Bukett n. ‘Blumenstrauß’ 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. omd. – ... daß e seine Dame n Buckett schicken mißte ... Heese 21919,16.
Lautf., Gram.: Buckett Heese21919,16; Bukettersch Pl. Vk-Anhaltb 35 (BA-Schie); Puckett, [pukét] vereinz. elbostf., Wb-Be; Bket OSCH-Har.
Bummeler m. 1. dass. wie  Bummelante, auch ‘Landstreicher, Bettler’ 2: Wb-Altm 28, STE-KlMö, 3: vereinz. elbostf., 4: Heese 21919,77 – ... awwer jetzt ware bloß en janz jemeener Bummelähr ... a.a.O. 77; Sprw.: Bummlers lopn sick nist üm ‘B. kennen keinen Umweg, da sie Zeit genug haben’ STE-KlMö. – 2. dass. wie  1Bummel 1e., 2: Elbschifferspr. 263 (STE-Bit Tan, WO-Ro), ZE-Roß, 4: Elbschifferspr. 263 (CA-Ak), Wb-Ak 38.
Lautf.: Bummeler BA-GrAls; Bummeleer Wb-Holzl 71, QUE-Di; Bummelähr, -laer Lieder-Ma Nr. 897 (WO-Ol), OSCH-Di, Heese 21919,77; Bummeler HA-Oh; Bummler, [bumlr] Wb-Altm 28, STE-KlMö, Elbschifferspr. 263 (STE-Tan, WO-Ro), ZE-Roß; [bumlr] Elbschifferspr. 263 (STE-Bit); Bommelr Wb-Ak 38; [bomlr] Elbschifferspr. 263 (CA-Ak).
Bumskle f. PflN 1. ‘Breiter Rohrkolben’, auch der Blütenkolben,  Pumpkle, 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. Altm., vereinz. s JE2 n JE1, JE1-Mo Walt, verbr. ZE, 3: verstr. n elbostf., OSCH-Weg, WE-Elb, Id-Quea 147, verbr. ö elbostf., 4: verbr. anhalt. – dor rchd anne Bumsgaile BE-GrWi; Rda.: ... un draußen tats Bummskeilen frieren, wie de Dessauer sahn. Heese 21919,73. – 2. in der Verbdg.: Kleine Bumskeule – a. ‘Wiesenfuchsschwanz’, auch ‘Knick-Fuchsschwanz’ 4: Vk-Anhalta 73 (DE-GrKü). – b. ‘Wiesen-Lieschgras’ 4: a.a.O. 77 (DE-GrKü).
Lautf., Gram.: Bum(m)sküle STE-Döl, JE2-HSe Ki, vereinz. w JE1, verstr. n elbostf.; -küül, -kühl vereinz. SA; -kül(e)n Pl. SA-Ta, vereinz. Altm., JE1-Me, HA-Alt; -küon Pl. SA-Ho; -kiele Sg., -kiel(e)n Pl. ZE-Ro, verstr. ö ZE, OSCH-Weg, verstr. ö elbostf.; [bumsgl] BE-He; Bum(m)skeule Sg., -keul(e)n Pl. STE-Schä, WO-Ke, JE2-Bre See, JE1-Kö Pa, vereinz. s ZE ö elbostf., Vk-Anhalta 73 und 77 (DE-GrKü); -keile Sg., -keil(e)n Pl. JE1-Mo Walt, verstr. ZE, WO-Ma, verstr. nö CA anhalt.; [bumsgail] verbr. anhalt.; Bumbsküle JE1-Dö; Bommskiele WE-Elb; Pumsküül, [pumskl] GA-La, STE-Buch; -keile, [-kail] vereinz. w anhalt.; Pumpsküül GA-Rö; -külen Pl. GA-Wer; -kielen Pl. BA-Ho; -keile ZE-HLe Jü, HA-Vö; Nbff.: Bumkiele QUE-Schn; -kielen Pl. WA-Alt; -keile Id-Quea 147.
