Batze(n) f., m. 1. ‘größerer Klumpen’, auch ‘Haufen’ 2: Wb-Altm 254, 3: verstr. w elbostf., Sprw-Börde, 4: Mda-Sti 127, Krause 1964,136, DE-Ca – n’ Batzen Dreck an de Schau HA-Oh; en batsen mes (Mist) Wb-Nharz 22; Wohin mit die zwee Batzn Fleesch? Krause 1964,136; datt is all n Batz Wb-Altm 254. – 2a. ‘aus Lehm geformter, luftgetrockneter Mauerstein’ 3: Sprw-Börde, WE-Dee – Rda.: kricht Infälle wie’n olles Hus ut Batsen a.a.O. – 2b. ‘Brikett’ 3: Wb-Holzl 59. – 2c. ‘Rasenscholle’ 4: BE-Grö, DE-Pri. – 3. ‘größere Menge’ 2: Heimatkalender-Ma 1931,85 (Altm.), 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Be, Krause 1964,83 – eine Patze Schnee WE-Dee; ... brachtnn immer ’n janz scheen’n Batzn Jeld mank de Finger. Krause 1964,83. – 4. ‘Flicken’ 3: vereinz. n/w elbostf. – n’ Batzen in de Hse setten HA-Oh; ein Batze sitt op den andern Wb-We 13.
Lautf., Gram.: Batz(e)n, batsen, [batsn] verstr. elbostf., Krause 1964,83 und 136, DE-Pri; Batzen Akk. Sg. Heimatkalender-Ma 1931,85 (Altm.); [badsn] DE-Ca; Batze (4.) m. Wb-We 13; Batze, batse (3.) f. vereinz. sw elbostf.; Batz Wb-Altm 254, Wb-We 13; Patzen, [patsn] WE-Dee, Wb-Be, BE-Grö; Patze (1.)/( 3.) f. WE-Dee, Wb-We 100; ptzen Mda-Sti 127. – Etym.: wohl Abl. vom heute veralt. Vb. batzen ‘zusammenkleben’, das, älteres *back(e)zen vorausgesetzt, als Intensivum zu backen im Sinne von ‘kleben’ gelten kann, vgl. Pfeifer 1989,132.
1batzen Vb. 1. ‘ein kurzes, heftiges Geräusch hören lassen’, vgl. bauzen 1., 2: Id-Altm, SA-Rie, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be – dat batze man sau Spr-Mab 389 (WO-Ol); das patzt ja richtig Wb-Be. – 2a. ‘mit Geräusch zu Boden fallen’, vgl. bauzen 2a., 2: MdanwJe1b 65 (vereinz. nw JE1). – 2b. ‘einen Gegenstand heftig absetzen’, auch ‘heftig auftreten’ 4: Wb-Be. – 2c. ‘heftig zuschlagen’, von Türen, 3: Wb-Holzl 59. – 3. ‘schlagen, ohrfeigen’,  verhauen, vgl. bauzen 3., 3: vereinz. elbostf. – sall ick dick erst wedder batzen? HA-Bee.
Lautf.: batz(e)n, ba(t)ts(e)n, [batsn]; außerdem: [patsn] Wb-Be.
Beamte m. wie Standardspr., 3: Wb-Holzl 35, 4: Wb-Be – Sprw.: Wenn de Beamte opp’n Boom sticht, hat hai opp de Ere nist forrloren. Wb-Holzl 35.
Lautf.: Beamte Wb-Holzl 35; [puamtr] Wb-Be.
bedarft Adj. ‘mittellos, bedürftig’ 3: Wb-Holzl 60.
