Middagsre f. ‘Ruhepause während der Mittagszeit’ 2: Hausfr-Altm 1927,44 (STE-Ber), 3: HA-Oh – … wenn to Märrach de Schoper … den Damm entlang kamm un met sin Schop denn unner uns’ groot Pappeln Märrachruh heel. Hausfr-Altm 1927,44 (STE-Ber).
midden Adv. ‘in der Mitte’ 1: Hausfr-Altm 1930,80 (SA-He), 2: Wb-Altm 133, JE2-Gü, Heimatkalender-Ma 1932,47 (JE2-Vie), 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be – … midden int Dorweg … Rauch 1929,160; minn’ in’ Stall Hausfr-Altm 1930,80 (SA-He).
mde Adj. ‘müde’, auch ‘kraftlos, erschöpft’, slapp, verbr. – Ich bin mse, ich le mich hin. Wb-Ak 113; Arbaie dick man nichte moie. Firmenich o.J. 157 (WA-Ost); Ik wodd bäi de Hitt hällisch möh. Hausfr-Altm 1927,45 (STE-Ber); Rda.: Aeten un Drinken smecket, awer immer moihe Sprw-Harzvorle 144; det sn ek satt un moie ‘dessen bin ich überdrüssig’ Wb-We 89; ‘n Kn me mken ‘die Fahrgeschwindigkeit des Kahns verringern, indem man die Schleppkette ins Wasser wirft’, Schifferspr., Elbschifferspr. 312 (JE2-Mi); ‘n Kn mje lpen dass., a.a.O. 312 (WO-Ro); De Rogg hat sick md draog’n. ‘Der Roggen bringt auf Grund des wiederholten Anbaus auf derselben Ackerfläche keinen Ertrag mehr.’ Wb-Altm 138; Tanzreim:Ach, ick bin so meude,
Ach, ick bin so matt!
Möchte jerne schloap’m joahn,
Oab’r ick mott noch Schiltwach schtoahn. Lieder-Ma Nr.
1022 (WA-Eg).
mgen Vb. 1. Modalverb, 1/2/3: verstr. nd., 4: Wb-Ak 112 – a. Ausdruck der Vermutung ‘möglicherweise sein, geschehen, tun’ – wat mach’e denn woll hemm’n? HA-Oh; … wu mag unse Leire (Leiter) stahn? Gorges 1938,24. – b. ‘wollen, geneigt sein, die Neigung, die Möglichkeit haben’ – h mokt nich aten ZE-Kö; hai hat mochten nich beddeln Wb-Holzl 142; De Kättkn möän klein Deerns ok all lin. Hausfr-Altm 1924,34. – c. ‘wollen, den Wunsch haben’ (Konjunk. Prät. in der Funktion des Indik. Präs.) – ik mücht jück ha n Begimhait faten (erzählen) SA-Dä; … da härre hei mügten de Ogen von siene Agate … seihn. Rauch 1929,168. – d. ‘müssen’ – hä har immor bäi’n Ädlmann upm Wn (Wagen) sittn mücht … Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa). – 2. Vollverb ‘für jmdn., etw. eine Vorliebe haben, jmdn., etw. gern haben’ 1/2/3: verstr. nd., 4: Wb-Ak 112 – jrn mein Wb-Nharz 125; dät mj ik nich JE2-Scho; wat’e nich mach, dat itt’e ek nich HA-Oh; Rda.: he mg ‘er hat einen guten Appetit’ Wb-Altm 133.
mokren Vb. refl. ‘sich über jmdn., etw. lustig machen, sich abfällig äußern’ 2: Hausfr-Altm 1927,49 (STE-Ste), 3: HA-Ack, Id-Eilsa 80, Wb-Nharz 129, 4: Wb-Be.
1mlen Vb. ‘durch Zerquetschen oder Zerreiben zerkleinern’ – … dätt dat Woter in’ Sommer so weinig was, dät et knapp tom Möhlen langte. 1: Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die).
Monsieur m.
1. ‘Herr’, bes. in der Anrede, meist spöttisch oder tadelnd, 2: Wb-Altm 142, 3: verstr. elbostf. –
musche Ernst Beiträge-Nd 66 (WO-HWa).
– 2. Personenbezeichnungen in versch. Verbdg.
– a. Monsieur Blitz ‘jmd., der überall dabei ist, der sich überall (oberflächlich) auskennt’, auch ‘verwegener, durchtriebener Mann’,
s, 3: vereinz. elbostf. –
muscheblitz is k schn d Wb-Nharz 130.
