Beddedecke f. 1. ‘Bettdecke’ 3: vereinz. w elbostf., Spr-Asch 40, Vk-Ask 69 – krup under de Beddedecke HA-Bee. – 2. ‘Tagesdecke’ 4: Wb-Be.
Lautf.: Beddedecke; außerdem: Bett- Spr-Asch 40; Bettecke Vk-Ask 69; [peteke] Wb-Be.
Beiderwand(s)rock m. ‘Frauenrock aus  Beiderwand’, veralt., 3: Vk-Harz 6/7,14 und 22 (WE), Vk-Ask 75, 4: Vk-Anhalta 43.
Lautf., Gram.: Beiderwand(s)rock Vk-Harz 6/7,14 und 22 (WE, ohne Fugen-s), Vk-Anhalta 43; baedrwandsrecke Pl. Vk-Ask 75.
Bernburg ON – De Bärnborjer Betteljungens trecken de Sonne nunner. von Köthen aus gesehen, geht die Sonne hinter B. unter, 4: Vk-Anhaltc 159 (KÖ-Kö); Reim:schack, schack, schack von Baerenbrch,
kimmt n klnes maekn drch,
het n naies kldken an,
sinn k ville kneppe dran.
3: Vk-Ask 160.
1Anhalt, Heilechrist, Krummholzbrüder, Schlabberbart.
Blegger m. ‘Stubenofen, der von der Küche oder vom Flur aus geheizt wird’ 3: HA-Oh, Vk-Ask 176.
Lautf.: Blejj(e)r.
Blitz m. 1. wie Standardspr., verstr. – ... wuh ... en Mächen von de Bricke fällt, weil der Blitz inschlahn thut ... Richter o.J. 28; in Ausrufen oder Flüchen: alle blitz Ausruf der Verwunderung oder des Unwillens, Wb-Nharz 30; Potz Blitz dass., Wb-Altm 20; d sall de Blitz rinsln Ausruf des Zorns, HA-Oh. – Volksgl.: Es gibt versch. Möglichkeiten, sich vor Blitzschlag zu schützen, so u.a. durch das Annageln eines Säckchens mit neunerlei Kraut (Vk-Anhalta 266), einer toten Eule, eines toten Habichts (Ackerbau-Anhalt 298 – BA-Fro, vereinz. anhalt.) oder eines toten Hechts (ADVk Nr. 180 – SA-Jah) an das Scheunen- oder Hoftor, durch die Aufbewahrung des letztjährigen Weihnachtsbaums (a.a.O. Nr. 180 – vereinz. SA OST, GA-So, JE2-Gü Re), der Johanniskrone, in der sich keine Kornrade befinden darf (Vk-Anhalta 266) oder durch das Vorhandensein von Hauslauch auf dem Dach (Vk-Ask 114, Vk-Anhalta 266). Ebenso verhindern Ebereschen und Pappeln am Hause sowie nistende Schwalben oder Störche das Einschlagen von Blitzen. Sicher ist man, legt man auf den obersten Balken des Hauses einen vom Blitz getroffenen Gegenstand. Bewohner-Altm 2,262, Vk-Anhalta 266. – 2. ‘Geld’,  Zaster, 3: WE-Heu.  Monsieur 2a.
Lautf.: Blitz, [blits]; außerdem: [plits] Wb-Be; Blit Id-Altm; Nbf.: Blicks Wb-Altm 20.
Blme f. 1. ‘Blume’ verbr. – de Blum jießen DE-Or; giff mik doch enns an Engk (Steckling) fan dann Blau’m SA-Dä; ... un alle hadden an Heppchen was inne Hand, an paar Blumn ... Wäschke 61915,88; ne blaume in’t knopplk schteckn Vk-Ask 76;Uns Hus steit fast in’ Grund, int Grön.
Da wassn Blömer, bunt un schön.
Kredel 1929,60;
Rda.: dorch de Blaume kären ‘in Andeutungen sprechen’ HA-Oh. – 2. in der Verbdg.: Blümchen Blau PflN ‘Gamander-Ehrenpreis’ 4: Vk-Anhalta 79 (DE-Go). – 3. ‘Blüte’, vgl. 1Blße, Blte 1., 1: verstr. nwaltm., 2: SA-Chei, OST-Har, vereinz. s Altm., 3: verstr. elbostf. – Rda.: Dick hat et woll in de Blaume rägent. ‘Du hast wohl schlechte Laune.’ Chr-Em 429; Rätsel: W wasset de Frucht ne? – nr Blaumen. Wb-We 19. – 4. ‘Schwanz des Hasen’ 2: ZE-Lu. – 5. ‘Schaum auf dem gefüllten Bierglas’ 4: verstr. anhalt. – 6. ‘äußerstes Ende der Peitschenschnur’,  Ptschensnr, 3: WA-Schw.
