Brtkant(en) m. 1. ‘Anfangs- und Endstück des Brotes’,  Kant(en), 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. SA, OST-Meß, vereinz. s Altm. (außer sw Rand), STE-Ho, verstr. n/mittleres JE2 mbrdb., 3: HA-AHa Oh, QUE-Asch, CA-We, 4: CA-Chö Ra, Wäschke 41910,8 – Nu nahmpe den Brotkant raus ... a.a.O. 8. – 2. dass. wie  Brtrinde, 2: vereinz. Altm.
Lautf.: Brotkant GA-Ro, WO-Fa, JE2-Mü See, verstr. mbrdb., QUE-Asch, vereinz. CA, Wäschke 41910,8; -kanten SA-Bon Ta, GA-Le, vereinz. ö Altm., verstr. n/mittleres JE2, JE1-Zep, HA-AHa; [brtkäntn] OST-Dü GrRo; Bretkanten HA-Oh; Bräotkant SA-HDo; Broutkanten OST-Meß, STE-Ho, CALV-Zo; Brautkant SA-HHe; -kanten verstr. SA (außer nwaltm.).
Bündel n. 1. ‘etw. (in einer best. Menge) zu einer Einheit Zusammengebundenes’, auch ‘zu einem handlichen Packen zusammengebundene (verschiedenartige) Dinge’ verstr. (außer nwaltm.) – n Bündel Zipollen (Zwiebeln) HA-Oh; dat Bindel schnren BLA-Brau; ... mitn Bindel uffn Buckel ... Wäschke 41910,120. – 2a. ‘kleines, dickes Kind’, abw.,  Pummel, 2: Wb-Altm* 51. – 2b. ‘kleiner, schwächlicher Mensch’, abw., 2: a.a.O. 51. – 2c. ‘uneheliches Kind’, abw., 3: Wb-Nharz 28. – 3. ‘unordentliche, liederliche Frau’, abw.,  Slampe, 3: vereinz. w elbostf. – 4. ‘ Schellenober’, Spielkarte, 3: JE1-Ca Ra, HA-AHa.
Lautf.: Bündel vereinz. Altm. JE1, verstr. n/mittleres/w elbostf.; [pündl] Mda-nwJe1a 45 (JE2-HSe, verstr. n JE1); [pn(d)l] Siedler-Je § 140e (JE2 n JE1); Bünnel Wb-Altm* 51, vereinz. OST, QUE-Tha; Bindel verstr. ö/s elbostf. anhalt.; pind(e)l verstr. mittleres/s JE1, vereinz. n ZE, Mda-Sti 39; Binnel DE-Ro; Bin‘l Wb-Ak 35; [pil] Wb-Be; Pingel Vk-Anhaltb 34 (ZE-Cob Dee).
Büsse f. 1. ‘dosenartiges Behältnis mit Deckel’ verstr. – enne Büsse Schmr (Schmiere, Fett) Mda-nwJe1a 50 (JE1-Lo); Ierscht haddese Sauerkurschen un alles so was injekocht un haddes in Büchsen jethan ... Wäschke 41910,111; ... harre hei ne lütge runne, flache Büsse ut Holt, sönne Büsse, wur de Fruenslüe sick ümmer Neihnadeln un Knöppe in dauh’n. Rauch 1929,84. – 2. ‘Gewehr’ 2: Mda-nwJe1a 50 (JE2-HSe, verbr. n JE1), 3: vereinz. elbostf. – 3a. ‘Eisenteil in der Radnabe, in dem die Achse läuft’ 1: vereinz. nwaltm., 2: SA-Ma, GA-Ku, 3: Wb-Holzl 72. – 3b. ‘runde eiserne Hülse, die an den Enden der Wagenachse befestigt ist, um das Abgleiten der Räder von der Achse zu verhindern’ 3: Wb-Nharz 28.
Lautf., Gram.: Büsse, [büs] verstr. s Altm. JE2 n JE1 n/mittleres/w elbostf.; Büss, [büs] verstr. nwaltm. n/mittlere Altm. n JE2; [bs] Mda-Ar 31; Büchsen Pl. Wäschke 41910,111; Bisse, [bis] verstr. mittleres/s JE1 s/ö elbostf.; Bikse, [biks] Mda-nwJe1a 50 (JE2-HSe, verbr. n JE1, nur (2.)), Dialekt-Ma 7 (verbr. w JE1, vereinz. nö CA), verstr. ZE, KÖ-Ge Wei; [bigs] Mda-Fuhne 111 (verbr. anhalt.); pikse Mda-Sti 39, Wb-Be.
dorchsken Vb. ‘durchsuchen’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 43, 4: Wäschke 41910,116.
