kkeln Vb. 1. ‘gackern’, vom Huhn, bes. wenn es ein Ei gelegt hat, 1: verbr. nwaltm., 2: allg. Altm. JE2 JE1, 3: verbr. n/w elbostf., vereinz. sö elbostf., 4: Mda-Sti 95 – wenn dai Huina lacht hem’m, dann fangs an tu kaokn SA-Dä; dat haun kkelt sau vl, et fenkt jewis ble an te lein Wb-Nharz 91.  Vb.: gackeln gackern gatzen grlen kadken kadksen kakedken kakedksen kakedtzen kakedeien kken kakentzen kkerlten kksen kalksen 2krkeln krken krksen krtschen parkeln rpen schackern schärkeln scharken schattern 2schstern schrkeln schrtern schren takedken takedeien; Interj./Adv.: jetzt kakakk kakedk kakedks kakedtz kakelt kkel-kkel kakentz kluckenätz mik-mik tack-tack takedk tick-tick. – 2a. ‘schwatzen, Nichtiges reden’,  nlen, auch ‘laut und albern reden’ 2: Wb-Altm 97, Id-Altm, Spr-Altm 15, ZE-Roß, 3: JE1-Wo, vereinz. w elbostf., 4: Mda-Sti 52, Wb-Be – zwischen käkeln JE1-Wo; Der Wieweroart is loat upstoahn un denn en bitschen quaokeln, un gliek noa Disch ut noawern goahn, to lumbern un to koakeln. Spr-Altm 15; Wat kakelst du denn! Id-Altm. – 2b. ‘unverständlich, undeutlich sprechen’, bes. von Kleinkindern, die zu sprechen versuchen,  1nusseln, 3: vereinz. w elbostf., 4: Wb-Be. – 2c. ‘jmdn. nachahmen, um ihn zu necken oder zu verhöhnen’ 3: Wb-Nharz 95, Wb-We 61, Id-Queb 1. – 3. ‘laut lachen’,  jchen, 2: verstr. Altm. – de koakelt richtig OST-Gla.
Lautf.: kkeln, kakeln, [kkln] vereinz. brdb., verbr. elbostf., Mda-Sti 52 und 95; [kkll] Mda-nwJe1b 68 (verstr. nw JE1); kakan vereinz. nwaltm.; koakeln, [kkln], kkeln SA-Ku Pü Zie, verbr. brdb., QUE-Di, Wb-Be; [kk] vereinz. s Altm., ZE-Roß; [kkn], [kkon], [kkon] verbr. ö/s nwaltm.; [kkan] SA-Wü; [kg] SA-Rist; [gg] JE2-Scho; [kaokn], [kaokon] verbr. n/w nwaltm.; käkeln, kkeln, [kkln] JE1-Wo, Wb-Nharz 95, Wb-We 61, Id-Queb 1, Wb-Be; käökeln Wb-Altm 97. – Etym.: mnd. kkelen ‘gackern, von Hühnern’, vgl. HWb-Mnd 2,501. Zus.: zu 2c.: nkkeln.
Kaleb m. ‘Kahlkopf’ 3: Id-Queb 1.
kalfaktern Vb. 1. ‘beständig in Tätigkeit sein, sich um alles in der Bauernwirtschaft kümmern’ 2: Wb-Altm 94, 3: Wb-We 61, Id-Queb 1. – 2. ‘ständig in unnützer Bewegung sein’, auch ‘unterwegs sein, um zu schwatzen’ 2: STE-Ho, 3: OSCH-Ba, Wb-Nharz 91, 4: Wb-Be – kalfaktern gn Wb-Nharz 91. – 3. ‘heizen’ 3: Wb-We 61. – 4. ‘schlagen, prügeln’, vom Kalfakter der Schule, der im Auftrag der Lehrkräfte die Prügelstrafe vollzog,  verhauen, 3: Wb-We 61.
Lautf.: kalfaktern; außerdem: Nbf.: klafätkern STE-Ho.
Kamerd m. 1. beim Militär Anrede der Soldaten untereinander, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be – mn Kamerd QUE-Di; dat is mn Kamert e’west HA-Oh; Dem frz. Generalmarsch legte man die Worte unter:Kamrad komm, Kamrad, komm!
Kamrad komm mit Sack und Pack
woll’n marschiern mit Bonepart.
Id-Queb 1.
