, auch ‘junger Ehemann, dem noch eine ernsthafte und reife Ausstrahlung fehlt’ 3: HA-Bee Oh, 4: BA-Ha, Wb-Ak 69, Wb-Be – s bloß an Händschken BA-Ha; tas is ter rne Hentschkn Wb-Be.
Lautf.: Han(d)schen verstr. Altm., JE1-Zi, ZE-Buk Lu Stre, verstr. elbostf.; [hann] Mda-nwJe1a 44 (JE1-Bie Wol), QUE-Di, BE-He, hanschen Mda-Sti 152; [han] JE2-Scho; Hansch’n Lieder-Ma Nr. 483 (WO-Ol), [hann] Siedler-Je § 147d; Haandschen SA-Rie; Haanschen SA-Dre Meh Sal, GA-Le; Haonschn SA-Jee; hansche(n) Wb-Nharz 69, Hansche(n) Wb-We 46; Handsche JE2-Ni, JE1-Gö Mo, ZE-Kö; Hansche JE2-HSe Ki Lü, verbr. JE1 ZE, Wb-We* 213; Hansch verbr. nwaltm., Wb-Altm 75, vereinz. w GA, GA-Wer; Hahnsch SA-Han; Hoansch SA-Roh; [hantkn] ZE-Roß; Hanschken ZE-Mö, vereinz. QUE, CA-Brei Löd; Händschken BA-Ha, BE-Dro Grö; [hentkn] Wb-Be; Hänschken QUE-GrSchie, Spr-Asch 28; Henschken verbr. s BA anhalt., Wb-Ak 69; hennschknVk-Anhalta59 (verstr. KÖ), Vk-Ask 203; [hengn] verbr. BE, Mda-Fuhne 46 (verstr. anhalt.); Han(d)sken SA-HDo; Hansk SA-Schm (veralt.); Haaschen SA-Jah Str Win; Hoasch’n SA-Pü; Hasch SA-Gla; Haasch vereinz. nwaltm.; Handscho JE2-Nka; [handg] BE-Scha. – Gram.: f. belegt ZE-Kö; Pl.: Handschen JE2-Nka, JE1-Zi, CA-Fö; haendschen BLA-Brau; Hanschen vereinz. ZE, HA-Bee; [han] SA-Dä, JE2-Scho; Häntschken BE-Grö; Hänschken BE-La, Serimunt 1931 Nr. 18, Alt-Cöthen 59; [hengn] vereinz. BE; Hahschen SA-We. – Etym.: zu Überlegungen in Bezug auf eine nd. oder slaw. Herkunft des k-Suffixes vgl. Bellmann 1971,47f. und Langner 1977,125f.
Handwark n. ‘handwerklicher Beruf’ 2: JE2-Scho, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be – h is fam in sn Hanwak JE2-Scho; Sprw.: All Handwerk is smärich. Wb-Holzl 32;Kukuk, Ack’rmann!
Wat bin ick froh, dat ick’n Handwark kann
. Lieder-Ma Nr.
800 (WO-Ol).
Lautf.: Handwark; außerdem: -werk Wb-Holzl 32; [hanwak] JE2-Scho.
Hans 1. männl. RN, Kurzform zu Johannes, vgl. Johann – Schnellsprechübung: Hans, höre hierher! Hale hinder Hans Hinrik Hessen Haunderhuse hart höldern Holt her. OSCH-Schw; Rda.: D hßich Hans, wenn das wr is ‘das ist bestimmt nicht wahr’ Wb-Ak 65; Sprw.: wat Hänsken nich lrt, lrt Hans nimmer mr Wb-We 46; Neckreim:Hans, fat de Katte an Swanz WE-Oster;Lied:Hans seet in’n Schoarnsteen
un flickt sick sien’ Schouh,
dunn kamm ‘n wackres Mäk’n
un keek em flietig tou.
Hans, wenn du freen wudd,
kannst du freen mick;
ick hew ‘n blank’n Doaler,
deann will ick gew’n dick.
Hans, nimm se nich!
Hans, nimm se nich!
Se heatt joa ‘n loahm’n Fout!
Deatt schoad’t joa nich,
deatt schoad’t joa nich,
deatt wea’d joa all werr’ gout!
Matthies 1912,25 (SA-Fa);
Hans, Hans Lewerworst
Laewet diene Frue noch?
Joa, joa se laewet noch,
Liet int Bedde un zappelt noch.
Jiff se ‘n Stücke Keese un Broot,
Sloa se met de Kiele doot.
Lieder-Ma Nr. 905 (HA-Bü).
