Assiette f. ‘Napf, flache Schüssel’ 2: Hausfr-Altm 1927,50 (STE-Ste), 3: QUE-Di.
Lautf.: Asjett QUE-Di; Aßjett Hausfr-Altm 1927,50 (STE-Ste). – Etym.: zu frz. assiette ‘Teller’, vgl. HWb-Frz 56.
Auktion f. wie Standardspr., vgl. Versteigerung, 1: vereinz. nwaltm., 2: verbr. Altm. (außer CALV n WO), verstr. JE2, vereinz. JE1 ZE, 3: verbr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – däi Akscheon is moagng Namirrach SA-Dä; Oll Krischan Schult ha up’t Akschaun düchtig Holt koft. Hausfr-Altm 1934,125 (STE-Ber); Rda.: Dn kammor  vrmachen in Himmel is Jrmarrecht un inne Helle Aksjn, dr jlwet alles. Wb-Ak 14.
Lautf., Gram: Auktion, Auk(t)sjon, Auksion, Auxion, [auksjn] vereinz. brdb., verstr. elbostf., Wb-Be; Aukszioon OSCH-Grö; Auktschon GA-Wern, HA-Oh; Aukschjon, Aukschion OST-Kru, HA-Scha, BA-Rie; Aukscho(o)n SA-Ho Sla, verstr. Altm., HA-Bar, Klaus 1936,46; Aukschoun OST-Spä; Aukschuen WE-Ost; Aukschaun SA-Sa; Aution JE2-Gü, ZE-Gri, WE-Weh; Akzion KÖ-GrPa; Aktion, Ak(t)sjon, Aksjn SA-Le, OST-Hö, vereinz. mittleres/w anhalt. ([agsjn]); Aktschaun STE-Po; A(c)kscho(h)n, O- verstr. Altm.; Akschön SA-Han; Akschoen OST-Kre; Akschoun, [akoun] SA-Ben, OST-Meß; Ackschan GA-Kak; A(c)kschaun vereinz. w Altm.; Akscheon, [akeon] SA-Dä Ty; Ouktion HA-Bee Uhr; Oktion, O(c)kzion JE2-Bö, vereinz. HA; Oktion’n Pl.? GA-Ge; Oschjon GA-KloNeu.
wendschoppen m. ‘geselliges Beisammensein am Abend, abendlicher Umtrunk’ 2: Hausfr-Altm 1929,23 (STE-KlMö), 3: Lindaub o.J. 44, Heimatgesch-Bad 50 – Lug Otto saht met sien’n Kumpan’n bien Lamme ten Abendschoppen a.a.O. 50.
Lautf.: Awendschoppen Hausfr-Altm 1929,23 (STE-KlMö); Abend- Lindaub o.J. 44, Heimatgesch-Bad 50.
wer 1. Konj., verstr. – a. Bezeichnung eines Gegensatzes ‘jedoch, dagegen’ – ... dunn reipen se. Aber Lischen antwöre nich ... Heimat-Ohre 1924/Wöhlbier (HA-Eim); dat’s doch bloß Dienstmäken, du awer bist Amme zur Rangordnung des Gesindes geäußert, BA-Re; Götsch ... musterte seine Leite ..., awwer die sahen alle eenjal aus, wie wennse an jarnischt dächten. Wäschke 61915,121; Rda.: Mannslü darwen alles äten, aber nich alles wäten OST-Gen; Danzen ahn Musik, dat is aber grad, as wenn’n drög Brot ett. Bewohner-Altm 2,135; Sprw.: op’t Lif kuckt jeder, awer in’t Lif nich ‘man sieht, was jmd. für Kleidung trägt, aber nicht, was gegessen wird’ BA-Re. – b. Bezeichnung einer Einschränkung, eines Vorbehalts ‘allerdings, freilich’ – ... öwer oft keim dät nich vör. Ehlies 1960b 297; Hle mich m anne Barne, awwer kne rosche! Wb-Ak 29; ... de Herre harre dat verb’en, wer de Junge qule sau dulle, dat’e ngf. Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Miahnten (Ameisen) lopt sau veel rumher, aber dat sünd alles grote, dee miejet nich. Hbl-Ohre 1928 Nr. 1/Wöhlbier (HA-Eim); Dabei hatte Karl ... ’n hohen Posten, ... Awor et jibt immer welje, die vor nischt keen’n Räschpäkt ham. Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze); Rda.: hei ändert sich woll, awer bessert sich nich Sprw-Börde; Sprw.: Dorch Schaden ward’n klauk, awer nie rieker. WO-Gu; bi fremden Lüen is gut wanken, aber nich gut kranken ‘bei fremden Leuten lässt es sich gut leben, aber nicht gut krank sein’ WE-Dee; Wetterregel: De April mag sien wie e will, aber Loof un Gras bringet e doch. Chr-Em 427. – c. Bezeichnung eines Einwandes, einer Entgegnung – wer, wat wutt d db mken? HA-Oh; “Abber was sollen mir saohn (sagen)”, meenten de Sachsendorfschen, ... Heimatkalender-Börde 1925,6 (CA-Sa). – d. Bezeichnung der Anknüpfung, Weiterführung – ... Un nu abb’r drauß’n uff’n Viehmaarchtplatz – daa waar ärscht wat loos! Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze); ... Öäwer keen derft dabei van de Grotn tokikn ... Hausfr-Altm 1924,34 (Kredel). – 2. Pt., verstr. – a. Verstärkung einer Aussage – lt dat wer j sn! HA-Oh; Is das heite awwer hß! Wb-Ak 29; jetzt strahlt (regnet) et aber BA-Ba; nu awer allart! Ausruf zur Eile, WE-Oster; nu awer harre! dass., Wb-Holzl 101; sau fl kan ek wer nich betlen Wb-Nharz 19; det Perd hät awwer krumme Hessen ZE-Brä; dät Hemde st wa schn t JE2-Scho. – b. Bezeichnung der gefühlsmäßigen Anteilnahme des Sprechers, Ausdruck von Empfindungen – das is awwor nor Ausruf der Missbilligung, DE-Ca; der is awwer mäklich dass., DE-Ra; is dat wer ml en grter junge Ausruf der Anerkennung, Wb-Nharz 19; ber Fritze! Ausruf der Entrüstung, BLA-Brau; Harrejott awwer ! Ausruf des Zorns, Fluch, Wb-Be; Dunderwetter aber ok! dass., CA-Fö; nee, awwer sauwat ok, ja ja Ausruf der Überraschung und Verwunderung, BA-Op; No, wat makeste denn awer ok! Ausruf, wenn jmd. gestolpert ist oder einen Schaden angerichtet hat, Sprw-Harzvorlg 264; Rda.: dat is ower ‘das ist ärgerlich, unangenehm’ Wb-We 97; is der awwer in Brieten ‘ist der aber betrunken’ BA-GrAls. – 3. Adv., in Zuss. ‘sehr viele’ – da saßen dicke Wanschken hinner de Tapete – werhunnert un werhunnert 2: ZE-Roß.
Lautf.: awer, - Essen-nwAltm 91 (SA-Han), WO-Ri, verstr. elbostf., Mda-Sti 16 und 126, Heimatkalender-Be 1936,154; wersch JE2-Zo; -t Wb-Nharz 19, Mda-Sti 126; werschter Wb-Nharz 19; aber, - Bewohner-Altm 2,135, SA-Rie, OST-Gen, JE2-Bö, verstr. w elbostf., BA-Ba, Vk-Anhaltc 164, BE-Grö; awor Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze); [wa] JE2-Scho; oaw(e)r, [wr] SA-Win, vereinz. elbostf.; [wr-] Zus. ZE-Roß; oaw’rst Spr-Maa 428 (WO-Ol); [vr(t)] Nd-Börde §125 (WO-Schn); oawrsch Spr-Maa 428 (JE1-Ran); aober Lieder-Ma Nr 977 (GA-Wef), HA-Ro; ower Wb-We 97; äwer Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die), SA-Le, STE-KlSchwa, vereinz. JE2; äwerst Firmenich 1854,124 (OST-Hav); [wa] JE2-Scho; öwer, oewer, äöwer, öäwer vereinz. nwaltm. Altm.; öber Ehlies 1960b 78, Hagen 1957,328; [r] Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); äuer Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi); äöberst Pohlmann 1905 ff.,124 (OST-GrRo); [aew] SA-Dä; aww(e)r, [aw()r] JE2-Gü, JE1-Dö Rie, vereinz. ZE sö elbostf., verstr. anhalt.; awwor, [awr] BE-Gü, verstr. anhalt.; abb(e)r Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze), Heimatkalender-Börde 1925,6 (CA-Sa), Richter o.J. 10.
