Henriette weibl. RN – Tanzlied:Hendrjettchen loach int Bettjen,
Hat sick balle half doot ‘elacht,
Dat se hat dän Schnied’r
Um sien bettjen Jeld ebracht
. 3: Lieder-Ma 979 (WO-Ol);
Abzählreim:Hendriette,
Koamerkette,
Koamer-Kuh,
Dat bist du
. 3: Lieder-Ma Nr. 627 (WO-Ol, WA-Eg, JE1-
Ran).
Lautf.: Kurzform Jette, Jettchen.
Herr m. 1. ‘Dienstherr, feudaler Guts- oder bäuerlicher Hofbesitzer’, von den Untergebenen auch als Anrede verwendet, verstr. – Hüte bruke de Heere nich tweemal te raupen, … Rauch 1929,13; … de Herre harre dat vorb’en (verboten) Tiedge 1954,39; Harre, ter Napper (Nachbar) rft Wb-Be; Rda.: Herre bist du, aber gillen (gelten) daue eck sagt die Frau zum Mann, WE-Dee; Ick bin Herr, sä de Mann, dao sat ‘r unnern Disch. Bewohner-Altm 1,339; de Uur, dee is mien Here nich Wb-Holzl 104; gestrenge Hrens regiert nich lange ‘der Winter ist bald vorrüber’ Wb-We 50 (vgl. 4.); Sprw.: As de Herr, so de KnechtSchwerin 1859,55; wie der Harre, so’t Gescharre JE1-Dan; Nie (neue) Heeren – nie Leeren.Hbl-Ohre 1926 Nr. 6/ohne Verf. (CALV-Zo); Met grod Herr’n ist nich god Käspern (Kirschen) äten, de langen ümmer nao de gröttsten. Bewohner-Altm 1,342;Wat de Harre dait, dat iss wohledaon,
Wat de Knecht dait, dat gaiht ook noch an,
Aow’r de Junge, daer mutt Schlaeje hebbn
. Lieder-Ma Nr.
769 (WO-Ol).
– Brauch: Gewöhnlich übernahm der Ehemann mit der Hochzeit das Erbe und wurde ab diesem Zeitpunkt de junge Herre genannt, seine Gattin de junge Fr. Hochzeit-Altm 45 und 52. Auf den Dörfern nannte selbst die Ehefrau ihren Mann de Hre. Wb-We 50. – 2. als Anrede in Verbdg. mit Namen oder Standesbezeichnungen, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be – Harr Pastoor Hbl-Ohre 1925 Nr. 3/Wöhlbier (HA-Eim); har Bartels, har kanter Wb-Nharz 70; Harr Napper (Nachbar) Wb-Be. – 3. ‘Gott’ – Rda.: Dat Og von’n Herrn is de best’ Meß upp’n Acker. 2: Spr-Altm 75. – 4. ‘die drei Eisheiligen’,  shilligen – a. in der Verbdg.: de kolden Herrn 2: JE2-Sy, JE1-HLo, 3: WO-El, 4: BE-Am. – b. in der Verbdg.: de (dr) (ge)strengen Herrn 2: verstr. Altm., vereinz. JE2 JE1, ZE-Dor, 3: verstr. elbostf., 4: verstr. BE.
Lautf., Gram.: Herr vereinz. Altm.; Herre, [hr] Hochzeit-Altm 45, verstr. w elbostf., verbr. w JE1; Herrn Pl. vereinz. nwaltm., verstr. Altm. JE2 JE1, ZE-Dor, verstr. elbostf., KÖ-Kö; Herrns Pl. vereinz. Altm.; Härrn Pl. GA-Ziep, WE-Oster, BA-Re; Hähn Pl. SA-Han; He(e)re, hre Mda-Ma 62 (JE1-Prö), vereinz. elbostf.; Heer(e)n Pl. Hbl-Ohre 1926 Nr. 6/ohne Verf. (CALV-Zo), HA-Ost, WA-Am; [her] Id-Eilsa 67, Here HA-Oh (veralt.); hiere OSCH-Di (veralt.); Harre, [har] Mda-nwJe1a 36 (JE1-Rie), verstr. s JE1 ZE, vereinz. ö elbostf. anhalt.; Harr, har(nur bei Anrede in Verbdg. mit Namen oder Standesbezeichnung) Hbl-Ohre 1925 Nr. 3/Wöhlbier (HA-Eim), Wb-Nharz 70, [har] Wb-Be; Harrn, [harn] Pl. BLA-Ti, vereinz. ö elbostf., CA-Ak Sa, verstr. BE. Zuss.: zu 1.: Hoff-, Hs-, Mt-; zu 4.: sherren.
