Blockschrpe f. ‘Schabeisen zum Abkratzen der Fleischreste vom Hackklotz des Fleischers’ 3: Wb-Holzl 65.
blden Vb. 1. ‘bluten’ verbr. – mne Nse blit JE2-Scho; Rda.: Er blutt wie a Schwein. ‘Er blutet stark.’ Vk-Anhalta 62; deen bloit et Harze von jmdm., der von etw. nichts abbekommen hat, Wb-Holzl 66. – 2. ‘Pflanzensaft absondern’, von beschädigten Weinreben, 4: Wb-Ak 38.
Lautf., Gram.: blöden Wb-Altm 20; [bl()n] SA-Ku, verbr. w Altm.; [bli()n] SA-Pü Zie; bläuden BLA-Brau; bleu(e)n, bloi(e)n, [bloe()n] SA-Ah Jü, verbr. elbostf.; [blui()n] verbr. nwaltm.; plud’n Mda-Sti 37; [bl] SA-Kal, GA-Schw; blo-i-n, [blin] SA-Vie, verbr. w/mittleres OST STE, Mda-Je 230 (n/mittleres JE2), JE2-Scho; [blj()n] verstr. sö OST, vereinz. nö STE, WO-Col Zie; bloogen Id-Altm; blauen Wb-We* 202; blaun Mda-Ro; blt’n, [bltn] Mda-Ze (ZE-Roß), Wb-Ak 38; [pltn] Wb-Be; [bl] Mda-Ze (vereinz. ZE); [bl] a.a.O. (ZE-Roß); blett’n Wb-We* 202; 3. Sg. Präs.: blött Wb-Altm 20, verstr. HA, WE-Oster; bläudet Vk-Harz 3,46; bläuet Sprw-Börde; bloit Wb-Holzl 66 (WA-KlWa); [blot] SA-Dä, Wb-Nharz 29; [bldt] verbr. w JE1, Dialekt-Ma 8 (vereinz. nö CA); [blt] Mda-nwJe1a 48 (vereinz. w JE1); [blit] JE2-Scho; [blt] Mda-nwJe1a 48 (JE2-HSe, JE1-Ih Pa); [bljt] a.a.O. 48 (JE1-Rie); blut(t), [blut], [blud] verbr. mittleres/s JE1, Mda-Ro, vereinz. anhalt.; plut Mda-Sti 37; Part. Prät.: blöd Wb-Altm 20; eblött Chr-Em 431, HA-Oh; ebleut, ebloit OSCH-Har, Wb-Holzl 66 (WA-KlWa), QUE-Di; eblot(t) Wb-Holzl 66 (HA-Eil), Wb-Nharz 29; jeblutt Wb-Ak 38; [jblud] Mda-Fuhne 23 (DE-Ca).
blt verbr. 1. Adj. ‘entblößt, nackt’ – blt maken ‘entblößen’ BLA-Brau; in blten beinen ‘barfuß’ Wb-Nharz 30; in’n bleten Himme ‘nur im Hemd’ HA-Oh; Dadermit junke in’n bloßen Koppe (ohne Kopfbedeckung) zur Tiere naus ... Wäschke 61920,27; subst.: hai kricht wecke forr’n Bloten ‘er bekommt Schläge auf das Gesäß’ Wb-Holzl 66; Rda.: nocksch un blt (auch ‘arm, besitzlos‘) Mda-Ze (ZE-Reu); hei km med blauten Hennen ‘er kam mit leeren Händen’ Wb-We 19. – 2. Adv., Pt. ‘nur’, in Ausrufe- und Fragesätzen verstärkend – de Heckte frt’n bls Fische JE2-Scho; ... ek will jo blot emal de Sorte wiesen. Wedde 1938,79; jebb mich doch’n paar Bollchen, bos’n paar ZE-Roß; ik hewwe man bles twei Pennich HA-Oh; ick kome glieks midde, bloß mien Schrieb’n fartij maken HA-Bee; Det waar’n nu nich blooß laut’r Bau’rn ... Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze); Watt deatt doch hüt blouß lang duert ... Matthies 1903,3; Sik blß nich s dumm! Wb-Ak 37; nu kieke dick dat doch blot mal an WO-Da; Sprw.: ’t is ne schlechte Katt, de blot vor een Lock must STE-Wi.