Bajazzo m. 1. ‘Clown, Spaßmacher’, bes. auch ‘alberner, lächerlicher Mensch’, in dieser Bed. Schimpfwort, bei (kleinen) Kindern auch Kosewort,  Clown, 2: Hochzeit-Altm 52, Hausfr-Altm 1927,48 (STE-Ste), STE-Wa, ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – s’n Peiass! HA-Oh; ... de Drehorjel – als Bajazzo unner de Inschtrumente ... Krause 1964,62. – Brauch: Auf manchen Hochzeiten erscheint der B., um durch seine schelmischen Streiche die Gäste zu erheitern. Hochzeit-Altm 52. – 2. ‘(hölzerne) Puppe, deren Arme und Beine durch eine Schnur auf und ab bewegt werden können, Hampelmann’ – d Kinna schplt’n met’n Paias 2: JE2-Scho.
Lautf.: Bajazzo Krause 1964,62; Beias, -ß Hochzeit-Altm 52, Wb-Ak 34; Pei(h)as, Pa(i)(j)as(s), [paias] Hausfr-Altm 48 (STE-Ste), STE-Wa, JE2-Scho, ZE-Roß, verstr. elbostf.; pwes [-ai-] Wb-Nharz 144 (BLA-Rü Ta).
balbren Vb. 1. ‘rasieren’ 1: Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die), SA-Rist, 2: Wb-Altm 10, Francke 1904,31, Mda-Ma 65/Mda-nwJe1a 43/Mda-sJe1 11 (JE2-HSe, verstr. JE1), vereinz. ZE, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. omd. – ... ehr Mann was Muskant west, ... un barbierte süs de Lü för fif Pennig. Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die); Neckreim: Kumm mit n Kr’n (ON Kühren), de Oksen balwr’n. Wb-Ak 88. – 2. vorw. in Rda. ‘betrügen, täuschen, übervorteilen’,  bedrgen, 2: Wb-Altm 10, 3: verstr. w elbostf., vereinz. ö elbostf. – Rda.: öhne hett se schöne balbiert HA-Bee; iwwer de lawwe balwret Vk-Ask 146; einen ewern leppel balbren Wb-Nharz 20.
Lautf., Gram.: balbier(e)n, balbr(e)n, [balbrn] SA-Rist, Mda-Ma 65/Mda-nwJe1a 43/Mda-sJe1 11 (JE2-HSe, verstr. JE1, ZE-Dor Göd), verstr. elbostf.; balbirt Part. Prät. Francke 1904,31; balberen HA-Oh; balwiern, balwr’n ZE-Roß, Wb-Ak 31 und 88; balwret Part. Prät. Vk-Ask 146; palwieren KÖ-GrPa; [palwrn] Wb-Be; balber(e)n, balbr(e)n Wb-Altm 10, vereinz. sw elbostf.; plwrn Mda-Sti 44; [barbrn] Mda-nwJe1a 43 (JE1-Scha); barbierte 3. Sg. Prät. Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die).
bannen Vb. 1. ‘durch magische Kraft/Wirkung oder Zauber festhalten, binden’ 2: vereinz. Altm., 3: Lindaua o.J. 67, Wb-Nharz 20, 4: vereinz. anhalt. – “Jetzt ist Tiet, nu kannst äm bannen.” Hausfr-Altm 1929,24 (STE-KlMö); D sin w jebannt zusamm. Wb-Ak 31; Zus.: der is wie hingebannt über jmdn., der immer wieder an einen best. Ort geht, Vk-Anhalta 70. – Volksgl.: Der Imker ist imstande, einen Dieb, der im Begriff ist, einen Bienenkorb zu stehlen, zu b. Wb-Altm 11, Bewohner Altm 2,304. – 2. ‘Krankheiten besprechen, durch Zauberformeln zu heilen versuchen’ 2: Vk-Anhaltb 13 (ZE-Brä).