bunt Adj. 1. ‘mehrfarbig (helle, leuchtende Farben)’, auch ‘eine helle, leuchtende Farbe aufweisend’ verbr. – ... de ersten bunten Bottervöggels ... Rauch 1929,54; mit bunte Bändersch ZE-KlLei; dät Kld is bun(t) JE2-Scho; ... unn der Erdbodden sahk janz bunt aus von alle die Blumen ... Richter o.J. 31; subst.: ’s Bunte ‘die nicht weiße Wäsche’ Wb-Ak 42; Rda.: He is bekannt as’n bunten Hund. ‘Er ist sehr bekannt.’ Spr-Altm 82; Sprw.: et jift j mr bunte keue w eine Zurückweisung einer unberechtigten Forderung gegenüber jmdm., der glaubt, eine verlorene Sache wiederzuerkennen,Wb-Nharz 35. – Brauch: Beim ersten Austrieb der Rinder zu Pfingsten wurde der Kuh ein Kranz umgehängt, die als letzte (z.T. auch als erste) auf der Weide erschien, sie wurde als bunte Kuh heimgetrieben. Brauch-wAltm 83. – 2. ‘wirr, durcheinander’, auch ‘toll, zu arg’ vereinz. – Rda.: ne bunte Re mken ‘eine aus Männern und Frauen bestehende gemischte Reihe bilden’ HA-Oh; Awwer schließ- lich wurre ses doch zu bunt. Heese 21919,13; Sprw.: det gaet bunt häe ub de Weat (Welt), aewer nänich bunder as mang de Lüh SA-El.  2Junge, K.
Lautf., Gram.: bunt; außerdem: punt Mda-Sti 7, Wb-Be; [bun] JE2-Scho; in flektierten Formen: bunt(e)-; außerdem: bund(e)- vereinz. nwaltm., GA-Da.
Chaussee f., m. ‘Landstraße’ 2: Pohlmann 1905,27, Francke 1904,23, verstr. s JE2 JE1, ZE-Roß, 3: verbr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – ... un jung ... rut op de Scharsee nah Quesendörp tau. Wedde 1938,54; Von da jeht de Schossee linksch raus nah Tornau ... Heese 21919,33.
Lautf., Gram.: Chaussee, Schossee, [os] Francke 1904,23, Nd-KlWu 16, Heese 21919,33; Schassee, [as] ZE-Roß, Vk-Harz 3,49, Wäschke 61920,1; [az] m. Mda-nwJe1a 41 (JE2-HSe), verstr. JE1; Schar(r)see, Schars, [arz] Pohlmann 1905,27, Siedler-Je § 135d (verstr. s JE2), Mda-nwJe1a 41 (verstr. n JE1), verbr. elbostf., Wb-Ak 144; Schar(r)se, [arz] vereinz. w elbostf., QUE-Di.
couragiert Adj. ‘mutig, unerschrocken’ 4: Wb-Be, Heese 21919,52.
Lautf.: kurraschiert Heese 21919,52; [kurrt] Wb-Be.
Dag m. 1. ‘Zeitraum von 24 Stunden’, auch ‘Zeitraum zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang’ allg. – Gndag Grußformel, Wb-Altm 68; en Dach dass., Sprw-Börde; Dachok dass., Wb-Holzl 73; fr de ‘vor Tagesanbruch’ Wb-Nharz 36; vor Dach un Dau dass., Sprw-Börde; op’n dch ‘gegen 10 oder 11 Uhr’ Wb-Nharz 36; on hellerlichten Da ‘mitten am Tag’ Id-Eilsa 56; in’n Dage ‘im Verlauf des Tages’ Wb-We 25; b Dage ‘vor Eintritt der Nacht’ a.a.O. 25; fonn Dage ‘heute’ Wb-Holzl 73; rster Dge ‘demnächst’ Beiträge-Nd 61 (WO-HWa); eenes Dores JE1-Pre; (all) mein T ‘mein Lebtag’ Wb-Ak 168; dai Daoch nai’m niu all warra af SA-Dä; d anna Du het erengt (geregnet) JE2-Scho; Bei T mußte das machen, ’n ’md sste doch nischt. Wb-Ak 168; Dag för Dag mußten wei früher naoh Feld ... Ehlies 1960b 297; det Veh war den Dach öwwer uppe Weih JE2-Gü; ... es waor den Dach vorher an orntliches Jewidder jewest. Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sta); ... se liet schon en paar Dae in’ Bedde un hat hellsche Weihdae (Schmerzen). Wedde 1938,72; ... un da vorrzehlte Parta denne, was den Tack ... passiert war. Heese 21919,88; De olle Fährebahne (Pferdebahn) met alle ihre 4 Waarens, die konne det an dän Dach nich schaff’n. Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze); Rda.: morgen is k en Dag Wb-We 25; es iss na nich alle D md ‘es ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen’ DE-Ca; forgn w de dch ‘schnell verwelken’ Wb-Nharz 36; in’n Dag rin spreken ‘ohne Überlegung sprechen’ Wb-We 25; lewet in’n Dag ‘ist sorglos’ Sprw-Börde; sek en gden dch mken Wb-Nharz 36; hei wolle sek vo’n Dage daun ‘er war so verzweifelt, dass er sich das Leben nehmen wollte’ BA-Re; hei kann nich ut einen Dag in andern kommen ‘er ist arm, unvermögend’ Sprw-Börde; op sne ollen D HA-Oh; sn Daoch sünd tet (gezählt) ‘er lebt nicht mehr lange’ SA-Dä; nu wart’t Dach in de Nachtmütze! Ausruf der Empörung, HA-Oh; Ick häw nist met äm to schaffen as go’n Dag un go’n Weg. ‘Wir grüßen uns nur und haben sonst keinen weiteren Umgang miteinander.’ Bewohner-Altm 1,326; dat is’n Underscht w Dach un Nacht ‘das ist ein großer Unterschied’ HA-Oh; Sprw.: Je länger de Dag, je körter de Faom (Faden). ‘Je länger der Arbeitstag, um so geringer die Leistung.’ Bewohner-Altm 1,326; jed Dag hat sn Plg Wb-We 25; man sall’n Dag nich vorn Aom’md loben WO-Gu; et ist kein Dag in Jahre: hei kümmt ‘jeder Tag kommt zu seiner festgelegten Zeit’ HA-No; Bauernregel: Slat bi Dage achte, wässt dat Gras mit Machte. ‘Wenn die Tage länger werden, wächst das Gras wieder’ GA-Ge; Rätsel: Wat brennt Dach un Nacht und geiht doch nich ut? – Brennettel SA-Gü. – Volksgl.: Bis ins 20. Jh. hinein haben sich Reste der Tagewählerei erhalten, d.h. bestimmte Wochentage werden entweder als Glücks- oder als Unglückstage angesehen, an denen man best. Unternehmungen ausführen bzw. meiden sollte, vgl. die Hinweise bei den einzelnen Artikeln zu den Wochentagen. – 2. ‘die drei Eisheiligen’,  shilligen. – a. in der Verbdg.: d dr kolden Dge 2: vereinz. mittleres JE2, ZE-Ro, 3: HA-Wa. – b. in der Verbdg.: d dr dullen Dge 1: SA-Hen, 2: vereinz. Altm., JE2-Mü. – 3. in der Verbdg.: de still Dog ‘die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und dem 6. Januar’,  Twölften, 2: STE-Klä. – 4. in der Verbdg.: dicken Dag ‘das nichtkirchliche Erntefest’,  Ernekranz, 2: STE-GrMö Schi. – 5. in der Verbdg.: de hilligen Dge ‘Festtage’ 3: Wb-Nharz 79, 4: Mda-Sti 149. – 6. in der Verbdg.: Tag un Nacht PflN ‘Acker-Wachtelweizen’ 2: Wb-Altm 220.
Lautf., Gram.: Sg.: Dag, Dach, [da] verbr. nwaltm. brdb. mittleres/ö elbostf., Klaus 1936,57, Wb-We 25, Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sa), Mda-Fuhne 34 (DE-Ca); Daj OSCH-Schw; Tag (6.) Wb-Altm 220; Tach, [ta] ZE-Kö, Heimatkalender-Ze 1964,91 (ZE-Ze); Tak, Tack Heimatkalender-Be 1936,154, Richter o.J. 91, Krause 1964,15; Daach, dch verbr. w elbostf.; Tch, tch Mda-Sti 16, Wb-Ak 168; Tahk, Tk Wb-Ak 168, Vk-Anhaltc 150 (DE-De); [dg] verstr. mittleres/ö anhalt.; Daog, Daoch, [d] vereinz. HA, Vk-Ask 147, QUE-Di; [t], [tk] Wb-Be; Dat.: Dage verstr. n/ö elbostf., vereinz. sw elbostf.; Daoge Heimatkalender-Börde 1925,63 (CA-Sa); Dae, de Wb-Nharz 36, BA-Re; D, d vereinz. w elbostf.; T Wb-Ak 168, Wäschke 61920,13; Pl.: Dage WO-Sa, Heimatkalender-Ze 1964,94 (ZE-Ze), vereinz. w elbostf., verstr. mittleres/ö elbostf.; tge Mda-Sti 149; Daje STE-Ost; Dare, [d] ZE-Se, BE-KlSchie, Mda-Fuhne 104 (BE-Pei Plö, vereinz. s KÖ w/mittleres DE, ältere Generation, in mittlerer und jüngerer Generation verbr. BE KÖ w DE); Da(o)ge, [dg], [dg] vereinz. s Altm., Beiträge-Nd 61 (WO-HWa); [d], [d] verstr. s Altm., vereinz. nö elbostf., Mda-Fuhne 104 (verbr. mittleres/ö DE); Daog, Daoch, [d], Doog, Dooch verbr. ö/s nwaltm. w Altm., STE-Klä Wa; [dao] verbr. n nwaltm.; Da’e, [d] JE2-Schl, Mda-nwJe1a 40 (vereinz. w JE1), vereinz. w elbostf. (außer s GA); Ta’e KÖ-Bre; Daa, [d] verbr. OST n STE, STE-Buch, vereinz. n JE2, verstr. mittleres/s JE2, Mda-nwJe1a 40 (verbr. n JE1), verbr. w elbostf. (außer s GA), verstr. w WA QUE, Mda-Fuhne 104 (verbr. BE KÖ w DE, vor allem ältere Generation, z.T. mittlere Generation); T Wb-Ak 168, Wäschke61915,4; Daoe WO-Mahl Ucht; Dao, [do], [do] STE-Bad, verstr. ö STE, JE2-Scho; [du] JE2-Scho; Daw’n Akk. Bewohner-Altm 1,326.
