Brand m.
1. ‘das (Ab-)Brennen’, auch ‘vernichtendes Feuer, Schadenfeuer’ verstr. –
et is’n Brant t e’brken HA-Oh; Rda.:
... in Brand setten ... ‘anzünden’ Heimatkalender-Je 1924,60 (JE2-Vie);
erst de Ppe in Brant, un denn’t Pert t’n Grben HA-Oh.
– 2. ‘starke Hitze’ 3: vereinz. elbostf.
– 3. ‘brennendes Gefühl im Magen’ –
en brant in mgen hebben 3: Wb-Nharz 32.
– 4. ‘heftiger Durst’ 2: Mda-Ze (verstr. ZE), 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 39, Wb-Be –
Haste nich m an Schluck Wasser, ich hawwe son’n Brand. Wb-Ak 39.
– 5. ‘heftige Erregung’ – Sprw.:
de Männer hebbet alle den Brand, un brennet se nich, sau glimmet se doch 3: Wb-We 22.
– 6. ‘Sonnenbrand’ 3: Wb-Holzl 69.
– 7. ‘Krankheit, die zum Absterben von Gewebezellen führt, Wundbrand’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be –
de kole Brand ‘Brand ohne Fieber’ Wb-Holzl 69.
– 8. ‘Wundrose’ 2: Bewohner-Altm 2,312, 3: vereinz. elbostf.
– 9. ‘durch Pilze hervorgerufene Krankheit, die die Getreideähren (bes. bei Weizen) staubig zerfallen lässt’ 3: vereinz. elbostf., 4: verstr. anhalt. –
in’n Weiten is vel Brant HA-Oh. – Volksgl.: Um das Getreide vor B. zu schützen, darf man keine neue (DE-Que) bzw. keine gerade erst ausgebesserte Pflugschar (KÖ-Dro) verwenden oder beim Kälken des Weizens keine Pfeife rauchen (KÖ-GrBad). Ackerbau-Anhalt 251.
– 10. ‘durch Brand entstandene Lichtung, Freiflä- che’, auch ‘urbar gemachtes Waldland’, in FlN, 2: vereinz. Altm., Siedler-Je § 271 und § 286, 3:
Burghardt 1967,185 (WA-Sche).
– 11. ‘Freistätte beim Haschespiel’,
1Ml, 1: SA-Bee.