Lautf., Gram.: bannen Hausfr-Altm 1929,24 (STE-KlMö), Lindaua o.J. 67, Wb-Nharz 20, Vk-Anhaltb 13 (ZE-Brä); ban’n Wb-Ak 31, bann’Wb-Altm 11; Part. Prät.: jebannt Wäschke 61915,125; hingebannt Zus. Vk-Anhalta 70.
Bedde n. 1. ‘Möbelstück zum Schlafen, Ausruhen usw., Bett’ verstr. – des Bette machen Wb-Ak 35; Wi sprung’n nu ut dät Bedde ... Heimatkalender-Ma 1932,44 (JE2-Vie); Dei Kinner hadd sei all to Bed gohn lotn. Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die); ... in das eene eenzichste Bette da schlufen Vater un Mutter un mennejesma oo noch an paar Kinner zusammn. Wäschke 41920,63; Wat dust’n noch in Bedde? Spr-Asch 18; Rda.: te bedde ln ‘bettlä- gerig sein’ Wb-Nharz 22; mid de Heuner tau Bedde gahn ‘früh schlafen gehen’ BA-GrAls; du sst hüte Abend barwed de Bedde gahn Drohung an kleine Kinder, WE-Be; de Kräte verhungert noch in’n Bedde von einem Mädchen gesagt, das gewöhnlich lange schläft, BA-Re; Meddel (PflN ‘Windhalm’) jöcht en Buren ut’n Beddel. Chr-Em 427; Dat is wi bi Meiers, zwölf Kinder un ain Bedde, un kain will an de Wand slapen. Wb-Holzl 36; Sprw.: man sall sik nich ttrecken, er n ’n Bedde geit HA-Oh; det oab’ms fröh to bett, det morjn’s fröh hert, det bringt saegn in det hs Spr-Mab 392 (WO-An). – Brauch, Volksgl.: Das B. soll von Nord nach Süd gestellt sein, damit man nicht ebenso liegt wie ein Toter im Grab. Brauch-Anhalt 230 (CA-Egg). Auch soll es nicht mit dem Fußende zur Tür stehen, der Schläfer soll also nicht die Lage eines Toten einnehmen, der mit den Füßen nach vorn durch die Tür getragen wird, sonst geschieht ein Unglück. Vk-Anhalta 11. In das B. schlägt kein Blitz ein. Brauch-Anhalt 20.  TZ: vorwiegend saloppe oder scherzh. Benennungen: Bucht Falle Fl(en)falle Fl(en)kiste Fortmolde Furzklappe Heia (Kinderspr.) 1Kn Kaschuber Klappe 1Kle Lger Molde Nest. – 2. ‘Federbett’ 2: Wb-Altm 107, 3: vereinz. elbostf. – ... man süht dat grote Himmelbedde mit hohge Bedden inne ... Rauch 1925,23; In’t Bett sünd väöl Klt’n ‘die Federn haben sich zusammengeballt und bilden Klumpen’ Wb-Altm 107; Rda.: hat keinen Ewwertoch ewwert Bedde ‘ist arm’ Sprw-Börde; de pre wren alle w de beden ‘... wohlgenährt und glatthaarig’ Wb-Nharz 22. – 3. ‘auf der Tenne zum Dreschen ausgebreitete Getreidegarben’ 1: SA-Rist, 2: Wb-Altm 255, Wb-Altm* 49. – 4. ‘Raum in der Mühle, in dem sich Einlauftrichter und Mühlstein befinden’ 3: Wb-We 14.
Lautf., Gram.: Bedde, [bed]; außerdem: Bedden Dat./Akk. Pl. Rauch 1925,23; Bette, [bet] ZE-Roß, vereinz. anhalt.; Pette, [pete] vereinz. w omd.; Bett, Bed(d) verstr. nwaltm. Altm., Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi); [ber] JE2-Scho, Mda-Ze (ZE-Reu Stre); Belle, [bel] vereinz. ö ZE; Bädde, [bd] Siedler-Je § 62 und § 148b (JE2 -außer nw- JE1), Id-Eilsa 50; [bt, -d] SA-Rist, Siedler-Je § 148b (nw JE2); Beddel im Reim Chr-Em 427.
