Baschlikmütze f. dass. wie  Baschlik 1., 3: Vk-Harz 6/7,38, 4: Vk-Anhalta 41, Wb-Be, Wirth 1928,101.
Lautf.: Baschlikmütze; außerdem: [palikmitse] Wb-Be.
Begne f. ‘Frauenmütze aus Pelz, die Wangen und Ohren bedeckt’, wurde vorw. von alten Frauen getragen, 3: Vk-Harz 6/7,29 (QUE-Que), Id-Quea 143.
Lautf.: in Id-Quea 143 auch bigne. – Etym.: urspr. Name einer von den Beginen, einem Laienschwesterorden, getragenen Haube, vgl. Foltin 1963,161.
Begrfnis n. ‘Beerdigung, Begräbnis’, einschl. der dabei üblichen Feierlichkeiten, 2: verstr. brdb. (außer SA w GA), 3: verbr. elbostf., 4: verstr. omd. – ik j met to Bejrbnis JE2-Scho. – Brauch, Volksgl.: Zur Teilnahme am B. wird vielfach eingeladen. Vk-Anhalta 182 (verstr. ZE). In manchen Orten läuten schon am Morgen des Begräbnistages die Glocken. Vk-Harz 6/7,62. Zur gleichen Zeit kommt in einigen Dörfern der Altm. der Totengräber ins Trauerhaus, um sich vor seiner Arbeit zu stärken. Bewohner-Altm 2,215. Dem Toten werden häufig seine Lieblingsgegenstände in den Sarg gelegt. verstr. Auch ein Geldstück wird mitgegeben, wobei ihm dieses in altm. Dörfern unter die Zunge gesteckt wird, damit er für seine Reise ins Totenreich gewappnet ist. Abergl-Altm 29, Vk-Anhalta 181 (BA-Sip),  Nbiskrg 1. Verschiedentlich kommen Gegenstände der Körperpflege wie Kamm, Seife oder Seiflappen in den Sarg, wenn mit ihnen der Leichnam hergerichtet worden ist. Sie gelten als unrein und können für die Hinterbliebenen gefährlich sein. Vk-Anhalta 179 (vereinz.). Zum B. erscheint der Pfarrer vorw. schon im Trauerhaus (verstr.), slt. empfängt er den Trauerzug erst auf dem Friedhof (Vk-Anhalta 189 – ZE-Klie Wei). In vielen Orten wird vor dem Trauerhaus gesungen. verstr. Beim Schließen des Sarges muss geweint werden, Tränen sollen jedoch nicht in den Sarg gelangen, weil der Tote sonst keine Ruhe findet. Vk-Altm 268. Totenfrauen und Träger achten darauf, dass Blumen oder Bänder nicht in den Mund des Toten gelangen, da er sonst zurückkehrt und die nächsten Anverwandten mit sich nimmt ( Nachzehrer). Aus demselben Grund wird der Tote mit den Füßen nach vorn aus dem Haus und vom Hof getragen. Abergl-Altm 28 f. Auch wird ein Eimer Wasser hinter dem Toten ausgegossen, um dessen Wiederkehr zu vermeiden, das Hoftor wird hinter ihm gleich wieder geschlossen. Vk-Altm 268, Vk-Anhalta 183. Überhaupt dürfen die Tore in der Nachbarschaft beim Heraustragen des Sarges nicht geöffnet sein, da dies den Tod eines Bewohners hervorrufen würde. Vk-Anhalta 175 f. (BE-KlMü). Hinter dem Sarg formiert sich der Trauerzug, der vom Pfarrer und den nächsten Angehörigen angeführt wird. Häufig wird der Sarg nicht mehr getragen, sondern gefahren. verstr. Der Leichenwagen fährt vom Friedhof im Galopp nach Hause, weil die Pferde wieder im Stall sein müssen, ehe der Sarg ins Grab gesenkt ist. Ansonsten folgt der Tote dem Wagen nach. Vk-Anhalta 184 (ZE-Na, DE-GrKü). Während des Trauerzuges wird geläutet (Vk-Altm 269) und gesungen (Brauch-Rie 744), mitunter läuten die Glocken, bis sich der Sarg im Grab befindet. Vk-Harz 6/7,62. Während des Trauergeläuts soll man nichts essen, sonst bekommt man schwarze Zähne. Vk-Anhalta 184 (ZE-Na, BA-Sip). Am Grab wird die Leichenpredigt gehalten, die Leiche eingesegnet