Kind n. wie Standardspr., allg. –
Kinder gaht na Hus, ‘t wart all duster HA-Bee;
d lfd anne janse Hugge Ginnor in Howwe rum DE-Ca; Rda.:
tosam’mbrocht Kinna ‘Kinder, die in die Ehe mitgebracht wurden’ SA-Dä;
met’n kinne gn ‘schwanger sein’ Wb-Nharz 97;
H hat nich Kind und Kegel. ‘Er ist kinderlos.’ Wb-Altm 100;
keen Kind, keen Hind hämm’ dass., Bewohner-Altm 1,343;
kein Kind – kein Hind von jmdm., der nur wenig zu tun hat und trotzdem nicht fertig wird, WE-Dee;
Hei kann keen Kind vertär’n (verärgern)
oder hei mütt’n in’n Hinnersten kniepen. von einem friedfertigen Menschen gesagt, Bewohner-Altm 1,343;
Dao schall man wol de Kinner mit to Bett jaogen. von einem hässlichen Menschen gesagt, Wb-Altm 100;
Wenn’ d Kinner ähr’n Willen krieg’n, dänn ween’n s’ nich. spöttische Bemerkung über Erwachsene, die die Nichterfüllung ihrer Wünsche nicht hinnehmen können, Bewohner-Altm 1,344;
Kinder kann man mit wennich de Hand fillen ‘Kinder sind leicht zufrieden zu stellen’ Sprw-Börde;
Kinder ät’t langsam, da lett sick feel bipacken. Wb-Holzl 34; in Ausrufen:
Kinner ne, wi kann denn man so was njn! CA-Ak;
Kinner ok, wat hebb ich mei dunn freut, dätt kunn ick keen’ seng’! Hausfr-Altm 1925,54; Sprw.:
Een Kind – keen Kind, twee Kinner – Spölkinner, dree Kinner – völ Kinner. Spr-Altm 14;
en Kinneken – en gut Stünneken ‘die Betreuung eines Kleinkindes entbindet von harter körperlicher Arbeit’ WE-Dee;
Kinder un Narren segget de Wahrheit HA-No;
Kinner un oll Lü’ seng’n die Wahrheit. Bewohner-Altm 1,344;
Kinder un Besopene spreken de Wahrheit Sprw-Börde;
Kinder daun wie se klauk sind Sprw-Börde;
wenn t Kinner still sind dn mkns wat ‘wenn Kinder leise sind, machen sie meist Dummheiten’ STE-KlMö;
Wecker sin Kind lew hät, de hölt et unner de Tucht. Spr-Altm 14; auch:
Je leewer Kind, je schärper Ro’ (Rute)
. Bewohner-Altm 1,343;
Wer sin Kinnern gewt dät Brod un litt naoher sülwst Nod, de is wert, dät’n met’n Kül sleit dod. ‘Wer den Kindern den Besitz übergibt, sollte sich ein ausreichendes Altenteil sichern.’ a.a.O. 1,344;
Kleine Kinner – kleine Sorg’n; grote Kinner – grote Sorg’n. Spr-Altm 14;
wenn de Kinder lüttjig sünd, treet se de Mutter opp de Schörte, awer wenn se grot sünd, treet se se opp’t Harze HA-No;
ein Fder kann er tein Kinder ernern w tein Kinder einen Fder HA-Oh;
Je mehr Kinder, je mehr Vaderunser. ‘Je mehr Kinder, umso mehr Gaben kommen von Gott.’ WO-Gu;
vael kinnr, vael sjn.Vk-Ask 125;
Klein Kinner fallen Engel in’n Schoot. ‘Kinder fallen, ohne sich zu schaden.’ Bewohner-Altm 1,343;
Kinder fallt de Engel in’n Schoot, awer de oolen Lüe fallt den Düwel opp de Höörn HA-No;
Wenn’t Kind in’n Pütt’n fallen is, denn ward’r todeckt. Spr-Altm 14; auch:
wennt Kind versopen is, werd de Brunne taueleggt Wb-We 65; Rätsel:
Wat liet in Holte un schreit in Dörpe? – das Kind in der Wiege, HA-Bee; Schlaflied:
Schlahpe, Kinnecken, söhte,
Ick pugge (wiege) dick mit de Föhte,
Ick pugge dick mit de gählen Schauh,
O Kinnecken, daug de Ögelken tau!
Schläpst du sau, so wirst du fromm’n,
Sau ohk de Engel tau dick komm’n
Un währ’n dick bewahren,
Datt dick nischt kann wedderfahren. Firmenich o.J. 162
(CA);Ruh ruh reichen,
kocht det Kind en Breichen,
leat’n Stückchen Botter nan,
det det Kind schön pappen kann. ZE-Nu.– Volksgl. (Kinderglaube): Die Kinder werden allg. vom Storch gebracht, vereinz. w auch von der Hebamme, vereinz. (nicht n JE2, Harzvorl., Nharz.) vom Engel, n OST von der Eule, daneben vom Weihnachtsmann, Osterhasen (ZE-Dee) oder vom
Nicker (BE-Ad). Sie kommen aus Seen, Sümpfen, Flüssen sowie aus dem Brunnen, außerdem auch vom Himmel oder vom lieben Gott (vgl. ADVk Kt. 20 und 74, Vk-Anhalt
b 29f.). TZ:
Hmelstrt 1Hn Kle Kk-up-den-Disch Kleine Klter Knirps Knurps Krabte Krabbe Kräuel Krauter 1Krne 1Krpel Krte Kken 1Lork(e) Lütte 1Matz Mauseschwanz Murkel Murkelarsch 1Ms.