abtrumpfen Vb., in der Verbdg.: man trumpt’n tichtich ab ‘man weist jmdn. in seine Schranken’, von unbeliebten, auftrumpfenden, auch faulen Personen, 4: Spr-Anhalt 168 f.
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Advokt m. 1. ‘Rechtsanwalt’ 1: SA-Dä, 2: vereinz. Altm., ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – ... wi willn Afkoat’n üm sön Ursach nich fett moaken. Firmenich 1854,124 (OST-Hav); Rda.: “sech mick man de reine Werheit, dat Lein (Lügen) will ick woll mken”, seggt de Affkte HA-Oh; dat is en halwer afkte ‘das ist ein kluger Mensch’ Wb-Nharz 4; er hat ane Schwarte wie an Affkate ‘er ist dickfellig, unempfindlich’ Spr-Anhalt 175; Sprw.: Advokaten und Wagenräder möt’n beid’ smert werd’n. Spr-Altm 87; De Wawer sin wie de Afkaten, mal woll’n se sau, mal woll’n se sau. Spr-Asch 35; Reim:Juristen, beese Christen,
Affkaten, Deiwelsbraten. Spr-Anhalt 175.– 2. ‘(neugieriger) Mensch, der alles ergründen will’ 3: CA-Fö, 4: Wb-Ak 13.
Affkaten, Deiwelsbraten. Spr-Anhalt 175.– 2. ‘(neugieriger) Mensch, der alles ergründen will’ 3: CA-Fö, 4: Wb-Ak 13.
Lautf., Gram.: Advokat WO-Ma; -en Pl. Spr-Altm 87, Vk-Anhalta 82; Afka(a)t, Av- vereinz. Altm.; Af(f)kat(h)e, -kte, -k’t verstr. elbostf., Vk-Anhaltc 88; Affkaten Pl. Bewohner-Altm 2,22; Af(f)katenAkk. Sg. Heimatkalender-Ma 1931,86 (Altm.), Sprw-Börde, Spr-Asch 35; Af(f)kaot, af-, Av- SA-Dä, Wb-Altm 2, Bewohner-Altm 1,320; Afkte, [afkt] ZE-Roß, Wb-Ak 13, Wb-Be; Avkaoten Pl. Bewohner-Altm 1,320; Afkoat’n Akk. Sg. Firmenich 1854,124 (OST-Hav), Avkaot’n Akk. Sg. Lieder-Ma Nr. 797 (WA-Eg); Awkt STE-KlMö; Nbf.: Affkater CA-Fö.
afhaspeln Vb. 1. ‘abwinden, abwickeln’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 3. – 2. refl. ‘sich abmühen, abquälen, abhetzen und davon kraftlos, erschöpft werden’, bes. vom schnellen Laufen und Arbeiten, 3: vereinz. elbostf., 4: Spr-Anhalt 169, Wb-Ak 3, Wb-Be – Haspele dich doch nich s ab, d schaff’s je noch! Wb-Ak 3.
Lautf., Gram.: afhaspeln HA-Oh; f- Wb-Nharz 3; ab- Id-Quea 157; haspelt ab 3. Sg. Präs. Spr-Anhalt 169; abhaspel’l Wb-Ak 3; [aphaspln] Wb-Be.
afmucken Vb. 1a. ‘aufbegehren, sich mit harten Worten widersetzen’ 2: Wb-Altm 140, 3: Spr-Maa 430 (WO-Ol). – 1b. ‘jmdn. in seine Schranken verweisen, zügeln’, bes. auftrumpfende, großsprecherische Personen, 4: Spr-Anhalt 168. – 2. ‘heimlich schlagen, prügeln’, verhauen, 2: Wb-Altm 140. – 3. dass. wie afmurksen 1., 2: a.a.O. 140, 3: Spr-Maa 430 (WO-Ol).
Lautf., Gram.: affmuck’n; außerdem: muckt ab 3. Sg. Präs. Spr-Anhalt 168.
Angstbeule f. dass. wie Angsthse, 4: Spr-Anhalt 167.
Lautf.: Angstbeile.
anklacken Vb. ‘jmdm. etw. (zu Unrecht) vorwerfen’ 3: BE-Gü, 4: Wb-Ak 20, Spr-Anhalt 169 – Was mich deine Fraue njeklackt hat, das kannich mich nich jefal’l lßen. Wb-Ak 20.
Lautf., Gram.: anklacken BE-Gü; -klackt 3. Sg. Präs. Spr-Anhalt 169; nklacken Wb-Ak 20.
anschmurzeln Vb. refl. ‘sich einschmeicheln’ 2: ZE-Roß, 4: Spr-Anhalt 170 – där muß sich bei jeden anschmorzeln ZE-Roß.
Lautf.: anschmurzeln Spr-Anhalt 170; -schmorzeln ZE-Roß.
anvettermicheln Vb. refl. ‘sich einschmeicheln’ 2: GA-Ga, ZE-Roß, 3: verstr. elbostf. (außer sö), 4: Spr-Anhalt 170, Vk-Anhaltc 110, Wb-Ak 24 – hei kann nich andersch, hei mutt sich anfettermicheln Sprw-Börde.