– 2. zur Personenbezeichnung, verstr. – a. als Appellativum mit charakterisierendem, meist abw. 2. Glied: Hans rs, Hans Harlekn, Hans Kasper, Hans Narr, Hans Quast, Hans Taps; Hans Ungeschickt nur in der Rda.: Hans Ungeschickt lässt grüßen; Hans Fatzke, Hans Larts ‘eitler Mensch’,  Monsieur; Hansgrte ‘Junge mit starken weibl. Zügen’;  Hansworst. – b. in versch. Verbdg.: grter Hans ‘wichtige Persönlichkeit’; Hans vorm Schp ‘vorlauter Mensch’; Hans in allen Gatzen ‘jmd., der überall dabei ist, der sich überall (oberflächlich) auskennt’. – 3a. Name für einen  Kobold, 4: Vk-Anhalta 121. – 3b. in der Verbdg.: Hans mit dem langen Swanz ‘maskierte Gestalt im Pfingstumzug, die einen Fuchsschwanz trug und eine Peitsche mit sich führte’,  Pingsten, 2: Brauch-wAltm 80 (STE-Kö). – 4. in versch. Verbdg.: Hans-frg-er-nicht-nch Mittel gegen Krätze, Wb-We 46; Hans-fraog-nich-nao dass., Wb-Altm 135; Hans-isst-es-nicht dass., a.a.O. 135; Hans-habe-nicks dass., a.a.O. 135. – 5a. gebr. Name des Ziegenbocks oder des Pferdes, 3: HA-Oh, Wb-Nharz 69, 4: Wb-Ak 65. – 5b. in der Verbdg.: Hans, Hans, auch: kumm, Hans, kumm Lockruf für Kälber,  Mtsche, 2: verbr. n WO JE2 JE1, 3: GA-Dö Fle, verbr. s WO ö HA, WA-La, WE-Mi Si, 4: CA-Ak. – 7. in der Verbdg.: Hans-Jochen-Winkel ‘der nw der Jeetze gelegene Teil des Kreises Salzwedel’ 2: vereinz. Altm.
Zuss.: zu 2.: Klau-, Klöppel-, Knapp-, Knp-, Knwel-, Knr-, Mäkel-, Nl-.
Häscher m. ‘großsprecherischer Mensch, Angeber’,  Grtsnte, 4: Wb-Be, Lieder-Ma Nr. 808 (DE-De) – Neckvers für Angeber:Häscher bekannt,
Wo ist dein Land?
Vors Zerbster Thor,
Da sitzen zwei Mohr.
Lieder-Ma Nr. 808 (DE-De).
Lautf.: Häscher Lieder-Ma Nr. 808 (DE-De); [her] Wb-Be.
Hse m. 1. TiN ‘Hase’ verbr. – d Hs kann bannich lp’m JE2-Scho; Rda.: ‘n Hsen machen ‘fliehen’ Wb-Ak 66; sau angeste w en hse Wb-Nharz 71; hei löppet duller, wie ‘n Hase löppet Wb-We 47; springet wie so’n HaseVk-Harz 3,46; dänn Haosen Solt up ‘n Stärt streuw’n ‘Unmögliches erreichen wollen’ Bewohner-Altm 1,338; Dao liggt de Haos in’n Päper. ‘das ist die Ursache der Schwierigkeit’ Spr-Altm 29; H wett, w d’ Haos löppt. ‘er kennt sich aus, hat Erfahrung’ Wb-Altm* 72; da seggt sick Haasen un Vösse gue Nacht ‘das ist eine öde Gegend’ HA-No; “ ‘t is alles en Owergang”, sä de Voss, da trecke hei den Hasen dat Fell ower de Ohren. WE-Oster; Sprw.: Väöl Hunn’ is Haosen sin Dod. Bewohner-Altm 1,338; Hos löppt ümmer wärrer hen, wo hä jung wodden is. STE-Schi; Jifft Gott dat Häseken, jifft’e ok dat Gräseken. HA-Bar; Rätsel: w leppt dr Haose iwwern Brch, wann ‘t raent? – schnell, Vk-Ask 168; wenher löpt de Has över de meisten Berge?wenn’t Feld plöht(gepflügt) is STE-Kö; wo löppt de Hoas hen, wenn e twee Joar olt is?int dritt SA-Brie; Kinderreim:Haesekn, verstick dick,
Wenn’de Jeejer kümmt, daer schütt dick.
Lieder-Ma Nr. 231
(WO-Ol)
“Fortelle, fortelle!”