1Hwen m. ‘das Himmelsgewölbe’, veralt., meist nur in Rda. oder Sprw., 1: SA-Dä Da Hö, 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. elbostf. – De Sunn’, de schient van’n Häwen … Schwerin 1859,113; De Moan van’n Hewen schient hell’sch klaor. Pohlmann 1905,44; … hoch an dem Häwen … Albrecht 21822 1,82; Rda.: de Hewen doit sek up ‘es wetterleuchtet’ Wb-We 51; in de hben fren ‘vor Schmerz außer sich sein’ Wb-Nharz 73; in de Häwen gaan dass., WE-Oster; Sprw.: de leewe Godd lött d’ Bööm nich in’n Hewen wassen STE-Wa; Reim:Kuuk inn Heemm,
Wu lange sall ick leemm?
Lieder-Ma Nr. 281c (WO-Ol);
Dar bevoren in der vasten sach men dicke wenn eins des nachtes vurige wolken, als eft de heven erluchtet were van grotem vure … 1361, Schöppenchr-Ma 232.
Lautf.: Hewen OST-Möl, STE-Wa, Pohlmann 1905,44, Wb-We 51, WE-Oster; Häwen Schwerin 1859,113, Albrecht 21822 1,82, [hvn] OST-Ga; Häw’n Wb-Altm 76; Hben HA-Eil, OSCH-De, Wb-We 48; hben [hbn, hmn] Wb-Nharz 73, hä- ben OSCH-Di; Hemen Wb-We 49; Heemm Lieder-Ma Nr. 281c (WO-Ol); [häim] SA-Da Hö; [hai] SA-Dä.
Hexe f. 1. ‘Frau, die dem Volksgl. nach über Zauberkünste (und Verbindungen zu dämonischen Wesen) verfügt und mit diesen schädigend auf Menschen, Tiere oder Gegenstände einwirkt’, häufig auch Schimpfwort und Schreckgestalt für Kinder,  Spkeding, 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. Altm., JE2-GrWu Ki, 3: verstr. elbostf., 4: verstr. omd. – toif man, de le Hexe kummet WE-Strö; Kinderreim:3 mal 3 ist 9
Mädchen um die Scheune,
Mädchen um den Ring,
Alte Hexe spring
. Lieder-Ma Nr. 623 (WO-Ol);
Morjen froih um sechse kimmete olle Hexe,
Morjen froih um sieben jait se noa de Riebm,
Morjen froih um achte jait se noa de Pachte,
Morjen froih um neune jait se noa de Scheune,
Morjen froih um zehne jait se noa de Schwaene,
Morjen froih um elve jait se int Jewelve,
Morjen froih um zwölve schpringet se in de Elve
. Lieder-Ma
Nr. 1055 (WA-Eg).