Lautf., Gram.: dorchseuken HA-Oh, Wb-Nharz 43; durchsuchte 3. Sg. Prät. Wäschke 41910,116.
drinken Vb. verbr. 1. ‘trinken’ – in Somma müdd’n fi (viel) dringkng SA-Dä; Un nachher hamer Kaffee un Millich jedrunk’n ... Spr-Asch 16; Da jafet wat te äten und te drinken. Vk-Harz 8,31; Sprw.: et drinkt de Minsche, et suppt dat Pärd, manchmal ist ok umgekehrt (auch mit Bezug zu 2.) WO-Gu; Wenn eine Gans drinket, drinket se alle. Vk-Harz 3,58. – 2. ‘(gewohnheitsmäßig) Alkohol trinken’ – ... wovoan se eein’n Schopp’n noa ’n eannern drink’n. Matthies 1903,2; ... un den een’n sahkemer daderbei jar nich an, dasse so vill Wodka jetrunken un aus de Buie (Wiege=Bett) jefalln war. Wäschke 41910,121; Rda.: eenen drupp drinken ‘einen Handel mit einen Trunk beschließen’ STE-KlSchwa; hat einen ewer den Dorst e drunken ‘ist betrunken’ WA-KlRo; drinken dk recht gärn, ick kann’t k laot’n sagt der Trinker zweideutig (Bezug zu den Bed. ‘unterlassen’ und ‘unterbringen’), Wb-Altm* 62; Sprw.: Wenn dat Köppken drunken hät, will dat Ftk’n danz’n. Wb-Altm 278; Wenn’ oft drinkt, wärd’n lang’ so döstig nich. Bewohner-Altm 1,329; Reim:Drinke ick, sau hinke ick,
Drinke ick nich, sau hinke ick doch;
Also iss’t bess’r jedrunk’n un jehunk’n,
Als nich e’drunk’n un doch e’hunk’n ...
Lieder-Ma Nr. 930
(WO-Ol).
Lautf., Gram.: Inf.: drink(e)n, [drik()n]; außerdem: [drik] verbr. nwaltm. Altm., JE2-Scho, vereinz. n elbostf.; [drig] SA-Rist; trink(e)n, [trikn] JE1-Flö Prö, ZE-Gö KlLei, BLA-Ha, verbr. omd.; [trik] SA-Ku Pü; 1./3. Prät.: drunk, [druk] verstr. nd.; trunk Wb-Ak 173; 3. Pl. Prät.: drunkten Mda-Harz 17 (BLA-Hü); Part. Prät.: drunken verstr. nwaltm. Altm.; [drug] SA-Rist; edrunk(e)n, [druk(e)n] verstr. elbostf.; je- vereinz. s nd.; getrunken, je- QUE-GrSchie, verstr. omd.
ducken Vb., vgl. dken. 1. 2: vereinz. OST s Altm., 3: verstr. elbostf. – a. ‘tauchen, eintauchen, untertauchen’. – b. ‘jmdn. unterwerfen, niederzwingen, demütigen’ – dne will’k ml orntlich ducken HA-Oh. – 2. refl. 2: Heimatkalender-Je 1923,101 (JE2-Fi), 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – a. ‘sich beugen oder niederkauern, Kopf und Schultern einziehen’ – Ducke dich! Wb-Ak 48; de Hase ducket sek Id-Eilsa 59. – b. ‘sich unterwerfen, demütig zeigen’ – ... die sich vor keen’n un wenn’s der Kaiser Napolejon is, ducken ... Wäschke 41910,74.
Feuerlade f. ‘Kasten für das  Fertg’ – ... jriff in’n Polter na de Feierlade, nahmps Feierzeik un pinkte, daß de Funken drum schtomn. 4: Wäschke 41910,12.
flden Vb. 1: SA-Dä, 2: Wb-Altm 55, verstr. ZE, 3: vereinz. elbostf., 4: Wäschke 41910,2. 1. ‘in Falten legen, falten’ – Papr falten HA-Oh. – 2. ‘die Hände zusammenlegen und ineinander verschränken’ – du sast doch de Hänne fool’n, wenn de bäst HA-Bee.
Lautf., Gram.: fool’n HA-Bee; [fel] Id-Eilsa 62; fuolen OSCH-Di; [feon] SA-Dä; foll’n Wb-Altm 55; [fo] verstr. ZE; follte 3. Sg. Prät. Firmenich o.J. 161 (WA-Ost); falt(e)n Mda-Ze (ZE-Roß), HA-Oh, Spr-Asch 44; [fa] slt. Mda-Ze (ZE-Roß); falt’ten 3. Pl. Prät. Wäschke 41910,2.
Fertg n. ‘Gerät zum Anzünden von Feuer’, mit Hilfe eines Feuerstahls und eines großen Feuersteins wurde Zunder in Brand gesetzt, an dem sich ein Schwefelfaden entzündete, veralt., 3: vereinz. elbostf., 4: Wäschke 41910,12.
Lautf.: Füertüg, -tüüch vereinz. w elbostf.; Fier- BA-GrAls; Fiirtiich, frtch Wb-Nharz 209, QUE-Di; Feierzeik Wäschke 41910,12.
galoppren Vb. ‘im Galopp reiten, laufen’ 2: Gaede 1962,176, 3: Klaus 1936,7, 4: Wb-Be, Wäschke 41910,51 – ... denn kaloperten an paar Reiter durch de Jassen ... a.a.O. 51.
Lautf., Gram.: galoppieren Gaede 1962,176; gallopiere 3. Sg. Prät. Klaus 1936,7; [jaleprn], [kaleprn] Wb-Be; kaloperten 3. Pl. Prät. Wäschke 41910,51.