afbörsten Vb. 1. ‘mit einer Bürste reinigen, abbürsten’ 2: JE2-Scho, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 63, Wb-Be – böste dn Mantl af JE2-Scho. – 2. ‘davonlaufen’ 3: Wb-Nharz 2.
Lautf.: af(f)bösten vereinz. n/mittleres elbostf.; [afböst] JE2-Scho; afbersten BLA-Brau, -bertschn Wb-We* 197; fbarschten Wb-Nharz 2; abborscht’n Wb-Ak 63; [apportn] Wb-Be.
afbrken Vb. 1a. ‘abbrechen, abtrennen, ablösen’, auch ‘Obst ernten’,  afnmen, 1: SA-Die, 2: vereinz. ö Altm., JE2-Scho, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – mn Plauchbken (Pflugbalken) is afbrken SA-Die; wet fbrken ‘Obst pflücken’ Wb-Nharz 2; Rda.: Brick dick nich de Tunge af! HA-Oh. – 1b. ‘abreißen, niederreißen’ 2: Wb-Altm** 48, 3: BLA-Brau, 4: Wb-Be – en Hs afbraeken BLA-Brau. – 2. ‘aufhören, beenden’ – de tsprke afbrken 3: HA-Oh. – 3. ‘verringern’ – dat Ln afbraeken 3: BLA-Brau.
Lautf., Gram.: afbrken HA-Oh, affbrek’n Spr-Maa 429 (JE1-Ran); brickt af 3. Sg. Präs. OST-Me Sta; [fbrkn] QUE-Di; afbraeken BLA-Brau, affbräk’n Wb-Altm** 48; fbrëken Wb-Nharz 2; abbrechen Vk-Anhaltc 104; [appren] Wb-Be; Part. Prät.: [afbrk] JE2-Scho; awwebrooken OSCH-Grö; [afbrkn] SA-Die; affbroaken Francke 1904,48; abjebrochen, [abjbron] BE-GrWi, DE-Ca.
afbröckeln Vb. ‘sich brockenweise lösen und abfallen, abbröckeln’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 2, 4: Wb-Ak 1, Wb-Be – de Kalk an de Wand bröckelt af HA-Oh.
Lautf.: afbröckeln HA-Oh; fbrekkeln Wb-Nharz 2; abbrockel’l Wb-Ak 1; [apprekln] Wb-Be.
afbren Vb. 1. ‘etw. mit kochendem Wasser übergie- ßen’, bes. das geschlachtete Schwein zum Entfernen der Borsten, 1: vereinz. n/mittleres nwaltm., 2: vereinz. mittlere Altm., verstr. s Altm. (außer nw GA), 3: vereinz. elbostf., 4: BLA-All, Mda-Sti 130, Wb-Ak 1, Wb-Be – Kel afbrn HA-Oh; Wenn’s Schwein tt is, word’s abjebret. Wb-Ak 1;Nu afebreuht! An’t Hangeholt!
Nu rut mit Buk und Darm!
Gorges 1938,84.
– 2. Part. Prät. – a. ‘dickfellig, unempfindlich’ 3: HA-Oh, CA-Fö, 4: Krause 1964,15. – b. ‘ohne Scham, raffiniert’ 4: Wb-Ak 1.
Lautf., Gram.: [afbr()n] STE-Ro Schi, verstr. s Altm. (außer nw GA); [-brjn] WO-Col; [-bröin] SA-Pü Zie, WO-Zi; [-br] SA-Rist; [-broin] GA-Ev Ku; [f-] QUE-Hau; [afbroen] HA-NHa; ahfbreun, f- Wb-Nharz 2 und 33, BLA-Tr; fbreuen WE-Kö; [afbrui()n] vereinz. mittleres nwaltm.; afebräuht, -ebreuht Part. Prät. Gorges 1938,84, CA-Fö; awwebreuht Part. Prät. HA-Bee; afbrn HA-Oh; abbren Wb-Ak 1; abjebriehtn sw. m. Nom. Pl. Krause 1964,15; [apprn] Wb-Be; obbriejen BLA-All; opprjen Mda-Sti 130.
afbrsen Vb. 1. (refl.) ‘(sich) mit der Brause abspülen, abbrausen’ 3: HA-Oh, 4: Wb-Be – de Mauern (Möhren), sick afbrsen HA-Oh. – 2. ‘geräuschvoll und schnell davonfahren’ – hei is mit ’n Auto afebrset 3: a.a.O.