Lautf., Gram.: anvettermicheln, -fetter-, [anfetrmiln]; au- ßerdem: anvettermichelt 3. Sg. Präs. Vk-Anhaltc 110; [anfetrmi] ZE-Roß; anveddermicheln GA-Ga; nvetter- Id-Quea 142; nvettermichel’l Wb-Ak 24.
Arbeit f. 1. ‘(beruflich ausgeübte) körperliche oder geistige Tätigkeit’ 1/2/3: verbr. nd. (außer ö der Elbe, dort verstr.), 4: vereinz. omd. – nr rbeit gn Wb-Nharz 17; ... un na’t Kaffeedrinken güng’t an de Arbeit. Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die); In mnd machten de Karls un de Mächens de Arweet, ... ZE-KlLei; Rda.: dor had de rwd nich arfungng DE-Ca; Dee will wat daun, wenn de Arbeit fertich is. Wb-Holzl 36; Er scheiet sich vor de Arbeet wie der Bettelmann vorsch Achtjroschenstikke Spr-Anhalt 176; Sprw.: Wer keen Arbeit hät, de möckt sick weck. Bewohner-Altm 1,319; n gedaner Arbeid is gd rauen Wb-We 9; An d’ Erd is de meist’ Arbeit. Spr-Altm 76; Arbeid is keen Hs, se löppt nich furt. Firmenich 1854,122 (OST-See); Vonne Arwt is noch kner fett jewor’n. Wb-Ak 26; Arbeit makt et Leben säute, Fulheit noch veel säuter. Sprw-Börde; Ne Stunne richtich Biisinnen bringt meer Sääjen wii ’ne Woche suure Arbeit! Bode 1908,62. – 2. ‘Mühe, Plage’ 3: CA-Fö, 4: Wb-Ak 26 – da haste dine Arbeit, et wedder in Gang tau bringen CA-Fö.
Lautf.: Arbeit, -ai-,-d, [arbait], [arbeit], [arbaet] Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die), verstr. Altm., vereinz. mittleres/s JE2, verstr. JE1, Mda-Ma 66 (ZE-Dor), verbr. elbostf.; rbeit, [rbait], [-baet] verstr. nwaltm. n/mittlere Altm., CALV-Uth, Wb-Nharz 17; [rbit] OST-Ko; arweit, [arwaet] OST-Kru, CALV-Zo, Siedler-Je § 142, Mda-Ro; [rwait], [-waet] SA-Ku Rie, verstr. ö Altm., JE2-Scho, WO-HWa; rwait Mda-Sti 2; [arwät] Siedler-Je § 142; Arbeet Heimatkalender-Je 1937,78 (JE2-Fi), Vk-Anhaltc 85 und 110, Spr-Anhalt 176; -weet, -wt, [arwt] JE2-Gü, verstr. ZE, vereinz. ö anhalt.; [rwd] DE-Ca; [rwt] ZE-Roß; Arrewt Wb-Ak26; Arwat Spr-Asch 28; rbt QUE-Di.
2August 1. männl. RN – Neckreim:Aujusd, sosd m runnerkom’m,
sosd m bei Aujusd’n kom’m. –
Bai Aujusd’n mack ich nich,
d is mr ds lderlich. 4: CA-Ak;August, der Schutzmann kimmt,
Loaß dich jo nich sähn,
Sonst werschte ufgehängt
Oans linke Been. 4: Vk-Anhaltc 118 (DE-De).– 2a. ‘Clown im Zirkus’ 2: Heimatkalender-Je 1927,119 (JE2-Vie), 4: Wb-Ak 27, Wb-Be. – 2b. Schimpfwort, bes. ‘dummer, einfältiger Mensch’, Dussel, 3: vereinz. w elbostf., 4: Spr-Anhalt 170 – Was ist das für ein August? a.a.O. 170.
sosd m bei Aujusd’n kom’m. –
Bai Aujusd’n mack ich nich,
d is mr ds lderlich. 4: CA-Ak;August, der Schutzmann kimmt,
Loaß dich jo nich sähn,
Sonst werschte ufgehängt
Oans linke Been. 4: Vk-Anhaltc 118 (DE-De).– 2a. ‘Clown im Zirkus’ 2: Heimatkalender-Je 1927,119 (JE2-Vie), 4: Wb-Ak 27, Wb-Be. – 2b. Schimpfwort, bes. ‘dummer, einfältiger Mensch’, Dussel, 3: vereinz. w elbostf., 4: Spr-Anhalt 170 – Was ist das für ein August? a.a.O. 170.
Lautf.: August, Aujust, [aujust], [-d]; außerdem: Kurzformen: Aute ZE-Roß, Vk-Anhaltc 115, Wb-Ak 29; Gust, J- vereinz. w elbostf.