glksen Adv. dass. wie glk 2a., 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. w Altm., vereinz. ö Altm. – et hört glieksen up to schnei’n Mda-Ar 53 (OST-Schr).
Sigle: Mda-Ar (122 Artikel) Zurück
glpsch Adj. 1a. ‘finster, unfreundlich’, vom Aussehen, brummig, auch ‘trotzig, böse’ 1: SA-Han, 2: vereinz. nbrdb., 3: WE-Elb, QUE-Schn – hei sieht glupsch ut WE-Elb. – 1b. ‘boshaft, niederträchtig, unaufrichtig, hinterlistig’ 1: SA-Dä, 2: Mda-Ar 49, 3: vereinz. mittleres/s elbostf., 4: Mda-Sti 85. – 2a. ‘derb, grob, kräftig (zupackend)’ 2: Wb-Altm 65, Schwerin 1859,3, 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 85 – ’n glpsche Fust Wb-Altm 65; ... glupsch schloan ... Schwerin 1859,3; sie nich so jlupsch Sprw-Börde. – 2b. ‘stark, heftig’, bes. vom Regen, 1: SA-Dä, 2: STE-Wa – dat hat tau glpsch rigngt SA-Dä.
Lautf.: gluupsch, glpsch, j- vereinz. nbrdb. elbostf., Mda-Sti 85; glupsch (Kürze?) Schwerin 1859,3, vereinz. elbostf.; glubsch SA-Han; [glp] SA-Dä; glübsch HA-Ack; glpsch, j- Wb-Nharz 62, Mda-Sti 85; [glup] QUE-Di; glübbsch OSCH-Ba.
Gnatte f. 1. TiN ‘Stechmücke’ 1: SA-Dä, 2: Mda-Ar 25, OST-Po, verstr. s Altm., JE2-Schm, Mda-sJe1 9 (JE1-Walt, veralt.), 3: vereinz. nw elbostf., Rauch 1929,15 – ht Aomd sünd dai ol’l Gnadd’n doch tau schlimm SA-Dä. – 2. Pl. ‘Geld’, bes. wenn es sich um ein geringes Vermögen handelt, Zaster, 2: JE2-Alt, 3: JE1-HWa, Wb-Holzl 122, 4: CA-Ak – dine paar Knatten Wb-Holzl 122.
Lautf., Gram.: Gnatte vereinz. s Altm. nw elbostf.; Gnatt GA-Sy; Gnatt(e)n, J-, [gnatn], [jnatn] Pl. vereinz. s Altm., JE2-Alt, JE1-HWa, Mda-sJe1 9 (JE1-Walt), Rauch 1929,15; Knatten Pl. Wb-Holzl 122; [gnad] Pl. SA-Dä; [jnad] Pl. CA-Ak; Gnäötten Pl. GA-Si; Jnatzen Pl. JE2-Schm; [gnts] Mda-Ar 25; Gnetzen Pl. OST-Po.
gkelig Adj. 1a. ‘auffällig (bunt) oder geschmacklos gekleidet’ 2: Wb-Altm 68 und 97, Mda-Ar 51 – de Drn hat sick recht käöklig antreckt Wb-Altm 97. TZ: an- (ge)krnt an(ge)plinstert heisterbunt jachterig 2kkelig kkig karmesinvergnügt kunterbunt. – 1b. ‘unordentlich, nachlässig aussehend’ 3: Beiträge-Nd 63 (WO-HWa), Wb-We* 217. – 2. ‘taumelnd, wankend’ 3: Wb-We 60.
Lautf.: käkelig, kkelich Wb-We 60, Wb-We* 217; gök’lig Wb-Altm 68; [jkli] Mda-Ar 51; jäöklig, käök- Wb-Altm 97; [jkli] Beiträge-Nd 63 (WO-HWa).
gkeln Vb. 1a. ‘scherzen’ 3: Id-Eilsa 69. – 1b. ‘jmdm. etw. vortäuschen, jmdn. zum Narren halten’, foppen, 2: Wb-Altm 67. – 2a. ‘laut lachen’, jchen, 2: OST-Ga. – 2b. ‘heimlich und schadenfroh lächeln’, grnen, 2: JE2-Alt. – 3a. ‘unsauber, unleserlich schreiben, schmieren’ 2: Wb-Altm 67. – 3b. ‘sich mit Kleinigkeiten abgeben’ 2: STE-Wa. – 3c. ‘ trdeln, langsam sein’, bes. bei der Arbeit, auch ‘sich lange an etw. zu schaffen machen, mühselige, zeitaufwändige Arbeiten verrichten’ 3: vereinz. elbostf. – wat heste denn man sau lange te jkeln Wb-Nharz 58; den Senndach hat ein ummer en betten tau jkeln BLA-Brau. – 4a. ‘taumeln’ 3: Id-Eilsa 70, Id-Queb 2. – 4b. ‘den festen Halt verlieren und mit dem Körper zu Boden schlagen, hinstürzen’, auch ‘sich überschlagen’ 2: Mda-nwJe1b 67 (vereinz. n JE1), ZE-Kö, 3: HA-Oh, Id-Queb 2, 4: Wb-Ak 86, Wb-Be – Kkele nich von’n Wn! Wb-Ak 86; hei is glks an de Want e’kkelt HA-Oh. – 5. 2: Wb-Altm 67, 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 93, Wb-Be. – a. ‘mit einem Gefährt (meist schnell und ziellos) umherfahren’. – b. ‘langsam, schlecht, holpernd fahren oder reiten’. – 6a. ‘mit Feuer unvorsichtig umgehen oder damit spielen’ verbr. – d dn allwärra kkeln JE2-Scho; Rda.: wer mit Füer kokelt, pißt int Bedde Warnung an Kinder, WA-Re. auch ‘in leichtfertiger Weise Feuer anzünden’: anbleustern anbrüsseln angkeln ankseln anmusseln anpöttern anpusseln anpstern blkern bleustern bten brüsseln fummeln knackern kseln 2kunkeln msern musseln pämpeln poldern 2pöttern 2pöttjern prdeln prünzeln pren pstern rumpstern rumspalken smkern spalken splen. – 6b. ‘Feuer anzünden’ 2: Mda-Ar 38. – 6c. ‘rußen, rußend brennen’ 4: BE-Sa.