– Volksgl.: In der Walpurgisnacht reiten die H. auf Besenstielen oder Ziegenböcken zum Blocksberg. BrauchwAltm 55. Hexen trecken no n Blocksberg (STE-Schi). Dass. tun sie in der Michaelisnacht (Nacht zum 29. September). Abergl-Ma 248 (GA-Mie). H. schlagen Menschen, so dass diese sich nicht mehr oder nur unter Schmerzen bewegen können. Die Kühe schädigen sie, so dass diese rote Milch geben. Genauso können sie ihnen die Milch auch völlig entziehen oder verhindern, dass sich die Milch zu Butter verarbeiten lässt. Vk-Anhalta 124 und 211. Sie nehmen gern versch. Gestalt an, bes. die eines dreibeinigen Hasen, eines großen Frosches (Vk-Anhalta 124f.) oder nachts die einer Katze. BrauchwAltm 55f., Abergl-Ma 242 (HA-Sü). Ein Sonntagskind kann H. erkennen. Abergl-Ma 242 (WO-Ol). Trägt man beim Kirchgang zu Neujahr einen Radnagel in der Tasche, dann kann man H. daran erkennen, dass sie das Gesicht auf dem Rücken tragen. Brauch-Ma 255. Auch wenn man beim Kirchgang nach dem 1. Mai ein Gründonnerstagsei mit sich führt, kann man H. erkennen. Abergl-Ma 242 (GA-Mie). Ein in der Johannisnacht auf die Türschwelle genageltes Hufeisen bringt H. zu Fall (Vk-Anhalta 124), ebenso kreuzweise auf dem Weg liegende Strohhalme, ein quer vor der Tür liegender alter Schuh oder ein Besen. Abergl-Ma 242 (WO-Ol). Legt man sich am 1. Mai an einem Kreuzweg unter eine Egge, dann kann man die H. reiten sehen (GA-Ack). Um sich vor H. zu schützen, zieht man einen Strumpf verkehrt an oder geht nicht ungewaschen aus dem Haus (WO-Ir), in das Mieder sollte man Salz, Kreuzkümmel und Brot geben (WO-HWa). Schutz vor H. erzielt man auch durch dreimaliges Ausspucken. Abergl-Ma 242 (HA-Sü). Ebenso durch ein Gründonnerstagsei. Abergl-Ma 243 (STE-Bo). Flachs- und Kornfelder werden geschützt, indem man die Distelbüsche stehen lässt. Abergl-Ma 234 (WO-HWa). Um den Hexenzauber von der Butter zu nehmen, muss man einen Topf Milch in den Backofen schütten, man hört dann auch ein Schreien. Vk-Anhalta 124. Das Butterfass muss vor H. sorgsam verwahrt werden, in die Milch soll etw. Salz gestreut werden. Abergl-Ma 234 (GA-Fle). Das Vieh kann geschützt werden, indem man aus der Schwelle des Stalls einen Span herausschneidet (WO-Ir) oder an bestimmten Stellen Kreuzdorn anbringt (HA-Sü). Abergl-Ma 242, Wb-Altm 167. Sagt man zur H. Kumm, ick will dick miene Kauh moal wiesen, so ist die Kuh geschützt. Abergl-Ma 242 (HA-Sü). Das Kalb wird mit Salz und Dill bestreut. Abergl-Ma 234 (GA-Mie). Spruch gegen H.:Die Hexe kann hexen,
Ich führ dich an den Swanz,
Du sollst nu stoahn
Un’ nich mehr goahn,
Dat Hex’n nich mehr drieb’m
Dat schall ‘er nu verblieb’m
. Zauber-Ma 88 (GA-Mie).
–2. ‘Wassergeist als Schreckgestalt für Kinder’,  Nicker, 4: Vk-Anhaltb 46 (BE-Pob). – 3. Bezeichnung für kleinere Schmetterlingsarten, bes. auch für die Motte,  Smetterling, 2: Wb-Altm 79. – 4. in der Verbdg.: blinn’ HecksTiN ‘Eintagsfliege’ 2: Wb-Altm 20. – 5. in der Verbdg.: Häxe, wo wist’n henn ein Spiel der Kinder, 2: JE2-Schm. – 6. ‘schwacher Wirbelwind’ 4: Vk-Anhalta 124 (KÖ-KlPa).
Lautf., Gram.: Hekse, Hexe STE-Je, verstr. elbostf. omd.; Häxe JE2-Schm; Hexen Pl. STE-Schi, JE2-GrWu Ki; Hex verstr. nwaltm., GA-Schw, Hecks Wb-Altm 79; Heckze WE-Be; Nbf.: Hetsche CA-Fö. Zus.: zu 1.: Korn-.
hicken Vb. 1. ‘mit dem Schnabel picken’, bes. vom schlüpfenden Küken – Reim:Ick hicke, ick bicke (hacke mit dem Schnabel),
Von Jesch’n toricke,
Woll öbb’r den Rhein,
Woll öbb’r dem Main
. 3: Lieder-Ma Nr. 733 (WA-Eg).