Lautf.: afbrsen HA-Oh; [apprzn] Wb-Be.
afben Vb. 1. ‘etw. in seine Einzelteile zerlegen, abbauen’ 3: HA-Oh, 4: Wb-Be – de Bden sünd wer afebt HA-Oh. – 2. ‘im Ertrag und in der Qualität zurückgehen’ – de Kartuffelsorte is afebt 3: a.a.O. – 3. ‘abfahren, abreisen’, scherzh. – De Besuch is wär awebut. 3: Id-Eilsa 46.
Lautf.: afbn HA-Oh; [fbn] Id-Eilsa 46; [appaun] Wb-Be.
afdachteln Vb. ‘schlagen, ohrfeigen’,  verhauen, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be, KÖ-GrPa.
Lautf., Gram.: af(f)tacht(e)ln; außerdem: afetachtelt Part. Prät. QUE-Ga; abtachteln KÖ-GrPa; [aptatln] Wb-Be.
afdanzen Vb. 1. ‘eine Festlichkeit mit einem Tanz beenden’ – a. ‘den Maibaum abtanzen’ – Brauch: Die Maie wurde in Vockerode zu  Kleinpfingsten 1. abgetanzt. 4: Vk-Anhalta 239 (DE-Vo). – b. ‘den Brautkranz abtanzen’ 2: Bornemann 41827,42, JE2-Bö, 3: HA-Oh, 4: Wb-Ak 11, Wb-Be – um Middernacht ward de Brtkranz afedanzet HA-Oh;Afgedanzt werd nu de Kranz,
Spält uns den Grootvoader-Danz!
Bornemann 41827,42.
– Brauch: Am Hochzeitstag wurde um Mitternacht der Kranz abgetanzt. Die Braut stand in der Mitte eines von Mädchen gebildeten und sich bewegenden Kreises. Sie versuchte, eines der Mädchen, das die nächste Braut sein würde, tastend zu erfassen. Dann wurden der Braut Kranz und Schleier abgenommen und ihr eine Haube aufgesetzt. Wb-Ak 11. – 2. ‘das letzte Stück Roggen abtanzen’ – Brauch: Beim Abschluss der Ernte wurde ein Stück Roggen stehen gelassen. Um die Mittagszeit zogen die Dorfbewohner, begleitet von Musik, zu den Feldern. Die Mäher und Binder tanzten jeweils um das noch verbliebene Stück Roggen herum, bis es der Großknecht mit einem Hieb abmähte. 2: Brauch-wAltm 95.
Lautf., Gram.: afdanzen JE2-Bö, HA-Oh; afgedanzt Part. Prät. Bornemann 41827,42; abtanzen Wb-Ak 11; [aptantsn] Wb-Be.
afdauen Vb. ‘abtauen, schmelzen’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 2, 4: Wb-Be – de fenster daun nich f Wb-Nharz 2.
Lautf.: afdaun HA-Oh; f- Wb-Nharz 2; [aptaun] Wb-Be.
afdecken Vb. 1. ‘etw. frei machen, die Bedeckung wegnehmen’ 2: OST-GrBeu, 3: HA-Oh, Wb-Nharz 2 und 39, 4: Wb-Ak 2, Wb-Be – Der Storrem hat’s Dach abjedeckt. Wb-Ak 2; Rda.: hell wien affgedeckt Schüün ‘überklug’ OST-GrBeu. – 2. ‘bedecken’ – Z T’nfest wr’n de Jrwer mit Tan’njrn abjedeckt. 4: Wb-Ak 2. – 3. ‘bezahlen, tilgen’ – hei hat sne Schulden afedecket 3: HA-Oh.
Lautf., Gram.: afdecken HA-Oh; affgedeckt Part. Prät. gem. Dekl. f. Nom. Sg. OST-GrBeu; fdekken Wb-Nharz 2 und 39; abdecken Wb-Ak 2; [aptekn] Wb-Be.