Dler m. 1. ‘Münze im Wert von 3 Reichsmark’, veralt., dann generell für ein größeres Geldstück, 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. Altm., vereinz. mbrdb., 3: verstr. elbostf., 4: verstr. anhalt. – hartte Doahler OST-Me; an halle’m Tler ‘1,50 Mark’ Wb-Ak 168; ... en paar Dahlder Taulage ... Rauch 1929,136; Kannst du mi nich ’n Daoler don (borgen)? Pohlmann 1905,16; ... un dachte, dasse sich villeicht die tausend Taler vorrdienen kenne. Heese 21919,42; Rda.: dat is mek sau leiv als wenn mek einer en Daler geiw Wb-We 26; Sprw.: ne ge tr is’n Dlder wert HA-Oh; wer’n Pennje nich ehrt, iss’n Dalder nich wert Sprw-Börde; In’n Krog kann man vöärn Groschen to weeten krieg’n, wat’n Doaler wert is. Bewohner-Altm 2,128; Kinderreim:Jewe dick ’n Dalder,
gah nah’n Marjte,
köp dick ’ne Kau,
Kälweken datau,
Kälweken hat’n Swänsken:
diddel-diddel-dänsken!
beim letzten Vers wird dem Kind die
Handfläche gekitzelt, HA-Bee.
– 2. ‘Handgeld für das Gesinde bei Abschluss des Arbeitsvertrages’,  Mtsdler, 3: vereinz. elbostf.
Lautf., Gram.: Da(h)ler, Dler verstr. w/mittleres elbostf.; Dahlor Heimatkalender-Ze 1964,94 (ZE-Ze); Taler HA-GrSa, vereinz. anhalt.; Talersch Pl. BE-Nie; Daoler, Doaler, [dlr] Sg./Pl. vereinz. nwaltm., verstr. Altm., JE1-Pre, ZE-Roß, BrauchwAltm 67 (GA-Nie), WE-Re, BA-Ge; [dlr] BE-Gü; Tler, [tlr] Wb-Ak 168, Wb-Be; Doaler JE1-Ge; Da(h)lder Sg./Pl. verstr. elbostf.; doalder Pl. Spr-Mab 390 (WO-Ol); Doalder (o-a) Pl. Heimatkalender-Je 1923,96 (JE2-Vie).
Dme f. 1. ‘sozial höher gestellte Frau’, auch ‘sich vornehm gebende Frau’, auch iron., 2: Matthies 1912,31 (STE-Hü), Francke 1904,11, Heimatkalender-Je 1927,118 (JE2-Vie), 3: Klaus 1936,28, Vk-Ask 158, 4: vereinz. anhalt. – ... där jejen junke Damens immer sehre heeflich war ... Heese 21919,43; Reim:so frn de daom,
so rdn de harrn,
so schtuckrt dr br
taun dre nt.
Vk-Ask 158.
– 2. Brettspiel, 4: Wb-Ak 44. – 3. ‘Ober’, Spielkarte, 2: vereinz. Altm., 3: HA-Vo.
Lautf., Gram.: Dame, Dme HA-Vo, vereinz. anhalt.; Daome Heimatkalender-Börde 1925,63 (CA-Sa); Da(o)m vereinz. Altm.; Pl.: Damen Klaus 1936,28; Doam(e)n Matthies 1912,31 (STE-Hü), Francke 1904,11; daom Vk-Ask 158; -s Dat./Akk. Heimatkalender-Je 1927,118 (JE2-Vie), Heese 21919,43.
Dampwolte f. 1. ‘mit Dampfkraft betriebene Straßenwalze’ 3: HA-Oh. – 2. ‘kräftige plumpe Frau’, abw. – Unse Dampfwalze war nämelich jejen eenen Harrn jeflogen ... 4: Heese 21919,20.
Lautf.: Dampwolte HA-Oh; Dampfwalze Heese 21919,20.