– 2. ‘leicht bersten’, von der Schale des Eis, 4: Wb-Be. – 3. ‘Ostereier aneinanderstoßen’ 2: ZE-Kö. – 4. ‘sich mit einem scharfen Gegenstand leicht verletzen, die Haut ritzen’ 3: WE-Rho, BLA-Brau.
Lautf., Gram.: hicken WE-Rho, hiken BLA-Brau; hicke 1. Sg. Präs. Lieder-Ma Nr. 733 (WA-Eg); [hikn] Wb-Be; [hik] ZE-Kö.
holla Interj. 1. Ruf, um bemerkt zu werden, 3: Lieder-Ma Nr. 54 (WO-Ol, HA-Um), Wb-We 53, Wb-Nharz 80 – Wiegenlied:Holla, holla, hör!
Wer sitt vor unse Dör?
Doa iss en Mann, de rummer gait
Un alle lüttjen Jung’ns slait.
Holla, holla, hör!
Lieder-Ma Nr. 54 (WO-Ol, HA-Um).
– 2. Ausdruck dafür, dass man über eine bestimmte Sache nicht mehr zu sprechen wünscht, 2: Wb-Altm 83, 3: Wb-We 53, Wb-Nharz 80 – dab blifft’et, dmed holl! Wb-We 53. – 3. Entschuldigung, vom Verursacher zu sich selbst gesprochen, 2: Wb-Altm 83.
Lautf.: holla; außerdem: holl Wb-We 53.
Holtpantnen Pl. dass. wie  Holtklotzen, 2: GA-Vi, JE2-HBe Mö, vereinz. w JE1, verstr. ZE, 3: HA-NHa WE-Is, vereinz. ö elbostf., 4: BA-Gü Ha, CA-Lö, verstr. BE – Reim:Ach watt iss tai Welt sau ait’l,
Alles dräht ‘n Woahnsinn-Schait’l,
Waohnsinn-Schait’l un Krinolien,
Terett’ne Strümpe un Holtpantien
. Lieder-Ma Nr. 940 (WO-
Ol).
Lautf.: Holtpantien Lieder-Ma Nr. 940 (WO-Ol); HolzpantinenGA-Vi, JE2-HBe Mö, vereinz. w JE1, verstr. ZE, WE-Is, vereinz. ö elbostf., BA-Gü Ha, CA-Lö; [holtspant] HA-NHa, Wb-Be; [holsband] verstr. BE.
1Hn n. 1. TiN ‘Haushuhn’, bes. das weibl. Tier, vgl. Henne, 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. Altm., 3: verbr. elbostf., 4: vereinz. nthür., verbr. BE – hättn Hoh n Ei läggt SA-Rist; dei Huiner rupn (mausern sich) SA-Hö; … wat de Häünder gackerten un de Aanten snatterten. Rauch 1929,11f.; Rda.: mid de Hoinern tau Bedde gn ‘zeitig schlafen gehen’ Wb-We 48; Mit d’ Hön’r to Wm gaon dass., Wb-Altm 84; d kratzet kein Haun darn ‘das interessiert niemanden’ HA-Oh; Wi hämm’ noch ‘n Hönk’n to plück’n ‘wir haben noch eine Angelegenheit zu klären’ Wb-Altm 84; wi het noch en Hineken mit’n ander te ruppm dass., Wb-We* 215; hei is immer furt wie en schwart Hauhn QUE-West; vorbistert wie de Häunder ‘verstört, verwirrt’ Sprw-Börde; Häuneken, wutte fräten, sau kleie WE-Oster; Krank as ‘n Hauhn, mag gern äten un nist dauhn. SA-Die; Sprw.: Höner bringen Fndschopp (weil sie im Garten des Nachbarn Schaden anrichten) Wb-Altm 278; Oll Kö’ gew’n Melk, jung Hünner gew’n Eier. Bewohner-Altm 1,345; et kratzt kein Hauhn ummsiss ‘wer eine Anstrengung unternimmt, denkt auch an den eigenen Vorteil’ Sprw-Börde; Op’n krank Haun hacket se alle rum Sprw-Harzvorld 374; en klauk Haun leggt ook mal in’n Brennettel ‘jeder macht einmal Fehler, irrt einmal’ HA-No; klg Hner läng k in Neddel un verbren’n sik n sch dass., GA-Da; de klauken Häuner verlegget de Eier k dass., Wb-We 48; en blind Haun findt k ein Krn a.a.O. 48; en Haun leggt dörch ‘n Kropp un ‘en Kauh melkt dörch de Stroote HA-No; Wenn väöl Hön’r in n Nest legg’n, helpt ‘t sick bald. ‘Wenn man aus mehreren Erwerbsmöglichkeiten Einkünfte bezieht, wird man reich.’ Wb-Altm 263; In nei’ Nester leg’n de Hünner gärn. ‘Neue Geschäfte und Einrichtungen werden zunächst stark besucht.’ Bewohner-Altm 1,340; Rätsel: En Hauhn kann eher en Scheppel Haber fräten as en Perd. Glöbest du dat? – ein Huhn frisst kein Pferd, Chr-Em 439; Neckvers: In Emerslä (Eimersleben) un Wormesdörp (Wormsdorf) tret se öre Häunder alleene. (dort lässt man keine Mädchen nach auswärts heiraten) HA-Ost; Abzählreim:Et saat en Heuniken ob de Kriwwe,
Tellte siene sieben Ringe.