Lautf., Gram.: Blome, [blm] verbr. s Altm. mittleres JE2 w JE1; Bloom, [blm] verbr. n/mittlere Altm.; Blaume, [blaom] verbr. elbostf. (außer w JE1); Blaum, [blaum] verstr. nwaltm.; Blume, [blm] ZE-Lu, Mda-Ze (ZE-Roß), QUE-GrSchie, verbr. anhalt.; Blümchen Dim. Vk-Anhalta 79 (DE-Go); [plm] Wb-Be; [blum] verstr. mbrdb.; plume Mda-Sti 33; Nbff.: [blv] GA-Le, CALV-Je; Blow GA-Ziep; Pl.: [bl] verstr.Altm.; Blaumen verstr. elbostf.; [blau] verbr. nwaltm., vereinz. n elbostf.; Blum(e)n vereinz. anhalt.; Blum DE-Or; Blöm(e)r, [blm] SA-Rist, verstr.Altm.; Blömers Pohlmann 1905,54; [blöim] SA-Ah Zie.
bkern Vb. 1. dass. wie  bken 1., 1: SA-Dä, 2: Id-Altm, Wb-Altm 13, 3: vereinz. s elbostf., 4: Mda-Sti 104, BA-Ha – de Timmamann baikat SA-Dä. – 2. ‘an Gegenständen herumhantieren’ 3: Wb-We 100, 4: Mda-Sti 104. – 3. ‘klagen, jammern, stöhnen’,  stnense bkern dn janzn daoch 3: Vk-Ask 147.
Lautf.: b(ä)ökern Id-Altm, Wb-Altm 13; pökern Wb-We 104; bkrn Vk-Ask 147; [bkrn] BA-Ha; pekern, pkern Wb-We 100, Wb-Nharz 144, Mda-Sti 104; [pkrn] QUE-Di; [baikn] SA-Dä.
Bolle f. 1. PflN ‘Zwiebel’, bes. der als Gewürz oder Gemüse verwendete Teil, vgl. Zipolle, Zwiebel, s. Kt., auch ‘Blumenzwiebel’ 2: vereinz. mittlere Altm., verbr. ö Altm. n/mittleres JE2 mbrdb., 3: vereinz. w elbostf., verbr. ö elbostf., 4: vereinz. s CA, KÖ-Grö Pro – mangk de Lwawost han (gehören) föäle Bolln JE2-Scho; de Bolle verderbet kein Äten, bloß ahn Melkries dooget se nischt WA-La. – 2. ‘Samenkapsel des Flachses’ 1: SA-Die Rist, 2: Wb-Altm 22, STE-Wa. – 3. ‘Loch im Strumpf’ 2: STE-Wa, 3: Wb-Holzl 66, 4: Wb-Ak 38. – 4. ‘Uhr’, abw., 3: Vk-Ask 127, 4: Wb-Be. – 5. Pl. ‘Schellen’, niedrigste Spielkartenfarbe des deutschen Blattes, 2: STE-Wa, JE2-Nka, 3: Wb-Holzl 66, CA-Ba.
Lautf., Gram.: Bolle, [bol] verstr. s Altm. (außer sw), verbr. mittleres JE2 mbrdb., vereinz. w elbostf., verbr. ö elbostf., vereinz. s CA, KÖ-Grö Pro; Boll SA-Rist, Wb-Altm 22, vereinz. mittlere Altm., verbr. ö Altm., vereinz. n JE2; Polle, [pol] ZE-Dor KlLei, OSCH-KlQue Vo, vereinz. s elbostf., Wb-Be; Boll(e)n Pl. vereinz. nd. – Etym.: zu mnd., mhd. bolle ‘runder Gegenstand’, bei (1.) Beeinflussung durch  Zipolle, vgl. Kluge 242002,138.
1Brd m. 1. ‘Bordstein’ 3: Vk-Ask 91. – 2. ‘Türschwelle’,  Süll, 4: BE-Ge. – 3. ‘Ufer’ 2: vereinz. mittleres STE, STE-La, vereinz. n/mittleres JE2.
Lautf.: Boord JE2-HBe, BE-Ge; [br] Vk-Ask 91; Buerd, Buart vereinz. mittleres STE, STE-La; Burd, Burt vereinz. n/mittleres JE2. – Etym.: zu mnd. brt ‘Rand, Saum, Einfassung, Ufer’, vgl. HWb-Mnd 1,230.
Botterbre f. PflN Birnensorte, 3: Vk-Ask 71, 4: Wb-Ak 32.
Lautf., Gram.: bottrpr Vk-Ask 71; Napleons Butterbar’n Pl. Wb-Ak 32.