Lautf.: (1.)-(5.): gökeln, j- Wb-Altm 67, JE2-Alt, vereinz. w elbostf.; kökeln STE-Wa; [kkll] Mda-nwJe1b 67 (vereinz. n JE1); jekeln HA-Oh; jüökeln OSCH-Di; jekeln, jkeln, [jkln] vereinz. ö/s elbostf., Mda-Sti 93; kekeln, [kkln] (4.) ZE-Kö, Id-Queb 2, Wb-Be; kkel’l, [kkll] (4.) Mda-nwJe1b 67 (JE1-The), Wb-Ak 86; käkeln, -- (4.) HA-Oh, Id-Eilsa 70; jokeln, [jkln] BE-Gü, Wb-Be; kokeln OST-Ga; jaukeln Id-Eilsa 69; (6.): kok(e)ln, [kk()ln], [kk] (anhalt.: [ggln], [gg]); außerdem: koka(o)n vereinz. nwaltm.; koukln BE-La; kukeln, [kkln], [kk] JE2-Za, verstr. mittleres/s JE1; [kkln] Mda-Ma 78 (JE1-Prö); kuokeln OSCH-Di. – Etym.: zu mnd. gkelen, gkelen, mhd. goukeln, gougeln ‘Gaukelei, Possen treiben’, vgl. HWb-Mnd 2,131, HWb-Mhd 1,1060, als weitere Bed. entwickeln sich u.a. ‘ungelenke Bewegungen machen, taumeln, wanken’, ‘tändeln, spielen’, so wohl auch ‘mit Feuer spielen’, vgl. DWB 4,1,1,1553 ff., nach Teuchert 21972,311 deuten die Formen mit verhärtetem Anlaut auf eine Herkunft aus dem ndl.- rheinischen Gebiet hin, die Bed. ‘mit Feuer spielen’ ist aber zuerst im nthür. Gebiet zu finden; es besteht ein semantischer Bezug zu lat. ioculr ‘scherzen, schäkern’, aber es ist wohl nicht von einer direkten Entlehnung auszugehen, vgl. Kluge 242002,333 f.
grandig Adj. 1. ‘sandig, voller Kies’, bes. vom Ackerboden, 2: Wb-Altm 69, Mda-Ar 22, 3: JE1-Wol, WO-Ma, verstr. w elbostf., Id-Quea 155 – grandiger Acker WO-Ma; de Bodden is grannig GA-Sie. – 2. ‘grobkörnig’, von Fruchtfleisch, 3: Wb-We* 211. – 3. ‘mürrisch, verdrießlich, unzufrieden, barsch’, brummig, 3: Wb-Holzl 97, Wb-We* 211.
Lautf.: grandig, [grandi] Mda-Ar 22, vereinz. elbostf.; grannig, j-, [grani] Wb-Altm 69, Mda-Ar 22, JE1-Wol, verstr. w elbostf. – Etym.: (3.): ausgehend von (1.) wird die Bed. ‘grob’ auf Menschen übertragen, allerdings ist hier auch Einfluss von grantig möglich, vgl. DWB 4,1,5,1855.
2Grant m. ‘mürrischer, verdrießlicher Mensch’, abw., 2: Mda-Ar 40.
grnlachen Vb. dass. wie grnen 1., 2: Mda-Ar 33.
Hackepucke f. ‘Rücken’, vorw. in der Verbdg.: up de Hackepucke nmen, vgl. Huckepacke, 2: Id-Altm, Mda-Ar 22, OST-Ko, STE-Steg.
Lautf.: [hakpk] Mda-Ar 22; [-puk] OST-Ko, STE-Steg; Nbf.: Hackback Id-Altm.
happig Adj. 1. ‘gierig’, gperig, 2: Wb-Altm 75, Mda-Ar 23, 3: HA-Bee, Id-Quea 157, Spr-Asch 43 – s doch nich so happich Mda-Ar 23; ‘n happigen Krl ‘ein habsüchtiger Mensch’ Wb-Altm 75. – 2. ‘unerhört, unverschämt, frech’ 3: vereinz. elbostf. – 3. ‘extrem, in starkem Maße’, bes. ‘zu teuer’ 2: ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. omd. – Der Winter wr janz happich. Wb-Ak 65; jetzt kommt det awwer happich ZE-Roß; an Tler, tas is mich tenn toch an Heppchn ts happich Wb-Be.
Lautf.: happig, happich.