Dit Spann, dat Spann,
Wu man oppe gahn kann,
Mit Löppeln un mit Kellen.
Brave Junggesellen.
Tif, taf, af
. Lieder-Ma Nr. 632 (BA-Ali);
Kinderlied:Putt, putt, putt, mn häuneken,
Wat deist’ up unsen hoff?
Du plükkst mek alle bläumeken,
Du mkst et gar tau groff.
Id-Quea 157;
Kinderreim:En Haun un en Hahn,
de Preddigt geiht an.
Enne Kauh un en Kalf,
de Preddigt is half.
Ne Katte un ne Mus,
de Preddigt is ut.
Chr-Em 437;
Scherzreim:Mkens, d fleutjet, un Heunder, d kreit –
am besten, wenn man se’n Kopp ummedreit
. HA-Oh;
Wetterregel: wenn sick de Häuner lusen, giwt et ander WäderBA-GrAls. – Volksgl.: Ein krähendes H. gilt als Ankündigung eines Todesfalls (Vk-Altm 266). Au- ßerdem kündigt es schlechtes Wetter (DE-GrKü), das Verenden eines Stücks Vieh auf dem Gehöft (ZE-Mühl) oder allg. Unglück an (ZE-Kö). Vk-Anhalta 29. Um das Unheil verkündende Krähen zu vermeiden, hackt man dem H. den Kopf ab. Vk-Anhalta 172 (CA-Zu). Das H. bringt die Ostereier. ADVk Kt. 32 (Einzelbelege Altm. JE1 ZE WE BLA). – 2. Dim. TiN ‘Marienkäfer’,  Marenkwer – a. in der Verbdg.: Heinecken-Steinecken 3: HA-Wed. – b. in der Verbdg.: liebe Gott sien Häuneken 3: GA-Nie. – 3. Dim. ‘ Kind’, Kosename, 3: Id-Quea 157.
