afolmern Vb.
1. ‘abfaulen, brüchig werden, leicht zerfallen’, bes. von Holz, das zu faulen beginnt,
morsch (n.Z.), 2: Mda-nwJe1
b 80 (vereinz. nw JE1), 3: Beiträge-Nd 59 (WO-HWa), Wb-Holzl 52.
– 2. ‘sich ablösen’, Holzsplitter von den Dielen –
dat ollmert aff 3: JE1-Ca.
afplücken Vb.
1. ‘abpflücken’, bes. ‘Obst ernten’,
afnmen, 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. n/mittlere Altm. (außer ö OST ö STE), STE-Ste, vereinz. s Altm., JE2-Pap, vereinz ö JE1, ZE-Na Wö, 3: verstr. elbostf. (außer s GA sö elbostf.), QUE-GrSchie, 4: vereinz. anhalt. –
..., plücke hier un da noch ’ne Ahre aff, ... Lindauc o.J. 50;
dai Schtikbaian döa’m nich afplückt wr’n SA-Dä.
– 2. ‘Geflügel die Federn nehmen, rupfen’,
ruppen, 1: SA-Ev,
Matthies 1912,6 (SA-Fa), 2: STE-Je, JE2-Reh, Mda-nwJe1
b 75 (JE1-Dre The).
afruppen Vb.
1. ‘ruckartig abreißen’, bes. Blumen, 2: ZE-Roß, 3: vereinz. w elbostf., 4: vereinz. w/mittleres anhalt. –
... de Damens ruppten Wasserliljen ab, machten sich Schtreiße un Kränze ... Wäschke 61915,84.
– 2. ‘Obst ernten’,
afnmen, 3: BLA-Hü.
– 3. ‘Geflügel die Federn nehmen, rupfen’,
ruppen, 1: SA-Jü, 2: OST-Le, GA-Ku, STE-Je, Mda-nwJe1
b 75 (JE1-Dre Gra), 3: vereinz. nw elbostf. –
ne Gaus afruppen HA-Oh.
all(e)underlt Adv. ‘fortwährend, ohne Unterlass’, auch ‘sehr oft’ 2: Wb-Altm 4, STE-Schi Ste, Mda-nwJe1b 65 (JE2-HSe, verstr. nw JE1), 3: a.a.O. 65 (verstr. w JE1), vereinz. n/mittleres elbostf., verstr. sw elbostf., CA-Fö, 4: Mda-Sti 124 – hei kimmt alleunnerlt QUE-Di; alle underlt is de dr open Wb-Nharz 200; Alle Underlat stuke de Wa’n in en Slaglock, dat se de Kaldunen in Buke schuttern. Wedde 1938,68; Rda.: hat alleunderlat wat te schieten ‘er/sie hat fortwährend etw. vorzubringen’ Sprw-Börde.
ansetten Vb. 1: SA-Dä, 2: Heimatkalender-Je 1937,77 (JE2-Fi) und 1923,95 (JE2-Vie), Mda-nwJe1b 64 (JE1-Ih), 3: vereinz. n/w elbostf., 4: vereinz. anhalt. 1. ‘etw. für eine bestimmte Tätigkeit in die entsprechende Lage, Stellung bringen’ – D rchste s nich nuf, der Zacken is zu hk, d mußte anne Letter nsetzen. Wb-Ak 23; Denn sette hei nochmal sienen Buddel an ... Rauch 1929,75; Rda.: dat Dier sett’t kaine Snute an ‘das Tier frisst nicht’ Wb-Holzl 55; ... un setzte de Schparsäje an. ‘er stellt weitere Geldausgaben für einen bestimmten Zweck ein’ Krause 1964,125. – 2. ‘etw. irgendwo anfügen und befestigen’ – most n’ betten unn’n an’t Kled ansetten HA-Oh. – 3. ‘etw. irgendwo ablegen, an etw. legen’ – dai Boddafaog (Kohlweißling) sett an Keo (Kohl) dai Riup’m an SA-Dä. – 4a. ‘mit etw. anfangen, beginnen’ – Ich hawwe all an prm njesetzt, awwer ich kre’n Brf nich fartich, ... Wb-Ak 23. – 4b. ‘an einer bestimmten Stelle beginnen, einsetzen’ – hr hemme jistern neset Ausspruch, wenn man beim Rodeln wieder an der selben Stelle abfahren will, Wb-Nharz 16. – 5a. ‘hervorbringen, ausbilden’, von Trieben, Knospen und Früchten – ... dät de Plumenböme so schön ’eblöht un ok guet anneset’t harrn, ... Heimatkalender-Je 1923,95 (JE2-Vie). – 5b. ‘dick, fett werden’, bes. von Schlachtvieh. – 5c. ‘etw. Unerwünschtes ausbilden’ – de Kese hat Schimmel anesett HA-Oh. – 6a. ‘etw. auf einen bestimmten Zeitpunkt festlegen, anberaumen’ – Han se denn de Hochzeit all njesetzt? Wb-Ak 23. – 6b. ‘veranschlagen, taxieren’ – te fl, te wenich nsetten Wb-Nharz 16. – 7. ‘etw. zum späteren Verbrauch anrühren, mischen’ – w hett hte bend ne Ble anesett HA-Oh. – 8. ‘durch zu starke Hitze am Boden eines Kochtopfes ansetzen’, von Speisen – De Arrewessen (Erbsen) han sich njesetzt Wb-Ak 23. – 9. ‘übel nachreden’.