– b. Monsieur Ndlich ‘eitler, übertrieben herausgeputzter Mann’ 3: vereinz. elbostf. TZ:
Hahnefatzke Hans Harlekn Lackaffe Lichtkittel.
– c. Monsieur Clown ‘Spaßmacher’,
Clown, 2: Hausfr-Altm 1927,49 (STE-Ste), Heimatkalender-Je 1927,120 (JE2-Vie), 3: Wb-Holzl 144, HA-Oh.
– d. Musch-Dreck, Schimpfwort, 2: Wb-Altm 142.
– e. Musch-Urjaon dass., 2: Wb-Altm 142.
– 3. Dim. ‘Zwieback’ 2: Wb-Altm* 63.
Morgen 1. m. ‘Tageszeit von der Morgendämmerung bis zum frühen Vormittag’ verstr. – n’ Morjen Grußformel, HA-Bee; hte Morjen HA-Oh; fo (von) Morrejen dass., QUE-Di; Hüt vör Morren to dass., Wb-Altm* 63; … det morrin’s ümme viern … JE2-Gü; Ik ha äin Morr’n van Klock dree bet Klock nä’n Gras mäht. Hausfr-Altm 1927,45 (STE-Ber). – 2. m. ‘Osten’ 2: Mda-Ze (verstr. ZE), 3: Wb-Holzl 142, HA-Oh, Wb-Nharz 128, 4: Wb-Ak 116 – In Morrejen stt an Jewitter. Wb-Ak 116. – 3. m., f. ‘Flächenmaß von ca. 0,25 ha’ 1: SA-Rist, 2: vereinz. brdb., 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 116, Vk-Anhalta 21, vereinz. BE – Un’n halwn Morren Tüfflland … Kredel 1929,26; da gift et for de Morge to rohn (roden) mit Krut tosammenmaken zwanzich bett fünwenzwanzich Mark HA-Neu; Rda.: hei kimmt op de 7 Morgen ‘er kommt bald auf den Friedhof, stirbt bald’ QUE-Que.
morgens Adv. ‘am Morgen’ 1: SA-Dä, 2: Matthies 1903,12, Kredel 1927,74, Hausfr-Altm 1925,26, JE2-Gü Scho, Mda-nwJe1a 49 (JE1-Scha), 3: HA-Neu Oh, WA-West – Wetterregel: wänn de Sunne morrins s blk (bleich) upjait, dänn rengt JE2-Scho.
1mten Vb. verbr. 1. Modalverb – a. ‘gezwungen sein, sich verpflichtet fühlen, etw. zu tun’, auch ‘zwangsläufig notwendig sein, dass etw. geschieht’ – se mütt de Tüffann affseihn SA-We; b däne mußte hei de Schwne heuden Mda-Harz 15 (BLA-Be); wai mün’n dat Kind doip’m laot’n JE2-Scho; … denn möwwe (müssen wir) mal en betchen nahilpen. Wedde 1938,34; de Pächter mött de Pacht för den Gorn betalen SA-Jeg; ick wolle nich, awer ick hewwe most Wb-Holzl 143; he humpelt no Hus un mütt in’t Bett ling’n. Hausfr-Altm 1927,43 (STE-Ber); Rda.: kn Mensche muss missen Wb-Be; wat sn mt, mt sn Wb-We 89. – b. ‘wahrscheinlich sein’ – he muß krank sn Wb-We 92; Mich tun meine Knochen s w, mir missen Rn krn. Wb-Ak 114. – c. ‘mit Sicherheit annehmen’ – Meine Mutter muß j’n enblick kom’m. Wb-Ak 114. – d. ‘dürfen, sollen’, in der Verneinung – dat most’e nich daun HA-Oh; man mot nich glks alles glben, wat de lde fortellen Wb-Nharz 126. – 2. absoluter Gebrauch bei Ausfall des Vollverbs – a. ‘notwendig sein’, auch ‘gezwungen sein, etw. zu tun, sich irgendwohin zu begeben’ – dat mott aff WE-Si; wenn ick da nich henn mißte, wäre mich oo woller ZE-Roß; ick wett nich, wu Otto mott henn? Wb-Holzl 143 (HA-Wo); ich muß m n Kt’n (ON Köthen) Wb-Ak 114. – b. ‘auf die Toilette müssen’ – hei mott ml HA-Oh. – c. ‘an der Reihe sein’, bes. beim Haschespiel – wie tell aff, wer mutt JE1-Wol.