Lautf.: es findet im nd. Gebiet z.T. eine lautl. Differenzierung zwischen (1.) und (2.) statt: (1.): blo(o)t, [blt] verbr. nd.; bloß, [bls] Mda-Ze (ZE-Roß), verstr. anhalt.; plsz Mda-Sti 22, [pls] Wb-Be; blet, [blot] HA-Oh, Id-Eilsa 53; [blt] QUE-Di; blaut Wb-We 19; bluot OSCH-Di; blet Mda-Ro; (2.): blo(o)t vereinz. nö nwaltm., Wb-Altm 21, verstr. mittlere/nö Altm., WO-Ro Sa, vereinz. w JE2 w JE1, verstr. w elbostf., vereinz. ö elbostf.; bloß, [bls] verstr. nwaltm., verbr. ö/s Altm. n/mittleres JE2 mbrdb. elbostf. anhalt.; plsz Mda-Sti 22, [pls] Wb-Be; bs ZE-Roß; bloeß, bles SA-Ho, OST-Kre, HA-Oh; [blt] QUE-Di; blout GA-Qua; blouß, blous Matthies 1903,3, SA-Pre; blaut SA-Sa, GA-Est; blaus SA-Rist, verbr. SA (außer nwaltm.), OST-Flee, verstr. n GA; bluot OSCH-Di; bleot SA-Ty; bleos, [bleos] SA-Dä Wa.
Bloxe f. ‘Hexe’ 3: Wb-Holzl 66 (HA-No).
bluckern Vb. ‘hell, heftig brennen’, auch ‘mit Geräusch aufflammen’ 3: Wb-Holzl 66 (HA-Eil), HA-Oh – dat Fer bluckert a.a.O.
1Bluster m., n. 1. ‘unruhiges, aufgeregtes Lebewesen’ 3: Wb-Holzl 66 (HA-Bad). – 2. ‘flatterhaftes, vergnügungssüchtiges (und unordentliches) Mädchen, das sich herumtreibt und Männern nachläuft’, Schimpfwort,  Slampe, 3: HA-Oh, vereinz. sw elbostf.
Bock m. 1. ‘männl. Tier versch. Säugetiere’, bes. von Schafen, Ziegen, Kaninchen, verbr. – de Zick mut non Buck ‘die Ziege ist brünstig’ OST-Sto; brengg m de Dsigge bain Bogg DE-Ca; Wat n’ Schap weert is, dat merket wie, wenn n’ niet Bock e’kofft weern mott. Held 1963,103; Rda.: Böcke scheiten ‘Fehler machen’ Sprw-Börde; dek stett wol der bok zu jmdm., der Schluckauf hat, Mda-Weg 89; de Bock stött wenn ein Kind nach dem Weinen weiterhin trotzig aufschluchzt (vgl. 5.), Wb-Holzl 66; Ist dänn nu de Buck rut ut’n Kohl? ‘Ist die Trotzphase vorüber?’ Bewohner-Altm 1,323; der Kn schdd Buck ‘der Kahn läuft aus dem Ruder’ Elbschifferspr. 305 (WO-Ro); wat hat’n der för Böcke te melken ‘was hat er zu versäumen’ Sprw-Börde; ja!, morgen, wenn de Bökke lammet abweisende Antwort, Wb-We 20; Wat gaohn dänn Buck de Lämmer an, sä de Bur, as’r dät Kind weegen soll. ‘Der Bauer erledigt nur Arbeiten, die unbedingt erforderlich sind.’ Bewohner-Altm 1,324; in kompar. Rda.: meckert wie so’n Bock Vk-Harz 3,46; schtief wie so’n older Bock a.a.O. 3,45; Er stinkt wie a Bock. ‘Er riecht sehr unangenehm.’ Vk-Anhalta 62; Sprw.: je eller der Bock, deste steifer isses Horn sexuelle Anspielung, KÖ-Grö. – 2. in der Verbdg.: Böckchen schiele nicht Kreisspiel, 2: Brauch-wAltm 31. – 3. ‘altes, schlechtes Pferd’,  Gaul, 1: SA-Bee Ku, 2: verstr. n/mittlere Altm., JE2-Kam, verstr. mittleres/s JE1 ZE, 3: verbr. n elbostf., verstr. s elbostf., 4: vereinz. w anhalt. – en olln Buck OST-GrAu. – 4. in der Verbdg.: einen en bok splen ‘jmdm. einen Streich spielen’ 3: Wb-Nharz 30. – 5. ‘Trotz’ vereinz. – 6a. dass. wie  Bockfell, 3: Spr-Harzb 58. – 6b. ‘Mann, der Frauen nachläuft’ 4: Spr-Anhalt 170. – 7. ‘Schneider’, scherzh.,  Snder, 4: a.a.O. 173. – 8. ‘Schreckgestalt für Kinder, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,  Roggenmme, 3: ADVk Nr. 49 (GA-Wa). – 9. ‘hölzernes Gestell mit drei oder vier Beinen, das als Stütze oder als Unterlage dient’, z.B. Sägebock, Unterbau für Waschfässer, Stege und Platten, vereinz. – Rätsel: wöcker Buck hät ken Höärn? – Sägebock, STE-Wa. – 10. ’ Tisch, auf dem das gekochte Fleisch zur Wurstbereitung geschnitten wird’ 1: SA-Roh. – 11. ‘Gestell an der Sense zum Mähen von Gerste und Hafer’,  Hwertog, 2: vereinz. ZE, 3: GA-Sie. – 12. ‘erhöhter Sitz des Kutschers’ 2: Matthies 1903,51, OST-Bi, JE2-Scho, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. –Un doamit sprung voan ‘n Bock he raff
Un keek in d’ Kutsch.
Matthies 1903,51;
Rda.: gt fon bokke blsen ‘heftig schelten’ Wb-Nharz 30. – 13. ‘Haut auf der gekochten Milch’,  Pelle, 2: GA-Schw.
Lautf.: Bock, [bok] verbr. nwaltm. w Altm., vereinz. mittlere Altm., Elbschifferspr. 264 (JE2-Pa), JE1-Wö, vereinz. s JE1 w/mittleres ZE, verbr. elbostf. (außer w JE1) omd. (einschl. [bog], [pok]); [bk] Mda-Ar 29; Böckchen Dim. Brauch-wAltm 31; Buck verbr. mittlere/ö Altm. n/mittleres JE2 mbrdb. w JE1; [bk] Mda-Ar 30. – Gram.: m., außerdem: n. Held 1963,103.
bockls Adj. ‘nicht mehr fest zusammengefügt’, von den Speichen in der Radnabe, 3: Wb-Holzl 66.
Bockmle f. ‘drehbare Windmühle mit hölzernem Untergestell’, vgl. Bockwindmle, 3: Wb-Holzl 66, HA-Oh.
Lautf.: Bockmele HA-Oh; -mölle Wb-Holzl 66.
Bocksbrt m. PflN für blasse, grau-grüne Gräser, die auf dürrem Boden wachsen, bes. ‘Borstgras’, ‘Rasen-Schmiele’ und ‘Schaf-Schwingel’ 1: SA-Ch, 2: Wb-Altm 21, 3: Wb-Holzl 66, 4: Wb-Ak 38.
Lautf.: Bocksbaart Wb-Holzl 66; -bart SA-Ch; -baort, -brt Wb-Altm 21, Wb-Ak 38.