Bedde n. 1. ‘Möbelstück zum Schlafen, Ausruhen usw., Bett’ verstr. – des Bette machen Wb-Ak 35; Wi sprung’n nu ut dät Bedde ... Heimatkalender-Ma 1932,44 (JE2-Vie); Dei Kinner hadd sei all to Bed gohn lotn. Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die); ... in das eene eenzichste Bette da schlufen Vater un Mutter un mennejesma oo noch an paar Kinner zusammn. Wäschke 41920,63; Wat dust’n noch in Bedde? Spr-Asch 18; Rda.: te bedde ln ‘bettlä- gerig sein’ Wb-Nharz 22; mid de Heuner tau Bedde gahn ‘früh schlafen gehen’ BA-GrAls; du sst hüte Abend barwed de Bedde gahn Drohung an kleine Kinder, WE-Be; de Kräte verhungert noch in’n Bedde von einem Mädchen gesagt, das gewöhnlich lange schläft, BA-Re; Meddel (PflN ‘Windhalm’) jöcht en Buren ut’n Beddel. Chr-Em 427; Dat is wi bi Meiers, zwölf Kinder un ain Bedde, un kain will an de Wand slapen. Wb-Holzl 36; Sprw.: man sall sik nich ttrecken, er n ’n Bedde geit HA-Oh; det oab’ms fröh to bett, det morjn’s fröh hert, det bringt saegn in det hs Spr-Mab 392 (WO-An). – Brauch, Volksgl.: Das B. soll von Nord nach Süd gestellt sein, damit man nicht ebenso liegt wie ein Toter im Grab. Brauch-Anhalt 230 (CA-Egg). Auch soll es nicht mit dem Fußende zur Tür stehen, der Schläfer soll also nicht die Lage eines Toten einnehmen, der mit den Füßen nach vorn durch die Tür getragen wird, sonst geschieht ein Unglück. Vk-Anhalta 11. In das B. schlägt kein Blitz ein. Brauch-Anhalt 20.  TZ: vorwiegend saloppe oder scherzh. Benennungen: Bucht Falle Fl(en)falle Fl(en)kiste Fortmolde Furzklappe Heia (Kinderspr.) 1Kn Kaschuber Klappe 1Kle Lger Molde Nest. – 2. ‘Federbett’ 2: Wb-Altm 107, 3: vereinz. elbostf. – ... man süht dat grote Himmelbedde mit hohge Bedden inne ... Rauch 1925,23; In’t Bett sünd väöl Klt’n ‘die Federn haben sich zusammengeballt und bilden Klumpen’ Wb-Altm 107; Rda.: hat keinen Ewwertoch ewwert Bedde ‘ist arm’ Sprw-Börde; de pre wren alle w de beden ‘... wohlgenährt und glatthaarig’ Wb-Nharz 22. – 3. ‘auf der Tenne zum Dreschen ausgebreitete Getreidegarben’ 1: SA-Rist, 2: Wb-Altm 255, Wb-Altm* 49. – 4. ‘Raum in der Mühle, in dem sich Einlauftrichter und Mühlstein befinden’ 3: Wb-We 14.
Lautf., Gram.: Bedde, [bed]; außerdem: Bedden Dat./Akk. Pl. Rauch 1925,23; Bette, [bet] ZE-Roß, vereinz. anhalt.; Pette, [pete] vereinz. w omd.; Bett, Bed(d) verstr. nwaltm. Altm., Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi); [ber] JE2-Scho, Mda-Ze (ZE-Reu Stre); Belle, [bel] vereinz. ö ZE; Bädde, [bd] Siedler-Je § 62 und § 148b (JE2 -außer nw- JE1), Id-Eilsa 50; [bt, -d] SA-Rist, Siedler-Je § 148b (nw JE2); Beddel im Reim Chr-Em 427.
Beddebre f. ‘Bettbezug’ 1: SA-Dö, 2: SA-Max, GA-Al, 3: Wb-Holzl 72, HA-Bee.
Lautf., Gram.: Beddebüre Wb-Holzl 72, HA-Bee; Bettbüür GA-Al; -bürn m.(?), Pl.(?) SA-Dö Max.
beddelpatzig Adj. 1. ‘frech, grob, ungezogen’,  unrtig, 3: Wb-Holzl 60 (WA-KlWa), 4: Wb-Be – kumm mich nich s pettelpatsich a.a.O. – 2. ‘für eine Gabe nicht angemessen dankend’, von Kindern, 3: Id-Quea 143.
Lautf.: beddelpatzig, -ich Wb-Holzl 60 (WA-KlWa), Id-Quea 143; [petlpatsi] Wb-Be.