“Da leip’n Jeselle,
da leip’n junk Hse –
licke mik in’n Mrse
(Arsch)!” HA-Oh;
Wetterregel: Haos braut Beer (Nebel steigt auf), morgn gift got Wärer. GA-Pe. – Volksgl.: Ein H., der plötzlich den Weg kreuzt, bringt Unglück (Wb-Nharz 71), unter bestimmten Umständen auch Glück:fan lings n rechds – wad schlechds,
fan rechds n lings – Glück bringds
GA-Da;
Ein Hase zur Linken,
thut Freude dir winken;
ein Hase zur Rechten,
wird dich was anfechten
. Brauch-Anhalt 117;
Gespenster oder Kobolde erscheinen häufig in Gestalt eines dreibeinigen H. (Vk-Anhalta 270), in Hohenwarsleben trinkt dieser die Milch aus (Abergl-Ma 244), in Grauingen bringt er Unglück, wenn am Heiligen Abend etw. auf dem Hof stehen gelassen wurde (Brauch-Ma 247). In der Garbe, die bei der Getreideernte zuletzt geschnitten wird, sitzt der H. (verstr. im gesamten Gebiet), deshalb sagt man: paß op, dat de Hase nich rutlöpt GA-Wef; nu wärd de Hoos rutjagt STE-KlMö; Mei wolln mal sein, wer den Hasen kriegt. Vk-Harz 8,78. Zum H. als Eierbringer  sterhse. – 2. Kosewort, vereinz. – mn lütje Hse HA-Oh. – 3. ‘feiger Mensch’,  Angsthse, vereinz. – 4. ‘hagere, schmächtige Frau’,  Hämp(er)ling‘t is en Hse 3: BLA-Brau. – 5. Dim. ‘Gericht vom Fleisch an Brustbein und Rippen bzw. Nacken und Schulterknochen des Schweins’ 3: HA-Som, WE-He Oster, Wb-Nharz 78. – 6. in der Verbdg.: Hse und Jger ein Spiel, 2: STE-KlSchwe, JE2-Ma – Die als H. bezeichneten Mitspieler befinden sich in einem Spielfeld. Der Jäger muss einen von ihnen mit dem Ball treffen, dann wird auch er zum H., der Getroffene wird Jäger.
Lautf.: Hse, hseZE-Nu, verstr. elbostf., Mda-Sti 16, Vk-Anhalta 62 und 278; Has OST-Zü, STE-Kö; Hoase, [hz] Heimatkalender-Je 1927,121 (JE2-Vie), JE2-Ma Wo, ZE-Roß, Lieder-Ma Nr. 231 (WO-Ol), QUE-Di, vereinz. anhalt., [haose] Vk-Ask 168; [haz] ZE-Kö; [haz] Mda-Ze (verstr. ZE); Haos, hs, [hs] SA-Brie Rist, verstr. Altm., JE2-Scho; Ho(o) s GA-So, STE-KlMö Schi; [haos] SA-Dä; Dim.: Häseken HA-Bar Som, WE-He Oster, Haesekn Lieder-Ma Nr. 231 (WO-Ol), hseken Wb-Nharz 78; Häösk’n Wb-Altm 77; hschen Mda-Sti 27. Zuss.: zu 1.: ster-; zu 2.: Ml-.
Hwek m. TiN ‘Habicht’ allg. – d Hwicht hlt uns d Hünna wech JE2-Scho; Rda.: w sau’n hwich ‘schnell’ Wb-Nharz 72; Sprw.: dai Huina, dai mrgngs all krien, kricht b Daoch dai Haofk SA-Dä; Kinderreim:Hawuck, tu Ludr!
Brink’n klein’n Brudr.
Hawuk, tu Lästr,
Brink’ne kleine Swestr
. Lieder-Ma Nr. 271 (w HA).
Dwenstter Hnerhwek Hurrwe Kkerwe Lrkenhwek Stoßvogel Stter We.