rende n. ‘oberes Garbenende’, vgl. renende, 2: MdanwJe1b 68 (JE2-HSe, verstr. nw JE1), Mda-sJe1 26 (verbr. s JE1), 3: Mda-nwJe1b 68/Mda-sJe1 26 (verstr. w JE1), Wb-Holzl 56, WE-Dar.
Artisse f. TiN
1. ‘
Eidechse’ 2: verstr. JE2, verbr. JE1, ZE-Cob, 3: Mda-nwJe1
b 67 (verstr. w JE1), Mda-sJe1 27 (JE1-Me Wa).
– 2. ‘Blindschleiche’ 2: JE2-Crü Hü, JE1-Ro Ziep, ZE-Ste.
bannig Adv., Adj.
1. ‘sehr, überaus, stark, von beachtlicher Größe, Masse, Qualität, Intensität’ 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. n/mittlere Altm. n/w JE2, Dialekt-Ma 12/ Mda-nwJe1
b 65/Mda-sJe1 26 (verstr. JE1, ZE-Dor Göd), 3: Beiträge-Nd 60 (WO-HWa), verstr. w JE1, vereinz. w/sw elbostf., 4: verstr. anhalt. –
bannig grot WE-Oster;
bannig kalt GA-Oeb;
... un buten wor ne bannige Hitze JE2-Gü;
det rägnt bannig SA-Bon;
“Jung, dat ging ja bannig fix; ...” Heimatkalender-Ma 1931,85 (Altm.);
he hat dat immer bannig ielig SA-Rie; Rda.:
hät banni äin fräten ‘ist sehr betrunken’ STE-Ho. TZ:
afschlich allmächtig anständig barbrsch brenmäßig brig besonders bstig bitterlich brv dger dget dgetig dick drall düchtig dull dwelhaftig dwelmäßig klig extr frlich fest flug(s) forsch furchtbr ganz gefrlich gehrig gewaltig gt grausam grimmig (vorw. in Bezug auf Kälte)
grt grts grlich hart hässlich 1hl hell hellisch hellischen hlls jämmerlich kalabarsch (vorw. in Bezug auf Wärme)
klotzig knollig kntig knuffig knüppeldick königlich krumm km leidig ldermäßig mächtig mörderlich mordsch mordsmäßig niederträchtig Nte ordentlich ossbannig ossenmäßig ossig wergwen wert, weitere Synonyme
sr(e).
–2. ‘groß, kräftig’ 3: Wb-Nharz 20, 4: Wb-Ak 31 –
dat is’n bannijen krl Wb-Nharz 20.
Barstekrt n. PflN 1. dass., 2: Mda-nwJe1b 65/ Mda-sJe1 26 (vereinz. JE1, ZE-Göd), 3: Mda-Ma 76/ Mda-nwJe1b 65/Mda-sJe1 26 (verstr. w JE1, CA-El Gli). – 2. der Taubnessel ähnliches Unkraut, 2: Mda-nwJe1b 65 (JE1-Ih Pa).
battern Vb. 1. ‘mit Geräusch aufschlagen’ – Et rägent’ dat’t man all so battert. 2: Wb-Altm* 49. – 2. ‘unbeholfen gehen’, von den ersten Gehversuchen kleiner Kinder, vgl. 1buttern 1., 2: STE-Wa, JE2-Scho, Mda-nwJe1b 65 (vereinz. nw JE1), ZE-Kö Roß, 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 104, vereinz. w/mittleres anhalt. – dat Mäken kann all scheene battern Sprw-Börde. – 3. ‘einen Darmwind entweichen lassen’, ppen, 3: Wb-Nharz 22.