Beddevrhängels n. ‘Vorhang des Himmelbettes’ 3: Wb-Holzl 60.
Lautf.: Beddeforrhängels.
Bdedag m. ‘Buß- und Bettag’ 3: Wb-Holzl 60 (HA-Eil).
Lautf.: Be’daach.
1bden Vb. verstr. 1a. ‘jmdm. etw. (an)bieten, etw. zur Verfügung oder in Aussicht stellen’, spez. ‘(einem Gast) etw. zur Bewirtung anbieten’ – ick beie dick veel Geld for’t Hus CA-Fö; w bäien äm n gt Mltt SA-Ev; Dä grote Welt is woll schöne, awer düt kann sei deck doch nich bei’en, ... Klaus 1936,2; Worrum soll mor sich nichma informiern, was die annern zu bietn hamm? Krause 1964,135; Rda.: Schimp un Schanne beien ‘jmdn. heftig schelten’ Sprw-Börde. – 1b. ‘bei einer Versteigerung ein Gebot abgeben’ – dai hat taueast bau’n SA-Dä; wat kannste bein for dat Perd? HA-Oh. – 2. ‘befehlen, gebieten’ – hei bütt Rau (Ruhe) Id-Eilsa 51. – 3. ‘entgegenhalten, entgegensetzen’ – ..., daß de Flammen de eenzije Meechlichkeet jewäst sin, um de vormaledeitn Beißerchn (Läuse und Wanzen) Schach zu bietn. Krause 1964,98. – 4. in der Verneinung mit lten ‘sich etw. nicht gefallen lassen’ – tas lß ich mich nich ptn Wb-Be. – 5. vorw. in der Verbdg.: d (Dges-)Tt bden ‘grüßen’ – ... wenn’n denn mal einder begegnet, denn beit’e woll einen dee Tiet, seggt awer wieder nisst. Hbl-Ohre 1929 Nr. 20/Wöhlbier (HA-Eim); Rda.: ainen gu’en Daach un gu’en Wech bai’en ‘jmdn. kühl grüßen’ Wb-Holzl 60.
Lautf., Gram.: bed(e)n vereinz. nbrdb.; pd’n Mda-Sti 34; beegen, [bj()n] Id-Altm, OST-Hi, WO-Zie; [bn] vereinz. Altm., Mda-nwJe1a 47/Dialekt-Ma 10 (verstr. n/w JE1); been, be’n, [bn] Matthies 1903,37, STE-Wa, Siedler-Je § 141 (JE2 JE1); [bin] vereinz. STE; beiden, baidn vereinz. s elbostf.; bai(’)en, bei(’)en, [bayn] verstr. elbostf. (außer sö); [bai], [bai] SA-Dä, Dialekt-Ma 3 (vereinz. nö CA); bein, bain vereinz. w elbostf.; [bn] QUE-Di; [bäi()n] vereinz. n nwaltm.; [benn] Mda-nwJe1a 47 (JE1-Dre); bietn, [btn] Mda-Ze (ZE-Roß), Krause 1964,98 und 135; [pt’n] Wb-Be; [bi] Mda-Ze (vereinz. ZE); 3. Sg. Präs.: beit’e mit Enklise des nachfolgenden Personalpron. m. Hbl-Ohre 1929 Nr. 20/Wöhlbier (HA-Eim); bitt, [bit] verstr. ZE, Wb-Nharz 24; bütt vereinz. n/w elbostf. (außer sw); 1./3. Sg. Prät.: boot, bt vereinz. n/w elbostf.; bot Id-Eilsa 51; bott Wb-Altm 14; pot Mda-Sti 23; Part. Prät.: ebden BLA-Brau; ebo’en, bn Spr-Mab 390 (WO-Ol), Wb-Holzl 60, Id-Eilsa 51; ebn HA-Oh, Wb-Nharz 24; baod’n Wb-Altm 14; [jbadn] ZE-Kö; [-ba] Mda-Ze (vereinz. ZE); [baun] SA-Dä; [jbotn] Mda-Ze (ZE-Roß).