Klucke f. 1a. ‘brütende oder Küken führende Henne’ verstr. – Mir han anne Klucke jesetzt ‘wir haben eine Glucke auf ein Nest mit Bruteiern gesetzt’ Wb-Ak 91; Rda.: dik is woll de Glucke von de Eier elopen? zu jmdm., der ein verdrießliches Gesicht macht, CA-Fö; Den het de Klucke hackt. ‘Er ist nicht recht gescheit.’ Vk-Harz 3,46; Rätsel: kröppt dörch’n Tun und schläpt Därm noh. – Glucke und Küken (SA-Rie). – Brauch: Um zeitig viele Glucken zu haben, wurde vom ersten Samenweizen (Samengerste, KÖ-Wu) den Hühnern eine Hand voll gegeben (CA-Zu). Man setzte die Glucken gern an Fleischtagen, d.h. dienstags und donnerstags zum Brüten, bes. günstig soll der Himmelfahrtstag sein (CA-Zu). Wenn Hühner brüten, soll auf dem Hof kein Holz gehackt werden. Vk-Anhalta 28. – 1b. ‘alte Henne’ 2: JE1-Dre Re Rie. – 2a. in der Verbdg.: le Klucke Schimpfwort, 3: HA-Oh. – 2b. ‘ein aus Trägheit längere Zeit herumsitzender Mensch, Faulpelz’, Schimpfwort, vgl. klucken 3b.Oll’ Kluck 2: Wb-Altm 106. – 3. in der Verbdg.: Glucken und Küken PflN ‘Schwanenblume’, die Blüten stellen die Glucken dar, die Knospen werden als Küken angesehen, 2: OST-Dü, 3: Flora-Gerwisch.
Lautf., Gram.: Klucke, Kluk(k)e, [kluk]; außerdem: Kluck, kluk verstr. nwaltm. Altm.; [klk] Mda-Ar 30; Glukke Wb-We 40, Glucke CA-Fö; Glucken Pl. Flora-Gerwisch; [glug] Mda-Fuhne 17 (DE-Ca). Zus.: zu 2b.: Hs-.