Br(en)bm m. PflN ‘Birne’ verstr. – Awer dä grote Beerbom in Bothen Garen is nich mehr da ... Klaus 1936,3; Rda.: Da ward an Appel uff’n Barnboom jefroppt. wenn 2 Eheleute zusammenfinden, die nicht zueinander passen, Vk-Anhaltc 12 (KÖ-Gö); Sprw.: de Appel fellt nich wiet von’n Berenboom scherzh., HA-War.
beschenken Vb. wie Standardspr., 3: Klaus 1936,56, Wb-Nharz 22, 4: Wb-Be –Datt eck an Deck ok etwas denke,
Un Deck na minen Doe bischenke? Klaus 1936,56.
betlen Vb. ‘bezahlen’ verbr. –
ik heff unse Me noch nich betlt JE2-Scho;
Vielleicht bitahlt wei Deck all morgen ... Klaus 1936,14;
... da kunnest De nich ibber de Muldbricke; erscht bezahlen, sahde der Thorschreiber ... Richter o.J. 6; Rda.:
dat mket sik wer betlt ‘es lohnt den Aufwand’ HA-Oh;
Dänn een’n betaohl ick, dänn ännern gew ick Geld. ‘Es ist einerlei.’ Bewohner-Altm 1,334.
berappeln 1berappen beribbeln bichten blechen tlen.
1bten Indefinitpron., adj. und adv. gebraucht ‘(ein) wenig, etwas’ allg. (außer mittleres/ö anhalt.) –
n’ bettjen Brt HA-Oh;
an bisschen Essen is noch ewwor BE-Ra;
heff man noch an bittkng Gedd SA-Dä;
En betten dumm ... Klaus 1936,55;
dat musselt saun betten ‘es regnet leicht’ WE-Re;
he hät’n bäten ielig JE2-Wa;
blf man noch an bitt’n hia SA-Dä;
töw (warte)
man noch’n bitschen STE-Ho;
na Südosten hen stieht det Gelände ’n bitchen an JE2-Gü;
Fastelabend war dazemal äben noch en Fest, wu et ook en been wat orntijes te Eten jeben mußte. Vk-Harz 8,30;
’n klein bittschn Kredel 1929,3;
jiff mik’n bettj’n aff Spr-Ma
b 399; Rda.:
all betten hülpt Wb-Holzl 63 (HA-Eil);
ach, d lwes Bißchen Ausruf des Erstaunens oder Erschreckens, Wb-Ak 36. TZ: auch ‘geringe, unbedeutende Menge’:
Faps Fse Fatz(en) Fisse Fissel Fitz(e)ken Grissel Happ(en) Id Kleinigkeit Kluckenschett Krach Krmel Lgel Lickup Linse Mle Nippelchen, weitere Synonyme
wnig.
Bidde f. ‘Bitte’ 2: Mda-nwJe1a 48 (JE2-HSe, verstr. nw JE1), 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Be – Eck härre eine Bidde ... Klaus 1936,37; Rda.: dats eine t der sbnten bidde! von einer widerwärtigen Frau mit Bezug auf die 7. Bitte des Vaterunsers (Erlösung vom Übel), Mda-Weg 87.
Blatt n. 1a. ‘flächiger, durch Chlorophyll grün gefärbter Teil höherer Pflanzen, der dem Stoffwechsel dient’ verbr. – d Maikwa frett de Blädda af JE2-Scho; s rihrt sich kee Blatt Vk-Anhalta 68;Böme, slagt ut,
Blädder, kommt rut! Gorges 1938,15;Rda.: ... da brauchten se wenjestens keen Blatt forrsch Maul zu nehmen ... ‘da konnte man offen seine Meinung sagen’ Heese 21919,101; Wetterregel: schint de Sunne up’t natte Blatt, jäfft et balle wäddor wat JE1-Ge. – 1b. Pl. ‘vom Heu abgefallene Teile, Heulaub’ 3: BE-Gü, 4: BE-KlSchie. – 2a. ‘Bogen, Seite Papier’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 36, Wb-Be – Un denn halt sei ut öhrer Ficke ’nen Bindfamd un ein Blaad Papier. Klaus 1936,39; Rda.: ... dat steiht op’n anderen Bla’e. ‘... das gehört nicht in diesen Zusammenhang.’ Wedde 1938,46. – 2b. ‘Zeitung’ 2: JE2-Wo, 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 36, Wb-Be – Haste denn’s Blatt all jelsen? Wb-Ak 36. – 2c. ‘Spielkarte’, auch ‘die Gesamtheit der Spielkarten auf der Hand des Spielers’ 2: vereinz. Altm., 3: HA-Oh – Rda.: dat Blt wenn’t sik noch ml a.a.O.; Sprw.: De bemaolt’n Bld’r un de vreckig’n Knaok’n (Würfel) hämm männigen k den Geldbüd’l braok’n. Wb-Altm 277. – 3. ‘Schulterpartie, Schulterblatt von Tieren’ 2: STE-Ste, 3: vereinz. elbostf. – 4a. ‘breiter, flacher Teil an Werkzeugen’, vorw. ‘Sensenblatt’ und ‘Sägeblatt’ 2: Wb-Altm* 50, 3: Vk-Unterharza 67, 4: verstr. omd. – 4b. ‘Kamm am Webstuhl, Weberkamm’ 2: Wb-Altm* 50. – 5. Schifferspr. – a. ‘schwerer Querbalken, der am Boden des Kahns befestigt ist und diesen dadurch zusammenhält’ 2: Elbschifferspr. 117 f. (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Pa), 4: a.a.O. 117 f. (CA-Ak), Wb-Ak 36. – b. ‘je eine der Leinwandlängen, aus denen das Segel zusammengesetzt war’ 2: Elbschifferspr. 213 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 213 (CA-Ak), Wb-Ak 36. – c. ‘unterer, breiter Teil des Ruders’ 2: Elbschifferspr. 248 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 248 (CA-Ak), Wb-Ak 36. – 6. ‘aus gefüttertem Stoff bestehende Vorderseite eines Faltenrocks’ 3: Tracht-ProvSachs 194 (WO).
Bmsge f. ‘Baumsäge’, von versch. Größe, auch ‘gro- ße, bügellose Säge’, Schrtsge, 1: SA-HLa, 2: OST-Pe, STE-Schi Tan, JE2-Scho, 3: vereinz. elbostf., 4: BA-Sip, Wb-Be – ... dä schöne glautnie (nagelneue) Bomsaa, dä Jie da in der Hand holt. Klaus 1936,36.
Bmstamm m. ‘Baumstamm’ 3: Klaus 1936,53, 4: Wb-Be – Rda.: Hüte bin eck nu stockenstief wie saun Bomstamm ... Klaus 1936,53.
Borntrog m. ‘steinerner oder hölzerner Trog vor dem Brunnen mit Pumpe, der das Wasser auffängt’ 3: HA-Oh, Klaus 1936,29 – Nu word dä Bormtrogg vulleschucket (voll gepumpt) ... a.a.O. 29.
Brendewn m. ‘Branntwein, Schnaps’, Sluck, 1: SA-Se, 2: vereinz. Altm., JE2-GrWud, 3: verbr. elbostf. – Mit Sluck un Beier un Brennewien ... Klaus 1936,44; Reim:En bettchen Brot un Brennewien
Mot in jeden Huse sien. Vk-Harz 3,61;
Brennewien, o edle Salbe,
Moakst dän, där tau veel drink, taum Kalbe;
Uut dat Kalf doa wärt’n Schwien.
Dat moakt de liewe Brennewien. Lieder-Ma Nr. 693 (WA-Eg).