Lautf.: Hwek WE-Heu; Hwik, Habik SA-Pü, verstr. n elbostf.; H(o)awich(t), H(o)abich(t) verstr. brdb., verbr. elbostf. omd.; Hawk vereinz. SA, OST-See, STE-Wi; Hafk SA-Hö; Howk SA-Dam, OST-Ca; Hfk verbr. nwaltm. Altm. (außer s STE WO); Hauwk SA-HDo; Höwk SA-Dan; Höfk STE-HWu; Hfke GA-Ro; HawjeCALV-Lö; Hafje SA-Gla; Hoawje SA-Kun Win, WO-Zie; Hoafje SA-Stei We, GA-Wen; Hofche GA-Ku; Hoaftje SA-Kö; Howtger GA-Rö; Howtgeo SA-Im; Hoaftk SA-Meh; Hoawkt STE-Do; Hfkt SA-Brie, Id-Altm; Hofkt SA-Ben, GA-Fau Lo; Hoaft SA-Pe, verstr. mittlere Altm.; Hooft OST-Gen Gla; Howt SA-GrAp; Hoft verstr. mittlere Altm.; Höft OST-Mech; Hauft SA-Wa; Ha-uk verstr. w STE n JE2; Hauk STE-Hü, vereinz. n JE2; Hauke JE2-Bu; Haouke JE2-GrWud; Haik STE-Ei; Hk STE-Da Mi, JE2-Lü, verbr. mbrdb.; Haok SA-Bar, GA-Sta, STE-Schl Sto, JE2-Kl Me, ZE-Kö; Hook OST-Me Sta; Hawuk, Habuk, Habok GA-Bös Hö, HA-NHa, verstr. sw HA w OSCH nw WE. Zuss.: Hner-, Lrken-.
hebben Vb. allg. 1a. ‘etw. besitzen, über etw. verfü- gen’, auch in Bezug auf Personen – wr well denn dat hem’n? HA-Oh; Hejje denn noch Äppel in’ Kelder? Wedde 1938,72; ik hew keene Tied ZE-Steu; Hai harre mit sne Fr … ain ainzich Kind, ainen Snen. Tiedge 1954,39; unse Sau het jans schne Frkng hat JE2-Scho; Rda.: hat nist, jifft nist HA-Oh; wecker hett, de hett STE-Ba; Sprw.: wat ek hewwe, dat wett ek, wat ek kre, dat mott’n erst sin Wb-We* 213; wr alles hebben will, kriggt nischt Wb-We 48; hebben is wis – krien is mis Sprw-Börde; Hebb’n iss bt’r ass krg’n. Wb-Altm 116; Rätsel:Hätt ich gleich die ganze Welt,
Alles Silber, alles Geld,
Grade Glieder, gesunden Leib,
Und dazu ein hübsches Weib,
Erd und Himmel auch dabei,
Wüßt ich doch, was besser sei
.
– ‘haben’ ist besser als ‘hätt ich’ Lieder-Ma Nr. 487 (WO-Ol).
– 1b. ‘zum Ehemann, zur Ehefrau haben’ – Dr hat Schulzen Lschen. Wb-Ak 64. – 1c. ‘bekommen, erhalten’ – da könnt se Dank hem’m! Wb-Holzl 103. – 1d. ‘befallen sein, ergriffen sein’ – d Hund harrn Holtbuk JE2-Scho; n’ Rappel hem’n HA-Oh; Rda.: Ich hawwe Hunger w son Frd Wb-Ak 72. – 2. in refl. Verbdg. – a. ‘sich übermäßig aufregen, viel Aufhebens machen, sich zieren’ – hawwe dich man niche! zu einem verweichlichten Menschen, Spr-Anhalt 170; r kennt eich was han! Wb-Ak 64; sek ewel hebben Wb-Nharz 72. – b. ‘sich benehmen, betragen’ – wu hätt sich de Jung’ ‘wie beträgt sich der Sohn’ Wb-Altm 78; w het sek dat prt Wb-Nharz 72. – 3. in Verbdg. mit einem Adj.: dor hads ailich verstr. anhalt. – 4. in Verbdg. mit können ‘ertragen, leiden, dulden’ – ek kan sau wat nich hebben Wb-Nharz 73. – 5. in Verbdg. mit Inf. und zubei Verneinung ‘dürfen, berechtigt sein’ – hei hatt d nist te daun HA-Oh; d het d nischt te gn Wb-Nharz 72. – 6. in Verbdg. mit einem Adv. – de Lü’ het te wennich drower ‘machen sich nichts daraus’ Wb-Holzl 103 (HA-Eil). – 7. in Verbdg. mit einer Präpositionalgruppe – dat het nischt op sek, dat d kimpt ‘er kommt gewiss nicht’ Wb-Nharz 72; et an sick hem’m ‘die Gewohnheit haben’ Wb-Holzl 103; Der hat’s mits Harze, mit de Niern, mit de Lunge ‘er ist erkrankt, leidet an etw.’ CA-Sta; sek b’n koppe hebben ‘sich streiten, zanken Wb-Nharz 72. – 8. temporales Hilfsverb zur Bildung von Perfekt und Plusquamperfekt in Verbdg. mit dem Part. Prät. – ek hebbe mek efreuet WE-Dee; ich hawwe mich das so in mein Dumm jedacht CA-Sta; bitken hat noch öwer bläbn SA-Ost; ‘s Wasser hat jewaksen (ist gestiegen) Wb-Ak 64; w ich uffen Rein jefrn hawwe Schifferspr., Wb-Ak 64; … de har Ju doch up Ju lang Stück to wiet plögt. Firmenich 1854,124 (Harzv.). – 9. in Verbdg. mit haste ‘eilig, überstürzt, sehr schnell’ – haste-nich-wutte-nich Wb-We 47; hast du nich, sst du nich Wb-Altm 75; hestenichesein Wb-Nharz 78; hastewaskannste Wb-Ak 66.