und ins Grab gesenkt. verstr. Das Grab ist in West-Ost-Richtung ausgehoben, der Verstorbene wird so bestattet, dass sein Kopf nach Osten liegt. Vk-Anhalta 1932,185. Dem Toten wirft jeder der Trauernden drei Hände Erde nach. verstr. Danach gehen die Angehörigen dreimal um das Grab herum. vereinz. Altm. Ist das Grab zugeschaufelt, werden die Arbeitsgeräte kreuzweise übereinander gelegt (vereinz.), wird zuletzt eine Schaufel niedergelegt, glaubt man, dass als nächste Person eine Frau stirbt, ist es ein Spaten, so stirbt ein Mann (Abergl-Altm 30). Auch soll die zuletzt abgelegte Schaufel in die Richtung weisen, aus der der nächste Trauerzug kommt. Vk-Altm 269. Nach der Zeremonie am Grab schließt sich in einigen Gegenden eine Feier in der Kirche an, bei der die eigentliche Leichenpredigt gehalten und der Lebenslauf des Verstorbenen verlesen wird. verstr. ZE. Danach begeben sich die nächsten Angehörigen und Freunde zurück ins Trauerhaus zu einem meist üppigen Mahl – die Speisenfolge war der einer Hochzeit vergleichbar. Damit versuchte man den Verstorbenen zufrieden zu stellen und seine Wiederkehr zu verhindern. verstr.  Dd, Lke.  Berdigung Begrwe Bgraft Bgräftnis Gräffnis Graft Gräftnis Grwe 1Lke Lkenbegrfnis Lkenfer Lkentog.
Lautf.: Begräfnis, -w- OST-Id, GA-Kä, STE-Ri, vereinz. JE2 n/w elbostf., QUE-West; Bijräfnis JE2-Ki, Bode 1908,70; Begräbnis, begrëpnis, -jräbnis, [bjrbnis] verstr. Altm. (außer SA w GA), vereinz. JE2, verstr. mbrdb. elbostf. omd.; Begräbnisse BLA-Ben; Bijräbnis STE-Hü, WE-Oster; Bu- DE-Ro; [pujrpnis] Wb-Be; [bgrbnis] CALV-Zo; Begräffnis WO-HWa, WE-El; -grebbnis, [bjrebnis] GA-Bo Le, STE-Bö, OSCH-Osch; Bigreppnis HA-Ost.
Beiderwand(s)rock m. ‘Frauenrock aus  Beiderwand’, veralt., 3: Vk-Harz 6/7,14 und 22 (WE), Vk-Ask 75, 4: Vk-Anhalta 43.
Lautf., Gram.: Beiderwand(s)rock Vk-Harz 6/7,14 und 22 (WE, ohne Fugen-s), Vk-Anhalta 43; baedrwandsrecke Pl. Vk-Ask 75.
Bengel(n)fest n. ‘Fest zur Aufnahme junger Männer in den Kreis der erwachsenen ledigen Burschen’ 3: Vk-Harz 6/7,49 (WE-Abb Il), WE-Ve – Brauch: Um aufgenommen zu werden, musste dreimal hintereinander ein grö- ßeres, mit Bier gefülltes Gefäß im Knien geleert werden. Vk-Harz 6/7,49.
Lautf.: Bengelnfest Vk-Harz 6/7,49 (WE-Abb Il); Bengel- WE-Ve.
Blärrmütze f. ‘Haube (mit flatternden Bändern) für Frauen’, vgl. Fladse, 3: Vk-Harz 6/7,29 (QUE-Que), Id-Quea 152.
Brdegamsrock m. ‘Jacke des Hochzeitsanzuges’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wäschke 41920,118 – Der B. war im Harz aus dunkelgrünem, schwarzem, dunkelblauem oder grauem Stoff gefertigt, zweireihig gearbeitet und besaß einen glockenförmigen Schoß. Vk-Harz 6/7,14.
Lautf.: Breddigammsrock Rauch 1929,134; -jams- HA-Oh; Brietjen- QUE-Di; Breitjens- Wäschke 41920,118.
Brthemde n. ‘Hemd, das die Braut selbst anfertigt und ihrem zukünftigen Mann schenkt’, wird nur bei festlichen Gelegenheiten getragen, veralt., 3: HA-Oh, Vk-Harz 6/7,54 (WE-De).
Lautf.: Brthimme HA-Oh.
Buschmütze f. ‘Damenmütze mit abstehenden Schleifen im Bereich des Hinterkopfes’ 3: Vk-Harz 6/7,15 (BLA-Be).
Lautf.: Puschmütze.
Chenillenmütze f. ‘Mütze aus feiner Wolle mit einer Schleife an der Stirn und Troddeln ringsum’ 3: Vk-Harz 6/7,15 f.
Lautf.: Schenillijenmütze.