bedrwen Vb. ‘betrüben’, auch als Part. Prät. ‘traurig, bekümmert’ 1: SA-Dä, Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die), 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. n/w elbostf., QUE-Di, 4: KÖ-GrPa, Richter o.J. 94 – mien Bedroi’m subst. Wb-Holzl 60; dai Öllan sünd bedruift iwa aia unoarich Kinna SA-Dä; Rda.: H bedrwt kn Minschen. ‘Er tritt niemandem zu nahe.’ Wb-Altm 40; Sprw.: ausn butriweten Arsch kimmt keen freliger Forz KÖ-GrPa; jung gefreit hat niemand gereut, un lange getäuwet hat keinen bedreuwet HA-No.
Lautf., Gram.: bedröw’n Wb-Altm 40; -dräuwen WE-Oster; -droi’m Wb-Holzl 60; Part. Prät.: bedröft, -dröwt vereinz. Altm.; -dreuwet, -dräuwet vereinz. n elbostf.; -dräuwt Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die); [bdruift] SA-Dä; bedrwet Wb-Nharz 23; -drwt Firmenich 1854,125 (STE-Wa); bidriiwet QUE-Di; betriebet Richter o.J. 94; butriweten attr. sw. Dat. Sg. KÖ-GrPa.
bedden Vb. 1: vereinz. nwaltm., 2: vereinz. Altm., Heimatkalender-Je 1923,96 und 100 (JE2-Fi Vie), Mda-Ze (verstr. ZE), 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. 1. ‘einen bestimmten Sinn, eine bestimmte Bedeutung haben’, spez. auch ‘auf etw. Zukünftiges hinweisen’ – wat soll dat bedien? ‘was soll das heißen?’ Sprw-Börde; dat hat nist’e bedn ‘damit hat es nichts auf sich’ HA-Oh; Nu irst markte Hinrich, wat de Wirtschaft up’n Karstenberg tau bedüden harre. Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die); ... un mänch ener woll segg’n würd, dät bedü’t wat, do kömmt noch wat no, ... Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi); Rda.: t’ bedütt wattet bedüün soll Spr-Maa 393 (WO-Ol); Wetterregel: Gewidda in Säptemba bedt Schni in Dsemba SA-Rist. – 2a. ‘jmdn. auf etw. hinweisen’, dabei auch ‘jmdn. belehren, zu überzeugen versuchen’ – Ick bedut öhm, dat dat nich gahn dehe, ... Rauch 1929,47; laat dick bedü’en Wb-Holzl 60; bedütt ne dat mal Mda-War 61; Neckreim: in Klüden (ON) laoten sik de Lü nich bedün ‘... sind die Leute eigensinnig’ GA-Wan. – 2b. ‘jmdn. beruhigen, beschwichtigen’.
Lautf., Gram.: bedüd(e)n Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die), Wb-Altm 42; -dü(ü)en, -dü’en, -den vereinz. n/w elbostf.; -düün, -dü’n, [bdn] vereinz. Altm. HA, Id-Eilsa 51, Wedde 1938,80; bidün OSCH-Di; beddn Mda-Ro; [bd] Mda-Ze (vereinz. ZE); bedien, -dn OSCH-Har, Sprw-Börde, Wb-Nharz 23; -deitn, [bdaitn] Mda-Ze (ZE-Roß), CA-Ak, Krause 1964,25; budeiten Wäschke61915,14 und 108; [putaitn] Wb-Be; bedaten Spr-Asch 50; 3. Sg. Präs.: bedt SA-Rist, -düt, -dü’t Bewohner-Altm 1,349, Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi), Lindauc o.J. 23; -dütt Matthies 1903,7, vereinz. n elbostf.; -ditt, [bdit] Mda-Ze (vereinz. ZE), vereinz. mittleres/s elbostf.; bi- QUE-Di; bu- Serimunt 1929 Nr. 46; [putit] Wb-Be; [bdut] SA-Dä; [-daitt] Mda-Ze (ZE-Roß); 1./3. Sg. Prät.: bedut Rauch 1929,47; bedidde, -dudde Wb-Nharz 23; buditte Wäschke 61915,59; 3. Pl. Prät.: bedü’ten Heimatkalender-Je 1923,96 (JE2-Vie).