Krz n.
1. ‘Zeichen aus zwei sich rechtwinklig schneidenden Linien’ verstr. –
wer snen Nmen nich schrm’n konne, moste drei Krze mken HA-Oh; Rda.:
öbber Kriez gehn ‘betrunken sein’,
dn, WO-He. – Volksgl.:
wenn dick de Nase blött, moste twei Strohhalmer owerkrütz lejj’n, un denne letzte de Drupp’n jenau op’t Krütz fall’n – denn hört’t op HA-Bee. Flachs soll über Kreuz gesät werden. Bauernwelt-Ze.
– 2. ‘kreuzförmiger Gegenstand’ vereinz. – Brauch: Um das Betreten eines Grundstücks oder Feldes zu untersagen, wurde ein Kreuz davor aufgestellt. Vk-Anhalt
b 11 (KÖ-Die Dro, DE-Ra).
– 3. ‘christliches Symbol in Kreuzform’, sowohl als Zeichen als auch als Gegenstand, verstr. – Rda.:
alle kreiz Ausruf des Unwillens oder der Verwunderung, Wb-Nharz 106;
To Krüze kriech’n. ‘demütig nachgeben’ Spr-Altm 79;
for den musste drei Krize maken ‘vor ihm musst du dich in Acht nehmen’ Sprw-Börde; Sprw.:
wr dat Krüze hat, dei segent sek ‘wer über entsprechende Möglichkeiten verfügt, denkt zuerst an sich’ Wb-We 76. – Volksgl.:
‘s machen mannije inne Nacht z’n rscht’n Mai drei Kreize ne Stalltr’n. Wb-Ak 97;
de Mutter makt 3 Krütze op’n Deij (Teig) HA-Bee. Bevor der Kutscher absteigt, muss er mit der Peitsche drei Kreuze machen. Zauber-Ma 96 (GA-Fle).
– 4. ‘Leid, Ungemach’ 2: Wb-Altm 119.
– 5a. ‘unterer Teil des Rückens’, in Vergleichen auch Bezug auf die Schulterbreite, verbr. –
‘k hefft so in’t Krtz Wb-Altm 119;
du krist von miche’n paar in’t Kreize ZE-Roß; Rda.:
d hett en Krts w ne Schwnschtallsdre JE2-Scho;
hat’n Kriez wie’n Packendräjer Sprw-Börde;
er lät uffs Kreitze ‘er ist gestorben’ DE-Bo;
er ist ewwersch Kreize dumm ‘er ist dumm, einfältig’ Spr-Anhalt 165.
– 5b. ‘hinterer Teil des Pferderückens’ 3: BA-Ra.
– 6. ‘höchste Spielkartenfarbe im französischen Blatt’ vereinz.