Lautf.: Sg.: Hohn, Hn, [hn] verbr. Altm., JE1-Ca; [hn] OST-GrRo; [h] SA-Rist; hun Mda-Sti 33; Haun, Hauhn, [haun] verbr. nwaltm. elbostf. (außer w JE1); [haon] WO-HWa, HA-Hi NHa; [haun] SA-Pü; Häuneken Dim. GA-Nie; Heinecken Dim. HA-Wed; Huhn, [hn] vereinz. nthür., verbr. BE. – Gram.: Pl. (vgl. auch die formal zugehörigen Formen unter Henne): Hö(h)ner, [hnr] vereinz. ö nwaltm., verbr. Altm.; [hn] verstr. Altm. (außer sw); [hn] SA-Rist, vereinz. s Altm.; Höhne SA-Ben, STE-Da, [hn] Mda-Ar 37; Häöner OST-Werb; [hin] SA-Pü; [höin] SA-Zie; Höiner SA-Mel; Hehner OST-Pe, WO-Je Sa, QUE-Su, BA-Ba; Hehnder BA-Bad Rie; Honder WA-Schl; Huiner SA-Hö Ho Ty; [huin] verbr. n nwaltm.; [huin] SA-Dä; Huihnaer SA-Lag; Häuner, Heuner, Hoiner SA-Han, verstr. ö nwaltm., SA-GrGe, verbr. elbostf.; [hoen] WO-HWa, HA-Hi NHa; [hoin] SA-Ah Jü; Häunere OSCH-Ott, BLA-Be, Heunere WE-Rho; Häunder, Heunder, Hoinder verstr. elbostf.; Hoindere verstr. w WE; HainerHA-Va, HeinerCALV-Calv, WO-Me, verstr. n CA; [hainr] WA-Bey So; Heinder WO-Da, HA-Hi Neu; [haunr] WA-Be KlGe; Haunder WA-See, WE-Alt Da, QUE-Nei PrBör Schn; Haner BA-Rie; Hinner BA-Ha, KÖ-Ra; [hinr] verbr. BE; [hir] verbr. ö BE (mittlere Generation); Hinder vereinz. nthür.; Hünner Bewohner-Altm 1,340, STE-KlSchwa Osth Tan, BA-Neu; Hühner SA-Win, vereinz. OST, BA-Ra, BE-Neu We; Hihner QUE-GrSchie, CA-GrRo Sta, BE-Grö; Hien’der CA-Ca. Zuss.: zu 1.: Klwitt-, Kluck-, Klt-, Krp-, Legge-, Lk-, Noll-.
je Pulje nur im Wiegenlied:Ihje, Pulihje!
Koch unse Kint ‘ne Brühje,
Un daug en half Pund Botter draohn,
Datt unse Kind recht papp’m kann.
3: Lieder-Ma Nr. 22
(WO-Ol).
ik Personalpron. 1. Pers. Sg. allg. – dat will ik mik aewa mrkng SA-Dä; dat dau’k nich Wb-Nharz 50; watt sack (schack) ‘was soll ich’ Wb-Altm 88; wat, ick soll jehn, icke? ZE-Roß; sett dick bi mick opp dä Bank GA-Wa; D jst mich mit dn nich mit! Wb-Ak 113; d deist et doch nich for mik! HA-Oh; Rda.: mr nischt, dr nischt ‘unvermittelt’ Wb-Ak 114; Ruf des Buchfinks:Ick, ick, ick will hin zu dir!
Du, du, du komm her zu mir!
Flink, flink, flink!
Wb-Altm 21;
Abzählreim:ich un d
Mil’lorsch G
Mil’lorsch sel
das bisd d
BE-Scha;
Ick un du,
Wai sin schluh,
Woll’n inn’n Buuer sien’n Kell’r kruup’n,
Wollen alle Melk uutsuupen.
Wenn hai secht, wai sinn’t jewest,
Woll’n wai saen, de Koat’r iss’t jewest;
Wenn hai secht, ‘n Koat’r iss’t jewest,
Woll’n wai’m hinner de Ohren schloahn.
Lieder-Ma Nr. 614
(WA-Eg);
Ik Koneman van Hoym bekenne in dessem open breve, … 1404, UB Halberstadt 2,18; Ek Hinrik vorlove, vorswore und vororfryde mynen gnedigen Heren … 1497, StB-Oschersleben 374.
Lautf.: ik, ick verbr. nwaltm. brdb. n/ö elbostf.; ek, eck verbr. Harzv. Nharz.; ich verbr. omd.; betonend, bei allein stehendem Pron. oder als Frage: ickeWb-Altm 88, JE2-Vie, [ik] ZE-Roß; ekke Wb-Nharz 50. – Gram.: Dat., Akk.: m vereinz. n nwaltm., verbr. brdb. (außer s JE1 ZE); mai verstr. s JE1, vereinz. ZE; mei verstr. nö ZE; mäi Hausfr-Altm 1925,54, GA-Al Zi; meh WE-La; mäh ZE-Hu; mik, mick SA-Dä Die, JE2-Scho, Dialekt-Ma 9 (JE1-Büd Ka Ne), verbr. elbostf. (außer Harzv. Nharz.); mek, meck verbr. Harzv. Nharz.; mk BLA-Be; mich, [mi] verbr. ZE (außer nö) omd.; [mi] ZE-Roß, miche Wb-Ak 113; Dat. mir nur in Rda. und Reimen.