Lautf.: hebben, hebm, hemm, hem’n verbr. nd. (außer ZE); [hn] verstr. ZE; hän verstr. ZE; [hn] JE1-Güt Schor, ZE-Brä; han ZE-Roß, CA-Pö We, vereinz. anhalt.; hn Mda-Sti 3; hm, hn BA-Ha. – Gram.: 1. Sg. Präs.: hebbe, hewwe verbr. elbostf.; heww, heff vereinz. nwaltm. brdb.; verstr. ö ZE, WO-Dru, HA-Oh; hawwe ZE-Roß, CA-Sta, verbr. anhalt.; ha Hausfr-Altm 1927,45 (STE-Ber), h Mda-Sti 38; 2., 3. Sg. Präs.: -a- vereinz. nwaltm., verbr. w Altm., vereinz. ö Altm. JE2, verbr. ZE elbostf. anhalt.; -ä-, -e- vereinz. nwaltm. w Altm., verbr. ö Altm. JE2 JE1, verstr. ZE s elbostf., vereinz. nö CA, verstr. nthür.; Pl. Präs. Stammvokal wie Infinitiv, -t belegt: het 1. Pl. Präs. Wb-Holzl 103, 2., 3. Pl. Präs. HA-Oh, 1. Pl. Präs. Id-Eilsa 67; hat 2. Pl. Präs. ZE-Roß, vereinz. anhalt.; ht 2. Pl. Präs. Mda-Sti 38; 1. Sg. Prät.: harre vereinz. JE2 JE1, verstr. elbostf. anhalt.; Part. Prät.: hat(t)SA-Ro Ta, STE-Bül, CALV-Zo, WO-Ba; ehat verstr. elbostf.; gehatt BA-Ra; jehat verstr. anhalt; gehabt QUE-Asch; ehet WO-He. – Etym.: (9.) wohl nur sekundär an h. angelehnt und urspr. zu  hasten gehörig, vgl. DWB 4.2,69f. Zus.: zu 1c.: in-.
Hebbenichts m. ‘jmd., der ohne nennenswerten Besitz ärmlich lebt’ 3: Lieder-Ma Nr. 924 (WA-Eg), 4: Wb-Be, Wäschke 61920,43 – Harr fon Hawwenischt un Krtnischt Wb-Be; Kinderreim:Ick bin de Harre von Hebbenischt,
Foat mick in de Ficke,
Kriehe aine Floie ruut,
De foat ick int Jenicke
. Lieder-Ma Nr. 924 (WA-Eg).
 TZ: Hungerleider Kribbenbter Nktrs.
Lautf.: Hebbenischt Lieder-Ma Nr. 924 (WA-Eg); Hawwe- Wä-schke 61920,43, [hawnit] Wb-Be.
heidelitt Interj., nur im Tanzlied:Heiderlitt, mien Bein iss krumm,
Krischaon sitt in Wochen,
Krusekopp soll Vadd’r staohn,
Hat sien Geld versoop’m
. 3: Lieder-Ma Nr. 1008 (HA-Um).
heilen Vb. ‘verheilen, gesund werden’, auch ‘gesund machen, beheben’ vereinz. – Ich hawwe mich ins Bn jehackt un das will un will nich h’l. Wb-Ak 68; Den Schaden will’k bale heilen. Wedde 1938,68; Zur Beruhigung des Kindes, wenn es Schmerzen hat:Haile, Kätzchen, haile!
Kätzchen hat vier Baine,
Kätzchen hat ain’n Schwanz,
In drai Tage ist es ganz
. Lieder-Ma Nr. 201 (vereinz. el-
bostf.).
Lautf., Gram.: heilen Wedde 1938,68, [haeln]CALV-Calv, HA-Eil; hail’n Mda-Sti 30; [haen] GA-Je Si; [haean] SA-Dä; [häen] STE-Gro; [häin] SA-Meh, GA-Wen; [häil] JE2-De; heeln ZE-Roß, [hln] Wb-Be; h’l Wb-Ak 68; hielen OSCH-Di; haaln QUE-Di; jehlt Part. Prät. QUE-GrSchie.