Halfwendbrt n. dass. wie
Halfachtern, 2: ZE-HLe Ro, 3: Vk-Anhalt
b 10 (BE-He KlMü), 4: verstr. anhalt. –
mor wol’l jedsd Halwmbrd machen BE-He;
Wan sie dienen, beide, hufener und kotsessen, gibt man inen die mittagsmalzeit und halbe abentbrot. Amt Nienburg 1563, Landreg-Anhalt 1,386.
Halmfrucht f. Oberbegriff für Getreidearten, 4: Vk-Anhaltb 53.
Hammeltanz m. ‘Tanzveranstaltung am 2. Pfingsttag in Großwirschleben’ 4: Vk-Anhaltb 15.
hänseln Vb.
1. ‘necken,
foppen, verspotten’ 3: HA-Oh, Wb-Holzl 104, Wb-Nharz 77, 4: BLA-All, Mda-Sti 94.
– 2. ‘das Brautpaar mit einer Schnur aufhalten, um eine Geldspende zu erwirken’,
snren, 2: Vk-Anhalt
b 41 (ZE-Ste).
– 3. ‘jmdn. in die Brüderschaft der Knechte aufnehmen’,
bengeln, 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. n elbostf. – Brauch: Die bis ins letzte Drittel des 19. Jh. übliche Aufnahme neuer Knechte in die Knechtebrü- derschaften geschah im Gemeindekrug, der Altmeister leitete die Feier. Die Kandidaten mussten u.a. einen moralisch einwandfreien Lebenswandel nachweisen, drei Scheffel Weizen tragen können und Nichtraucher sein. Zugleich wurden ihnen für die Zukunft Verhaltensregeln wie regelmäßiger Besuch der Kirche, Wechsel der Dienstherrschaft nur zu Martini, Geheimhaltung der Vorgänge in der Brüderschaft usw. auferlegt. Die Aufnahme in die Brüderschaft musste mit Geld oder Branntwein erkauft werden. An die Aufnahmezeremonie schloss sich ein Gelage an. (vgl. u.a. Brauch-wAltm 45).
hr Interj. ‘linksherum’, Zuruf an Zugtiere,
h, 3: vereinz. Nharz., Vk-Anhalt
b 8 (BE-He), 4: a.a.O. 8 (BA-Ha).
Heilechrist m. 1. ‘Gabenbringer zu Weihnachten’, Wnachtsmann, vgl. Hilliger Christ 1., 2: verstr. ZE, 3: verstr. elbostf., 4: verbr. anhalt. – Rda.: wrt’n wi’s Kind uffen Hlekrist ‘sehr erwartungsvoll sein’ Wb-Ak 68; Reim:lwor jdor Hlegrisd
dor de gln’n Ginnor frisd DE-Ca;1. 2. 3. 4.
Mutter stickte Lampe an,
De Heele Krist iß hier. Brauch-Ma 346 (HA-Um).– Brauch: Den Kindern wird erzählt, dass der H. aus einem der ihnen bekannten Nachbarorte stamme. Vk-Anhaltb 23 (BE-Fr). Bis um die Wende vom 19. zum 20. Jh. war der Bernburger Hlechrist bekannt, der in einem mit Spielzeug, Äpfeln, Nüssen und Süßigkeiten beladenen vierspännigen Leiterwagen umherfuhr. Wirth 1928,102, Vk-Anhalta 199. Der H. kann auch der Bringer des Weihnachtsbaums sein. Vk-Anhaltb 21 (BE-La, DE-Ra Re). – 2. ‘Gaben, Geschenke zu Weihnachten’, vgl. Hilliger Christ 2., 3: Wb-Holzl 82, Mda-Ohre 354f. (STE-Bo, vereinz. n elbostf.), Brauch-Ma 247 – Brauch: Der H. bestand häufig aus Honigkuchen, Äpfeln und Semmeln und wurde den Kindern von den Paten geschenkt (GA-Fle). Obstbäume bekamen ein Strohseil umgebunden, dafür sollten sie im folgenden Jahr reiche Ernte tragen (STE-Bo, vereinz. n elbostf.). Auch das Vieh erhielt seinen H., dabei wurde gesprochen:Ik bringe jüch’n hle krist,
Dat j söllt sin muntr un frisch
Un lange lbm
Un dick un fätt wrn. Mda-Ohre 345f. (GA-Rä).
Hemde n. ‘Hemd’ verbr. – in blten himme gn Wb-Nharz 79; dsig m a rnes Himme n DE-Ca; dat Ham’m müt umsoimt wn’n SA-Dä; Rda.: H gifft sn Hemm von’t Lw ‘er ist sehr freigiebig, gibt auch das letzte weg’ Wb-Altm 206; hei hat kein heil Himme wern erse ‘er ist völlig verarmt’ HA-Oh; hei hat Himme utgedreckt ‘er ist gestorben’ HA-Schw; man sachte Krischan, et Himme is ja noch datwischen WE-Be; wat sall ek mek schämen, ek hewwe ja en Himme anne WE-Be; Geit doch nicks äöwer de Rennlichkeit, sagt jene Fru, un kehrt all Sünndag morgen är Hem’ üm. Spr-Altm 15; Sprw.: et Himme ist negger wie der Rock Sprw-Börde; Rätsel: In ein Lock krup ik rin un komm ut drei wedder rut? – das Hemd, Chr-Em 439; dat werdige hilgedom unser leven vruwen himmede, dar se Cristum under to der werlde gedragen heft. 1414, Schöppenchr-Ma 339. – Brauch: Zur Verlobung erhielt der Bräutigam von der Braut ein selbst gesponnenes und dadurch bes. wertvolles H. Vk-Anhaltb 37 (ZE-Dee Ned Steu, BA-Ba Re). In Derenburg war dies nur bis 1850 üblich, dort trug das H. die reich verzierten Anfangsbuchstaben von Braut und Bräutigam. Vk-Harz 6/7,54.
hemmen Vb. 1. ‘verlangsamen, abbremsen’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 75, BLA-Brau, 4: Wb-Be – dat hemet noch nich naug BLA-Brau. – 2. ‘das Brautpaar mit einer Schnur aufhalten, um eine Geldspende zu erwirken’, snren, 3: Vk-Harz 6/7,55f., 4: Vk-Anhaltb 40 (BA-Neu Schie Sip, BE-Ge) – Brauch: Im Harz wurde das Brautpaar häufig mit einer über die Straße gespannten Leine aufgehalten, an der Arbeitsgeräte des Bräutigams oder zu seinem Beruf in Beziehung stehende Gegenstände hingen. Vk-Harz 6/7,55f.
Herrgottskwer m. dass. wie
Herrgottsdrken, 2: verstr. ö Altm., Vk-Anhalt
b 68 (ZE-Brä Mö), 3: WO-HWa, JE1-Ra, Vk-Anhalt
b 68 (BA-Fro), CA-Atz.