– 2. Anrede der Bootsleute untereinander, wenn sie nicht persönlich bekannt sind oder sich nicht mit Namen nennen, 2: Elbschifferspr. 325 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 325 (CA-Ak), Wb-Ak 84.
Lautf.: [kámrd], [kámrt];außerdem: Kámrt HA-Oh, Kamrad Id-Queb 1.
Kannken n. 1. TiN ‘Kaninchen’,  Karnickel, 3: verbr. w elbostf., 4: BE-Grö – dat Kanneken is hitzig HA-Oh. – 2. ‘streitsüchtiger Mensch’,  Stänker, 3: Id-Queb 2.
Lautf.: Kanneken; außerdem: Kaninchen BE-Grö; Karnnken vereinz. w WE; Karnneken WA-Un, vereinz. WE, BLA-Brau, Id-Queb 2; Karneniken QUE-Su; Karneinken WE-Is.
Kanker m., f. 1. TiN ‘Spinne’, auch spez. ‘Weberknecht’,  Schsterspinne, 2: Wb-Altm 95, GA-Da, JE2-Bö Sa, 3: Wb-Nharz 92, BLA-Rü, Id-Queb 1, QUE-Su, 4: Mda-Sti 156, verstr. BE. – 2. ‘Spinngewebe’,  Spinneww(e), 2: Wb-Altm 95, Mda-Ar 41, ZE-Kö, 3: vereinz. elbostf., 4: CA-Ak, BE-Grö, DE-Ca – ne Degge henged noch anne Ganggor DE-Ca. – 3. TiN ‘Eintagsfliege’ 2: JE2-Grü NSchl Scho – d Kangkas fln to Johann JE2-Scho. – 4. ‘dünner, minderwertiger Stoff’ 4: CA-Ak. – 5. ‘üppig gewachsener Baum mit dünnen Zweigen’ 3: Wb-Nharz 92. – 6. ‘Gans mit langen Beinen und langem Hals’ 3: Wb-Nharz 92.
Lautf.: Kanker, [kakr]; außerdem: [kak] Mda-Ar 41; [kaka] JE2-Scho; [kankr] ZE-Kö; [gagr] verstr. BE, DE-Ca; knker Mda-Sti 156. – Gram.: m.; außerdem: f. DE-Ca.
Kankerbn n. 1. ‘dünnes Bein’ 3: Wb-We* 217. – 2. ‘Mensch mit langen Beinen’ 3: Id-Queb 1.
Lautf.: Kankerbein.
kankerig Adj. ‘dünn, spärlich’, bezogen auf das Wachstum von Pflanzen, 3: Wb-Nharz 92, Id-Queb 1, 4: CA-Ak – d Kardofel’l jn awwer kankerich uff CA-Ak.
Kannenrick n. ‘Regal in der Küche zum Abstellen von Geschirr’,  Tellerbrd, 3: Beiträge-Nd 64 (WO-HWa), verstr. w elbostf., Id-Queb1, Vk-Ask 180 – Das K. war in der Küche oder in der Stube in Türhöhe angebracht, oft in der Nähe des Ofens. An dem senkrechten Brett unter der Abstellfläche befanden sich Holzhaken für Mützen und Jacken. Töpfe und Teller standen opm kannrick(Vk-Ask 180), aber auch anderes Geschirr oder Milchkannen.
Lautf.: Kannrick; außerdem: -rück Id-Queb 1. – Gram.: n. belegt Beiträge-Nd 64 (WO-HWa), Wb-Holzl 115; m. belegt Wb-Nharz 92.
Känzel f. 1. ‘Schlachtfest’ – ick bin inelaat na Känzeli 3: Wb-Holzl 117. – 2. ‘Wurstprobe beim Schlachtfest’ 3: verstr. Holzl. Börde, Id-Queb 2 – Die K. wurde Nachbarn und Helfern ins Haus gebracht und enthielt versch. Wurstsorten, Stichfleisch und Wurstsuppe.Du wettst doch, wu du jeeben most,
Sejjt hei, de Kenzelie!
Hier hett et doch “Wost wedder Wost!”
Un jiff ok naug, Marie!
Gorges 1938,85 (HA-KlSa).
Lautf.: Känzeli-e Wb-Holzl 117 (HA-Um, WA-GrGe, CA-Atz); Känzeli a.a.O. 117 (HA-Eil, WA-See); Kenzelie, kenzelie WO-Dru, Gorges 1938,85 (HA-KlSa), Id-Queb 2; KenzliOSCH-Vo; Kanzelii HA-Ack.